„We Make Electric Iconic“ – unter dieses Motto stellte Ford seinen Auftritt auf der IAA MOBILITY 2023 in München. Wir nehmen dies zum Anlass, einen Blick auf Fords E-Auto-Sortiment zu werfen und die präsentierten Modelle einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
IAA 2023: Ford will E-Autos „ikonisch“ machen
Unter dem Motto „We Make Electric Iconic“ stellte Ford auf der IAA 2023 in München aktuelle und künftige Elektromodelle vor. Im Fokus standen dabei entsprechend auch ikonische Modelle wie der Ford Explorer oder der F-150 Lightning. Der Hersteller präsentierte sich mit einem großen Stand auf dem „Open Space“ in der Münchner Innenstadt. Ein buchstäbliches „Schmankerl“ dabei waren für viele die Testfahrten in ausgewählten Modellen auf dem Königsplatz.
Für Ford war die IAA ein wichtiges Schaufenster, um zu zeigen, wie man bereits auf dem Weg in Richtung Elektrifizierung gekommen ist. An den Plänen für eine vollelektrische Zukunft hat sich nur wenig geändert: Bis 2024 sollen drei neue Elektroautos auf den Markt kommen, ab 2026 sollen allein in Europa rund 600.000 neue Stromer pro Jahr abgesetzt werden. Um dies zu erreichen, wurde bereits im Sommer ein rund zwei Milliarden Euro teures Werk für Elektroautos eröffnet. Im umgebauten „Electric Vehicle Center“ in Köln sollen in Zukunft pro Jahr mehr als 250.000 Stromer vom Band laufen.
Ford Explorer: Neuer Elektro-SUV mit bekanntem Namen
Ein E-Auto-Highlight von Ford auf der IAA 2023 war mit Sicherheit der neue Elektro-SUV Explorer. Im Gegensatz zum bisherigen, größeren Modell gleichen Namens ist der neue Ford Explorer speziell für den europäischen Markt konzipiert, etwas kleiner in den Maßen – und ein reines Elektroauto. Es basiert auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB), der auch von vielen Fahrzeugen des VW-Konzerns genutzt wird.
Käufer*innen können beim Ford Explorer zwischen zwei Batteriegrößen wählen: das E-Auto ist mit 58 kWh und 77 kWh erhältlich. Zudem wird es drei verschiedene Antriebsvarianten geben, die von 125 kW (170 PS) bis 250 kW (340 PS) reichen, wobei zwei der Varianten mit Allradantrieb ausgestattet sind. Die Reichweiten des Explorers sind noch nicht bekannt. 500 Kilometer könnten es aber werden, vergleicht man den Explorer mit einem ähnlich konfigurierten VW ID.4.
Im Inneren des Fahrzeugs sticht ein 14,6-Zoll-Touchscreen hervor, der leicht nach hinten geneigt in der Mitte des Armaturenbretts positioniert ist. Ein besonderes Feature ist ein zusätzliches Fach hinter dem Display sowie eine anpassbare Mittelkonsole, die Platz für größere Gegenstände wie Laptops oder Tablets bietet. Obwohl die Serienproduktion des Ford Explorers im Kölner Werk ursprünglich für dieses Jahr geplant war, verzögert sie sich kurzfristig auf 2024. Die Markteinführung ist offenbar aufgrund „neuer weltweiter Sicherheitsregeln für den Antriebsstrang“ auf Mitte des kommenden Jahres verschoben worden.
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Ford Mach-E Rally: Elektro-Sportwagen für Schotter- und Feldwege
Als zweites Modell der neuen E-Auto-Offensive von Ford konnte das Publikum auf der IAA 2023 den Ford Mustang Mach-E Rally bestaunen. Dieses Modell ist eine spezielle, höhergelegte Version des Mustang Mach-E GT, nutzt aber ebenfalls die insgesamt 358 kW (487 PS) starken E-Motoren an Vorder- und Hinterachse. Allerdings wurde das maximale Drehmoment auf 880 Newtonmeter erhöht. Die Lithium-Ionen-Batterie des Fahrzeugs besitzt eine nutzbare Kapazität von 91 kWh. Die Reichweite ist allerdings noch offen.
Ein Highlight des Mach-E Rally ist der neu entwickelte RallySport Drive-Modus, der speziell für das Fahren auf Schotter- und Feldwegen geeignet ist. Das Handling in Kurven wurde verbessert, spezielle Reifen bieten zusätzlichen Grip. Optisch unterscheidet sich die Rally- von der regulären Version durch eine modifizierte Frontpartie, einen angepassten Frontspoiler, Nebelscheinwerfer im Rallye-Stil und spezielle Designelemente wie Schutzleisten und eine schwarze Dachlackierung. Die ersten Modelle des Mustang Mach-E Rally sollen im Frühjahr 2024 ausgeliefert werden.
Ford F-150 Lighting: Der vollelektrische Pick-up-Truck
Bislang nur in Norwegen zu erwerben ist der Ford F-150 Lightning. Die Elektroversion des bekannten Pick-ups kann man an besonderen Designmerkmalen erkennen, wie dem Blitz mit der US-Fahne am Heck. Der massive Truck beschleunigt – fast wie ein Sportwagen – in nur 4,5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Der Motor liefert 337 kW (458 PS) und ein maximales Drehmoment von 1.050 Newtonmetern, und dank einer Nutzlast von 805 Kilogramm und einer Anhängelast von maximal 3,5 Tonnen ist der F-150 Lighting perfekt für den Transport auch schwererer Gegenstände.
Ein Highlight ist der geräumige „Frunk“ (Frontkofferraum) mit 400 Litern Stauraum und mehreren Steckdosen. Zudem kann der F-150 Lightning dank V2H-Technologie als mobile Energiequelle dienen. Das heißt: Die Batterie kann nicht nur Energie speichern, sondern auch an externe Geräte abgeben, wie Pumpen, Wohnanhänger oder Musikanlagen. Im Notfall kann der Lightning sogar einen Haushalt für bis zu zehn Tage mit Strom versorgen, wenn man sparsam mit dem Energieverbrauch umgeht. Ob und wann der Ford F-150 Lighting in Deutschland erhältlich sein wird, ist noch offen.
Ford BlueCruise: In Zukunft entspannter auf der Autobahn fahren
Wie Ford auf der IAA bekannt gab, wird als erstes Modell in Deutschland der Mustang Mach-E mit dem neuen BlueCruise-System ausgestattet. Es ist bereits vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zugelassen. Mit BlueCruise können Fahrer auf bestimmten Autobahnabschnitten, den sogenannten „Blue Zones“, die Hände vom Lenkrad nehmen, müssen jedoch weiterhin aufmerksam den Verkehr beobachten. Das System soll den Fahrer entlasten und ein entspannteres Fahren ermöglichen. Damit hat Ford einen weiteren Schritt in Richtung autonomes Fahren getan.