Seit über 60 Jahren gehört der Opel Astra (bzw. sein Vorgänger Kadett) zu den erfolgreichsten Modellen des Rüsselsheimer Herstellers. Die aktuelle Generation wird, ganz zeitgemäß, auch als Stromer angeboten. Der neue Opel Astra Electric überzeugt mit solider Reichweite und einem niedrigen Verbrauch. Wir stellen den Klassiker mit E-Antrieb genauer vor.
Neuer Opel Astra: Elektro-Version sieht aus wie Verbrenner-Modelle
Auch wenn der Opel Astra Electric vollelektrisch fährt – ganz aufgegeben haben die Rüsselsheimer den Verbrenner noch nicht. Denn der Kompaktwagen ist weiterhin auch als Benziner, Diesel oder Plug-in-Hybrid erhältlich. Aus welchem Stall der Stromer kommt, merkt man schon am Design. Von außen sieht der Elektro-Astra nämlich genauso aus wie die Verbrenner-Versionen. Die schnittige Linienführung wirkt weiterhin flott und modern, einzig der Schriftzug am Heck verrät die Antriebsart.
Auch innen verzichtet Opel darauf, sich dem neuen Trend zum Minimalismus ganz anzuschließen. Anders als beispielsweise der Fiat 500e bietet der Astra noch jede Menge Knöpfe und Schalter, mit denen man die beiden 10 Zoll großen Touchscreens bedienen kann. Das gilt auch für das Lenkrad, das in seinem Look neugestaltet wurde. Allerdings sind die physischen Schalter überall so flach gehalten, dass sie sich fast nahtlos in die Oberfläche integrieren. Und ein Head-up-Display gibt es auch.
Jede Menge Platz im Opel Astra Electric
Viel Augenmerk wurde beim Opel Astra Electric auf das Platzangebot gelegt. Die Batterie befindet sich im Unterboden, der Radstand ist mit 2,67 Metern recht weit. Dadurch bleibt genügend Freiraum für Passagiere und Gepäck. Die Limousine bietet ein Kofferraumvolumen von 352 Litern, klappt man die Sitze um, sind es bis zu 1.268 Liter. Die gute Nachricht für alle, die mehr transportieren möchten: Mit dem Astra Electric Sports Tourer hat Opel auch einen waschechten Elektro-Kombi im Programm.
Vollelektrisch betriebene Kombis sind ja bislang generell eine Seltenheit auf dem Markt, kein anderer deutscher Hersteller hat sie im Angebot (den Luxus-Stromer Porsche Taycan Sport Turismo lassen wir einmal außen vor). Der Sports Tourer verfügt über ein Kofferraumvolumen von 516 Litern, bis zu 1.634 Liter sind möglich. Zum Vergleich: Der Konkurrent MG5 bietet regulär 479 Liter, maximal kann er mit 1.637 Litern ein ganz klein wenig mehr Stauraum ausnutzen.
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Opel Astra: Elektro-Antrieb mit ordentlicher Reichweite
Seit 2017 gehört Opel zum Stellantis-Konzern. Da überrascht es nicht, dass im Opel Astra Electric derselbe neue E-Motor seinen Dienst verrichtet wie auch beim Konzernbruder Jeep Avenger. Die Leistungsdaten sind ordentlich: 115 kW (156 PS) und 270 Nm Drehmoment geben dem Kompaktwagen einen kräftigen Antrieb. Maximal sind 170 Stundenkilometer drin, 10 km/h mehr als beim direkten Rivalen VW ID.3. Für den Spurt auf 100 km/h braucht der Stromer 8,5 Sekunden.
Ebenfalls wie der Jeep Avenger besitzt der Astra Electric einen 54 kWh starken Akku. Laut Hersteller sind bis 418 Kilometer Reichweite für den Elektro-Astra von Opel drin (nach WLTP ), ein Plus von 90 Kilometern gegenüber dem MG5. Grund dafür ist der sparsame Stromverbrauch: Opel nennt hier 14,9 kWh auf 100 Kilometern.
An Schnellladesäulen schafft der Stromer maximal 100 kW Leistung, dadurch kann er innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent laden. Größere Modelle können zwar mittlerweile auch mit deutlich höheren Ladeleistungen laden, der Hyundai Ioniq 5 etwa mit mehr als 200 kW. Doch für die Kompaktklasse sind die Werte des Opel Astra Electric durchaus konkurrenzfähig (ID.3: 100 kW, Kia Niro: 80 kW). An der Wallbox lädt der Stromer mit 11 kW.
Opel Astra Electric: Gehobener Preis, gehobene Ausstattung
Beim Preis für den Elektro-Astra fährt Opel eine eher ungewöhnliche Strategie: Der Startpreis liegt – noch ohne Abzug der staatlichen Förderung – mit 45.060 Euro relativ hoch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass VW für das Konkurrenz-Modell ID.3 den Einstiegspreis auf 39.995 gesenkt hat. Zudem zahlt man für den Elektro-Astra bei Opel rund 20.000 Euro mehr als für die günstige Verbrenner-Variante. Auch der Plug-in-Hybrid kostet etwa 5.000 Euro weniger als der vollelektrische Stromer.
Im Gegenzug ist der Opel Astra Electric in der Grundversion (GS Line) bereits üppig ausgestattet: ergonomische Sitze, getönte Wärmeschutzverglasung hinten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 18-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer. Dazu kommen diverse Assistenzsysteme: etwa ein Parkpilot, eine 360-Grad-Kamera, ein Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung oder ein automatischer Geschwindigkeits-Assistent mit Stoppfunktion.
Fazit: Ein solider und sparsamer Stromer
Opel setzt auf Elektromobilität. Der Elektro-Astra behauptet seinen Platz als solider und sparsamer Stromer in der Kompaktklasse: interessanter Look, hohe Reichweite, viel Platz, eine wertige Ausstattung. Auch das sportliche, aber gleichzeitig komfortable Fahrvergnügen überzeugt. Zwar könnte der hohe Preis für den Opel Astra Electric manche potenziellen Käufer*innen abschrecken, als Elektro-Kombi ist der Opel Astra aber ziemlich einzigartig.
Der Opel Astra Electric ist nur eines der vielen neuen Stromer-Modelle, die uns in diesem Jahr begeistern. Mehr dazu in unserer Übersicht E-Autos 2023: Auf diese Modelle freuen wir uns.