Das optimale Raumklima

Nach Hause kommen, die Türe schließen, tief durchatmen und es sich gemütlich machen. Das eigene Zuhause ist der Ort, an dem wir uns rundum wohlfühlen sollten. Hier verbringen wir viel Zeit und sammeln Kraft für den mitunter anstrengenden Alltag. Doch wie schafft man solch einen persönlichen Wohlfühlraum? Und welche Rolle spielt dabei das Raumklima?

Den idealen Wohlfühlort in den eigenen vier Wänden schafft man mit Hilfe von verschiedenen Maßnahmen und dem entsprechenden Hintergrundwissen. Dazu zählen zum Beispiel dekorative Elemente, die für eine positive Raumatmosphäre sorgen. Aber auch das Raumklima hat einen großen Einfluss darauf, wie wohl wir uns in einem Raum fühlen. Die Raumluft trägt maßgeblich zum mentalen und körperlichen Wohlbefinden bei und entscheidet auch über die persönliche Leistungsfähigkeit mit. Das optimale Raumklima ist gleichzeitig auch immer ein gesundes Raumklima.


Das erwartet Sie hier


Der Zustand der Raumluft hängt von verschiedenen Einflüssen ab:

  • Lufttemperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftbewegung
  • Sauerstoffgehalt und Reinheit der Raumluft

Welche Luftfeuchtigkeit ist gut?

Die ideale Raumfeuchtigkeit ist abhängig davon, wie die Räume genutzt werden. In Bad oder Küche entsteht zwangsläufig schneller eine hohe Luftfeuchtigkeit als in einem Kinderzimmer oder Arbeitsraum. Welche Luftfeuchtigkeit optimal ist, kann sich also von Raum zu Raum unterscheiden.

Wie hoch sollte die Raumfeuchtigkeit sein?

In der Theorie gilt eine Luftfeuchtigkeit von 50 % als optimales Verhältnis von Wasserdampf zu Luft. In der Praxis schwankt die Luftfeuchtigkeit jedoch je nach Jahreszeit, Raumnutzung und Temperatur. Ein Wert zwischen 40 und 60 % gilt als gute Luftfeuchtigkeit für ein gesundes Raumklima.

Die Raumtemperatur ist entscheidend

Die Raumluft nimmt eine unterschiedliche Menge an Feuchtigkeit auf. Welche Luftfeuchtigkeit im Raum überhaupt möglich ist, hängt von der Lufttemperatur ab.

Kalte Luft speichert weniger Wasserdampf als warme Luft. Die Luftfeuchtigkeit in Räumen wird deshalb über die relative Feuchte bestimmt: Dieser Wert sagt aus, wie viel Prozent Wasser in der Luft enthalten ist, das bei der aktuell herrschenden Temperatur maximal aufgenommen werden kann. Bei einer relativen Luftfeuchte von 100 % enthält die Luft also die physikalisch maximal mögliche Menge an Wasserdampf.

Wohlfühltemperatur: Wohnzimmer warm, Schlafzimmer kühl

Wohnexperten raten zu Zimmertemperaturen zwischen 15 und 22 Grad. Die ideale Temperatur-Einstellung ist dabei natürlich auch abhängig von der Raumnutzung und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen. Welche Temperatur im Wohnzimmer, Schlafraum oder Bad von den meisten Menschen als angenehm empfunden wird, lässt sich jedoch sehr gut eingrenzen. Die Richtwerte zur optimalen Raumtemperatur lauten:

  • Wohnzimmer: 20-22 °C
  • Schlafzimmer und Flur: 16-18 °C
  • Badezimmer: 22-24 °C
  • Küche: 16-18 °C
  • Kinderzimmer: 20 °C

Wie beeinflussen die Jahreszeiten das Raumklima?

Wenn Sie Ihr Raumklima optimieren möchten, sollten Sie jedoch nicht nur die Temperaturen im Inneren des Hauses berücksichtigen, sondern auch die äußeren Witterungsbedingungen.

Das Raumklima im Sommer

Im Sommer herrschen in der Regele die besten Bedingungen für eine optimale Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die warme Luft speichert ausreichend Feuchtigkeit und sorgt auf natürlichem Weg für ein gesundes Wohnklima bei optimaler Luftfeuchtigkeit.

An besonders warmen Tagen helfen verschiedene Maßnahmen, um die Raumtemperatur zu senken. Mit Rollläden, Vorhängen und Jalousien können Sie dafür sorgen, dass sich die Räume nicht zu stark aufheizen. Auch sollten Sie tagsüber nur kurz lüften. Spät abends und in den frühen Morgenstunden ist dafür ein besserer Zeitpunkt, weil die Luft dann kühler ist. In unserem Magazin geben wir Ihnen noch mehr praktische Tipps, wie Sie die Wohnung auch im Sommer runterkühlen können.

Wichtig ist, dass Sie bei starker Hitze nicht zu stark runterkühlen. Übersteigt die Außentemperatur 26 °C, sollte die Raumtemperatur ebenfalls etwas wärmer sein als üblich. Dies ist angenehmer für den Körper und schützt vor Erkältungen durch zu starke Temperaturunterschiede.

Das Raumklima im Winter

Im Winter ist die Luft eher trocken – draußen aufgrund der niedrigen Temperaturen, drinnen wegen der Heizungsluft. Das belastet die Gesundheit. Nicht nur die Haut trocknet aus, auch das Risiko für Erkältungen steigt. Wegen trockener Schleimhäute in Augen, Nase und Rachen haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel.

Wichtig ist, dass ein Luftaustausch bei jeder Temperatur stattfindet. Grundsätzlich gilt: Nur frische Luft erzeugt ein gutes Raumklima. Das gilt für jede Jahreszeit. Regelmäßiges Querlüften ist die einfachste Methode, einen zuverlässigen Luftaustausch zu gewährleisten. Öffnen Sie dafür einfach auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Hauses oder der Wohnung die Fenster und Türen. Der Durchzug tauscht die Raumluft innerhalb weniger Minuten mit frischer Luft von außen aus.

Was passiert, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?

Schimmel an den Wänden ist eine der häufigsten Folgen von dauerhaft zu hoher Luftfeuchtigkeit. Die Ursache ist das Kondenswasser, welches sich an kalten Oberflächen wie Wänden, Fenstern und Decken bildet. Ist die Feuchtigkeit erst einmal in die Bausubstanz eingedrungen, haben gesundheitsgefährdende Schimmelpilze ideale Wachstumsbedingungen.

Lüften schützt vor Schimmelbildung

Lüften ist die beste Maßnahme gegen Schimmelbildung. Insbesondere Querlüften sorgt für einen effektiven Luftaustausch in den Räumen ­– feuchte Luft entweicht und wird durch frische, trockenere Luft von außen ersetzt.

Weitere Tipps, wie Sie durch richtiges Lüften und Heizen ein angenehmes Raumklima schaffen, lesen Sie in unserem Ratgeber Tipps für das richtige Heizen und Lüften.

Kondenswasser an der Fensterscheibe

Durch zu hohe Luftfeuchtigkeit bildet sich gerne Kondenswasser am Fenster.

Wie sinnvoll sind Luftreiniger gegen schlechtes Raumklima?

Luftreiniger werden als Wunderwaffe gegen schlechte Raumluft verkauft. Die Corona-Pandemie hat den Geräten nochmal einen Schub verpasst und zu einem regelrechten Boom geführt. Die Filterung der Luft soll insbesondere in öffentlichen Gebäuden dafür sorgen, dass die Ausbreitung der Viren verlangsamt wird. In privaten Räumen kann eine Luftfilterung das Risiko der Übertragung von Viren aufgrund der teilweise engen körperlichen Kontakte jedoch kaum reduzieren. Laut Umweltbundesamt können die mobilen Luftreiniger lediglich als unterstützende Maßnahme dienen, um Aerosole in der Raumluft zu verringern.

Luftreiniger: Sinnvoll für Tierbesitzer*innen oder Allergiker*innen

Staub, Pollen oder Sporen können die Raumluft belasten und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Tierbesitzer*innen oder Allergiker*innen können deshalb von einem Luftreiniger profitieren. Problematische Partikel werden damit einfach aus der Raumluft gefiltert.

Das Lüften bleibt Besitzer*innen eines Luftreinigers dennoch nicht erspart: Die elektronischen Filter sind Umluftgeräte – sie haben weder Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit noch auf den Kohlendioxid-Gehalt der Raumluft. Luftreiniger sollten deshalb nur eine zusätzliche Maßnahme neben dem regelmäßigen Lüften sein.

Lesen Sie hierzu auch unseren Blog-Beitrag Luftreiniger für zuhause finden.

Was kann ich tun, um die Luftqualität in der Wohnung oder im Haus zu verbessern?

  1. Die Wohnräume sauber halten: Regelmäßiges Staubwischen und Saugen reduziert nicht nur die Menge an Hausstaub auf den Oberflächen, sondern auch den Hausstaub in der Luft.
  2. Gut zu wissen: Eine Fußbodenheizung wirbelt weder Staubpartikel noch Schimmelsporen auf.
  3. Die Raumluftbelastung reduzieren: Chemische Reinigungsmittel, Rauch von Zigaretten oder E-Zigaretten, aber auch vermeintlich wohltuende Duftkerzen oder -spender sorgen für eine erhöhte Schadstoffbelastung der Raumluft.
  4. Auf Schadstoffe in Möbeln und Materialien achten: Tapeten, Wandfarben, Böden, Möbel – wählen Sie bei der Renovierung und Einrichtung der Wohnung nur Produkte, die keine Schadstoffe ausdünsten.

Wie kann ich messen, ob die Luft zu trocken ist?

Digitale Hygrometer können genau messen, wie viel Wasserdampf in der Luft ist. Ein einfaches Modell zeigt in der Regel die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit zuverlässig an und ist kostengünstig in jedem Baumarkt oder über das Internet erhältlich.

Besonders komfortabel ist die Überwachung der Raumluft mit einem smarten Luftfeuchtigkeitsmesser, der die Daten über eine App auf das Smartphone schickt. Dank der smarten Hygrometer haben Sie die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden sogar unterwegs stets im Blick und werden alarmiert, falls die Luftfeuchtigkeit in einen kritischen Bereich steigt.

Was kann ich gegen trockene Raumluft tun?

Wenn das Raumklima zu trocken ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten wieder ein angenehmes Raumklima zu schaffen:

  • Raumtemperatur senken: Dazu einfach die Heizung in dem jeweiligen Raum etwas runterstellen.
  • Luftbefeuchter einsetzen: Ein Luftbefeuchter verdampft Wasser und gibt den Dampf an die Raumluft ab.
  • Lüftungsanlage installieren: Lüftungsanlagen sorgen für einen stetigen Luftaustausch und versorgen die Innenräume mit frischer Luft.

Es gibt auch ein paar Hausmittel, mit denen Sie die Luft in einem Raum feuchter machen können. Sind Kinder beispielsweise von Husten oder Schnupfen geplagt, kann man ein feuchtes Handtuch oder einen nassen Waschlappen über den Heizkörper hängen. Das steigert die Luftfeuchtigkeit, kann die Schleimhäute feucht halten und somit die Atmung erleichtern.

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Welches Klimagerät darf zu Hause nicht fehlen?

Die wenigsten denken bei Klimaanlagen an die Verbesserung der Raumluft. Doch Klimaanlagen können mittlerweile mehr als einfach nur kühlen oder aufheizen – viele Geräte können auch die Luft filtern und die Luftfeuchtigkeit reduzieren. Zudem können die meisten Klimaanlagen selbstständig ihre Feuchte regulieren und abführen. Falls Sie über die Anschaffung einer Klimaanlage nachdenken, sollten Sie im Vorfeld nicht nur die Anschaffungskosten berücksichtigen. Der Betrieb eines Raumklimagerätes ist meist sehr energieintensiv und kann hohe laufende Kosten verursachen.

Frau schaltet Klimaanlage an

Auch Klimaanlagen können für ein angenehmeres Raumklima sorgen.

Klimaanlage ohne Abluftschlauch

Wer in einer Mietwohnung lebt oder nur zeitweise eine Klimaanlage in der Wohnung nutzen möchte, kann eine mobile Klimaanlage nutzen. Die Geräte können einfach im Raum aufgestellt und betrieben werden.

Sie denken über die Anschaffung eines solchen Geräts für Ihre Wohnung nach? In unserem Blog erfahren Sie mehr zu der Funktionsweise, dem Energieverbrauch und den Kosten von mobilen Klimaanlagen.

Kann ich das Raumklima auch auf natürlichem Weg verbessern?

Effektive Luftreinigung funktioniert nicht nur elektronisch, sondern auch ganz natürlich: Zimmerpflanzen sind die wohl nachhaltigsten Luftreiniger. Sie filtern Schadstoffe aus der Raumluft und binden den Staub. Laut Experten der Technischen Universität Sydney kann die Schadstoffbelastung der Raumluft durch Zimmerpflanzen um 50 bis 70 % reduziert werden. Sie verbessern die Luftqualität, indem sie der Luft tagsüber Sauerstoff zuführen.

Doch Zimmerpflanzen dienen nicht nur als Luftreiniger. Die grünen Blätter sorgen auch für ein gutes Raumklima, weil sie permanent Wasser verdunsten – vollkommen keimfrei. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und senkt im Sommer sogar die Raumtemperatur – wenn auch nur minimal.

 Welche Zimmerpflanzen sorgen für gutes Raumklima?

Pflanzen mit einer großer Blattoberfläche gelten als besonders effektive Raumluftverbesserer. Ein positiver Nebeneffekt ist die zusätzliche Funktion als natürlicher „Schalldämpfer“.

Es gibt viele Pflanzen, die einen guten Einfluss auf das Raumklima haben. Zu den effektivsten Gewächsen zählen:

  • Bogenhanf
  • Aloe Vera
  • Einblatt
  • Grünlilie
  • Drachenbaum
  • Philodendron
  • Efeu
  • Zimmerlinde
Frau pflanzt Zimmerpflanzen ein

Zimmerpflanzen sind nicht nur ein optischer Effekt, sie sorgen auch für ein gutes Raumklima durch Zimmerpflanzen.

Sonderfall: Pflanzen für das Schlafzimmer

Einige Pflanzen stoßen nachts Kohlendioxid aus. Das ist in der Regel zwar nicht gesundheitsbedenklich, kann aber den Schlaf negativ beeinflussen. Für das Schlafzimmer eignen sich deshalb vor allem Pflanzen, die nachts überwiegend Sauerstoff produzieren.

Fazit: Einfache Maßnahmen reichen für ein gutes Raumklima oft aus

Regelmäßiges Querlüften, bedachtes Heizen und einige Zimmerpflanzen – in den meisten Fällen reichen einfache Maßnahmen, um ein Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden zu schaffen.