Formel E: die Elektro-Revolution auf der Rennstrecke

Umweltfreundliche, unterhaltsame Action: Die kann man bei der FIA Formel E-Weltmeisterschaft erleben. Diese Rennserie ist eine echte Revolution im Motorsport, weil sie ohne Emissionen auskommt. Das Event begeistert seine Fans seit 2014 durch Spannung, eine einzigartige Publikumsnähe und spektakuläre Überholmanöver. Wir geben Einblicke in die Welt der Formel E und präsentieren Ihnen Zahlen, Fakten und Wissenswertes.

Nachhaltige Lösungen spielen überall eine zentrale Rolle – und auch der Motorsport hat sich in dieser Hinsicht innovativ weiterentwickelt. Die Formel E, eine Rennserie für vollelektrische Fahrzeuge, überzeugt durch neue Rennsportregeln und Konzepte. So erleben die Zuschauende zum Beispiel statt ohrenbetäubendem Dröhnen von Benzinmotoren nur noch das leise Summen leistungsstarker Elektromotoren, während die Fahrer*innen auf anspruchsvollen Stadtkursen um den Sieg kämpfen. 

Die Formel E ist aber weit mehr als nur eine Rennserie: Die Veranstaltungen sind Vorreiter für eine Mobilität der Zukunft und außerdem Schauplatz für die neuesten technologischen Entwicklungen in Sachen Elektrofahrzeuge. 


Das erwartet Sie hier


Was ist die Formel E?

Die Formel E, die offiziell ABB Formula E Championship beziehungsweise FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft heißt, bezeichnet eine Rennserie für mit Elektromotor betriebene Formelwagen. Das Wort Formel stammt von Formelsport – eine Form des Motorsports, bei der die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge durch technische Regeln festgelegt ist. Die Rennen nennt man in Anlehnung an den Begriff Grand Prix E-Prix.

E-Rennwagen beim Formula E ePrix in Hongkong

Formula E E-Prix in Hongkong.

In dem Sport treten bis zu zwölf Formel-E-Teams mit insgesamt 24 Fahrer*innen in Großstädten rund um die Welt gegeneinander an. Auch einige ehemalige Formel-1-Piloten fahren in der Rennserie: unter anderem Jean-Éric Vergne, Lucas di Grassi, Sébastien Buemi und Stoffel Vandoorne. Mit Pascal Wehrlein und Maximilian Günther mischen natürlich auch deutsche Fahrer*innen mit. 

Die Rennen finden nicht auf gewöhnlichen Rennstrecken statt, sondern mitten in der Stadt auf eigens für die Formel E abgesteckten Kursen – zum Beispiel auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Damit will man das Event direkt zu den Fans bringen. 

Das erste Rennen wurde am 13. September 2014 gefahren. 2023/24 läuft also bereits die zehnte Saison. 

Mit der Formel E will der internationale Automobilverband FIA (auch Veranstalter der Formel 1) vor allem neue, junge und nachhaltigkeitsbewusste Fans begeistern und Elektromobilität in urbanen Räumen fördern. Außerdem werden die Formel-E-Events in der Regel kompakt an einem Tag ausgerichtet – meistens samstags: Zwei freie Trainings am Vormittag, das Qualifying zur Mittagszeit und das Rennen am Nachmittag. Das sportliche Reglement der Formel E kann man öffentlich einsehen.  

Bei der Rennserie spielen insbesondere Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und technologischer Fortschritt eine zentrale Rolle. So gilt die Formel E beispielsweise als Testfeld für die E-Auto-Entwicklung im Kampf gegen Klimawandel, an dem sich zahlreiche namhafte Automobilhersteller wie Porsche, Maserati, Jaguar und Nissan beteiligen. 

Bei der Formel E wird den Zuschauer*innen zu vergleichsweisen günstigen Eintrittspreisen ein umfangreiches Programm im sogenannten E-Village mit DJ-Sets, Fahrsimulatoren und Info-Aktionen rund um das Thema Elektromobilität geboten. Und sie kommen bei Autogrammstunden oder der Siegerehrung nah an die Fahrer*innen heran. Durch die Lage mitten in der Stadt können die Fans meist öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise zu den Rennen nutzen. Das schont die Umwelt und unterstreicht den Nachhaltigkeitsaspekt der gesamten Veranstaltung. 

Formel E E-Village

Viel Entertainment auch abseits der Strecke: das E-Village.

Wie schnell fährt ein Formel E-Auto?

Unter der Haube hat sich seit dem ersten E-Prix bereits einiges getan. 

So gehören die Formel E-Autos der Saison 2023/24 zur dritten Fahrzeuggeneration („Gen3“), die von Spark Racing Technologies entwickelt und zur Saison 2022/23 eingeführt wurde. Man hat die Maximalleistung der elektrischen Fahrzeuge auf 350 kW (475 PS) erhöht. Gen3-Fahrzeuge kommen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h und können in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Darüber hinaus können die Rennwagen einen hohen Anteil der Energie (Minimum 40 Prozent), die im Rennen genutzt wird, aus der Rekuperation beim Bremsen gewinnen. 

Nach der Saison 2023/24 will man ein Upgrade der dritten Fahrzeuggeneration durchführen, um die Rundenzeiten weiter zu verbessern. Die geplanten Maßnahmen sollen unter anderem Modifikationen an der Aerodynamik und am Motor umfassen. 

Die elektrisch betriebenen Boliden sehen denen anderer Formel-Klassen sehr ähnlich. Der Sound eines Formel-E-Rennens ist jedoch nicht vergleichbar mit dem Klang anderer Motorsport-Serien. Ein elektrisches Surren ersetzt hier das laute Motorengeheul. 

Formel E Rennwagen

Die elektrischen Rennwagen sind mit bis zu 322 km/h unterwegs.

Wie hoch ist die Reichweite bei Formel E-Rennwagen?

Wie im normalen Straßenverkehr ist die Reichweite von Elektroautos auch im Rennsport ein großes Thema. In der Formel E ist das Äquivalent zum traditionellen Benzin Energie. Diese misst man in Kilowattstunden (kWh) und das E-Auto verbraucht sie in Bewegung. Weil man beim Bremsen Energie zurückgewinnen kann, ist Energiemanagement eine zentrale Aufgabe für Teams und Fahrer*innen. Schließlich ist Effizienz oft der Schlüssel zum Erfolg: Fahrer*innen, die die Energie des Autos am effektivsten nutzen und am Ende des Rennens die größten Reserven haben, haben die besten Siegchancen. 

Die Akkus halten mittlerweile deutlich länger als noch in den ersten Jahren. Bis zur Saison 2017/2018 mussten die Fahrer*innen mitten im Rennen das Fahrzeug wechseln. Nun bieten Akkus eine Kapazität von 52 kWh. Bei einer energieeffizenten Fahrweise können die Pilot*innen nun ein komplettes Rennen mit nur einem Wagen fahren.   

Mit dem Start der Gen3-Ära (2023) ist die Renndauer in der Formel E wieder an eine feste Rundenanzahl geknüpft. Vorher dauerten die Rennen 45 Minuten, in denen die Fahrer*innen zwischen 33 und 46 Runden absolvierten.. 

Drei Runden vor Ende des regulären Rennens verkündet der Rennleiter potenzielle Zusatzrunden. Er kann den Wettkampf um maximal sieben Runden verlängern. 

Nachdem es im ersten Jahr ein Einheitsauto für alle gab, sind die Rennställe mittlerweile freier bei der Konstruktion. Dennoch sind viele Komponenten in den Fahrzeugen für alle Autos verpflichtend baugleich. Zudem ist das Budget jedes Rennstalls begrenzt. Das verspricht mehr Spannung dank Chancengleichheit auf den vorderen Plätzen.  

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Die Formel E live erleben: zwei Rennen in Berlin

Sie wollen die Formel-E-Autos selbst live erleben? Der offizielle Rennkalender verrät Ihnen stets, wann und wo der nächste E-Prix stattfindet. Als eingefleischter Formula-E-Fan kann Sie Ihre Reise rund um die Welt führen: Rennen finden in sehenswerten Großstädten wie London, New York, Seoul in Südkorea oder Marrakesch in Marokko statt.  

Anders als in den meisten anderen Motorsport-Klassen beginnt eine Formel-E-Saison Ende des Jahres und das Finale findet im Sommer statt. 

Deutsche Fans des Elektro-Motorsports dürfen sich in der Regel in jeder Saison über zwei Rennen in Berlin freuen. Diese fanden im Mai 2024 auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt.

Interesse? Auf der offiziellen Website der FIA können Sie für alle Rennen Tickets kaufen.

Wo wird die Formel E übertragen?

Seit Beginn der zehnten Formel-E-Saison am 13. Januar 2024 sind die Qualifyings und Rennen in Deutschland beim Privatsender DF1 im Free-TV sowie im Livestream online auf df1.de zu sehen. Außerdem können Sie die Wettbewerbe in Österreich beim Free-TV-Sender ServusTV verfolgen. Bei ServusTV On sind Livestreams der Rennen und Qualifyings sowohl in Österreich als auch in Deutschland verfügbar. 

Weitere Infos zur Übertragung sowie alle Rennergebnisse der aktuellen Formel-E-Saison finden Sie auf der FIA-Webseite. 

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Wie bringt die Formel E Elektromobilität voran?

Mit der Rennserie will man Motorsport-Fans nicht nur unterhalten, sondern auch ein Bewusstsein für Umweltschutz und E-Mobilität schaffen. Außerdem dient die Formel E auch als größte Innovationsplattform für die Entwicklung und das Testen neuer Technologien im Bereich der Elektromobilität.

Autohersteller und Zulieferer-Firmen wie ABB haben hier die Chance, Neuentwicklungen und Bauteile unter Extrembedingungen zu testen. Zukünftig könnten diese dann in deren Serienwagen verbaut werden. Daneben haben sie auf der Event-Area die Möglichkeit, neue Produkte wie z. B. Schnellladesäulen, Batterien oder E-Autos für den normalen Straßenverkehr vorzustellen und zu bewerben.  

Die Weiterentwicklung der Fahrzeuge, wie zum Beispiel die Autos der Gen-3-Generation, steigert deren Leistung und erhöht die Effizienz. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Optimierung des Thermomanagements, die Steuerung von Wärmeströmen in den Fahrzeugen.
Die elektrischen Antriebe erzeugen bei hohen Drehzahlen enorme Hitze. Zu hohe Temperaturen können zu Leistungseinbußen, Überhitzung und sogar Schäden an den Komponenten führen. Daher ist es wichtig, dass die Wärme effektiv abgeführt und die Temperaturen im System im optimalen Bereich gehalten werden. 

Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Formel E fließen schließlich in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen für den Massenmarkt ein. So trägt die Rennserie maßgeblich zur Weiterentwicklung und Verbreitung von Elektromobilität bei und unterstützt die weltweite Transformation des Verkehrssektors hin zu nachhaltigeren Mobilitätslösungen. 

Die Formel E gilt als das größte Testlabor, wenn es um neue Technologien im Bereich der Elektromobilität geht. 

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Gut zu wissen

Auch für den ehemaligen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg ist Elektromobilität eine wichtige Triebfeder für eine nachhaltige Zukunft. Erfahren Sie mehr über Nicos persönliche Meinung zur E-Mobilität.

Auch die Formel-E-Safety-Cars sind elektrisch

In der Saison 2023/24 ist der vollelektrische Porsche Taycan Turbo GT das Safety-Car der Elektrorennserie. Der stärkste Serien-Porsche aller Zeiten erreicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,2 Sekunden. Außerdem hat der neue Rennwagen einen sogenannten „Attack Mode“, wodurch er kurzeitig eine zusätzliche Leistung von bis zu 120 kW erreicht. Der neue Taycan ist ein Beispiel dafür, wie die Hersteller im Motorsport Erfahrungen für ihre elektrischen Seriensportwagen sammeln, zum Beispiel beim Energiemanagement. Diese Erfahrungen haben dazu beigetragen, dass der Taycan in Bereichen wie Reichweite oder Ladezeiten verbessert werden konnte.  

Die Safety Cars von Porsche in Blau und Silber stehen in einer Garageneinfahrt.

Der stärkste Serien-Porsche aller Zeiten übernimmt die Rolle als Sicherheitsfahrzeug beim Doppelrennen in Berlin 2024.

Übrigens: Beim allerersten Formel-E-Rennen 2014 in Peking stellte noch BMW das Safety-Car, einen weißen BMW i8 Plug-in-Hybrid-Sportwagen, zur Verfügung. Im März 2021 wurde mit dem Mini Electric Pacesetter zum ersten Mal in der Geschichte der Rennserie ein vollständig elektrisches Sicherheitsfahrzeug bei ausgewählten Rennen eingesetzt. Ab der Saison 2022 löste dann Porsche als neuer Safety-Car-Hersteller BMW ab. Der Porsche Taycan Turbo S war der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche. 

Die Fakten zum Elektro-Motorsport bei der Formel E für Sie im Überblick

  • Die FIA-Formel-E-Meisterschaft 2023/24 findet vom 13. Januar bis zum 21. Juli 2024 statt. 
  • Die Saison 2023/24 begann in Mexiko-Stadt und endet in London. 
  • Zwei Rennen finden in Deutschland statt, am 11. und 12. Mai in Berlin. 
  • Die Kostenobergrenze für Teams liegt während der ersten Jahre der Gen3-Ära (Saisons 2022/23 und 2023/24) bei maximal 13 Millionen Euro. 
    Ab der elften Saison (2024/25) erhöht sich Budget eines Teams auf 15 Millionen Euro pro Jahr. 
  • Der Wertekodex lautet: Nachhaltigkeit, Effizienz und technologischer Fortschritt. 
  • In der Saison 2023/24 treten 11 Teams an, die bei den E-Rennen zwei Fahrzeuge mit ihren Fahrer*innen einsetzen. 
  • 16 Rennen finden in insgesamt 10 Städten auf eigens entworfenen Straßenkursen mit bis zu drei Kilometern Länge statt. 
  • Die elektrischen Rennwagen der „Gen3“ fahren bis zu 322 km/h und beschleunigen von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden. 
  • Die Batterie, ein Lithium-Ionen-Akkumulator, hat bei Rennwagen der Generation 3 eine Kapazität von 38,5 kWh, wiegt circa 284 kg und lädt sich durch die Rekuperation beim Bremsen auf. 

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