Ab ins E-Cabrio: Die ultimative Freiheit beim Fahren

Mit offenem Verdeck und Fahrtwind in den Haaren unterwegs zu sein: Im Cabrio zu fahren ist für viele Autofahrer*innen das ultimative Gefühl von Freiheit auf der Straße. Wer dabei nicht nur das Fahrvergnügen, sondern auch die Umwelt im Kopf hat, könnte sich nach einem E-Cabrio umsehen. Aber welche Modelle gibt es bislang eigentlich?

Kleiner Spoiler vorweg: Tatsächlich gibt es derzeit keine „echten“ Cabrios mit Elektromotor zu kaufen. Einzige Ausnahme ist der Fiat 500e, der sich oben öffnen lässt – allerdings handelt es sich dabei um ein Faltdach. Doch keine Sorge: Die Planungen einiger Autobauer werden endlich konkreter. Im Folgenden lernen Sie alle aktuell angekündigte E-Cabrios kennen.


Das erwartet Sie hier


Warum gibt es so wenige E-Cabrios? 

Immer mehr Fahrzeughersteller legen ihren Fokus auf die Entwicklung neuer E-Autos, die Neuzulassungen steigen weltweit an und Elektroautos werden in vielen Ländern staatlich gefördert (allerdings nicht mehr in Deutschland). E-Cabrios gibt es trotz dieser rasanten Entwicklung eher wenige. Dabei bietet ein fast lautloses Fahrzeug für entspannende Überlandfahrten bei offenem Verdeck mindestens einen großen Vorteil: Kein Motorengeräusch stört die Ruhe auf dem Weg zum nächsten Badesee. 

Es gibt jedoch einen Grund, warum E-Cabrios noch nicht die Welt erobert haben: die potenzielle Reichweite. Diese ist nämlich nicht nur von der Größe der verwendeten Batterie, sondern auch vom Luftwiderstand abhängig. Der Luftwiderstand wird im sogenannten cW-Wert angegeben. Dabei gilt: Je niedriger der cW-Wert, desto geringer der Luftwiderstand, desto größer die Reichweite. Eine Rechnung auf die zum Beispiel Mercedes mit seiner neuen elektrischen S-Klasse, dem EQS, oder auch der chinesische Hersteller NIO mit seinem ET7 gesetzt haben. 

Bei einem Cabrio ohne Verdeck geht die Stromlinienform allerdings zum größten Teil verloren. Der Wind findet im Innenraum viel Fläche, die Widerstand leistet. Dadurch wird mehr Energie benötigt, um das Fahrzeug zu beschleunigen und die Reichweite reduziert sich. Das macht die Entwicklung von E-Cabrios mit hoher Reichweite schwieriger. Aber: So wie die Sonne am Himmel gibt es Licht am Horizont. 

E-Cabrios in der Übersicht: Erhältliche Modelle

Welche Hersteller haben sich bislang den aerodynamischen Herausforderungen gestellt, ein E-Cabrio zu entwickeln? Die Liste ist leider sehr kurz: BMW brachte 2023 den aktuellen Mini in einer E-Cabrio-Version heraus – aber nur als limitiertes Sondermodell (999 Stück in zwei Farben), das bereits ausverkauft ist. Und Citroën stoppte den Verkauf seines offenen Strandbuggys, des e-Mehari, bereits 2019. 

Allerdings gibt es aktuell noch zwei Modelle, die auf dem Markt zu haben sind und für Cabrio-Fans interessant sein dürften. 

E-Smart-Cabrio: 153 Kilometer bis zum Strand

Die Automobilmarke Smart wagte im Februar 201 einen ersten Schritt Richtung E-Cabrio: Der Smart EQ fortwo Cabrio war wohl das kleinste elektrische Cabriolet auf dem Markt. Mit einer Reichweite von 153 Kilometern laut Herstellerangabe sollten bei einer weiteren Strecke natürlich Boxenstopps an der Ladesäule einkalkuliert werden. Die Fahrt bis zum nächsten Badesee schafft aber auch das Smart-Cabrio ohne Probleme. Und wer doch mal weiter fahren möchte, kann sein E -Cabrio in 40 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufladen.

Das E-Cabrio Smart fortwo Cabrio

Wer auf den Wind in den Haaren während der Fahrt nicht verzichten möchte, kann sich für den Smart EQ fortwo in der Cabrio-Variante entscheiden (Bild: © Daimler).

Schöne Idee: Damit nicht nur Sie den Fahrtwind im Sommer genießen können, können Sie den Wagen mit der App “ready to share” mit Ihren Freund*innen teilen. Dabei handelt es sich um ein privates Carsharing-Angebot. Der Clou: Die Übergabe des Fahrzeugschlüssels ist dank App nicht nötig. Über die Anwendung können Sie sogar den Fahrpreis pro Minute festlegen und die Kosten entsprechend teilen. 

Allerdings gibt es einen großen Haken: Produktion und Verkauf des Smart EQ fortwo Cabrios sind seit Ende März 2024 eingestellt. Das Elektro-Cabrio ist leider nur noch gebraucht erhältlich. 

Fiat 500e: Der Italiener mit bis zu 320 Kilometern Reichweite

Die italienische Küste lädt zum Träumen ein: Vielleicht hat gerade deshalb der italienische Automobilhersteller Fiat sein Modell 500e mit Faltdach versehen. Man könnte jetzt vielleicht einwenden, dass es sich bei dieser Variante nicht um ein echtes Cabrio handelt – aber sei es drum. Mangels Alternativen genießen wir auch mit etwas höheren Holmen im Fiat 500e die frische Luft und ein (kleines) Gefühl von Freiheit. 

Der Fiat 500e als Cabrio

Den Fiat 500e gibt es auch in einer Cabrio-Ausführung (Bild: © Stellantis).

Auf Knopfdruck wird aus dem 500e annähernd ein E-Cabrio – und mit einer Reichweite von theoretisch 320 Kilometern bleibt Ihnen viel Zeit, um die italienischen Strände zu erkunden und das zu erleben, was die Italiener “la dolce vita” nennen. Natürlich macht der spritzige Italiener nicht nur in seinem Heimatland eine gute Figur. Auch hierzulande ist der Fiat 500e erhältlich und ein richtig guter Begleiter bei sommerlichen Ausfahrten. Alle Details zum Fahrzeug finden Sie übrigens in unserem ausführlichen Artikel zum Fiat 500e. 

Blick in die Zukunft: Diese E-Auto-Cabrios sollen bis 2026 kommen

BMW brachte vor einiger Zeit den aktuellen Mini in einer E-Cabrio-Version heraus – leider nur als limitiertes Sondermodell, das bereits ausverkauft ist. Auch der offene Strandbuggy von Citroën, der e-Mehari, ist seit 2019 nicht mehr erhältlich. Der Blick auf die Ankündigungen der Hersteller zeigt: Ganz muss man die Hoffnung auf ein E-Cabrio nicht aufgeben. MG, Porsche, Tesla, Polestar und Fisker haben bereits Modelle angekündigt, die bis 2026 auf den Markt kommen sollen. Einziger Wermutstropfen: Für alle muss man doch etwas tiefer in die Tasche greifen, und drei E-Cabrios werden für die meisten von uns eher reine Traumautos bleiben.  

MG Cyberster: Zurück zu den Roadster-Wurzeln

Das neue Elektro-Cabrio von MG trägt den zugegeben etwas sperrigen Namen „Cyberster“ und soll ab Sommer 2024 in Europa erhältlich sein. Das Fahrzeug markiert eine Rückkehr zu den sportlichen Roadster-Wurzeln der Marke, kombiniert jedoch klassische Elemente mit modernem Design und Technologie. Der Cyberster wurde auf der Auto Shanghai 2023 offiziell vorgestellt und zeichnet sich durch eine lange Motorhaube, eine niedrige Frontpartie und geschwungene Oberflächen aus. Auffällig sind auch die charakteristischen Scherentüren und das „Kammback“-Heckdesign​. 

Der MG-Cyberster steht mit geöffneter Tür in der Stadt.

Der MG Cyberster markiert eine Rückkehr zu den sportlichen Roadster-Wurzeln der Marke, kombiniert jedoch klassische Elemente mit modernem Design und Technologie (Bild: © MG).

Technisch soll der Cyberster in verschiedenen Versionen erhältlich sein, einschließlich einer Allradversion mit über 400 kW Leistung, die eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in etwa drei Sekunden ermöglicht. Es gibt auch eine leichtere Variante mit einem 231 kW starken Elektromotor an der Hinterachse​​. Über die Batteriekapazität und genauere Reichweitenangaben (geschätzt werden aber 800 Kilometer) liegen noch keine offiziellen Informationen vor, es wird jedoch erwartet, dass diese ähnlich dem MG4 Electric sein könnten​​. Der Preis soll bei rund 59.000 Euro beginnen. 

Porsche Boxster: 718er mit E-Power

Der neue Porsche 718 Boxster E basiert auf der „Premium Platform Electric“ (PPE), die gemeinsam mit Audi entwickelt wurde. Das Design des E-Cabrios bleibt sportlich, mit einer Konzentration auf Aerodynamik und Leistung. Porsche zielt darauf ab, eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern zu erreichen, wobei die Batterie dank einer hohen Ladekapazität von über 270 kW in weniger als 25 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufgeladen werden kann​​. Die Akkugröße des Boxster wird voraussichtlich zwischen 60 und 70 kWh liegen. Der Verkaufsstart des Elektro-Cabrios ist für 2025 geplant, der Basispreis beginnt bei rund 64.000 Euro. 

Der Porsche Boxster in rot fährt eine Straße entlang.

Der Porsche Boxster erscheint 2025 auch als E-Variante (Bild: © Porsche).

Tesla Roadster: Knapp 1.000 Kilometer auf der Autobahn 

Der neue Tesla Roadster soll Ende 2024 vorgestellt werden, die Auslieferungen sind für das Jahr 2025 geplant​. Teslas E-Cabrio wird auf einer speziellen EV-Plattform basieren, die hohe Leistung und Effizienz maximieren soll. Was die technischen Details betrifft, so ist bekannt, dass der Roadster eine Reichweite von bis zu 620 Meilen (ca. 997 km) bei Autobahngeschwindigkeiten bieten soll, unterstützt durch eine 200 kWh Batterie. Kombiniert mit einer möglichen Ladekapazität von 350 kW könnte das Laden von 5 auf 80 Prozent in sehr kurzer Zeit möglich sein​​. Darüber hinaus wird der Roadster voraussichtlich auch fortschrittliche Autopilot-Funktionen bieten, einschließlich erweiterter Autopilot- und Vollautonomie-Fähigkeiten als optionale Extras​. Preis: um die 200.000 US-Dollar.  

Ansicht von oben vom Tesla Roadster mit schwarzem Hintergrund.

Der neue Roadster von Tesla soll bis zu 400 km/h schnell sein und knapp 1.000 Kilometer mit einer Ladung schaffen (Bild: © Tesla).

Polestar 6: Spaciger wirds heute nicht mehr

Auch Polestar hat ein aufregendes Elektro-Cabrio angekündigt. Es wird auf der maßgeschneiderten Aluminium-Plattform des Elektroautobauers gebaut, die für eine beeindruckende Kombination aus Leichtigkeit und Stabilität sorgt. Geboten wird ein Fahrerlebnis mit „Wow“-Faktor: die maximale Leistung liegt bei 650 kW (884 PS), das Drehmoment bei 900 Nm. Der Polestar 6 wird nur in einer begrenzten Auflage von 500 nummerierten Einheiten als „Polestar 6 LA Concept edition“ produziert.  

Polestar 6 in blau steht auf einer Bühne.

Der Polestar 6 wird nur in einer begrenzten Auflage von 500 nummerierten Einheiten als „Polestar 6 LA Concept edition“ produziert (Bild: © Polestar).

Das Erscheinungsbild des Polestar 6 ist stark von der Luft- und Raumfahrt beeinflusst, was sich sowohl ästhetisch als auch aerodynamisch zeigt. Zu den besonderen Merkmalen gehören daher integrierte Aerodynamik-Düsen in den Radkästen und Heckleuchten, die gleichzeitig als Luftschneiden dienen​. Die Markteinführung des Polestar 6 ist für das Jahr 2026 geplant​. Als Preis werden rund 200.000 US-Dollar gehandelt. 

Fisker Ronin: Mit 1.000 PS gegen Tesla

Vor zwei Jahren sorgte der Fisker Ocean schon für Aufregung, jetzt legt das dänische E-Auto-Startup nach. Der Fisker Ronin soll Ende 2025 auf den Markt kommen und positioniert sich als ein hochkarätiges Elektrofahrzeug im Supersportwagen-Segment. Als weltweit erster vollelektrischer Viersitzer-Cabriolet-Sportwagen verbindet der Ronin ansprechendes Design mit beeindruckender Technologie und Leistung. So zielt auch dieses Elektro-Cabrio darauf ab, in Sachen Reichweite neue Maßstäbe zu setzen. Das Ziel: 600 Meilen (965 km) pro Ladung. Dies soll durch eine Integration von fortschrittlichen Batteriezellen in die Fahrzeugstruktur erreicht werden. Die Technik ist ähnlich wie Teslas strukturelle Batteriepakete aufgebaut, basiert jedoch auf eigenen Innovationen von Fisker​. 

Fsiker Ronin in silber steht auf einem Betonsockel vor einer Landschaft.

Nur 999 Stück vom Fisker Ronin sollen gebaut werden, zum stolzen Preis von jeweils 385.000 US-Dollar (Bild: @Fisker).

Auch in puncto Leistung und Beschleunigung erweist sich der Fisker Ronin als direkter Rivale zum neuen Tesla Roadster: Die Motorleistung soll insgesamt etwa 1.000 PS betragen, für den Spurt von 0 auf 60 Meilen (96,5 km) pro Stunde braucht der Elektro-Supersportwagen ungefähr 2 Sekunden. Gleichwohl steht Fisker jedoch vor finanziellen Herausforderungen, die die Zukunft dieses ehrgeizigen Projekts beeinflussen könnten​. Ob der Supersportwagen das von der Insolvenz bedrohte Unternehmen retten kann? Der Ronin soll immerhin stolze 385.000 US-Dollar kosten​. 

Schade: Diese Elektro-Cabrios bleiben nur ein Wunsch

Schon in der Vergangenheit gab es bei einigen Hersteller Spekulationen darüber, ob bestimmte Modelle auch als E-Cabrios angeboten werden könnten. Die beiden interessantesten Fälle: Volkswagen und Jaguar. 

ID.3 wird kein E-Cabrio

Relativ laut dachte der deutsche Automobilhersteller Volkswagen über einen VW ID.3 als Cabrio nach und zeigte 2021 bereits erste Skizzen, wie etwa auto motor sport berichtete. Damit fühlten die Wolfsburger anscheinend schon mal vor, wie die Reaktionen auf ein solches E-Cabrio wären.  Doch dann passierte … nichts. Auch drei Jahre später haben sich die Ideen nicht weiter konkretisiert. Daher gehen wir davon aus, dass Volkswagen einen offenen ID.3 wohl nicht anbieten wird.  

Aus für Jaguar E-Type Cabrio 

Oldtimer müssen nicht immer laut und reich an Schadstoffen sein: Das bewiesen die ersten Pläne und Modelle des Jaguar E-Type Zero. Der Verbrennungsmotor sollte im beliebten Klassiker durch einen 300-PS-Elektromotor mit bis zu 270 Kilometern Reichweite ersetzt werden. Ursprünglich war eine Serienproduktion vorgesehen sowie die Möglichkeit, alte E-Types auf Elektroantrieb umzurüsten. Doch 2019 gab Jaguar den Entwicklungsstopp bekannt – und dabei ist es bis jetzt geblieben. Sehr schade, wir hätten diesen Elektro-Oldtimer zu gern auf der Straße gesehen.  

Frau um E-Cabrio

E-Cabrios sind schadstoffarm, lautlos und machen Lust auf Sommer.

Fazit: Lautlos, aber nicht perspektivlos

Die Zulassungszahlen für Cabrios sind in den letzten Jahren rückläufig. Wurden vor rund 20 Jahren noch über 140.000 Fahrzeuge mit offenem Verdeck neu zugelassen, waren es 2023 nicht mal mehr 52.000 Cabrios – ein Rückgang um fast zwei Drittel. Aber auch weltweit sind die Verkaufszahlen für Cabrios seit Jahren rückläufig.  

Vielleicht muss man davon ausgehen, dass Cabrios nur noch eine sehr spezielle Nische darstellen. Das trifft dann verstärkt nochmal für die Elektro-Ausführungen zu. Darüber hinaus stehen die Hersteller bei der Entwicklung von E-Cabrios vor bestimmten technischen Herausforderungen. Da überrascht es  nicht, dass nur eine Handvoll Autobauer spezielle E-Cabrios in ihr Programm aufnehmen wollen.  

Trotzdem: Ganz aussterben werden die Cabrios anscheinend nicht, denn zumindest in den höher- und hochpreisigen Klassen sollen in den nächsten Jahren mehrere Modelle auf den Markt kommen. Sofern man sich die Preise für die E-Cabrios von Tesla, Polestar, Fisker und Co. leisten kann, spricht nichts gegen einen schadstoffarmen, lautlosen Ausflug in die Natur mit dem freien Himmel über dem Kopf. So darf der Sommer gerne kommen. 

Aktuelle Infos, Tipps & Tricks

Bleiben Sie beim Thema E-Mobilität top informiert. Mit den EnBW Hypernews.