Wann lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe? Ein Überblick

Wärmepumpen sind eine gute Wahl für alle, die nachhaltig heizen möchten, da durch Wärmepumpen keine Verbrennungsstücke wie Ruß oder Schlacke entstehen. Aber wann lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe? Wir erklären, mit welchen Kosten Sie rechnen können und wann Wärmepumpen effizient sind.

Wärmepumpen nehmen Wärme aus der Umgebung auf und machen sie für die Heizung im Haus nutzbar. Dafür wird zusätzlich Strom benötigt. Je nachdem, welche Wärmepumpenart man nutzt, unterscheiden sich die Kosten.

Die drei Wärmepumpenarten

Ob sich eine Wärmepumpe lohnt oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig. Einer davon ist die Art der Wärmepumpe. Wärmepumpen unterscheiden sich darin, wo sie die Energie aus der Umgebung aufnehmen. Es gibt drei Arten von Wärmepumpen:

  • Erdwärmepumpen: Nehmen die Wärme über Erdkollektoren oder Erdsonden aus dem Boden auf
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Nehmen die Wärme über Sonden aus dem Grundwasser auf
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Nehmen die Wärme aus der Umgebungsluft auf

Die Art der Wärmepumpe, die Sie verwenden, beeinflusst die Kosten für die Anschaffung und Nutzung. Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt zusätzlich von der Art und den baulichen Gegebenheiten des Hauses ab.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Die Kosten für eine Wärmepumpe hängen neben der Art der Wärmepumpe auch davon ab, wie die Wärmequelle (Boden, Wasser, Luft) erschlossen werden muss. Je nach aktueller Marktsituation können die Preise für die Anschaffung und Installation der Wärmepumpe schwanken. Die folgenden Zahlen sind daher als Orientierungshilfe zu verstehen.

Art der Wärmepumpe Gerätekosten mit Zubehör Kosten für Wärmequelle Installationskosten Gesamtkosten
Luft-Wasser-Wärmepumpe 8.000 bis 18.000 Euro 0 Euro 6.000 bis 10.000 Euro 14.000 bis 28.000 Euro
Erdwärmepumpe mit Sonde 8.000 bis 14.000 Euro 8.000 bis 15.000 Euro 3.000 bis 6.000 Euro 19.000 bis 35.000 Euro
Erdwärmepumpe mit Kollektor 8.000 bis 14.000 Euro 5.000 bis 8.000 Euro 3.000 bis 6.000 Euro 16.000 bis 28.000 Euro
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 8.000 bis 12.000 Euro 8.000 bis 10.000 Euro 4.000 bis 8.000 Euro 20.000 bis 30.000 Euro

Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Anschaffung die günstigsten Wärmepumpen, da keine zusätzlichen Kosten für die Erschließung der Wärmequelle anfallen. Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten direkt mit der Umgebungsluft. Die Gerätekosten liegen zwischen 8.000 und 18.000 Euro, je nachdem, ob das Gerät draußen oder drinnen aufgestellt und ob eine Lüftungsanlage benötigt wird. Die Installation und der Anschluss des Geräts kosten weitere 6.000 bis 10.000 Euro.

Kosten einer Erdwärmepumpe

Erdwärmepumpen kosten zwischen 8.000 und 14.000 Euro. Bei Erdwärmepumpen ist in Erdwärmepumpen mit Erdkollektoren und mit Erdsonden zu unterscheiden. Erdkollektoren sind günstiger, da die Kollektoren nur in 1,2 bis 1,5 Metern Tiefe verlegt werden. Dies kostet zwischen 5.000 und 8.000 Euro. Für die Nutzung von Erdsonden sind Bohrungen von 10 bis 100 Meter notwendig. Für die Bohrungen und Genehmigungen rechnen Sie mit Kosten von 8.000 bis 15.000 Euro. Für Installation und Anschluss fallen 3.000 bis 6.000 Euro an.

Kosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Wasser-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Für die Erschließung müssen Grundwasserbohrungen durchgeführt werden. Zuvor braucht es jedoch eine Genehmigung und ein Gutachten. Die Kosten für die Erschließung inklusive Genehmigungen und Gutachten liegen zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Für die eigentliche Installation der Anlage im Anschluss braucht es nochmals 4.000 bis 8.000 Euro.

Installation Wärmepumpe

Die Installation der Wärmepumpe sollte von Fachpersonal durchgeführt werden. Dieses kann auch berechnen, ob sich der Einbau lohnt.

Betriebskosten

Während die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe recht hoch ausfallen, sind die Betriebskosten dafür geringer als bei anderen Heizsystemen, da die Effizienz von Wärmepumpen sehr gut ist. Die Betriebskosten setzen sich aus Stromkosten und Kosten für die Wartung der Wärmepumpe zusammen. Da keine Verbrennungsstücke wie Ruß oder Schlacke anfallen, muss kein Schornsteinfeger kommen. Die Wartung ist daher mit 150 bis 350 Euro günstig.

Der Verbrauch einer Wärmepumpe pro Jahr hängt vom Gerät und dem Sanierungsstand des Gebäudes ab. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) kann als Indikator für die Berechnung des Stromverbrauchs genutzt werden. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Wärme mit einer bestimmten Menge Strom erzeugt werden kann. Dabei wird der Zeitraum eines Jahres berücksichtigt. Mithilfe der Jahresarbeitszahl kann der theoretische Verbrauch der Wärmepumpe übers Jahr abgeschätzt werden. In der Praxis wird der Verbrauch nicht nur durch das Gerät selbst, sondern auch durch den Sanierungsstand des Gebäudes beeinflusst.

Um den Stromverbrauch zu berechnen, nehmen Sie Ihren aktuellen Bedarf an Heizwärme aus der Heizkostenabrechnung und die Jahresarbeitszahl, die der Hersteller angibt.

Stromverbrauch pro Jahr = Bedarf an Heizwärme pro Jahr in kWh / Jahresarbeitszahl

Hat die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von 4 und ihr Bedarf an Heizwärme beträgt 10.000 kWh, ergibt sich ein theoretischer Stromverbrauch von 2.500 kWh pro Jahr. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto geringer der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Mit speziellen Stromtarifen für Wärmepumpen lassen sich die laufenden Stromkosten noch weiter senken. Wenn Sie den Stromverbrauch pro Jahr mit Ihrem bisherigen Verbrauch an Gas oder Öl vergleichen, bekommen Sie einen Eindruck, ob sich eine Wärmepumpe lohnen könnte. Verfügen Sie bereits über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, können Sie diese mit der Heizung kombinieren. Da Sie so Ihren eigenen Strom verwenden, reduzieren sich die Betriebskosten.

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Lassen Sie sich beraten

Der Stromverbrauch hängt nicht nur vom Gerät selbst ab, sondern auch vom Sanierungsstand des Gebäudes. Für eine realistische Einschätzung des Verbrauchs der Wärmepumpe lassen Sie sich daher am besten durch einen Fachbetrieb oder Energieberater beraten.

 

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Wie effizient arbeiten die verschiedenen Wärmepumpenarten?

Die Höhe der Betriebskosten hängt davon ab, wie effizient die Wärmepumpe arbeitet. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Wärmepumpenarten. Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, wenn sie mit geringer Vorlauftemperatur betrieben werden. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Wassers im Heizkreislauf. Eine Wärmepumpe nimmt die Wärme der Umgebung auf und erhöht diese auf die Vorlauftemperatur. Dabei wird Strom verbraucht. Je geringer die Differenz zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der Vorlauftemperatur, desto weniger Strom wird benötigt. Daher sind Wärmepumpen, die mit 35 bis 45 °C Vorlauftemperatur arbeiten können, besonders effizient.

Im Vergleich erreichen Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen für die Vorlauftemperatur die besseren Werte. Denn die Temperatur des Erdbodens und des Grundwassers ist ganzjährig stabil und eher warm. Das Grundwasser und Erdsonden liegen bei 12 bis 15 °C und Erdkollektoren bei 4 bis 6 °C im Winter. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind dagegen größeren Schwankungen ausgesetzt, da die Außenluft im Winter auch Minusgrade erreicht. Daher sind Luft-Wasser-Wärmepumpen etwas weniger effizient als Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Bei korrekter Installation schafft es aber auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, genügend Wärme für das Haus zu erzeugen.

Neben der Vorlauftemperatur wirkt sich auch der Zustand des Gebäudes auf die Effizienz aus. Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto weniger Wärme geht über die Außenwände, Fenster und Türen verloren. Und auch die Heizkörper sollten für die Nutzung einer Wärmepumpe geeignet sein. Flächenheizungen wie Fußboden- und Wandheizungen sind ideal, da diese mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten können.

Luft-Wärmepumpe am Altbau

Trotz der hohen Anschaffungskosten kann sich eine Wärmepumpe lohnen, da die Betriebskosten dafür niedrig sind.

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau?

Ob sich eine Wärmepumpe im Altbau lohnt, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes ab. Für Altbauten kommen meist nur Luft-Wasser-Wärmepumpen infrage, da häufig nicht ausreichend Platz im Hof oder Garten für die Bohrungen von Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist. Doch auch bei einem Einsatz von Luft-Wasser-Wärmepumpen muss geprüft werden, ob alle vorgeschriebenen Abstände zum Schallschutz eingehalten werden, bevor sie installiert werden können.

Bei Altbauten kann es zudem sein, dass zusätzlich zur Anschaffung der Wärmepumpe Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, um das Gebäude ausreichend zu dämmen. Und auch die Art der vorhandenen Heizkörper wirkt sich aus, denn in Altbauten sind oft keine Fußboden- oder Wandheizungen installiert. Daher kann es sinnvoll sein, die Heizköper auszuwechseln oder auf spezielle Hochtempertatur-Wärmepumpen zu setzen.

Fazit: Lohnt sich eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen haben höhere Anschaffungs- und Installationskosten als Öl- oder Gasheizungen. Dafür sind die Betriebskosten langfristig geringer. Besonders Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen überzeugen mit geringen Betriebskosten, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten können und weniger Strom verbrauchen. Die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen ist dagegen etwas geringer. Verfügen Sie bereits über eine Photovoltaik-Anlage reduzieren sich die Betriebskosten der Wärmepumpe weiter, da sie weniger Strom einkaufen müssen.

Ob sich eine Wärmepumpe lohnt, hängt auch davon ab, ob Sie sie im Alt- oder Neubau einbauen möchten. Im Neubau wird die Wärmepumpe in der Gesamtplanung berücksichtigt und auf die Dämmung abgestimmt. Auch der Einbau einer Fußboden- oder Wandheizung ist problemlos möglich. Unter diesen Bedingungen kann mit der Wärmepumpe kostengünstig geheizt werden, wodurch sich die Anschaffungskosten rechnen.

Im Altbau hängt es davon ab, wie der sonstige Zustand des Gebäudes ist. Ist das Gebäude bereits gut saniert und verfügt es über passende Heizkörper, kann sich der Wechsel zu einer Luft-Wasser-Wärmepumpe lohnen. Sind die Baumaßnahmen aufwendiger, sollte ein Fachbetrieb genau berechnen, welche Maßnahmen notwendig sind, um mit einer Wärmepumpe effizient zu heizen. Durch die Förderung des BAFA kann sich auch eine Wärmepumpe im Altbau lohnen.

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