Luftreiniger in der Wohnung: Luftfilter für zuhause finden

Zuhause wollen wir tief durchatmen, doch wenn die Luft mit Staub, Pollen oder Sporen belastet ist, kann selbst die eigene Wohnung krank machen. Aus diesem Grund werden Luftreiniger immer beliebter. Sie reinigen Wohnungsluft von Partikeln und verbessern die Luftqualität in den Innenräumen.

Besonders jetzt im Frühjahr und teilweise auch im Sommer sind viele Pollen in der Luft unterwegs. Für Allergiker*innen keine leichte Zeit, leiden sie doch wieder unter Heuschnupfen, geröteten und juckenden Augen und vielem mehr. Um zumindest zuhause vor den Belastungen bestmöglich geschützt zu sein, wäre es doch ideal, wenn die Raumluft von Pollen & Co. gereinigt werden könnte. Können Luftreiniger geplagten Allergiker*innen helfen? Erfahren Sie, wie die Geräte funktionieren, welche Modelle sich lohnen und worauf Sie vor der Anschaffung unbedingt achten sollten. 


Das erwartet Sie hier


Sind Luftreiniger bei einer Allergie sinnvoll?

Die Allergiesaison hat bereits begonnen und stellt für viele Menschen wieder eine erhebliche Herausforderung dar. Die Nase läuft, die Augen jucken oder sind gerötet – all das wird durch Pollen in der Luft hervorgerufen, die teilweise zu intensiven Allergiebeschwerden führen können. In der Hochsaison des Heuschupfens kann ein Luftreiniger daher eine wertvolle Unterstützung sein, um die Lebensqualität zu verbessern. 

Denn Luftreiniger sind besonders wirksam darin, Pollen und andere Allergene zu reduzieren, die durch offene Fenster und Türen oder beim Lüften in Innenräume gelangen. Allerdings ist dabei der Einsatz eines Luftreinigers mit einem hochwirksamen HEPA-Filter entscheidend. Diese Filter sind in der Lage, selbst kleinste Partikel bis zu einer Größe von etwa 0,3 Mikrometern aus der Luft zu entfernen und somit die Belastung deutlich zu verringern. 

Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass Luftreiniger primär die Luftqualität verbessern, indem sie schwebende Allergene filtern. Allergene, die sich bereits auf Textilien oder dem Boden abgesetzt haben, werden durch die Luftreinigung nicht erfasst. Daher sollten Sie weitere Maßnahmen wie regelmäßiges Staubsaugen und das Waschen von Textilien nicht vernachlässigen. 

Für wen lohnen sich Luftreiniger in der Wohnung noch?

Inzwischen kommen Luftreiniger nicht nur bei Menschen mit Heuschnupfen zum Einsatz, sondern auch bei Hausstaub- oder Tierhaarallergien. Viele Haushalte verwenden sie selbst ohne zugrundeliegende Erkrankungen. Die Geräte befreien die Luft von kleinsten Partikeln und sorgen damit für eine Verbesserung der Luftqualität in geschlossenen Räumen. Während in älteren Gebäuden Fein- und Hausstaub, Schimmelporen oder Pilze die Luft belasten, können in Neubauten Wärmedämmung und Isolierung zu verminderter Luftzirkulation führen. Partikel haben somit mehr Gelegenheit sich anzusammeln und die Luftqualität zu mindern. 

Die Aufgabe von Luftreinigern in der Wohnung besteht darin, Kleinstpartikel aus der Luft zu filtern und dadurch Schadstoffe in der Innenluft zu reduzieren. Zu möglichen Luftbelastungen zählen: 

  • Pollen 
  • Schimmelpilzsporen 
  • Feinstaub und Hausstaub 
  • Mit Viren belastete Aerosole (z.B. Corona) 
  • Faserpartikel von Einrichtungsgegenständen 
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC) wie Alkohole, organische Säuren, Aldehyde oder Kohlenwasserstoffe 
  • Schwer flüchtige Substanzen (SVOC) 

Insbesondere in gut gedämmten Neubauten kommt es darauf an, die Qualität der Innenluft im Blick zu haben. Stauen sich hier schwer flüchtige Substanzen, können diese tief in die Atemwege und in den Organismus eindringen und Folgeerkrankungen wie Asthma, Allergien und Kopfschmerzen auslösen. Neben dem unverzichtbaren regelmäßigen Lüften stellen Luftreiniger eine sinnvolle Ergänzung für gesunde Wohnungsluft dar. 

Im Vordergrund des Bildes steht ein Luftreiniger während im Hintergrund eine Frau mit einem Kind auf dem Sofa sitzt.

In heimischen Wohnräumen können Luftreiniger einen Großteil angesammelter Aerosole und mögliche Virus- oder Bakterienbelastungen entfernen.

Wie funktioniert ein Luftreiniger?

Die Funktionsweise von Luftreinigern ist im Grunde einfach. Sie bestehen in der Regel aus einem drei- oder mehrstufigen Filtersystem, bei dem Aktivkohle- und Faserfilter zum Einsatz kommen. Die Luft in Innenräumen wird angesaugt, in den Filterelementen gesäubert und gereinigt in den Raum abgegeben. Der Vorfilter reinigt Luft von groben Partikeln wie Fusseln und Fasern. Ein zweiter Faserfilter entfernt danach Feinstaub, Kleinstpartikel und Pollen. Das dritte Filterelement besteht meist aus einem Aktivkohlefilter, der Gerüche und gasförmige Substanzen aufnimmt. 

Zum wichtigsten Teil eines Luftreinigers für Wohnung und Innenräume zählt der Faserfilter. Dabei sollte es sich um Schwebstofffilter, sogenannte HEPA-Luftreiniger, handeln, die für Allergiker sehr wichtig sind. HEPA steht für “High Efficiency Particulat Air” und filtert MMP (Most Penetrating Particle Size) aus der Luft. MMP steht für Partikel in Größen von 0,3 bis 0,1 Mikrometern oder kleiner, die tief in die Lunge und ins Blut wandern. HEPA-Filter der Klasse H13 und H14 filtern übrigens 99,95 bzw. 99,995% Partikel dieser Größe aus der Luft. Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, dass Luftreiniger nur leistungsstark arbeiten, wenn die Filter regelmäßig gereinigt bzw. gewechselt werden. Da konstante Luftreinigung zu Materialalterung führt, gilt es Herstellerangaben zum Wechseln und Reinigen der Filter zu beachten. 

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Filtern Luftfilter Corona und andere Viren?

Coronaviren messen ca. 0,12 Millionstel Meter. Laut Stiftung Warentest können hochwertige Luftreiniger von Philips, Rowenta und Soehnle in 20 Minuten Aerosolpartikel und mögliche Viren und Bakterien zu 95 Prozent entfernen. 

Was kostet ein Luftreiniger?

Die Kosten für einen Luftreiniger hängen davon ab, wie hochwertig das Gerät ist und wie intensiv Sie es benutzen. Je öfter der Luftreiniger zum Einsatz kommt, desto häufiger müssen Sie Filterelemente wechseln. Preise für leistungsstarke Luftreiniger-Geräte liegen zwischen 250 und 380 Euro. Bei Profi-HEPA-Geräten beginnen die Preise bei 600 bis 800 Euro, können aber auch schnell einen mittleren vierstelligen Betrag erreichen. Die Kosten für austauschbare Filtersets wiederum liegen zwischen 39 und 140 Euro.  

Hinzu kommen Stromkosten für den Gebrauch. Die Stromkosten richten sich nach der Leistungsaufnahme des Geräts, der jeweiligen Nutzungsdauer und des aktuellen Strompreises (Leistungsaufnahme in Kilowatt x Preis pro kWh in Cent x Nutzungsdauer in Stunden pro Tag x 365 = Stromkosten pro Jahr in Cent). So verursacht ein Gerät, das 20 Watt braucht und etwa drei Stunden pro Tag läuft bei einem angenommenen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde jährliche Stromkosten von 6,57 Euro (0,02 kW x 30 Cent x 3 Stunden/Tag x 365 = 657 Cent = 6,57 Euro). 

Welche Luftreiniger sind empfehlenswert?

Die Ergebnisse des aktuellen Luftreiniger-Tests der Stiftung Warentest zeigen, dass von neun getesteten Modellen nur drei die Gesamtnote „gut“ erhielten. Die anderen sechs schnitten mit „befriedigend“ ab. Allerdings bemerkten die Tester*innen auch, dass keines der Geräte wirklich schlecht sei. Acht von neun Luftreinigern konnten innerhalb von 20 Minuten die Konzentration von Pollen und anderen Partikeln in der Raumluft um 90 bis 98 Prozent senken. Zu den empfehlenswerten Modellen und Testsiegern zählen: 

Bosch Air 4000

Der Luftreiniger von Bosch wurde aufgrund seiner Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz im Test mit dem Qualitätsurteil „gut (2,3)“ ausgezeichnet. Dieses Modell zeichnet sich durch eine Luftreinigungskapazität von 300 Kubikmeter pro Stunde aus und verbraucht dabei deutlich weniger Strom im Vergleich zu anderen Luftreinigern auf dem Markt. Der 3-in-1-Filter des Geräts kombiniert einen Vorfilter, einen Aktivkohlefilter sowie einen HEPA-Filter. Der Preis liegt bei rund 300 Euro, für den Filter müssen Sie etwa 50 Euro einplanen. 

Für Benutzerfreundlichkeit sorgen ein intuitives Display und drei einstellbare Lüftungsstufen. Der Ruhe-Modus des Geräts sorgt für einen leisen Betrieb (25 bis 29 Dezibel), ideal für die Nutzung während der Nacht oder in ruhigen Umgebungen, da in diesem Modus auch die Lichter ausgeschaltet werden. Der Auto-Modus passt die Lüftung automatisch an die erfassten Luftqualitätswerte an, was eine effiziente und bedarfsgerechte Reinigung sicherstellt. 

Trotec AirgoClean 170 E

Der Trotec Design-Luftreiniger AirgoClean 170 E wurde im Test ebenfalls mit dem Qualitätsurteil „gut (2,3)“ bewertet. Dieses Modell besticht nicht nur durch seine effiziente Luftreinigung, sondern auch durch ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 150 Euro). Die Kosten für Ersatzfilter betragen lediglich etwa 30 Euro, was im Vergleich sehr günstig ist. Die Reinigungskapazität liegt bei 350 Kubikmetern pro Stunde und nutzt die innovative Triple-Protection-Filtertechnik, bestehend aus einem DACRON-Vorfilter, einem HEPA-Filter und einem Aktivkohle-Filter.  

Der Trotec-Luftreiniger verfügt über fünf einstellbare Lüftungsstufen und ein digitales Display. Ein optischer Luftqualitätssensor zeigt die aktuelle Luftqualität durch verschiedene LED-Farben (grün, blau, rot) an und reguliert automatisch die Intensität der Luftreinigung. Trotz seiner starken Leistung bleibt der Lärmpegel mit einer moderaten Lautstärke von 49 Dezibel angenehm. Eine Memory-Funktion, die die letzten Einstellungen nach einem Stromausfall speichert, macht den Umgang mit dem Gerät besonders komfortabel. 

Kärcher Luftreiniger AF30

Der Kärcher Luftreiniger AF 30 erhält im Test das Qualitätsurteil „gut (2,4)“, wobei allerdings seine Leistung in der Luftreinigung als „befriedigend“ bewertet wurde. Ein besonderes Merkmal dieses Modells ist die Kindersicherung, die ansonsten nur in Geräten von Bosch zu finden ist. Zudem ist der Kärcher AF 30 kompakter als das Modell von Trotec, was ihn besonders für kleinere Räume oder engere Platzverhältnisse geeignet macht. Die Kosten für das Gerät liegen zwischen 250 und 300 Euro. 

Mit einem Luftdurchsatz von 320 Kubikmeter pro Stunde und einem hochwertigen HEPA 13-Filter sorgt der AF 30 generell für eine effiziente Reinigung der Raumluft. Der Luftreiniger bietet fünf einstellbare Lüftungsstufen, die Bedienung erfolgt über ein übersichtliches LED-Display, das nicht nur die Luftqualität, sondern auch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte anzeigt. Trotz seiner umfassenden Funktionalitäten bleibt der Kärcher AF 30 mit einer Lautstärke von 29 bis 53 Dezibel vergleichsweise leise.

Dyson Purifier Cool TP09

Neben Luftreinigern im engeren Sinn hat sich die Redaktion von Stiftung Warentest auch einige Modelle angesehen, die sich zusätzlich als Ventilator einsetzen lassen. Das Top-Modell in dieser Kategorie ist der Dyson Purifier TP09 (im Test mit dem Qualitätsurteil „befriedigend (2,6)“ bewertet). Das Modell nutzt die innovative Air-Multiplier-Technologie von Dyson, die Drehbewegungen von 350 Grad ermöglicht und somit eine effektive Luftzirkulation im gesamten Raum gewährleistet. Neben einem HEPA-Filter, verfügt der TP09 auch über einen katalytischen Oxidationsfilter. Diese Kombination zerstört auch Formaldehyd, ein häufig in Innenräumen vorkommendes Gas. 

Der Dyson TP09 bietet fünf einstellbare Lüftungsstufen, die Steuerung des Luftreinigers kann bequem über die Dyson Link App erfolgen. Diese bietet eine Verbindung über WLAN und beinhaltet Funktionen wie Zeiteinstellungen für den Betrieb rund um die Uhr. Alternativ ist auch eine Bedienung über eine mitgelieferte Fernbedienung möglich. Im Nachtmodus arbeitet der TP09 mit reduzierter Lautstärke. Preislich liegt der Dyson Luftreiniger bei etwa 640 bis 700 Euro.

Wie lassen sich Luftreiniger reinigen?

Luftreiniger sind pflegeleicht und lassen sich je nach Herstellerangabe ähnlich wie Staubsaugerfilter unter fließendem Wasser reinigen. Nichtsdestotrotz gehört zur Reinigung und Wartung eines Luftreinigers, dass Sie die Herstellerangaben beachten und im Durchschnitt ungefähr alle sechs bis acht Monate einen Filterwechsel vornehmen. Spätestens nach 10 bis 12 Monaten wird er auch bei besonders ausdauernden Geräten fällig. 

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