Die aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen, dass die Elektromobilität auch weiterhin eine bedeutende Rolle in Deutschland spielt – trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2024. Von den insgesamt 2,59 Millionen Neuwagenzulassungen entfielen 380.609 auf Elektro-Pkw (BEV). Das bedeutet einen Anteil von 13,5 Prozent. Darüber hinaus haben auch Hybridfahrzeuge mit einer Steigerung von 12,7 Prozent auf 947.398 Neuzulassungen weiterhin stark an Bedeutung gewonnen.
Sie interessieren sich für ein neues Fahrzeug, sind sich aber noch unsicher, ob ein Elektroauto zu Ihren Bedürfnissen passt? Dann könnten Sie Leasing als flexible Option in Betracht ziehen. Vor dem Abschluss eines Elektroauto-Leasingvertrags lohnt es sich jedoch, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen.
Was bedeutet „E-Auto-Leasing“ genau?
Das E-Auto-Leasing ist eine Finanzierungsform für Elektroautos. Anstatt das Auto also für den vollen Preis oder gegen eine Ratenzahlung zu kaufen, zahlen Sie einen monatlichen Leasingbetrag und dürfen dafür das Elektrofahrzeug für sich nutzen. Das Leasing von E-Autos unterscheidet sich nicht wesentlich vom Leasing anderer Fahrzeuge. Leasinggeber ist in der Regel eine Bank oder ein Finanzierungsunternehmen.
Der Zeitraum und gegebenenfalls die Kilometerleistung, über die Sie das Leasingfahrzeug nutzen dürfen, ist vertraglich festgelegt. Endet die Leasinglaufzeit, müssen Sie das Auto entweder zurückgeben oder Sie können es gegen eine Abschlusszahlung kaufen., wenn Sie ein Leasing mit Kaufoption abgeschlossen haben. Diese Entscheidung sollten Sie also schon zu Beginn des Vertrags berücksichtigen. Alternativ können Sie auch den Leasingvertrag verlängern, wenn Sie das Fahrzeug weiterhin nutzen möchten.
Elektroauto: Leasing oder doch Finanzierung?
Dem Leasing gegenübergestellt ist die Finanzierung von E-Autos. Dabei zahlen Sie den Kaufbetrag in Raten ab. Nach der Vertragslaufzeit gehört das Auto dann aber auch Ihnen und Sie erhalten den Fahrzeugbrief. In der Regel ist die Vertragslaufzeit von Finanzierungsmodellen länger als die von Leasingverträgen. Bei der Finanzierung handelt es sich demnach um einen Kredit vom Hersteller, einem Händler oder einem Bankinstitut, den Sie nach und nach zurückzahlen. Auch hier wird eine monatliche Gebühr fällig.
Das spricht für Elektroauto-Leasing
Sie suchen sich ein Auto aus, legen die Dauer der Nutzung fest und geben es anschließend wieder beim Anbieter ab. Das ist das Grundprinzip des Leasings. Gerade im Bereich der Elektromobilität kann das Prinzip von Vorteil sein, da hier kontinuierlich neue Entwicklungen und Verbesserungen stattfinden. Die Batterietechnik verändert sich, die Reichweite wird größer. Da das Elektroauto-Leasing zeitlich begrenzt ist, müssen Sie sich nicht so lange auf ein bestimmtes Modell festlegen. Nach Auslaufen des Vertrags können Sie das jeweilige Auto zurückgeben und – wenn gewünscht – ein aktuelleres Modell auswählen.
Das Elektroauto-Leasing ermöglicht vergleichsweise günstige Preise.
Um den Wertverlust und den Wiederverkaufswert müssen Sie sich also nur bedingt Gedanken machen. Hier liegt ein weiterer Vorteil des Leasings. Denn Sie müssen sich nicht um den Verkauf des alten Modells kümmern, Angebote von professionellen Käufern einholen oder Anzeigen schalten.
Natürlich ist auch der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. Aktuelle Elektrofahrzeuge sind meist noch teurer als in Größe und Ausstattung vergleichbare Verbrenner. Das Leasing ermöglicht Ihnen, alternative Motorantriebe zu vergleichsweise günstigen Preisen zu nutzen. Die monatlichen Raten sind zudem oft günstiger als bei einer klassischen Finanzierung. Kurzfristig ist Leasing daher häufig günstiger, während eine Finanzierung langfristig wirtschaftlicher sein kann, je nach Faktoren wie Zinsen, Laufzeit und Finanzierungsmodell.
Steuervorteile beim Leasing von Elektrofahrzeugen
Beim Leasen von Elektroautos profitieren sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende von steuerlichen Vorzügen. Denn dabei gelten dieselben Steuervorteile wie beim Kauf eines Elektro-Firmenwagens. Unternehmen, die Elektrofahrzeuge als Firmenwagen nutzen, zahlen nur 25 Prozent des Bruttolistenpreises als Besteuerungsgrundlage. Zum Vergleich: Bei Verbrennungsmotoren gilt der volle Preis.
Auch bei der Berechnung des geldwerten Vorteils gibt es Ersparnisse: Wenn ein Arbeitgeber einem Mitarbeitenden einen Elektro-Dienstwagen statt einer Gehaltserhöhung zur Verfügung stellt, wird nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises für die Lohnsteuer angesetzt – statt 1 Prozent wie bei Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren (aktuell bei einem Bruttolistenpreis unter 70.000 Euro).
Diese steuerlichen Erleichterungen machen das Leasing von Elektroautos sowohl für die Arbeitgeber- als auch für die Arbeitnehmerseite finanziell attraktiv.
Was gibt es beim E-Auto-Leasing zu beachten?
Flexibilität, Kosten, steuerliche Vorteile – diese Faktoren überzeugen. Beim Elektroauto-Leasing sind aber auch gewisse Dinge zu beachten. Die Kosten mögen im Vergleich zum Kauf zunächst günstiger wirken. Tatsächlich ist das nicht unbedingt der Fall. Die monatliche Leasingrate wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören unter anderem:
- Anschaffungspreis des Fahrzeugs
- Laufzeit des Leasingvertrags
- Höhe der Anfangszahlung
Je höher der Preis des E-Fahrzeugs ist, desto höher sind die Leasingraten. Aufgrund des aktuell noch vergleichsweise hohen Preises von E-Autos sind die Leasingraten entsprechend höher als bei einem in Größe und Ausstattung vergleichbaren Verbrenner. Darüber hinaus machen sich auch Sonderausstattungen preislich bemerkbar. Bei der Vertragslaufzeit spielt der Wertverlust des Autos eine Rolle. Da dieser im ersten Jahr besonders hoch ist, gehen kurze Laufzeiten mit höheren Raten einher. Dieser Aspekt ist gerade dann von Bedeutung, wenn Sie regelmäßig das neueste Modell fahren möchten.
Auch die Höhe der Anfangszahlung hat einen Einfluss auf die späteren Leasingraten. Je höher sie ist, desto geringer die monatliche Belastung. Das geht selbstverständlich mit einer höheren Einmalbelastung einher.
Beim E-Auto-Leasing ist auch zu beachten, dass das Auto nicht Ihr Besitz ist. Das bedeutet, dass Sie keine Änderungen an dem Fahrzeug vornehmen dürfen. Sie sind aber trotzdem dafür verantwortlich, dass alle vorgeschriebenen Inspektionen bei der vertraglich vereinbarten Werkstatt durchgeführt werden. Diese sind oft teurer als freie Werkstätten.
Obwohl ein E-Auto weniger Verschleißteile hat und insgesamt wartungsfreundlicher ist, muss es regelmäßig zur Inspektion. Nicht jede Werkstatt ist jedoch für die Wartung eines E-Autos geeignet. Deshalb sollten Sie beim Leasinggeber abklären, welche Werkstatt mit der nötigen Expertise für E-Antriebe das Fahrzeug betreuen soll.
Beim Elektroauto-Leasing sind Inspektionen in Vertragswerkstätten meist Pflicht.
Bei der Kostenkalkulation ist auch die Mehrwertsteuer zu beachten. Während sie bei Leasingraten anfällt, sind Kreditraten mehrwertsteuerfrei. Für Unternehmen und Selbstständige kann das aber auch ein Vorteil sein. Sie können die Mehrwertsteuer in Abzug bringen.
Wichtig: Eine ordentliche Kündigung vor Ablauf der Vertragslaufzeit ist in der Regel nicht möglich. Falls das Fahrzeug jedoch nicht mehr benötigt wird, kann eine Leasingübernahme eine mögliche Alternative sein.
Kosten für Versicherung und Fahrzeughaltung berücksichtigen
Neben den eigentlichen Raten für das Leasen des E-Autos fallen weitere Kosten für Versicherung und Fahrzeughaltung an. Eine teure Vollkaskoversicherung ist oft verpflichtend. Da die Kosten insgesamt sehr individuell sind, werden sie in der Regel nicht vom Anbieter in das Angebot aufgenommen. Außerdem sollten Sie darauf achten, ob der Akku Bestandteil des Leasingvertrags ist. Ist dies nicht der Fall, können gegebenenfalls weitere Mehrkosten anfallen.
Viele Hersteller empfehlen außerdem den Abschluss eines Wartungspakets, das monatlich mit der Leasingrate bezahlt wird. Ohne dieses Paket müssen Sie den Service separat bezahlen, wobei große Wartungsintervalle mit Kosten von 600-900 € rechnen können. Besonders bei kürzeren Laufzeiten lohnt sich dies oft nicht. Beim Leasing ist der Service zudem in der Regel verpflichtend, während bei einer Finanzierung lediglich die Garantie entfällt. Alternativ gibt es das Full-Service-Leasing, bei dem Versicherung, Wartung und Verschleiß bereits in den monatlichen Raten enthalten sind – diese Option ist jedoch in der Regel deutlich teurer.
Bevor Sie sich für das Leasen eines E-Autos entscheiden, sollten Sie zudem prüfen, dass am eigenen Stellplatz eine geeignete Steckdose für das Aufladen vorhanden ist – oder ob eine Wallbox-Installation erforderlich ist.
Fehlt ein eigener Stellplatz, ist es wichtig, die Lage von Ladestationen in der Nähe des Wohnorts oder Arbeitsplatzes zum Beispiel mit der EnBW mobility+ App zu recherchieren. So können Sie sicherstellen, dass das Laden des Elektrofahrzeugs praktisch umsetzbar ist.
Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu transparenten Preisen bezahlen.
Welche E-Auto-Leasingvarianten gibt es?
Beim Abwägen der Vor- und Nachteile ist auch die Art des Elektroauto-Leasings zu berücksichtigen. Grundsätzlich lassen sich zwei Varianten unterscheiden:
- Restwert-Leasing
- Kilometer-Leasing
Beim Restwert-Leasing wird vor dem Vertragsabschluss der Restwert des Fahrzeugs am Ende der Vertragslaufzeit geschätzt. Ist der Wertverlust größer als erwartet, muss die Differenz beglichen werden. Ein Wertverlust kann durch Beschädigungen, aber auch durch Veränderungen der Marktnachfrage entstehen. Da das Risiko schlecht kalkulierbar ist, raten Verbraucherschützer von dieser Variante des E-Auto-Leasings ab.
Beim Kilometer-Leasing beeinflusst die Gesamtnutzung des Fahrzeugs die monatlichen Kosten. Je mehr Kilometer zurückgelegt werden, desto teurer wird es. Wird die bei Vertragsabschluss festgelegte Kilometerzahl deutlich überschritten, folgt eine Nachzahlung. Wird sie unterschritten, werden die Kilometer erstattet. Viele Leasinganbieter gewähren jedoch eine Kulanz von bis zu 2.500 km, sodass eine geringe Überschreitung der Kilometerzahl in der Regel ohne zusätzliche Kosten bleibt. Das Risiko des Restwerts trägt der Anbieter. Da die Vereinbarung transparenter ist, gibt es keine unangenehmen Überraschungen. Das gilt jedenfalls dann, wenn das Nutzungsverhalten während des E-Auto-Leasings gut eingeschätzt wird.
Batterie-Leasing: Kombination aus Kauf und Leasing
Früher boten Hersteller oft die Möglichkeit, die Batterie separat zu mieten, anstatt sie mit dem Fahrzeug zu kaufen. Heute ist die Batterie meistens im Kaufpreis des Fahrzeugs enthalten. Allerdings bieten einige Händler weiterhin die Möglichkeit, das E-Auto ohne Akku zu kaufen und die Batterie über einen Leasingvertrag zu mieten.
Diese Option reduziert den Kaufpreis des Elektroautos, da der Akku nicht mitgekauft wird. Die monatlichen Raten für das Batterie-Leasing sind flexibel und hängen von der jährlichen Fahrleistung ab.
Momentan bieten nur wenige Autohersteller fabrikneue E-Autos mit Batteriemiete an. Wenn Sie das Fahrzeug nach einigen Jahren verkaufen möchten, kann der Kauf des Akkus oft die sinnvollere Option sein, um weitere Kosten zu vermeiden.
E-Auto: Leasen oder kaufen?
Wer auf der Suche nach einem Elektrofahrzeug ist, stellt sich schnell die Frage: Soll ich ein E-Auto kaufen oder leasen? Eine pauschale Antwort ist hier nicht möglich, denn bei der Entscheidung kommt es auf verschiedene Faktoren an. So spielen zum Beispiel die finanzielle Lage, aber auch die persönlichen Präferenzen eine wichtige Rolle. Das Leasen eines E-Autos ist vor allem für diejenigen interessant, die sich zwar ein Elektroauto anschaffen möchten, es vorab aber gerne einmal über einen längeren Zeitraum testen wollen. Die folgende Auflistung zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile von Leasing und Kauf eines E-Autos auf einen Blick:
Wann ist der Kauf oder das Leasing eines E-Autos finanziell die bessere Wahl?
Der E-Auto-Kauf ist sinnvoll, wenn:
- Sie den gesamten Anschaffungspreis auf einmal bezahlen können und von einem Barzahlungsrabatt profitieren möchten.
- Sie ein günstiges Finanzierungsangebot erhalten, das monatlich weniger kostet als vergleichbare Leasingraten.
- Sie Ihr E-Auto nach Ihren individuellen Vorstellungen konfigurieren möchten.
- Sie das Fahrzeug langfristig nutzen möchten.
- Sie das Auto auch flexibel weiterverkaufen möchten.
Das E-Auto-Leasing ist sinnvoll, wenn:
- die monatliche Leasingrate günstiger ist als die Kreditrate für den Kauf des Fahrzeugs.
- Sie den hohen Kaufpreis eines Neufahrzeugs nicht auf einmal zahlen können oder wollen.
- Ihnen wichtig ist, dass Ihr E-Auto immer auf dem neuesten Stand der Technik bleibt.
- Sie sich nicht langfristig an ein bestimmtes Modell binden möchten.
Tipp: Vergleichen Sie immer individuell die finanziellen Vor- und Nachteile, die der Kauf oder das Leasing des gewünschten E-Autos für Sie bietet.
Sie stehen vor der Entscheidung, ein E-Auto zu mieten, zu kaufen oder zu leasen? In diesem Video erklärt EnBW-Influencer Robin ausführlich die Vor- und Nachteile des Kaufs und der Leasing-Option.
Übrigens: Auch der Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs kann eine lohnende Option sein. Die E-Auto-Förderung wurde zum 18. Dezember 2023 eingestellt und die Preise für Neuwagen sind seither gestiegen. Daher bietet der wachsende Gebrauchtwagenmarkt eine attraktive Alternative. Mit einer zunehmenden Auswahl an gebrauchten Elektroautos sinken auch die Preise, was den Einstieg in die Elektromobilität zu besseren Konditionen ermöglicht.
Alles Wichtige dazu haben wir Ihnen im Ratgeber „Elektroauto gebraucht kaufen: Darauf sollten Sie achten“ zusammengestellt.