Kondenswasser am Fenster: Das können Sie dagegen tun

Kondenswasser am Fenster: ein alltägliches Phänomen, das insbesondere in der kälteren Jahreszeit auftritt. Doch beschlagene Scheiben stellen nicht nur ein optisches Problem dar, sondern können unter Umständen auch zu ernsthaften Schäden wie Schimmelbildung führen. Erfahren Sie, warum Kondenswasser gerade an Fenstern entsteht und was Sie dagegen tun können.

Manchmal bedeckt das Kondenswasser morgens fast die gesamte Fensterscheibe. Ein anderes Mal hat sich über Nacht nur ein kleiner Streifen am unteren Rand gebildet. Die Ursache: Luftfeuchtigkeit. An der kalten Fensterscheibe kondensiert die Feuchtigkeit, die sich in der warmen Raumluft angesammelt hat. Dadurch scheinen die Fenster von innen zu „schwitzen“.


Das erwartet Sie hier


Kondenswasser am Fenster: Diese Ursachen sind dafür verantwortlich

Warum schwitzen Fenster? Ohne allzu sehr in physikalische Details einzutauchen: Kondenswasser entsteht durch das Zusammenspiel von Luftfeuchtigkeit und Temperaturunterschieden. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit halten als kalte Luft. Trifft warme, feuchte Innenraumluft auf die deutlich kältere Oberfläche einer Fensterscheibe, kühlt sie ab, und die Feuchtigkeit kondensiert. Die Wassermoleküle wechseln den Aggregatzustand: von gasförmig zu flüssig.

Dieser Prozess wird durch schlechte Isolierung und Wärmebrücken an Fenstern begünstigt. Kochen, Duschen und Wäschetrocknen erhöhen ebenfalls die Raumluftfeuchtigkeit und sorgen dafür, dass das Risiko für Kondenswasserbildung steigt.

Wie viel Kondenswasser am Fenster ist normal?

Ein wenig Kondenswasser, insbesondere in den Ecken der Fenster oder in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Küchen und Bädern, ist normal. Problematisch wird es, wenn sich das Wasser über den ganzen Tag ansammelt, da dies zu Schimmel und Schäden an Fensterrahmen und Wänden führen kann. Ein guter Indikator für zu hohe Luftfeuchtigkeit ist, wenn das Kondenswasser nicht innerhalb kurzer Zeit nach dem Lüften verschwindet.

Hand wischt Kondenswasser am Fenster mit einem Lappen weg.

Kondenswasser am Fenster sollte sofort mit einem trockenen Tuch aufgenommen werden.

Kondenswasser am Fenster: Was hilft wirklich?

Eigentümer*innen und Vermieter*innen können bauliche Veränderungen vornehmen, um das Problem in den Griff zu bekommen; für Mieter*innen gibt es eine Reihe an bewährten Tipps & Tricks.

Praktische Tipps für Mieter*innen, um Kondenswasser zu vermeiden

  • Regelmäßiges Stoßlüften: Lüften Sie mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten, um feuchte Luft auszutauschen. Das Fenster über den Tag verteilt drei bis fünf Mal komplett zu öffnen, reicht in der Regel aus. Im Schlafzimmer ist vor allem das Lüften morgens und abends wichtig. Auch Küche und Badezimmer sollten Sie nach der Benutzung lüften. Öffnen Sie beim Stoßlüften das Fenster weit.
  • Raumtemperatur konstant halten: Vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen, da diese die Kondensation fördern. Die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius, in Wohnräumen zwischen 19 bis 22 Grad. Lüften Sie auch nicht zu lange, da Wände und Möbel auskühlen und viel Energie zum Aufheizen benötigt wird.
  • Wäsche draußen trocknen: Wenn Sie Ihre Wäsche innen aufhängen, gelangt viel Feuchtigkeit in die Raumluft. Die einfachste Alternative ist, die Wäsche draußen aufzuhängen, zum Beispiel auf dem Balkon oder im Garten. Selbst bei Minusgraden ist das möglich. Alternativ können Sie einen Wäschetrockner benutzen, da hier die Feuchtigkeit entweder aufgefangen oder direkt nach draußen geblasen wird.
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Weitere Tipps, um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern

  • Halten Sie Türen zu feuchten Räumen geschlossen.
  • Nutzen Sie Abzugshauben beim Kochen, um den Feuchtigkeitsausstoß zu minimieren.
  • Stellen Sie ein Hygrometer auf, also ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sind für ein gutes Raumklima optimal.

Kondenswasserabsorber und Fenstersauger

Kondenswasserabsorber enthalten als Trocknungsmittel oft hygroskopische Materialien. Dabei handelt es sich um Materialien, die Feuchtigkeit aus der Luft ziehen und binden. Sie sind besonders nützlich in kleinen, schlecht belüfteten Räumen. Neben den bekannten Boxen gibt es auch spezielle Lösungen für die Fensterbank, die nach der Trocknung im Backofen oder an der Sonne sogar wiederverwendbar sind. Zudem sind elektrische Luftentfeuchter erhältlich, die die Feuchtigkeit in einem Tank auffangen.

Ein weiteres interessantes Hilfsmittel sind Fenstersauger: Ähnlich einem herkömmlichen Staubsauger ziehen diese Geräte das Wasser direkt von der Fensterscheibe. Sie sind besonders effektiv und verhindern, dass das Wasser in die Fensterrahmen oder Wände eindringt. Sie funktionieren durch eine Kombination aus Saugkraft und einer Gummilippe, die das Wasser abzieht.

Kondenswasser Fenster Dusche

Der heiße Wasserdampf beim Duschen erhöht enorm die Luftfeuchtigkeit.

Praktische Tipps für Eigentümer*innen und Vermieter*innen

Kontrollierte Wohnraumlüftung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung kann für eine deutliche Reduzierung des Kondenswassers sorgen. Dabei handelts es sich um Systeme, die mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Diese ermöglicht, einen Großteil der Wärme aus der verbrauchten Luft wiederzugewinnen und zu nutzen. Praktischer Nebeneffekt: Luftfeuchtigkeit und Luftqualität werden ebenfalls optimiert. Unterschieden wird zwischen zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung. Bei der zentralen Variante können Sie den Luftaustausch in den verschiedenen Räumen gut aufeinander abstimmen. Als Nachrüst-Lösung bietet sich jedoch häufig die dezentrale Wohnraumlüftung an, da sie einfacher zu installieren ist.

Hand an einem Fenstergriff, im Hintergrund winterliche, schneebedeckte Landschaft.

Regelmäßiges Stoßlüften kann der Entstehung von Kondenswasser vorbeugen.

Fazit: Kondenswasser am Fenster – Vorbeugen ist besser als Wischen

Kondenswasser am Fenster ist ein verbreitetes Problem, das jedoch mit den richtigen Maßnahmen effektiv bekämpft werden kann. Wichtig sind vor allem regelmäßiges Lüften, eine konstante Raumtemperatur und eine gute Isolierung. Für Mieter*innen und Vermieter*innen ist es gleichermaßen wichtig, sich dieses Problems bewusst zu sein und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Um die Fenster vor Schimmelbildung zu schützen, ist es aber immer wichtig, auftretende Feuchtigkeit sofort zu entfernen – entweder mit einem trockenen Tuch oder einem Fenstersauger.

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