E-Auto-Reifen: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Reifen für Elektro- und Hybridfahrzeuge müssen spezielle Anforderungen erfüllen. Unabhängig davon, ob es sich um Sommer- oder Winterreifen handelt: Sie müssen bei jedem Wetter optimalen Grip bieten und gleichzeitig durch niedrigen Rollwiderstand die Reichweite des Fahrzeugs erhöhen. Aber welche Kriterien sind beim Kauf von E-Auto-Reifen besonders wichtig?

Ein rechtzeitiger Reifenwechsel ist bei Elektro- und Hybridfahrzeugen genauso wichtig wie bei Verbrennerfahrzeugen. Doch wann sollte der Wechsel erfolgen? Der optimale Zeitpunkt hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Reifenart, dem individuellen Fahrverhalten und den vorherrschenden Witterungsbedingungen.


Das erwartet Sie hier


Wie unterscheiden sich Reifen für E-Autos und Reifen für Verbrenner?

Die Elektromobilität bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter eine Reduzierung von Emissionen und Motorgeräuschen sowie geringere Betriebs- und Wartungskosten. Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch das erhöhte Gewicht der Fahrzeuge, hauptsächlich bedingt durch die schweren Akkus. Diese zusätzliche Belastung wirkt sich direkt auf den Verschleiß von Reifen aus. Das unmittelbare Drehmoment von Elektroautos ermöglicht zwar eine sofortige Beschleunigung, es stellt aber ebenfalls eine besondere Beanspruchung für die Reifen dar. Daher müssen E-Auto-Reifen im Unterschied zu „normalen“ Reifen spezielle Anforderungen erfüllen:

  • Geringerer Rollwiderstand für höhere Reichweite: Elektroautos profitieren von Reifen mit geringem Rollwiderstand, da dies die Reichweite erhöht. Optimale Reifen für Elektroautos haben oft große Durchmesser mit schmalen Laufflächen. Die Reduzierung des Rollwiderstands kann auch durch spezielle Gummimischungen oder den Reifenaufbau erreicht werden.
  • Robuste Laufflächen gegen vorzeitigen Verschleiß: Aufgrund des höheren Gewichts und des sofort verfügbaren hohen Drehmoments von Elektroautos verschleißen Reifen schneller als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Die Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb hängt stark von der Gummimischung ab.
  • Hohe Tragfähigkeit aufgrund des Elektroauto-Gewichts: Elektroautos sind schwerer als Verbrenner, daher benötigen ihre Reifen eine höhere Tragfähigkeit. Beim Kauf sollte auf den richtigen Tragfähigkeits- bzw. Lastindex geachtet werden. Dieser findet sich neben weiteren Informationen auf der Seitenwand Ihres Reifens. Dabei handelt es sich um einen numerischen Code, der Aufschluss über die maximale Tragfähigkeit des einzelnen Reifens gibt. Ein Reifen mit der Bezeichnung 205 / 55 R16 94 V hat zum Beispiel einen Tragfähigkeitsindex von 94. Um die maximal zulässige Last in Kilogramm zu ermitteln, können Sie in einer Lastindex-Tabelle nachschlagen. Der korrekte Reifendruck ist ebenfalls wichtig, da er die Tragfähigkeit und den Rollwiderstand beeinflusst.
  • Geringes Abrollgeräusch für mehr Fahrkomfort: Da der Elektromotor leiser ist, werden Reifengeräusche stärker wahrgenommen. Geräuscharme Laufflächen sind daher wichtig. Einige Hersteller verwenden Schaumstoffeinlagen in den Reifen, um Schwingungen und damit Geräusche zu reduzieren.
  • Sicherheit trotz geringen Rollwiderstands: Ein geringer Rollwiderstand kann zu einer geringeren Haftung des Reifens auf der Straße führen. Moderne Gummimischungen ermöglichen jedoch einen guten Kompromiss zwischen beiden Eigenschaften. Es ist wichtig, dass Reifen sowohl energieeffizient als auch sicher sind, mit gutem Grip und kurzen Bremswegen.
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E-Autos sind in der Regel mit optimalen Reifen ausgestattet

Viele Hersteller rüsten Elektro- und Hybridmodelle mittlerweile standardmäßig mit Reifen aus, die speziell für einen niedrigen Rollwiderstand optimiert sind und so für eine hohe Effizienz und Reichweite der Fahrzeuge sorgen. Wer sich also für einen Neuwagen entscheidet, erhält in der Regel direkt auch die optimalen Reifen mitgeliefert.

Wie finde ich den richtigen Reifen für mein E-Auto?

Theoretisch könnten Sie auch „normale“ Reifen auf die Felgen des Stromers ziehen. Doch bekannte Hersteller wie Bridgestone, Continental, Falken, Hankook, Michelin oder Pirelli haben mittlerweile spezielle E-Auto-Reifen entwickelt, die mit den höheren Anforderungen viel besser zurechtkommen. Dazu arbeiten die Reifenhersteller eng mit Autobauern wie Tesla, Volkswagen, Mercedes oder Renault zusammen.

E-Autos fahren auf einer Straße.

Geringer Rollwiderstand, guter Grip und hoher Komfort – Reifen von E-Autos müssen viele Anforderungen gleichermaßen gut erfüllen.

Das EU-Reifenlabel gibt Auskunft über die Effizienz, Nasshaftung und Lautstärke eines Reifens.

Pauschale Empfehlungen, welcher dieser Reifen der richtige für Ihr E-Auto ist, lassen sich leider nicht geben. Unsere Checkliste hilft bei der Suche nach dem richtigen Reifentyp:

  • Rollwiderstand prüfen: Wählen Sie Reifen mit geringem Rollwiderstand, um die Reichweite Ihres Elektroautos zu maximieren.
  • Tragfähigkeitsindex beachten: Stellen Sie sicher, dass die Reifen eine ausreichende Tragfähigkeit für das höhere Gewicht Ihres Elektroautos aufweisen. Für große und damit schwere E-Autos gibt es die neue Last-Index-Kennung „High Load“ (HL).
  • Verschleißfestigkeit berücksichtigen: Achten Sie auf Reifen, die für eine höhere Verschleißfestigkeit konzipiert sind, da Elektroautos aufgrund ihres hohen Drehmoments und Gewichts zu schnellerem Reifenverschleiß neigen.
  • Geräuschentwicklung: Wählen Sie Reifen, die speziell für geringe Abrollgeräusche entwickelt wurden, um den Fahrkomfort in Ihrem leisen Elektroauto zu erhöhen.
  • Grip und Sicherheit: Achten Sie darauf, dass die Reifen sowohl bei Nässe als auch bei Trockenheit eine gute Haftung bieten und kurze Bremswege ermöglichen.
  • Reifengröße und -typ: Überprüfen Sie die vom Hersteller empfohlene Reifengröße und den Reifentyp (Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen) für Ihr spezifisches Elektroauto-Modell.
  • EU-Reifenlabel: Schauen Sie sich das EU-Reifenlabel an, um Informationen über Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Geräuschpegel zu erhalten.
  • Unabhängige Testergebnisse: Lesen Sie möglichst unabhängige Reifentests, um eine objektive Bewertung der Leistung und Sicherheit der Reifen zu erhalten.
  • Hersteller und Markenreputation: Wählen Sie Reifen von renommierten Herstellern, die für ihre Qualität und Leistung bekannt sind.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Vergleichen Sie Preise und Leistungen verschiedener Reifen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Daneben können auch Ihr Fahrverhalten und das Streckenprofil unterschiedliche Anforderungen an die Reifen stellen. In bergigen Regionen und bei sportlicher Fahrweise ist es zum Beispiel vorteilhaft, wenn die Reifen besonders viel Grip und ein optimales Bremsverhalten bieten.

EU-Reifenlabel

Das EU-Reifenlabel gibt Auskunft über die Effizienz, Nasshaftung und Lautstärke eines Reifens.

Wann braucht mein E-Auto Winterreifen?

Winterreifen sind nicht nur bei Schneefall sinnvoll, sondern werden speziell für alle winterlichen Wetterbedingungen entwickelt – von niedrigen Temperaturen über Regen bis hin zu Schnee. Sowohl E-Autos als auch Verbrenner profitieren gleichermaßen von Winterreifen, sobald die Temperaturen unter 7 Grad Celsius fallen und dauerhaft bei diesen Werten bleiben. Empfohlen wird der Einsatz von Winterreifen in der Zeit von Oktober bis Ostern. Dabei handelt es sich, um eine grobe Faustregel, an der man sich beim Reifenwechsel orientieren kann. Der Einsatz von Winterreifen erhöht die Sicherheit erheblich: Sie können den Bremsweg bei Elektroautos um mehr als die Hälfte reduzieren und so entscheidend zur Sicherheit aller Insassen beitragen. Weitere Tipps für mehr Reichweite und Komfort im Winter haben wir in diesem Artikel zusammengestellt.

Winterreifen-Pflicht: Alpine-Symbol wird zur Norm

Seit dem 1. Oktober 2024 ist das Alpine-Symbol auf Winterreifen verpflichtend. Dieses Symbol – ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke – kennzeichnet Reifen, die speziell für den Einsatz unter winterlichen Bedingungen getestet wurden. Diese Neuerung soll die Verkehrssicherheit erhöhen, da Reifen mit diesem Symbol strenge Anforderungen an Traktion, Bremsweg und Griffigkeit auf Schnee erfüllen. Ältere Reifen, die lediglich die Bezeichnung „M+S“ (Matsch und Schnee) tragen, gelten nicht mehr als ausreichend wintertauglich – eine Übergangsfrist für Reifen, die bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt wurden und nur die M+S-Kennzeichnung tragen, endete am 30. September 2024.

Für E-Auto-Fahrer*innen (und alle anderen auch) bedeutet das: Rechtzeitig umrüsten, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden und sicher durch die kalte Hälfte des Jahres zu kommen. Wer ab dem 1. Oktober 2024 bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Reifen ohne Alpine-Symbol fährt, riskiert ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und einen Punkt in Flensburg.  Darüber hinaus kann die Versicherung die Leistungen einschränken, wenn die Bereifung im Falle eines Unfalls nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Das Alpine Symbol auf einem Ganzjahresreifen

Seit dem 1. Oktober 2024 ist das Alpine-Symbol (links) auf Winter- und Ganzjahresreifen Pflicht. Ältere Reifen, die nur die Bezeichnung „M+S“ (Matsch und Schnee, rechts) tragen, gelten nicht mehr als ausreichend wintertauglich.

Sind Allwetterreifen für E-Autos geeignet?

Auf den ersten Blick scheinen Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen eine praktische Lösung zu sein, da sie sowohl im Sommer als auch im Winter eingesetzt werden können. Allerdings gibt es einige entscheidende Nachteile, besonders bei Elektroautos.

  1. Eingeschränkte Leistung: Allwetterreifen können weder im Sommer noch im Winter mit den Spezialreifen (Sommer- bzw. Winterreifen) mithalten. Die Bremsleistung auf Schnee, Eis oder nasser Fahrbahn ist oft schlechter.
  2. Hoher Verschleiß: E-Autos bringen durch ihre Batterie ein höheres Gewicht mit, was Allwetterreifen schneller verschleißen lässt. Dies macht sie auf lange Sicht ineffizient.
  3. Energieeffizienz: E-Autos benötigen optimierte Reifen, um die Reichweite zu maximieren. Allwetterreifen haben häufig einen höheren Rollwiderstand, was den Stromverbrauch erhöht.

Für Fahrten in Gebieten mit häufigen Winterbedingungen oder hohen Temperaturen im Sommer lohnt sich daher häufig der Wechsel auf spezialisierte Reifen. Allerdings gibt es inzwischen auch speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen, die deren spezifische Anforderungen berücksichtigen.

Welcher Reifentyp ist der richtige für mich?

Die Wahl zwischen Sommer-, Winter- und Allwetterreifen hängt zum einen von Ihren individuellen Fahrgewohnheiten ab, zum anderen von der Region, in der Sie leben, und selbstverständlich den dort vorherrschenden Wetterbedingungen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Reifentypen, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern:

TABELLE

E-Auto-Reifen: Aktuelle Testsieger der Fachpresse

Wenn es um die Wahl des richtigen Reifens für Ihr E-Auto geht, können Sie ganz unterschiedliche Kriterien anlegen, darunter Fahrsicherheit, Effizienz und Umweltfreundlichkeit. In aktuellen Tests haben einige Modelle besonders gut abgeschnitten, je nach ihren Stärken in unterschiedlichen Bereichen. Die folgende Übersicht zeigt die Testsieger* und stellt ihre besonderen Eigenschaften vor:

Allgemeine Testsieger

  • Michelin Pilot Sport 4 SUV: Überzeugt mit exzellenter Performance auf nasser und trockener Fahrbahn; präzises Einlenkverhalten und kurze Bremswege.
  • Continental SportContact 7: Testsieger bei auto motor und sport; herausragende Leistungen auf allen Fahrbahnoberflächen.

Spezielle E-Auto-Reifen

  • Michelin ePrimacy: Testnote „sehr gut“ und von auto motor und sport als „E-Auto-Tipp“ empfohlen; bietet beste Verzögerung auf Nässe, sehr geringen Rollwiderstand und ein leises Abrollgeräusch.
  • Falken e.Ziex: Ebenfalls mit „sehr gut“ bewertet; besonders kurze Bremswege auf nasser und trockener Fahrbahn sowie äußerst geringer Rollwiderstand.
  • Hankook iON evo SUV: Spitzenreiter unter den E-Auto-Reifen im Test von AUTO BILD; gute Dynamik und ausgewogenes Fahrverhalten.

Effizienz-Sieger

  • Falken e.Ziex: Niedrigster Verbrauch im Test mit nur 18,28 kWh/100 km.
  • Continental PremiumContact 7: Obwohl nicht speziell für Elektroautos entwickelt, erreichte er den zweitniedrigsten Verbrauch mit 18,46 kWh/100 km.

Umweltfreundlichkeit

  • Continental PremiumContact 7: Gewählt als „Grüner Reifen des Jahres 2024“; ausgezeichnet für Umweltfreundlichkeit bei gleichzeitiger Einhaltung hoher Sicherheitsstandards.

Winterreifen

Die folgenden Modelle zeichnen sich durch gute Leistungen bei winterlichen Bedingungen, aber auch geringen Rollwiderstand und spezielle Anpassungen für die Anforderungen von E-Autos aus:

  • Continental WinterContact TS870 und TS870P: Hervorragende Leistung auf Schnee und Eis; optimierter Rollwiderstand für bessere Effizienz.
  • Michelin Alpin 6 und Alpin 7: Hohe Sicherheit auch bei wenig Restprofil dank EverGrip-Technologie; exzellente Traktion und Bremsleistung auf Schnee und bei Nässe.
  • Goodyear UltraGrip Performance +: Spitzenleistungen in Winterreifentests; gute Balance zwischen Winterperformance und Effizienz
  • Dunlop Winter Sport 5: Gute Handhabung auf trockenen und nassen Straßen; effektive Wasserverdrängung für erhöhte Sicherheit bei Nässe
  • Bridgestone Blizzak 6: Innovative Gummimischung für verbesserten Grip bei Kälte; gute Leistung auf Schnee und Eis
  • Hankook iON i*cept: Speziell für Elektrofahrzeuge entwickelt; niedriger Rollwiderstand für verbesserte Reichweite
  • Pirelli Cinturato Winter 2: Ausgezeichnete Traktion auf Schnee; gute Aquaplaning-Resistenz
  • Nokian WR D4: Hervorragende Leistung bei wechselnden Winterbedingungen; guter Grip auf nassen Straßen
E-Auto mit Winterreifen im Schnee

Winterreifen wurden speziell für winterliche Wetterbedingungen entwickelt – besonders im Schnee zeigen sie ihre speziellen Stärken.

Wann müssen die Reifen beim E-Auto getauscht werden?

Der richtige Zeitpunkt für einen Reifenwechsel bei Elektroautos hängt von mehreren Faktoren ab, die sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz beeinflussen.

1. Profiltiefe

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm für alle Fahrzeugreifen. Unterschreiten die Reifen diese Grenze, drohen nicht nur Bußgelder, sondern auch ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko durch mangelnde Haftung auf der Fahrbahn.

Expert*innen empfehlen jedoch, Reifen bereits früher zu wechseln:

  • Sommerreifen sollten bei einer Profiltiefe von 3 mm ausgetauscht werden, da ihre Leistung bei Nässe, insbesondere die Bremswirkung, mit abnehmendem Profil stark nachlässt.
  • Winterreifen verlieren ihre volle Funktionalität, insbesondere die Traktion auf Schnee und Eis, bei einer Profiltiefe von weniger als 4 mm.

Es gibt mehrere einfache Methoden, um die Reifenprofiltiefe im Alltag schnell und unkompliziert zu überprüfen:

  • Mit einer 1-Euro-Münze, deren goldener Rand exakt 3 mm breit ist, lässt sich die Profiltiefe von Sommerreifen bestimmen. Stecken Sie die Münze ins Reifenprofil: Wenn der goldene Rand über das Profil hinausragt, ist die Profiltiefe zu gering, und die Reifen sollten gewechselt werden.
  • Für Winterreifen eignet sich die 2-Euro-Münze. Der silberne Rand dieser Münze ist 4 mm breit – ideal, um die Profiltiefe für winterliche Bedingungen zu überprüfen. Wird der Rand sichtbar, ist es Zeit, die Winterreifen auszutauschen, um weiterhin sicher unterwegs zu sein.
  • Moderne Reifen verfügen über integrierte Verschleißanzeiger (TWI). Dabei handelt es sich um kleine Stege quer zur Laufrichtung. Werden diese sichtbar, beträgt die Profiltiefe nur noch 1,6 mm.
  • Die genaueste Messmethode stellen Profiltiefenmesser Die Geräte gibt es in digitalen und analogen Versionen, sie sind im Fachhandel und oft auch an Tankstellen erhältlich.

2. Alter der Reifen

Auch wenn die Profiltiefe noch ausreicht, spielt das Alter des Reifens eine entscheidende Rolle. Mit der Zeit verliert das Gummi durch Umwelteinflüsse (wie UV-Strahlung und Temperaturunterschiede) an Elastizität. Alte Reifen haben zudem oft eine schlechtere Griffigkeit („Grip“), was insbesondere bei Elektroautos mit ihrem höheren Gewicht zu einem Sicherheitsrisiko werden kann

Die Empfehlung lautet: Reifen sollten unabhängig von der Nutzung spätestens nach 6 bis 8 Jahren ersetzt werden. Hinweise auf das Produktionsdatum finden sich auf der Reifenflanke in der sogenannten DOT-Nummer. Die letzten vier Ziffern geben die Produktionswoche und das Jahr an (z. B. „1224“ für die 12. Kalenderwoche im Jahr 2024).

3. Abnutzung durch hohes Drehmoment

Elektroautos verfügen bekanntlich über ein sofort verfügbares, hohes Drehmoment, das sowohl bei der Beschleunigung als auch bei der Rekuperation (Energierückgewinnung beim Bremsen) auf die Reifen einwirkt. Das kann zu einem schnelleren Verschleiß führen, insbesondere bei sportlichem Fahrstil. Vor allem die Vorderreifen (bei Frontantrieb) oder Hinterreifen (bei Heckantrieb) nutzen sich oft ungleichmäßig ab. Eine regelmäßige Kontrolle der Abnutzung und das Wechseln der Reifenposition (von vorne nach hinten) können die Lebensdauer verlängern.

4. Weitere Einflüsse

  • Fahrstil: Aggressives Fahren, starkes Bremsen und schnelles Kurvenfahren erhöhen den Reifenverschleiß.
  • Reifendruck: Zu niedriger oder zu hoher Luftdruck führt zu einer ungleichmäßigen Abnutzung und beeinträchtigt die Effizienz des Fahrzeugs. Ein optimal eingestellter Reifendruck spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Reifen.

Wer darf beim E-Auto einen Reifenwechsel durchführen?

Viele Autobesitzer*innen wechseln ihre Reifen selbst, aber bei Elektroautos ist besondere Vorsicht geboten. Den Reifenwechsel sollte im besten Fall eine qualifizierte Kfz-Werkstatt übernehmen. Aus Versicherungsgründen in Werkstätten darf an E-Autos aber nur „eine fachkundig unterwiesene Person“ arbeiten. Für den Wechsel der Reifen ist der „Hochvoltschein“ der Stufe 1 notwendig. Die Schulung umfasst zwei bis drei Stunden Unterricht. Fragen Sie also vor dem Reifenwechsel nach, ob die Kfz-Werkstatt über qualifiziertes Personal verfügt. Interessanterweise gilt das nicht für Sie als Privatperson. Fahrzeugbesitzer*innen dürfen weiterhin auch ohne Hochvoltschein die Reifen an ihrem E-Auto allein wechseln (wenn sie das denn unbedingt möchten).

Auch in puncto technische Ausstattung sollte man auf Werkstätten setzen, die im Umgang mit Elektroautos vorbereitet sind. Zwar können viele E-Autos auf herkömmlichen Hebebühnen gewartet werden, doch zumindest ist besondere Vorsicht geboten: E-Autos müssen sorgfältig auf der Hebebühne platziert werden. Da die Batterien den Boden des Fahrzeugs bilden, besteht beim Aufsetzen die Gefahr, dass diese beschädigt werden. Vertrags- und spezialisierte Fachwerkstätten verfügen über Equipment, das für Elektroautos geeignet ist. Dadurch wird das Risiko von Beschädigungen an den empfindlichen Batteriekomponenten minimiert.

Aktuelle Infos, Tipps & Tricks

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* Quellen: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/sommerreifen-test-e-autos-255-45-r-20/, https://www.autobild.de/artikel/reifen-fuer-elektroautos-rollwiderstand-grip-tragfaehigkeit-abrollgeraeusch-19455719.html, https://www.autobild.de/produkttests/ev-sommerreifen-test-235-55-r-19-25696593.html, https://www.electric-wow.ch/news/1267-tcs-testet-winterreifen-und-gibt-empfehlungen-fur-elektroautos,