Wir haben uns den Markt für E-Transporter angeschaut und geben Ihnen einen Überblick, welche Modelle die Autohersteller im Angebot haben.
Opel: Vom kompakten Kastenwagen bis zum geräumigen Großtransporter
Bereits 2020 präsentierte Opel mit dem Vivaro-e seine Vorstellung eines Elektro-Transporters. Den rein elektrisch betriebenen E-Van gibt es als Kastenwagen, Doppelkabine oder Kombi mit 4,60, 4,95 oder 5,30 Metern Gesamtlänge. Unter der Haube sitzt ein 100 kW (136 PS) starker Elektromotor, wahlweise mit 50 oder 75 kWh für 229 respektive 328 Kilometer Reichweite. In der günstigsten Variante liegt der Preis Davon können noch einmal 7.500 Euro Umweltbonus abgezogen werden.
2021 legte Opel noch einmal nach und brachte mit dem Movano-e und dem Combo-e zwei weitere 100 % elektrisch betriebene Modelle auf den Markt. Ersterer gleicht Fiats Transporter-Bestseller Ducato, was mit der Fusion des FCA-Konzerns mit PSA zusammenhängt. Opels größter Elektro-Transporter ist mit einem 90 kW starken Elektromotor ausgestattet. Je nach Modellvariante soll die Reichweite zwischen 116 und 247 Kilometer nach WLTP-Norm betragen. Den Movano-e gibt es ab 69.000 Euro zu kaufen – entsprechend ist bei diesem Modell keine Förderung möglich. Der Combo-e kommt auf eine Reichweite von bis zu 285 Kilometer und ist ab einem Preis von rund 43.000 Euro zu haben. Davon können noch einmal 7.500 Euro Umweltbonus abgezogen werden.
Renault: Kleiner Lieferwagen oder großer Transporter?
Elektropionier Renault setzt bei seiner Elektro-Offensive im Transport- und Nutzlastbereich auf zwei Weggefährten. Den Großraum-Transporter Renault Master E-Tech gibt es mit einer Maximalleistung von 57 kW (76 PS). Mit der 33-kWh-Batterie kann er bis zu 120 Kilometer weit fahren, ohne dass die Batterie aufgeladen werden muss. Praktisch hierbei: Das Akku-Paket ist im Unterflur installiert, sodass der Kastenwagen in allen drei Karosserievarianten (bis 6,23 Meter) mit einem vollwertigen Laderaum punkten kann. Der Fahrzeugpreis startet bei 54.900 Euro. Davon können noch einmal 7.500 Euro Umweltbonus abgezogen werden.
Oder soll es doch etwas kompakter für die Transportaufgabe in der City sein? Dann könnte Sie der neue Renault Kangoo Rapid mit seiner Kombination aus einem 90 kW starken Elektromotor sowie einer 45 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie für bis zu 300 Kilometer WLTP-Reichweite ansprechen. Der Einstiegspreis liegt bei rund 25.000 Euro. Davon können noch einmal 9.000 Euro Umweltprämie abgezogen werden.
VW: Sowohl Caddy als auch Crafter gibt’s 100 % elektrisch
Sie planen, einen Elektro-Transporter von Volkswagen zu kaufen? Die Hannoveraner bieten mit dem e-Crafter einen knapp sechs Meter langen Kastenwagen mit 100 kW (136 PS) E-Motor und einer 36 kWh-Batterie, die sich per Schnellladefunktion innerhalb von 45 Minuten auf 80 Prozent aufladen lässt. VWs größter Stromer erlaubt eine Reichweite von 173 WLTP-Kilometer, wenngleich man laut ADAC realistisch gesehen eher mit 120 Kilometer rechnen sollte. Kostenpunkt: Der e-Crafter ist für 64.150 Euro zu haben. Aufgrund des Kaufpreises von mehr als 60.000 Euro gibt es für den Caddy leider keinen Umweltbonus.
Hinweis (Stand 11.07.2022): Aktuell ist der vollelektrisch angetriebene e-Crafter in Deutschland nicht mehr bestellbar, da das Kontingent laut VW für den deutschen Markt ausgeschöpft ist. Wer das Fahrzeug vorher bestellt hat, bekomme es noch. Bedeutet: Der e-Crafter wird noch produziert. Man kann ihn jedoch in Deutschland nicht mehr bestellen.
Darüber hinaus steht auch noch ein echter VW-Klassiker als E-Lieferwagen zur Auswahl. Der VW-Tuner Partner Abt rüstet tausende VW-Transporter auf Elektroantrieb um. Das sind die wichtigsten Fakten zum VW E-Caddy: 83 kW (113 PS) Aggregat, 37,3-kWh-Akku-Paket, Leasing-Angebot bei einem Gesamtpreis von 29.900 Euro. Davon können noch einmal 9.000 Euro Umweltbonus abgezogen werden.
Ford: Aus Transit wird E-Transit!
Fords Nutzfahrzeug-Dauerbrenner Transit gibt es seit Mai 2022 in zwei Varianten auch als E-Transit mit kraftvollem Elektroantrieb und einer 68-kWh-Batterie. Die kleine Version verfügt über 135 kW (184 PS) Motorleistung, die größere 198 kW (269 PS). Das ermöglicht eine Reichweite nach WLTP-Norm von bis zu 258 bzw. 305 Kilometern – ein echter Topwert in dieser Klasse. Preislich muss man mindestens 56.000 Euro einplanen. Davon können noch einmal 7.500 Euro Umweltbonus abgezogen werden.
Mercedes: Nach dem e-Sprinter ist vor dem e-Vito
Mercedes merkt man an, dass sie es beim Thema Elektromobilität ernst meinen. 2019 kam mit dem e-Sprinter ein geräumiger Großtransporter auf den Markt. Nun legen die Stuttgarter nach und schicken mit dem e-Vito einen weiteren Elektro-Transporter ins Rennen. Das neue E-Modell punktet vor allem durch seine Funktionalität und Reichweite. Der e-Vito Kastenwagen wird von einem 85 kW (116 PS) Elektromotor angetrieben, was eine Reichweite von bis zu 314 Kilometern ermöglichen soll. Der Basispreis der günstigsten Ausstattungsvariante liegt bei knapp 54.700 Euro. 7.500 Euro Umweltbonus können abgezogen werden.
Fiat: Neuauflage des Ducato-Klassikers und ein Reichweitenwunder
Mit dem Fiat E-Ducato und dem neuen Fiat Scudo haben die Italiener zwei vollelektrische E-Modelle am Markt. Seit Mitte 2020 ist die Elektro-Variante des Lieferwagens Ducato erhältlich. Der E-Ducato wird in zwei Akkugrößen angeboten: mit 47 kWh und einer Reichweite von 235 km oder mit 79 kWh und bis zu 370 km Reichweite. Preislich beginnt der E-Ducato bei rund 66.000 Euro. Eine Förderung ist aufgrund des hohen Kaufpreises nicht möglich.
Last, but not least schafft es mit dem Fiat Scudo ein weiterer Minivan in unsere Liste der Elektro-Transporter. Fiat deklariert ihn als multifunktionales und leichtes Nutzfahrzeug, wobei Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Akkugrößen (50 kWh und 75 kWh) haben. Mit letzterer soll eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern nach WLTP möglich sein. Die Preise beginnen bei 37.900 Euro, wovon noch einmal 9.000 Euro Umweltbonus abgezogen werden können.
Über Mini-Transporter und einen Münchner Helden
Neben den etablierten Autoherstellern bringen auch kleinere Anbieter und Umrüster Transporter mit elektrischem Antrieb auf den Markt. So hat sich zum Beispiel Cenntro Automotive Europe, dessen Sitz in Herne liegt, auf elektrische Nutzfahrzeuge für urbane Räume, ländliche Gebiete und den innerbetrieblichen Verkehr spezialisiert. Die zwei erhältlichen Modelle Logistar und Metro (41,9 bzw. 26 kWh) können mit verschiedenen Aufbauten kombiniert werden, dabei beträgt das Ladevolumen der wechselbaren Koffer bis zu 6,9 m³.
Auf eine ganz andere Art beeindruckend ist ein Münchner Held. Das Unternehmen E-Works Mobility hat sich auf E-Umrüstungen spezialisiert und bietet mit dem Heero nach eigenen Angaben den stärksten Elektrotransporter der Welt an. Dazu verhilft ein E-Motor mit einer Maximalleistung von 180 kW (245 PS); gleichzeitig besitzt der ehemalige Mercedes Sprinter einen gewaltigen 110-kWh-Akku, was eine maximale Reichweite von etwa 300 Kilometern ermöglichen soll.
Fördermöglichkeiten für Elektro-Transporter
Wenn Sie nach einem passenden Elektro-Transporter suchen, haben Sie die Qual der Wahl. Jeder der etablierten Autohersteller hat eines oder mehrere Modelle im Angebot, vom kompakten Kastenwagen bis zum Großraum-Transporter.
Je nachdem, ob ein Modell aus der Sprinter- oder Kompaktvan-Klasse gesucht wird, unterscheiden sich die Preise deutlich. Neben der Kaufprämie können Sie eine ganze Reihe von Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen. Dazu zählen beispielsweise steuerliche Vergünstigungen für Elektro-Dienstwagen. Die gute Nachricht für alle, die nach einem gebrauchten Stromer suchen: Auch gebrauchte Elektro-Transporter sind teilweise förderfähig. Eine weitere Fördermöglichkeit ist das Leasing von Elektroautos.
Übrigens: Natürlich können E-Transporter auch im EnBW HyperNetz mit mehr als 700.000 Ladepunkten aufladen – unsere EnBW-Standorte ermöglichen auch das komfortable Aufladen mit größeren Fahrzeugen oder Gespannen. Und auch für Flotten haben wir ein umfangreiches Angebot