Allrad-, Front- und Heckantrieb: Vor- und Nachteile bei E-Autos

Ob der Antrieb im vorderen oder hinteren Bereich des Fahrzeugs untergebracht ist, macht im Hinblick auf das Fahrgefühl einen deutlich spürbaren Unterschied. Wir verraten, wo die Unterschiede bei E-Autos mit Allrad-, Heck- oder Frontantrieb liegen.

Heckantrieb, Frontantrieb oder Allrad? Die Antriebsform eines Autos sollte stets dem Zweck entsprechen, zu dem Sie sich das Fahrzeug anschaffen – das gilt auch für elektrisch betriebene Modelle. Allerdings gibt es in puncto Antrieb einen entscheidenden Unterschied zum Verbrenner.


Das erwartet Sie hier


Front- oder Heckantrieb: Was ist der E-Auto-Standard?

Verbrenner sind typischerweise mit Frontantrieb unterwegs – das hat sich bei E-Autos nur bedingt geändert. Ob Opel Mokka, KIA Niro, VW e-Golf oder Fiat 500e – gerade bei kleinen und kompakten Stromern sitzt der Antrieb an der gewohnten Stelle. Ein großer Vorteil bei Frontantrieben besteht darin, dass ein Großteil der Technik im vorderen Bereich des Fahrzeugs verbaut werden kann. Ergo ist im hinteren Bereich mehr Platz vorhanden, was häufig zur Folge hat, dass das Kofferraumvolumen bei kleineren Modellen nicht leidet. Zudem sind Modelle mit Frontantrieb meist günstiger, weil das System einfacher konstruiert ist.

Motor E-Auot

Bei den meisten Elektroautos sitzt der Antrieb im vorderen Bereich des Fahrzeugs.

Bei kraftvolleren Varianten, wie etwa E-SUVs und -Limousinen, kommt dagegen überwiegend ein Hinterrad- bzw. Heckantrieb zum Einsatz. Und auch mehrere Modelle, die sich der Kompaktklasse zuordnen lassen, verfügen über einen Heckantrieb, darunter der VW ID.3 und der Hyundai IONIQ 5.Eine Ausnahme stellt der Volvo XC40 Recharge dar: Der kompakte SUV mit dem 170 kW (231 PS) starken Elektromotor ist auch mit Frontantrieb verfügbar.

E-Autos mit Frontantrieb E-Autos mit Heckantrieb
Citroën e-C4 BMW iX
Fiat 500 e Cupra Born
Hyundai Kona Elektro Hyundai Ioniq
Jeep Avenger Mercedes EQS
KIA Niro Skoda Enyaq iV
(auch mit Allradantrieb erhältlich)
Mercedes EQA Smart fortwo EQ
Opel Corsa-e, Opel Mokka-e Tesla Model 3, Tesla Model Y
(auch mit Allradantrieb erhältlich)
Peugeot e-208 Volvo XC40 Recharge
(auch mit Allradantrieb erhältlich)
Renault Zoe VW ID.Buzz, VW ID.3, VW ID.4, VW ID.5 (auch mit Allradantrieb erhältlich)
Volvo XC 40 Recharge
VW e-Up

Vorteile des Frontantriebs bei E-Autos weniger bemerkbar

Verbrenner mit Frontantrieb bringen vor allem in der kalten Jahreszeit einen unbestrittenen Vorteil mit sich. Denn bei winterlichen Verhältnissen werden die Vorderräder aufgrund der Gewichtsverlagerung besser auf die Straße gedrückt. Dadurch bieten sie bei nassen und rutschigen Straßenverhältnissen mehr Grip als dies bei einem Auto mit Heckantrieb der Fall ist. Dadurch sinkt auch das Risiko auf glatten Straßen liegenzubleiben.

Volvo XC40 wahlweise mit Frontantrieb, Heckantrieb oder Allradantrieb

Der Volvo XC40 Recharge ist ein echter Exot, denn als eines von nur wenigen E-Autos bietet das Modell die Möglichkeit, sich für einen Front-, Heck- oder Allradantrieb zu entscheiden.

Allerdings bringt ein Frontantrieb bei Elektroautos nur wenige Vorteile. Der Grund ist ganz einfach: Der Motor und der Antrieb sind wesentlich leichter als bei einem Verbrenner, weshalb der Gewichtsvorteil bei E-Autos weniger stark ausgeprägt ist.

Stattdessen bietet es sich oftmals an, auf einen Heckantrieb zu setzen. Durch die ausgeglichenere Verteilung des Gewichts lässt sich die Leistung des E-Autos viel leichter auf die Straße übertragen. Vor allem in Kurven und generell bei Lenkbewegungen wird dieser Vorteil spürbar – und erzeugt ein Fahrgefühl, auf das eben nicht nur Kunden*innen sportlicher Verbrenner von BMW oder Alfa Romeo seit Jahrzehnten schwören, sondern auch Tesla-Fans.

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E-Autos mit Allradantrieb: Diese Modelle sorgen für reichlich Spaß im Gelände

Bei einem Allradantrieb wird die Antriebskraft gleichmäßig auf alle vier Räder geleitet, was letztlich zu einer verbesserten Traktion führt. Die Zahl der zugelassenen E-Autos mit einer solchen Technologie ist derzeit noch überschaubar, doch Fakt ist: Sie steigt kontinuierlich.

Doch ein E-Auto mit Allradantrieb hat auch Nachteile. Zum Beispiel sind die Modelle verhältnismäßig teuer, nicht nur im Hinblick auf die Anschaffung. Sondern auch, was den Stromverbrauch angeht. Kleine Modelle mit Frontantrieb sind meist effizienter unterwegs.

Tesla Model X mit Allradantrieb

Der Tesla Model X ist das zur Zeit vermutlich leistungsstärkte Elektroauto: Allrad ist hier selbstverständlich.

Die folgenden E-Autos gehören zu den Top-Modellen mit Allradantrieb.

Tesla Model Y

Das Tesla Model Y war 2022 das meistverkaufte E-Auto in Deutschland. Und das ist wenig verwunderlich. Immerhin hat das kraftvolle E-Auto nicht nur eine Reichweite von 533 Kilometern (nach WLTP), sondern bietet mit bis zu 2.100 Litern auch noch jede Menge Stauraum für den Urlaub mit der Familie. Der Stromer mit Allradantrieb ist ab knapp 55.000 Euro erhältlich. Die Basisvariante mit Heckantrieb gibt es ab 45.000 Euro.

Tesla Model X

Der Tesla Model X zählt mit einem Startpreis von über 120.000 Euro hierzulande zwar nicht zu den meistverkauften E-Auto-Modellen. Doch wussten Sie, dass der Elektro-SUV nur mit Allradantrieb erhältlich ist? Der Luxus-Stromer kommt mit einem 750 kW (1.020 PS) starken Motor und ist auch bestens für anspruchsvolles Gelände geeignet.

Audi Q8 e-tron Sportback

Mit dem Q8 e-tron Sportback hat Audi ein echtes Kraftpaket auf den Markt gebracht. Der vollelektrische SUV-Coupé bringt es auf satte 300 kW (408 PS) und punktet mit einem hervorragenden Fahrgefühl und hohem Komfort. Darüber hinaus bietet das Modell erstklassige Beschleunigungswerte. Erhältlich ist der Sportback ab knapp 77.000 Euro.

VW ID.4 GTX

Wer sich einen kompakten E-SUV mit Allradantrieb anschaffen will, der ist mit dem VW ID.4 GTX bestens beraten. Das Modell glänzt nicht nur mit einem exzellenten Fahrkomfort, sondern hat auch ordentlich Power unter der Haube: Immerhin 220 kW (299 PS) beträgt die Maximalleistung der Volkswagen-Allrad-Rakete. Erhältlich ist der ID.4 GTX ab etwa 53.000 Euro.

Neues E-Auto: Welcher Antrieb ist empfehlenswert?

Für welche Antriebstechnologie Sie sich entscheiden sollten, hängt natürlich davon ab, wie Sie Ihr E-Auto einsetzen. Wenn Sie das Fahrzeug primär für den Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt nutzt, ist ein herkömmliches Modell mit Frontantrieb absolut ausreichend. Wer dagegen sportlicher unterwegs ist und die volle Fahrdynamik genießen möchte, sollte nach Modellen mit Heckantrieb Ausschau halten.

Möchten Sie mit dem E-Auto in die Berge oder in unwegsamem Gelände fahren, ist ein Modell mit Allradantrieb – wenig überraschend – die bessere Wahl. Dasselbe gilt, wenn das Fahrzeug regelmäßig einen Anhänger oder einen Wohnwagen ziehen soll. Oder wenn Sie auch bei winterlichen Bedingungen nicht ins Schlingern kommen wollen. Ein Fahrzeug mit Allrad bietet nämlich eine wesentlich bessere Traktion und sorgt für ein angenehmeres Fahrgefühl und einen höheren Komfort.

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