Lernen Sie die beliebtesten und erfolgreichsten E-Autos des Jahres 2023 kennen und werfen Sie einen Blick auf die Zulassungszahlen. Spitzenreiter ist ein alter Bekannter.
Zulassungsstatistik 2023: E-Autos weiter auf dem Vormarsch
Schaut man sich die Jahresbilanz des Kraftfahrt-Bundesamtes (kurz: KBA) an, so erreichten die Zulassungszahlen von Elektroautos wieder einmal einen Rekordwert. 2023 kamen mehr als eine halbe Million reine E-Autos (524.219 Fahrzeuge) neu auf die Straße. Das entspricht einem Marktanteil von 18,4 Prozent und bedeutet ein Plus von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz von Plug-In-Hybriden brach dagegen um mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) ein: Hier registrierte das KBA 175.724 Neuzulassungen, was einem Marktanteil von 6,2 Prozent entspricht. Ein Grund dafür ist der Wegfall der Förderung für diese Modelle.
Zum Vergleich: Bei den Zulassungszahlen insgesamt verzeichnete das KBA erneut eine leichte Erholung gegenüber den Vorjahren. Im gesamten Jahr 2023 wurden 2,84 Millionen Neuwagen zugelassen. Das sind 7,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Von den Spitzenwerten der Vor-Corona-Zeit sind wir allerdings immer noch weit entfernt – 2019 wurden beispielsweise noch über 3,6 Millionen Pkw neu zugelassen.
2023 endete allerdings ein Trend, der sich in den letzten Jahren beobachten ließ: Pkw mit Verbrenner-Antrieb fanden wieder mehr Kundschaft. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der benzinbetriebenen Autos 2023 auf 34,4 Prozent, was einer Zunahme von 13,3 Prozent in absoluten Zahlen entspricht (insgesamt 978.660 Autos). 2022 lag dieser Anteil noch bei 32,6 Prozent. Dieser Anstieg lässt sich womöglich durch den starken Rückgang bei den Plug-in-Hybriden begründen. 2023 wurden außerdem mehr dieselbetriebene Fahrzeuge – insgesamt 486.581 Autos – neu zugelassen. Allerdings sank ihr prozentualer Anteil auf 17,1 Prozent. 2022 hatte der Anteil noch 17,8 Prozent betragen.
Das sind die meistverkauften E-Autos 2023 in Deutschland
Wer an Elektroautos denkt, denkt häufig an Tesla. Der Autobauer ist einer der bekanntesten Pioniere der Elektromobilität. Und auch in unsere Top 10 der meistverkauften Elektroautos 2023 haben es zwei Modelle des US-Unternehmens geschafft. Doch die frühere Dominanz des amerikanischen Autobauers scheint vorüber. Denn neben Tesla konnten viele andere Hersteller in punkto E-Mobilität nachziehen, vor allem deutsche Marken holten auf. Sie bedienen alle Marktsegmente, so dass sich neben E-Autos der Mittelklasse oder Elektro-SUVs mittlerweile auch etliche Stromer für den kleinen Geldbeutel finden lassen.
Platz 10: Mini Cooper SE (13.953 Neuzulassungen)
Auch wenn der Elektro-Mini erst 2024 in die nächste Generation kommt, konnte er sich 2023 den zehnten Platz unter den beliebtesten E-Autos Deutschlands sichern. Ob die zwei neuen Versionen (Cooper E und Cooper SE) den Verkauf weiter ankurbeln, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass der Mini seinem ikonischen Erscheinungsbild treu bleibt: mit charakteristischen Elementen wie den Kulleraugen und dem markanten Grill. Im Innenraum erwartet Mini-Fans ein radikal reduziertes Cockpit mit einem veganen Ansatz, der auf Lack und Leder verzichtet und stattdessen auf recycelten Polyester und einen großen, runden OLED-Touchscreen setzt.
Platz 9: BMW iX1 (14.694 Neuzulassungen)
Der iX1 vereint die Fahrdynamik von BMW mit den Vorteilen eines starken und effizienten Elektromotors. Ausgestattet mit einem 64,7-kWh-Akku, bietet der Elektro-SUV eine Reichweite von bis zu 436 Kilometern nach WLTP-Standard, was ihn zu einem der sparsamsten Fahrzeuge in seinem Segment macht. Auch im vergangenen Jahr konnte der BMW iX1 viele Kund*innen mit seiner Kombination aus Leistung, Reichweite und Fahrspaß überzeugen.
Platz 8: Tesla Model 3 (15.864 Neuzulassungen)
Tesla konnte sich in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Modellen in den Charts der meistverkauften E-Autos in Deutschland platzieren. 2023 musste sich die Mittelklasse-Limousine, das Model 3, nun mehr nur noch mit dem achten Platz zufriedengeben. Im Jahr davor kam das Model 3 noch auf den zweiten Platz.
Platz 7: Cupra Born (17.464 Neuzulassungen)
Der Cupra Born aus Spanien stellt das Pendant zum VW ID.3 dar. Eine der hervorstechenden Besonderheiten: seine sportliche Ausrichtung, die sich in einer Tieferlegung, einer direkteren Lenkung und einem Leistungszuwachs von 20 kW im Vergleich zum VW ID.3 manifestiert. Erhältlich in zwei Leistungsstufen und mit zwei verschiedenen Akkugrößen, bietet der Cupra Born eine flexible Auswahl für unterschiedliche Kundenkreise.
Platz 6: Audi Q4 (18.016 Neuzulassungen)
Der Audi Q4 e-tron (seit 2021 erhältlich) präsentiert sich als kompaktes Elektro-SUV, das in zwei Varianten erhältlich ist: als konventionelles SUV und als coupéartiger Sportback. Beide bieten in puncto Fahrspaß überzeugende Leistungen. Aktuell ist der Q4 e-tron mit einer einzigen Batterieoption ausgestattet, die eine Kapazität von 77 kWh aufweist, sowohl in der Standardversion mit Heckantrieb als auch in der leistungsstärkeren Allradversion (250 kW Systemleistung).
Platz 5: VW ID.3 (22.270 Neuzulassungen)
Die neue Generation des VW ID.3 aus dem letzten Jahr brachte zahlreiche Verbesserungen für den „Golf des Elektrozeitalters“. Zu den Neuerungen gehören optische und aerodynamische Änderungen an der Karosserie, wie eine neu gestaltete Frontpartie, geänderte Rückleuchten und eine insgesamt rundlichere Form, die den Luftwiderstand verringert. Doch so richtig scheinen die Neuerungen bei den Kund*innen nicht gezündet zu haben: Der ID.3 rangiert wie im Vorjahr auf dem fünften Platz.
Platz 4: Fiat 500 (22.608 Neuzulassungen)
Mit seiner modernisierten, knuffigen Optik und zwei Batterieoptionen – 23,8 kWh für eine Reichweite von 190 Kilometern und 42 kWh für bis zu 300 Kilometer nach WLTP – erweist sich der Fiat 500e für viele Käufer*innen als attraktiver Flitzer für die City und darüber hinaus. Der besondere Clou: Neben Limousine und Cabrio ist der Elektro-Fiat auch als „3+1“-Version mit einer zusätzlichen Tür auf der rechten Seite erhältlich.
Platz 3: Skoda Enyaq (23.498 Neuzulassungen)
Für die alte Version gibt‘s Bronze, doch das neue Modelljahr könnte den Verkauf weiter ankurbeln. Denn 2024 bringt signifikante Verbesserungen für das tschechische Elektro-SUV. Mit der Modellpflege erhält der Enyaq leistungsfähigere E-Motoren und ein verbessertes Akku-Management, was zu mehr Leistung, größerer Reichweite (538 bis 565 Kilometer) und schnelleren Ladezeiten führt. Die Preise für neuen Modelle, produziert seit November 2023, bleiben unverändert, wodurch das Elektro-SUV noch attraktiver wird.
Platz 2: VW ID.4/ID.5 (36.353 Neuzulassungen)
Beide Modelle repräsentieren die Ambitionen von VW auf eine Vorrangstellung im Elektroauto-Segment. 2023 konnte ein Zwischenerfolg gefeiert werden: Immerhin landeten die beiden E-Autos 2022 noch auf Position 4. Der ID.4 ist seit seiner Einführung für seine hohe Alltagstauglichkeit und den geräumigen Innenraum bekannt. In etwa so groß wie der VW Tiguan, bietet der ID.4 mit seiner 77-kWh-Batterie eine Reichweite von bis zu 520 Kilometern (WLTP). Der ID.5 basiert auf einer ähnlichen Technik wie der ID.4, kommt jedoch in einem stilvolleren, Coupé-artigen Design daher. Beide Modelle erhielten Ende 2023 ein Update.
Platz 1: Tesla Model Y (45.818 Neuzulassungen)
Nicht zuletzt wegen einer aggressiven Preissenkung zu Beginn des Jahres hat sich das Tesla Model Y auch 2023 den Titel des meistverkauften Elektroautos in Deutschland gesichert. Zugleich sorgen die hohen Produktionskapazitäten in den USA, China und Deutschland, insbesondere in der Gigafactory in Grünheide, dafür, dass die Lieferzeiten von Tesla-Modellen im Vergleich zur Konkurrenz recht moderat ausfallen. Und auch bei der Qualität, oftmals ein großer Kritikpunkt, konnte Tesla im letzten Jahr aufholen.
Die meistverkauften Elektroautos in Europa 2023
Der steigende Boom der Elektroautos in Europa macht sich auch in den Verkaufszahlen bemerkbar: Im September 2021 war das Model 3 von Tesla sogar zwischenzeitlich der meistverkaufte Neuwagen innerhalb der EU – und zwar nicht nur bei den Stromern, sondern über alle Antriebsformen hinweg. Im November 2022 wiederholte das Tesla-Modell den Erfolg. Und im vergangenen Jahr dann die Krönung: Nun stellte das Model Y auch über die gesamten zwölf Monate hinweg das meistverkaufte Auto in Europa dar.
Wenn wir einen Blick auf die Verkaufszahlen einzelner Modelle werfen, dominiert neben Tesla der Volkswagen-Konzern die Liste der beliebtesten E-Autos 2023 in Europa – unter den Top 10 finden sich zwei Elektro-Modelle von VW selbst und eines aus dem Tochterunternehmen Skoda. Mit dem chinesischen Hersteller MG tritt zudem ein neuer Player in den Wettkampf ein. Der Renault Zoe, bis 2019 das meistverkaufte E-Auto Europas, spielt mittlerweile im Ranking keine Rolle mehr.
Position | Modell | Verkaufte Fahrzeuge |
---|---|---|
1 | Tesla Model Y | 251.617 |
2 | Tesla Model 3 | 100.888 |
3 | VW ID.4 | 85.088 |
4 | MG 4 | 72.212 |
5 | Skoda Enyaq | 66.247 |
6 | Fiat 500 | 64.244 |
7 | VW ID.3 | 63.460 |
8 | Dacia Spring | 59.186 |
9 | Volvo XC40 | 50.976 |
10 | BMW i4 | 48.958 |
Wer verkaufte 2023 weltweit die meisten Elektroautos?
Neben Europa und den USA ist China einer der wichtigsten Märkte für Elektroautos. Daher tauchen in unserer Übersicht der weltweit meistverkauften Elektroautos etliche Modelle von chinesischen Marken auf, die sich gerade auf ihrem Heimatmarkt sehr gut verkaufen. Zudem drängen immer mehr chinesische Hersteller nach Europa, wie im vergangenen Herbst auf der IAA Mobility in München zu beobachten war.
Auf dem chinesischen Markt für Elektroautos gab es im Jahr 2023 zwei bemerkenswerte Entwicklungen. Bei den Gesamtverkaufszahlen von E-Autos überholte der einheimische Hersteller BYD die Konkurrenz von Volkswagen und wurde zum neuen Marktführer in China. Und die meisten der bestverkauften E-Autos stammen direkt oder indirekt von chinesischen Herstellern, die damit den etablierten Autobauern immer mehr den Rang streitig machen.
Einen wichtigen Preis konnte dagegen im vergangenen Jahr das Tesla Model Y noch einheimsen: Mit mehr als 1,2 Millionen verkauften Fahrzeugen war es nicht nur das meistverkaufte E-Auto der Welt, sondern das beliebteste Auto überhaupt, noch vor dem jahrzehntelangen Spitzenreiter, dem Toyota Corolla.
Position | Modell | Verkaufte Fahrzeuge |
---|---|---|
1 | Tesla Model Y | 1.211.601 |
2 | Tesla Model 3 | 529.287 |
3 | BYD Yuan Plus / Atto 3 | 418.994 |
4 | BYD Dolphin | 354.591 |
5 | BYD Seagull | 254.179 |
6 | Wuling HongGuang Mini EV | 237.919 |
7 | GAC Aion Y | 235.861 |
8 | GAC Aion S | 220.915 |
9 | VW ID.4 | 192.686 |
10 | Wuling Bingo | 169.157 |
Förderstopp verlangsamt E-Auto-Wachstum
Man kann es nicht anders sagen: Nach vielen Boom-Jahren kühlte sich in Deutschland 2023 das Wachstum bei den Neuzulassungen von Elektroautos ab. Zwar gab es, wie bereits erwähnt, einen Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, allerdings fiel dieser erheblich geringer aus: 2023 war im Vergleich zu 2022 noch ein Plus von 30 Prozent verzeichnet worden.
Experten führen diese Verlangsamung unter anderem auf die Zurückhaltung der Kund*innen aufgrund hoher Autopreise, mangelnder Lademöglichkeiten (allerdings mehr gefühlt als real, da der Ausbau der Infrastruktur schnell voranschreitet!) und insbesondere auf das plötzliche Ende der E-Auto-Subvention zurück. Manche prognostizieren, dass der Wegfall der Förderung zu einem weiter sinkenden Kaufinteresse und zu insgesamt rückläufigen Absatzzahlen bei Elektroautos im Jahr 2024 führen könnte.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: So konnten Elektroautos ihren Marktanteil bei den Neuzulassungen von 17,7 Prozent auf 18,4 Prozent steigern. Der Gesamtanteil der reinen Elektroautos am deutschen Fahrzeugbestand bleibt jedoch mit gut zwei Prozent immer noch recht niedrig.
Fazit: Verkaufszahlen von E-Autos steigen weltweit
Insgesamt schnellen die Zulassungs- und Verkaufszahlen von E-Autos nicht nur in Deutschland, Europa oder den USA, sondern weltweit nach oben. Mittlerweile werden rund um den Globus mehr als eine Million E-Autos und Plug-In-Hybride zugelassen – und das pro Monat! Batteriebetriebene Pkw kommen dabei unter den Neuzulassungen auf einen Marktanteil von rund 18 Prozent. Zudem steigen immer mehr Hersteller aus dem Verbrenner-Business aus und entwickeln neue oder weitere Stromer-Modelle.
Und immer mehr Länder legen fest, bis wann sie keine Verbrenner mehr zulassen möchten: 2025 will Norwegen als erstes Land nur noch emissionsfreie Autos erlauben, während 2035 unter anderem in diversen US-Bundesstaaten, Thailand, Großbritannien und Mallorca (für Diesel-Fahrzeuge bereits ab 2025) ausschließlich Elektrofahrzeuge erhältlich sein sollen.