E-Autos von Porsche: Erst wenige Modelle im Angebot

Porsche treibt den Wandel zur Elektromobilität voran und verfolgt dabei eine flexible Strategie. Neben vollelektrischen Modellen wie dem Taycan und dem Macan Electric spielen leistungsstarke Hybridvarianten eine zentrale Rolle. Unser Überblick stellt die aktuellen Modelle vor und gibt einen Ausblick auf die geplanten Entwicklungen in den kommenden Jahren.

Porsche hat seine Pläne zur Elektrifizierung angepasst und setzt in den kommenden Jahren auf eine deutlich zurückhaltendere Strategie. Neben rein elektrischen Modellen wie dem Taycan und dem Macan sollen auch weiterhin Hybrid- und Verbrenner-Varianten im Angebot bleiben, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der globalen Kundschaft gerecht zu werden.


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Taycan: E-Auto mit typischem Porsche-Design

Mit dem Taycan brachte Porsche 2019 seinen ersten rein elektrischen Sportwagen auf die Straße. Das Fahrzeug markierte einen Wendepunkt für den Zuffenhausener Hersteller, der hier klassische Sportwagen-DNA mit moderner Elektromobilität kombiniert. Optisch blieb der Taycan dabei den Porsche-typischen Merkmalen treu: flache Silhouette, präzise Linienführung und ein markantes Heck. Unter der Karosserie sorgten Elektromotoren für eine Leistungsspanne von 326 bis 761 PS, je nach Modellvariante – plus ein paar PS kurzfristig mehr bei aktivierter Launch Control, z.B. für eine atemberaubende Beschleunigung aus dem Stand. Doch schon die regulären Werte waren beeindruckend: Der Taycan Turbo S erreicht in 2,8 Sekunden die Marke von 100 km/h.

Eine Besonderheit des Taycan: Als eines der ersten E-Autos setzte der Sportwagen auf 800-Volt-Technologie, die im Vergleich zu herkömmlichen Systemen kürzere Ladezeiten und geringere Wärmeentwicklung ermöglicht. An Schnellladestationen konnte die Batterie in rund 22 Minuten auf 80 Prozent geladen werden. Die Reichweite lag somit zwischen 389 und 453 Kilometern, abhängig von Fahrweise und Modell.

Im Frühjahr 2024 unterzog Porsche den Taycan einer umfassenden Modellpflege. Von außen präsentiert sich der Sportwagen nun mit dezent geschärften Linien, die Frontpartie erhielt neu gestaltete Scheinwerfer und einen modifizierten Stoßfänger. Auch technisch hat Porsche einige Verbesserungen vorgenommen. Dank neuer Elektroantriebe beträgt z.B. die reguläre Motorleistung im Turbo S-Modell bis zu 789 PS. Die Ladeleistung erhöht sich um 50 kW auf nun maximal 320 kW, wodurch die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent und auf rund 18 Minuten sinkt. Auch die Reichweite wurde deutlich verbessert und beträgt nun bis zu 678 km (WLTP) beim Basismodel.

Die drei Karosserievarianten des Porsche Taycan

Den Taycan gibt es in drei Karosserievarianten. Von links nach rechts: Taycan, Taycan Cross Turismo (hier in der Ausführung Turbo Cross Turismo) und Taycan Sport Turismo (hier in der Ausführung 4S Sport Turismo) (Bild: © 2024 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG).

Der Porsche Taycan ist in drei Karosserievarianten  erhältlich: neben der klassischen Sportlimousine auch als Cross Turismo und Sport Turismo. Der Cross Turismo zeichnet sich durch seine erhöhte Bodenfreiheit und seinen Crossover-Charakter aus, der für leichte Offroad-Fahrten geeignet ist. Der Sport Turismo teilt die Karosserieform mit dem Cross Turismo, bietet aber ein sportlicheres Fahrverhalten. Dieses ist durchaus ähnlich wie bei der Taycan-Limousine, allerdings kombiniert mit der Praktikabilität eines (Elektro-)Kombis.

Die Preise des Porsche Taycan beginnen bei 101.500 Euro für das Basismodell.

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Macan: Das erste vollelektrische SUV von Porsche

Die Entwicklung des Macan Electric begann vor mehreren Jahren im Rahmen von Porsches Bestreben, bis 2030 einen Großteil seiner Modellpalette zu elektrifizieren. Basierend auf der gemeinsam mit Audi entwickelten Premium Platform Electric (PPE) wurde der Macan Electric mit 800-Volt-Architektur für schnelles Laden und hohe Effizienz konzipiert.

Die Produktion des ersten vollelektrisches SUV der Zuffenhausener startete im Mai 2024 im Porsche-Werk Leipzig – und zwar parallel zur weiterhin angebotenen Verbrenner-Variante des Macan. Der Marktstart der Stromer-Version erfolgte im zweiten Halbjahr 2024, wobei zunächst Märkte mit relativ hoher Nachfrage nach Elektromobilität wie Deutschland, Norwegen, China und ausgewählte US-Bundesstaaten (Kalifornien, New York) von Porsche bevorzugt beliefert werden sollen.

Porsche Macan

Stark, sportlich, moderner Look: der Macan ist Porsches erster strombetriebener SUV (Bild: © 2024 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG).

Optisch bleibt auch der Macan Electric der Porsche-Designsprache treu, mit sportlicher Silhouette und modernen Designelementen. Die Modellpalette umfasst verschiedene Leistungsstufen, darunter den Macan 4 mit Hinterradantrieb sowie den Macan Turbo. Dieser kommt einher mit Allradantrieb und einer regulären Leistung von bis zu 584 PS, die den SUV in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Je nach Variante liegt die Reichweite des Macan Electric zwischen 512 und 641 km.

Dank der 800-Volt-Technologie kann auch der Macan Electric mit bis zu 270 kW Gleichstrom geladen werden, wodurch sich der Stromer in etwa 21 Minuten von 10 % auf 80 % aufladen lässt. Die Reichweite variiert je nach Modell zwischen 516 und 641 Kilometern. Innen ist der Macan Electric mit drei Bildschirmen ausgestattet: einem gebogenen 12,6-Zoll-Instrumentendisplay, einem 10,9-Zoll-Infotainmentsystem und einem optionalen 10,9-Zoll-Bildschirm für Beifahrer*innen. Zudem verfügt das Fahrzeug über einen Sprachassistenten und weitere Fahrerassistenzsysteme.

Der Einstiegspreis für den Macan Electric liegt bei 80.700 Euro.

Hybride bei Porsche: Mit Plug-In auf die Piste

Neben den vollelektrischen Modellen bietet Porsche mehrere Plug-In-Hybride an, die Effizienz und Dynamik miteinander verbinden. Diese Modelle kombinieren leistungsstarke Verbrennungsmotoren mit moderner Elektrotechnik und sind sowohl für den Alltag als auch für sportlichere Gelegenheiten ausgelegt.

Panamera Turbo E-Hybrid

Der Panamera Turbo E-Hybrid wurde erstmals 2017 vorgestellt. Das aktuelle Modell kombiniert einen 4,0-Liter-V8-Biturbo-Motor mit 382 kW (519 PS) und einen Elektromotor mit 100 kW (136 PS), was zu einer Systemleistung von 500 kW (680 PS) führt. Das maximale Systemdrehmoment beträgt 850 Nm. Im reinen Elektrobetrieb erreicht der Panamera Turbo E-Hybrid eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h.

Porsche Cayenne E-Hybrid und E-Hybrid Coupé

Der Cayenne E-Hybrid wurde 2018 eingeführt und ist auch als Coupé-Variante erhältlich. Beide Modelle kombinieren einen 3,0-Liter-V6-Motor mit 250 kW (340 PS) und einen Elektromotor mit 100 kW (136 PS), was zu einer Systemleistung von 340 kW (462 PS) und einem maximalen Drehmoment von 700 Nm führt. Diese Kombination ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,0 Sekunden und eine rein elektrische Reichweite von bis zu 44 Kilometern.

Porsche 911 Hybrid

Im Mai 2024 stellte Porsche mit dem 911 Carrera GTS T-Hybrid erstmals eine Hybridversion des klassischen 911 vor. Der Sportwagen kombiniert einen neu entwickelten 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit einem leichten Performance-Hybrid-System. Die Systemleistung beträgt 541 PS (398 kW), wodurch der Hybrid-911er von 0 auf 100 km/h in 3,0 Sekunden beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h erreicht.

Porsche 911 als E-Hybrid

Kann jetzt auch elektrisch fahren, zumindest teilweise: der 911er von Porsche wird in der Carrera GTS-Version mit einem Hybridmotor ausgestattet (Bild: © 2024 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG).

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Ausblick: Porsche modifiziert E-Auto-Strategie

Seine E-Auto-Strategie hat Porsche in der letzten Zeit etwas angepasst. Vom ursprünglichen Ziel, dass bis 2030 mehr als 80 Prozent der ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch sein sollten, rückte man in Zuffenhausen etwas ab. Jetzt heißt es, dass die Produktionsstrategie so ausgerichtet wird, dass bereits 2030 80 Prozent der Neufahrzeuge E-Autos sein könnten. Zudem spricht sich Porsche gegen ein Verbrenner-Aus ab 2035 aus. Als Gründe für die Modifizierung der E-Auto-Pläne nennt Porsche:

  • Der Wechsel zum E-Auto dauert länger als erwartet.
  • Die Nachfrage nach Elektroautos wächst in einigen Regionen langsamer.
  • Herausforderungen auf dem chinesischen Markt. Im dritten Quartal 2024 brach der operative Gewinn dort um rund 27 Prozent ein.

Angesichts einer Verlangsamung des Wachstums im Markt für E-Autos hat Porsche beschlossen, die Produktion von Modellen mit Verbrennungsmotor fortzusetzen und für zukünftige Modelle auch Hybridversionen in Betracht zu ziehen. Diese Entscheidung basiert auf der Beobachtung, dass gerade im Premium-Luxussegment weiterhin eine signifikante Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor besteht. Daher will Porsche in Zukunft auf flexiblere Plattformen setzen, die verschiedene Antriebsarten unterstützen.

Porsche Cayenne

Der Porsche Cayenne läuft noch ausschließlich mit Verbrenner, soll aber in der nächsten Generation auch elektrisch unterwegs sein.

Gleichwohl plant Porsche, weitere vollelektrische Modelle auf den Markt zu bringen. 2025 soll beispielsweise die Markteinführung des vollelektrischen Cayenne erfolgen. Dieses Modell wird auf der Premium Platform Electric (PPE) basieren und im Volkswagen-Werk Bratislava gefertigt. Parallel dazu werden voraussichtlich die Sportwagen 718 Boxster und 718 Cayman in einer neuen Generation ausschließlich mit elektrischem Antrieb angeboten. Die Produktion dieser Modelle erfolgt im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen, das hierfür entsprechend bereits umgerüstet wird.

Für das Jahr 2027 ist bei Porsche die Einführung eines neuen vollelektrischen Flaggschiffs angedacht, das oberhalb des Cayenne positioniert sein wird. Über dieses Modell, intern als „K1“ bezeichnet, ist noch nicht viel bekannt: Es soll auf der von Porsche entwickelten Plattform SSP Sport aufbauen und eine Mischung aus SUV und Limousine darstellen. Gefertigt wird der 7-Sitzer wohl im Werk Leipzig.

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