Elektro-, Induktion- oder Gasherd – Wer kocht schneller, wer günstiger?

Sie möchten demnächst einen neuen Herd kaufen? Dann haben Sie die Wahl zwischen Gas-, Elektro- und Induktionsherden. Doch jeder Herd-Typ hat seine Vor- und Nachteile. Wir geben eine kleine Auswahlhilfe.

Beim Kochen hat jede*r seine Vorlieben. Der*die eine mag es gerne vegetarisch, der*die andere schwört auf traditionelle Hausmannskost. Doch mit welchem Herd-Typ gelingt die Zubereitung am besten? Auch hier gehen die Meinungen auseinander. Profiköche setzen oft auf Gasherde, weil die Flamme sich punktgenau regeln lässt. Andere Köche bevorzugen Elektroherde mit Glaskeramik-Kochfeld, denn diese sind einfach zu nutzen und recht leicht zu reinigen. Immer beliebter werden Induktionsherde, bei denen nur der Topf, nicht aber die Herdplatte heiß wird. Hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Herdarten im Überblick.


Das erwartet Sie hier


Der Klassiker: Elektroherde mit Ceranfeld

Elektroherde mit gusseisernen Platten sind fast vollständig durch Herde mit Glaskeramik-Kochfeldern verdrängt worden. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese auch als Ceranfelder bezeichnet, obwohl dies der Handelsname eines bestimmten Herstellers ist. Bei diesen Herden wird die Hitze durch glühende Heizwendel erzeugt, die sich unter der Glaskeramikoberfläche befinden. Ihr Vorteil: Gegenüber den gusseisernen Platten sind sie wesentlich leichter zu reinigen. Zudem verfügen viele Ceranfelder über ein Touchscreen-Bedienfeld, wodurch sie sich komfortabel bedienen lassen. Allerdings benötigen sie relativ viel Energie und brauchen zudem recht lange, bis die eingestellte Hitzestufe erreicht ist. So vergehen zwischen sieben bis zehn Minuten, bis 1,5 Liter Wasser kochen. Laut mein-klimaschutz.de summieren sich die Stromkosten bei intensiver Nutzung in zehn Jahren auf rund 1.500€ und der Elektroherd kann sich schnell als Stromfresser entpuppen. Dem gegenüber stehen die meist günstigen Anschaffungskosten.

Nahaufnahme einer glühenden Platte des Elektroherdes

Elektroherde produzieren Hitze durch glühende Heizwendel, die unter der Glaskeramikoberfläche platziert sind.

 

Vorteile Nachteile
leichte Reinigung hoher Energieverbrauch
komfortable Bedienung brauchen lange bis die eingestellte Hitzestufe erreicht ist
geringe Anschaffungskosten auf Dauer hohe Stromkosten bei intensiver Nutzung

 

Am schnellsten: Kochfelder mit Induktion

Herde mit Induktionskochfeldern heizen den Topfinhalt schneller auf und verbrauchen ca. 20 Prozent weniger Energie als strahlungsbeheizte Kochfelder. Hier kochen 1,5 Liter Wasser bereits nach fünf bis acht Minuten, mit zugeschaltetem Booster geht es sogar noch etwas schneller. Zur Technik: Spulen unter dem Kochfeld erzeugen Magnetfelder, die im Topf Wirbelströme verursachen. Diese heizen den Topfboden auf. Allerding können nur Töpfe verwendet werden, deren Böden aus Gusseisen oder Stahl gefertigt sind. Da die Hitze direkt im Boden des Topfes erzeugt wird, bleibt das Kochfeld selbst relativ kalt. Dies schützt vor Verbrennungen und verhindert auch ein Einbrennen, falls das Kochgut einmal überkocht. Außerdem können Küchenbrände durch eingeschaltete Herdplatten und den darauf abgestellten Kunststoffschüsseln verringert werden. Auch in Bezug auf kleine Kinder ist der Sicherheitsaspekt nicht zu verachten.

Die Stromkosten liegen bei zehnjähriger Nutzung mit 800 bis 1.000 Euro unter denen eines Herdes mit strahlungsbeheiztem Ceran-Kochfeld. Da die Anschaffungskosten jedoch meist höher sind, wird die Haushaltskasse innerhalb dieses Zeitraums nicht spürbar entlastet.

Nahaufnahme eines Induktionskochfeldes in der Küche

Induktionskochfelder sorgen für eine schnelle Aufheizung des Topfinhaltes, während das Kochfeld selbst relativ kühl bleibt.

 

Vorteile Nachteile
schnelle Aufheizung des Topfinhaltes nur Töpfe mit Böden aus Gusseisen oder Stahl verwendbar
Verbrauch niedriger als bei strahlungsbeheizten Kochfeldern hohe Anschaffungskosten
Kochfeld selbst bleibt relativ kalt, keine Verbrennungsgefahr
Stromkosten günstiger als bei Elektroherd

 

Am günstigsten: Kochen mit Gas

Wer einen Gasherd besitzt, mag meist nicht wechseln. Dafür gibt es gute Gründe. Denn die Hitze ist stufenlos regelbar und steht sofort zur Verfügung. Außerdem lassen sich alle Topfarten verwenden, selbst wenn diese schon älter und die Böden uneben sind. Allerdings ist beim Kochen Geduld gefragt. Denn bis 1,5 Liter Wasser zum Kochen gebracht sind, vergehen etwa 13 bis 14 Minuten. Auch sollte wegen der offenen Flamme auf eine gute Belüftung der Räume geachtet werden. Die offene Flamme bringt zudem den Nachteil mit sich, dass bei der Verbrennung auch Stickstoffoxide entstehen, welche im Verdacht stehen, Allergien auszulösen oder zu verstärken. Richtig punkten können Gasherde bei der Umweltbilanz und den Kosten. Denn durch die Verbrennung von Gas entstehen zum heutigen Zeitpunkt deutlich weniger Treibhausgase als bei der Stromproduktion. Und innerhalb von zehn Jahren wird das Haushaltsbudget gerade einmal mit 420 bis 580 Euro belastet – bei relativ geringen Anschaffungskosten. Bislang zählte das Kochen mit Gas klar zu den günstigsten Möglichkeiten. Aufgrund der aktuellen Lage hinsichtlich der steigenden Gaspreise, sollte die Anschaffung dennoch gut überlegt sein.

Orange Flamme am Gasherd

Ein Gasherd ist die charmante Art zu kochen.

 

Vorteile Nachteile
Hitze stufenlos regelbar und sofort verfügbar langsame Aufheizung des Topfinhaltes
Verwendung aller Topfarten möglich offene Flamme, Räume sollten gut belüftet werden
weniger Treibhausgase als bei anderen Herdarten
niedrige Anschaffungskosten