E-Scooter mit Straßenzulassung kaufen: Fünf Modelle im Vergleich

Elektro-Scooter sind klein, leicht und wendig und haben sich deshalb in vielen Städten längst als umweltfreundliche Verkehrsmittel bewährt. Kein Wunder, dass die Auswahl an straßenzugelassenen E-Scootern mittlerweile ziemlich groß ist. Den passenden Scooter für Ihre Bedürfnisse zu finden, ist daher gar nicht so leicht. Denn im Hinblick auf Reichweite, Batteriekapazität, Motorleistung, Bremsen und Verarbeitungsqualität unterscheiden sich die erhältlichen Modelle stark voneinander. Wir erklären, was es beim Kauf zu beachten gilt und vergleichen fünf verschiedene E-Scooter mit Straßenzulassung.

Sowohl der E-Roller als auch der E-Scooter sind praktische, nachhaltige Flitzer, die sich perfekt für kürzere Strecken eignen. Während man beim E-Roller bequem sitzen kann, ist man mit dem E-Scooter allerdings stehend unterwegs. Hier erklären wir, wann, wie und wo Sie E-Scooter benutzen dürfen. 


Das erwartet Sie hier


Was ist für die Straßenzulassung nötig?

Alle Elektroroller, die schneller als 6 Stundenkilometer fahren, brauchen in Deutschland eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und sind versicherungspflichtig. Um eine Straßenzulassung gemäß der Elektrokleinstfahrzeug-Verordnung (eKFV) zu erhalten, muss ein Roller eine Fahrzeug-Identifizierungsnummer haben und darf zudem nicht schneller als 20 Stundenkilometer fahren. Durch diese Beschränkung entfällt zugleich die Helmpflicht. Aus Sicherheitsgründen ist das Tragen eines Helms beim Fahren aber dennoch empfehlenswert.  

Außerdem darf die Nennleistung des Elektromotors maximal 500 Watt betragen. Das zulässige Höchstgewicht des Rollers liegt bei 55 Kilogramm. 

E-Scooter müssen eine Lenk- bzw. Haltestange sowie mindestens zwei voneinander unabhängige Bremsen, eine Beleuchtung und eine Klingel aufweisen, um eine Straßenzulassung zu erhalten. Die Beleuchtung darf abnehmbar sein, wie beim Fahrrad. Zudem müssen seitliche Rückstrahler vorhanden sein, damit der Scooter auch bei Dunkelheit von der Seite erkennbar ist. Die Klingel bzw. Signalanlage muss einen eindeutigen Warnton abgeben. 

Wer einen E-Scooter fährt, der nicht für den Straßenverkehr zugelassen ist, riskiert ein Bußgeld von 70 Euro. Wer mit einem nicht zugelassenen und nicht versicherten E-Scooter einen Unfall baut, bleibt zudem auf den Kosten sitzen. Elektroroller ohne Straßenzulassung dürfen allerdings auf Privatgelände gefahren werden, da die Straßenverkehrsordnung dort nicht greift.

Wir laden zuhause

Mit 100% Ökostrom. Und für noch mehr Komfort mit einer Wallbox.

Ab wie viel Jahren darf man mit einem E-Scooter fahren?

Da alle in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassenen E-Scooter maximal 20 Stundenkilometer schnell fahren dürfen, ist kein Führerschein erforderlich. Für alle zugelassenen Modelle gilt aber ein Mindestalter von 14 Jahren. Kinder ab 14 Jahren können also E-Scooter fahren, aber in der Regel nicht mieten, weil sie noch keinen Mietvertrag abschließen dürfen. Dies ist bei den meisten E-Scooter-Anbietern erst ab 18 Jahren möglich. Einige Modelle darf man aufgrund gesetzlicher Ausnahmeregelungen schon mit 12 Jahren fahren (nicht schneller als 12 km/h). 

Brauche ich eine Versicherung?

Unfälle und Sachschäden kann man im öffentlichen Straßenverkehr bei aller Vorsicht nicht immer vermeiden. Kraftfahrzeugführer*innen müssen deshalb eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen, die im Fall der Fälle für Schäden an fremdem Eigentum aufkommt. Da E-Scooter als Elektrokleinstfahrzeuge gelten, sind sie ebenfalls versicherungspflichtig. Sie dürfen also gemäß deutschen Verkehrsregeln nur mit einem zugelassenen und versicherten Scooter am Straßenverkehr teilnehmen. Für den Nachweis sendet Ihre Versicherung Ihnen eine Plakette zu, die Sie auf das Fahrzeug kleben müssen. 

Gut zu wissen: Nutzt man einen E-Scooter ohne bestehenden Versicherungsschutz, ist das eine Straftat, deren Folge eine Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr sein kann. Ist man versichert und es fehlt lediglich die Versicherungsplakette, kann das zu einem Bußgeld von 40 Euro führen 

In Deutschland gilt die E-Scooter-Versicherung mit Kosten von etwa 20 bis 40 Euro immer für ein Jahr ab dem 1. März. Zwar ist ein Abschluss zu einem späteren Zeitpunkt auch möglich, aber der Schutz endet immer am 28. Februar des Folgejahres. Den je nach Jahr blauen, grünen oder schwarzen Versicherungsaufkleber muss man jährlich erneuern. Der Versicherungsschutz gilt für Halter*in, Fahrer*in und Eigentümer*in und greift auch, wenn der E-Scooter verliehen wird. In dem Fall muss jedoch sichergestellt werden, dass die fahrende Person fahrtauglich ist. 

Mann fährt mit E-Roller zur Arbeit

Hip, schnell und leise: Mit dem E-Scooter zum Business-Meeting oder in den Feierabend.

Wo darf ich mit dem E-Scooter fahren ?

Grundsätzlich sind Radwege, gemeinsame Geh- und Radwege, sowie Radfahrstreifen und Fahrradstraßen für E-Scooter freigegeben. Nur wenn keine der genannten Radspuren zur Verfügung steht, dürfen Sie auf die Fahrbahn ausweichen. Dort gilt wie für die anderen Verkehrsteilnehmenden auch das Rechtsfahrgebot. 

Im Gegensatz dazu dürfen Sie weder Gehwege noch Fußgängerzonen mit Ihrem E-Scooter befahren. Während das Verkehrszeichen „Radfahrer frei“ für E-Scooter nicht gilt, zeigt das Schild „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ allerdings eine Ausnahme an. Sehen Sie also ein Verkehrszeichen, das einen schwarzen Tretroller mit Kabel und Stecker auf weißem Grund zeigt, dürfen Sie auch dort weiterfahren.

Verkehrsschild "Elektrokleinstfahrzeuge frei".

Durch das Zusatzzeichen „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ kann die Nutzung von E-Scootern auf anderen Verkehrsflächen erlaubt werden.

Worauf sollten Sie beim E-Scooter-Kauf achten?

Die kleinen Flitzer für die Stadt unterscheiden sich je nach Modell stark in Sachen Preis, Leistung und Komfort. Hier einige Tipps, worauf Sie beim Kauf eines E-Scooters achten sollten. 

Checkliste für den E-Scooter-Kauf: 

  • Maximal 20 km/h 
  • Nennleistung: maximal 500 Watt 
  • Höchstgewicht: 55 kg 
  • Zwei unabhängige Bremsen 
  • Lenk- bzw. Haltestange 
  • Lichtanlage und seitliche Reflektoren 
  • Klingel (bzw. ein vergleichbarer Warnsignalgeber) 
  • ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) vorhanden 
  • Versicherungsschutz für Nutzung auf öffentlichen Straßen 
  • Und zu den formalen Kriterien kommen natürlich noch modellspezifische Besonderheiten hinzu, die Sie beim Kauf beachten sollten. Die Fahreigenschaften können sich je nach E-Scooter stark unterscheiden.  

Achten Sie bei einem Vergleich auf die folgenden Kriterien, damit Sie ein Modell finden, das Ihren Anforderungen entspricht:  

  • Motorleistung, Reichweite und Ladezeit: Straßenzugelassene E-Scooter sind auf maximal 500 Watt Motorleistung beschränkt. Unter Umständen reichen aber – je nach Personengewicht, Scooter-Gewicht und Gelände – schon 350 Watt aus. Für bergiges Gelände oder schwerere Fahrer*innen ist eine höhere Motorleistung empfehlenswert. Wollen Sie Ihr Fahrzeug länger nutzen, ist ein Modell mit größerer Reichweite als die üblichen 20 bis 30 Kilometer ratsam. Bedenken Sie aber: Eine längere Reichweite erfordert oft längere Ladezeiten.  
  • Reifenart und Größe: Die Reifenart (Luft, Vollgummi, Honeycomb) und ihre Größe haben Einfluss auf das Fahrverhalten und den Komfort. In der Regel ermöglichen größere Räder und Luftreifen angenehmeres Fahren. Und weiche Vollgummireifen bieten zusätzliche Vorteile wie Pannensicherheit und geringen Wartungsaufwand 
  • Bremsen: Zuverlässige Bremsen sind ein zentraler Sicherheitsfaktor. Deshalb müssen straßenzugelassene Elektro-Scooter zwei Bremsen haben, die unabhängig voneinander funktionieren. Hydraulische Bremssysteme ermöglichen eine präzise Dosierung und erfordern nur geringen Kraftaufwand. 
  • Akkukapazität: Die Kapazität des Akkus bestimmt die Reichweite des E-Scooters. Fahrzeuge mit größeren Akkus haben eine höhere Reichweite, sind aber auch schwerer und teurer. Abnehmbarer Akkus bieten den Vorteil, dass Sie sie zum Laden mitnehmen und austauschen können. 
Mann trägt den zusammengeklappten E-Scooter

Viele E-Scooter lassen sich zusammenklappen und bequem transportieren.

Das beste Gesamtpaket: Xiaomi Mi 4 Pro

Für ungeübte Fahrer*innen, die einen E-Scooter mit Straßenzulassung kaufen möchten und vor allem Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen, eignet sich ein Modell wie der Xiaomi Mi 4 Pro.  

Das aktuelle Spitzenmodell aus dem Hause Xiaomi kostet knapp 600 Euro, ist hochwertig verarbeitet und hat größere 10-Zoll-Luftreifen: So genießen (auch große) Fahrer*innen ein komfortables Fahrgefühl. Das duale Bremssystem des E-Scooters besteht aus einer verbesserten Doppelscheibenbremse und E-ABS: Das verringert den Bremsweg erheblich und erhöht dadurch die Sicherheit.  

Zum Fahrzeug gehört auch die Xiaomi-App: Diese ermöglicht eine intuitive Verwaltung des Scooters und alarmiert bei unbefugter Nutzung. Eine Reichweite von bis zu 55 Kilometern (bei voller Akkuleistung), der leise Antrieb und die starke Motorleistung machen ihn zu einem der besten E-Scooter seiner Klasse. 

E-Scooter für Fortgeschrittene: Ninebot Segway Max G2D

Etwas teurer ist mit 900 Euro der Ninebot Kickscooter Max G2D von Segway. Das Modell gehört dank einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern ( Herstellerangabe), einem leistungsstarken Motor sowie einer hochwertigen Verarbeitung zu den besten auf dem Markt. Für effektive und zuverlässige Bremsvorgänge ist der E-Scooter mit einer Trommelbremse vorne und einer elektronischen Bremse hinten ausgestattet. Die schlauchlosen, großen 10-Zoll-Reifen haben eine Schutzbeschichtung, um das Risiko von Reifenpannen zu reduzieren. Zudem bieten sie in Kombination mit der Federung ein komfortables Fahrerlebnis. Die Fahrmodi sowie den Gehmodus wechseln Sie bequem mit dem Daumen, während das LED-Display die aktuelle Geschwindigkeit und den Akkustand anzeigt. Besonders positiv: der Blinker für zusätzliche Sicherheit, die effektiven Bremsen mit ABS sowie die hochwertige Federung.  

Auch Offroad bequem unterwegs: Joyor Y8-S

Haben E-Scooter eine solide Federung, robuste Reifen, einen leistungsstarken Motor und sind stabil verarbeitet, kann man mit ihnen auch abseits gepflasterter Straßen fahren. Achten Sie also auf diese Features, wenn Sie sich Fahrspaß auf Feld- oder Waldwegen wünschen. 

Der Joyor Y8-S ist ein E-Scooter mit Straßenzulassung, den Sie auch abseits von Asphalt fahren können. Dank des Akkus mit einer beeindruckenden Kapazität von 1.248 Wattstunden überzeugt das Modell durch eine Reichweite von 50 bis 75 Kilometern. Der 500-Watt-Motor des Joyor Y8-S ermöglicht eine solide Leistung in hügeligem Gelände. Die großen Offroad-Reifen verbessern auch auf unebenem Untergrund die Stabilität und bieten ein angenehmes Fahrgefühl. Für zusätzlichen Komfort im Gelände sorgt außerdem die robuste Federung am Vorder- und Hinterrad dieses Scooters, den Sie für rund 700 Euro kaufen können. 

Frau steht auf E-Scooter

Eine ausreichend große Standfläche ist wichtig.

Die Luxusklasse: Metz Moover

Einer der ersten E-Scooter mit Straßenzulassung ist seit seiner Markteinführung 2019 der Metz Moover mit überzeugendem Design und robust-hochwertiger Verarbeitungsqualität. Mit Anschaffungskosten von 1.300 Euro ist dieses Modell deutlich teurer. Dafür kaufen Sie allerdings einen E-Scooter mit Straßenzulassung, der mit einem exzellenten und sicheren Fahrgefühl aufwartet. Das liegt nicht nur an der 12-Zoll-Luftbereifung, sondern auch an einem sehr geringen Rollwiderstand und sehr guten Scheibenbremsen vorn und hinten. Auch bei leerem Akku lässt sich der Metz Moover noch bequem per Fußkraft ans Ziel bewegen. Mit vollem Akku kommen Sie ca. 22 Kilometer weit. Wahlweise klappen Sie das 16 Kilogramm leichte Gefährt einfach zusammen. Der kompakte Roller passt dann bequem in den Kofferraum. 

Der E-Scooter steht für Qualität „Made in Germany“ und dank Anti-Rutsch-Streifen bietet die Standfläche einen sicheren Halt.

Preis-Leistungs-Sieger: iScooter E9Max

Sie suchen einen eher günstigen E-Scooter? Dann werfen Sie einen Blick auf den E9 Max mit einem Preis von unter 400 Euro. Dieses Modell ist mit einem 350-Watt-Motor sowie einem 360-Wh-Akku ausgestattet, der für Fahrten von etwa 30 Kilometern ausreichen sollte. Weitere Pluspunkte sind die gute Verarbeitung des Fahrzeugs und einige nützliche Features, wie zum Beispiel eine Tasche für die Lenkstange. Die 10 Zoll großen Honeycomb-Reifen des E9 Max sind pannensicher, aber härter als Luftreifen, sodass Unebenheiten beim Fahren schneller spürbar sind. Zwar werden Ruckler durch die hintere Federung abgefangen, diese ist allerdings etwas steif eingestellt. 

Dank des einfach zu handhabenden Klappmechanismus können Sie den E-Scooter einfach und kompakt verstauen. Unter Umständen haben schwerere Fahrer*innen allerdings Schwierigkeiten mit dem etwas schwachen Motor. 

Fazit: Für preisbewusste Käufer*innen, die sich eine gute Ausstattung und ein angenehmes Fahrgefühl wünschen, ist der E9 Max eine solide Wahl. 

Heizen mit Wärmestrom

Finden Sie den passenden Tarif für Ihre Wärmepumpe und profitieren Sie von nachhaltiger Wärme zum fairen Preis!

Wo sollte ich einen E-Scooter mit Straßenzulassung kaufen?

Zu den wichtigsten Auswahlkriterien für einen E-Scooter gehören neben Gewicht und Fahrstabilität auch die Reichweite pro Akkuladung und der Preis. Viele dieser Daten lassen sich auch beim Onlinekauf checken. Das Fahrgefühl ist allerdings Geschmackssache. Deshalb empfehlen wir vor dem Rollerkauf auf jeden Fall eine Probefahrt. Überprüfen Sie insbesondere das Bremsverhalten und die Fahrdynamik. Häufig bieten Fahrradgeschäfte auch E-Scooter an. Und wenn Sie schon beim örtlichen Spezialisten sind, um die Modelle in Augenschein zu nehmen und ausgiebig zu testen, können Sie auch direkt dort kaufen. Damit unterstützen Sie zugleich den Einzelhandel bei sich vor Ort. 

Unser Fazit

Egal ob preisbewusstes Einsteigermodell, gute Mittelklasse oder Luxusfeger beim E-Scooter-Kauf empfiehlt es sich, nicht nur auf die Anschaffungskosten zu achten. Reichweite, Bereifung, Fahrkomfort, Fahr- und Bremsverhalten und Sicherheitsaspekte sind zentrale Kriterien für die Wahl des passenden Modells. 

Am besten nutzen Sie beim Kauf unsere Checkliste, machen eine Probefahrt und verlassen sich beim Testen auf Ihr Bauch- bzw. auf das Fahrgefühl. Und denken Sie an den passenden Versicherungsschutz! Genau wie für Fahrradfahrer*innen gilt: Ein Helm ist eine gute Option für mehr Sicherheit, auch wenn keine Pflicht besteht. 

Aktuelle Infos, Tipps & Tricks

Bleiben Sie beim Thema E-Mobilität top informiert. Mit den EnBW Hypernews.