Elektroautos mit Retro-Charme: fünf faszinierende Modelle

Es muss nicht immer Hightech oder SUV sein: Manche Elektroautos schauen gezielt in die Vergangenheit, um sich von der Konkurrenz abzuheben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf Retro-E-Autos vor, die sich in Sachen Design an alten Klassikern orientieren. Dabei wurde die Technik aber natürlich komplett neu aufgelegt.

Elektroautos im Retro-Design bieten eine faszinierende Mischung aus moderner Technik und nostalgischer Ästhetik, die viele Menschen anspricht. Kein Wunder: Fahrzeuge wie der ID.Buzz oder Honda e nutzen klassische Formen und Designs, die aus vergangenen Jahrzehnten bekannt sind. Wir haben uns angeschaut, was hinter der Retro-Welle steckt.


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Die neue Retro-Welle bei E-Autos?

Viele moderne E-Autos sehen aus, als ob sie aus der Zukunft kommen. Doch beim Fiat 500 oder dem neue Renault 5 stimmt genau das Gegenteil: Einige Modelle ähneln auf den ersten Blick stark ihren Namensvettern, die vor Jahrzehnten produziert wurden und noch ausschließlich mit Verbrennermotor fuhren. Da stellt sich die Frage: Warum lassen manche Hersteller die Helden der Vergangenheit wiederauferstehen?  

Vielleicht liegt es daran, dass sich viele Menschen durch das vertraute Aussehen an eine positiv konnotierte Vergangenheit erinnert fühlen, an scheinbar „ruhigere“ oder „bessere“ Zeiten. Oder sie genießen einfach die Kombination aus klassischem Look und moderner Technik – sozusagen eine Kombination aus dem „Besten beider Welten“. Die Beliebtheit liegt aber vielleicht auch darin, dass sich die Retro-Modelle visuell von den oft sehr ähnlich aussehenden, modernen Elektroautos abheben. Diese setzen primär auf Aerodynamik und Effizienz. 

Allerdings gibt es auch Grenzen dieser Strategie. Kritisch wird es, wenn die Übertragung bekannter Modellnamen auf Produkte erfolgt, die keinen echten Bezug zum ursprünglichen Kern haben. Dies zeigt sich zum Beispiel bei der E-Auto-Marke MG. Die baut nun unter chinesischer Leitung Elektro-SUVs, die herzlich wenig mit den klassischen Kult-Roadstern von MG gemeinsam haben. Der Retro-Name wirkt unpassend. 

Doch das ist die Ausnahme. Im Folgenden stellen wir einige der interessantesten E-Auto-Modelle mit Retro-Feeling vor. 

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Honda e: Knuffiger Retro-Kleinwagen

Der Honda e bezaubert durch sein Retro-Design, das an den ersten Honda Civic der 1970er Jahre erinnert. Mit seinen kreisrunden LED-Scheinwerfern und dem freundlich-frechen Aussehen wirkt das Auto sympathisch und verspielt. Die nostalgische Optik, kombiniert mit modernen Elementen, spricht sowohl Liebhaber klassischer Designs als auch technikaffine Kunden an. Marktstart war 2019, doch ein großer Erfolg war dem E-Auto nicht beschieden. Ende 2023 endete der Verkauf in Europa. Wer auch jetzt noch in dem sympathischen Japaner unterwegs sein möchte, kann sich aber auf dem Markt für gebrauchte Elektroautos umschauen. 

Technische Highlights 

  • Versenkte Türgriffe und Kameras als Außenspiegel zur Reduzierung des Luftwiderstands und Verkleinerung des toten Winkels 
  • Digitale Displays über die gesamte Armaturenbrettbreite, die Informationen über Navigation, Entertainment und den elektrischen Antrieb bieten 
  • Digitale Innenspiegel, die ein breites Bild des Verkehrs hinter dem Auto zeigen 
  • Serienmäßiges Panoramadach und eine geräumige Kabine, die auch größeren Personen ausreichend Platz bietet 
  • Elektrische Reichweite von bis zu 222 Kilometern (mit 17-Zoll-Rädern) und eine Batteriekapazität von 35,5 kWh 
  • Schnellladefähigkeit bis zu 50 kW mit einer Ladezeit von 10 auf 80 Prozent in etwa 42 Minuten 
  • Sportliches Handling mit Hinterradantrieb und einem optimalen Gewichtsverhältnis, was eine agile und sichere Fahrdynamik ermöglicht
Weißer Honda e fährt auf einer Straße.

Klein, wendig, knuffig und mit Elektroantrieb, aber leider kein Verkaufsschlager: der Honda e (Bild: © 2024 Honda Motor Europe Ltd.).

Renault 5 E-Tech Electric: Eine Legende kehrt zurück

Schon längere Zeit angekündigt, stellte der französische Hersteller auf dem Genfer Autosalon 2024 den Renault 5 E-Tech Electric noch einmal als Concept Car vor. Doch auch die Studie konnte begeistern: mit einem charmanten Retro-Design, das Elemente des klassischen R5 aufgreift, wie die leuchtenden Lackierungen und die markante Stoßfänger-Gestaltung. Der Innenraum präsentiert sich modern mit Pop-Art-Flair, einschließlich zweier horizontaler Bildschirme und eines 10-Zoll-Multimedia-Touchscreens, der in verschiedenen bunten alphanumerischen Charakteren Informationen anzeigt. Erhältlich ist der Retro-Renault ab 2025 in fünf Ausstattungsvarianten. 

Technische Highlights: 

  • Zwei Batterieoptionen: 40 kWh und 52 kWh für bis zu 400 km Reichweite 
  • Bidirektionales Laden: Unterstützung sowohl von V2L (Vehicle-to-Load) als auch von V2G (Vehicle-to-Grid) 
  • Leistungsstufen des Motors: Drei Varianten mit bis zu 150 PS 
  • Erweiterte Multimedia-Features: Google-Multimediasystem mit Zugang zu über 50 Apps 
  • Moderne Fahrassistenzsysteme: Einschließlich intelligentem adaptiven Tempopilot und Active Driver Assist 
  • Innovative Lademöglichkeiten: DC-Laden ermöglicht das Aufladen der Batterie von 15 auf 80 Prozent in nur 30 Minuten 
  • Attraktiver Preis: Ab 25.000 Euro, komplett in Frankreich produziert.
Gelber Renault 5 E-Tech steht in violett-gelber Bühne.

Mit kultigem Design und modernster Technik soll der Elektro-Renault 5 für Aufsehen sorgen (Bild: © Renault Group 2024).

VW ID.Buzz: Der „Bulli“ fürs 21. Jahrhundert

Der VW ID.Buzz hat mit seiner modernen Interpretation des klassischen VW-Busses, auch bekannt als Bulli, eine visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen. Die Designmerkmale, wie die große Fensterfront und die charakteristische Zweifarblackierung, erinnern an die ikonischen Vorgängermodelle, während der Innenraum des VW-Stromers moderne Annehmlichkeiten und Technologien bietet, wie z. B. Touchscreens und induktive Ladestationen für Smartphones. 

Technische Highlights: 

  • Batteriekapazität von 77 kWh mit einer Reichweite von bis zu 400 km 
  • Schnellladefunktion: Kann an einer HPC-Säule bis zu 187 kW erreichen. 
  • Flexibles Raumangebot: Bietet viel Platz im Innenraum und im Kofferraum, mit optionalen Konfigurationen für bis zu sieben Sitzplätze in der Langversion. 
  • Fahrassistenzsysteme: Inklusive Car2X-Kommunikation und proaktivem Insassenschutz 
  • Fahrerlebnis: Entspanntes und reaktionsfreudiges Fahren dank Elektroantrieb mit 150 kW (204 PS) 
  • Anpassungsfähige Innenraumgestaltung: Mit elektrischen Schiebetüren und einem modularen Aufbewahrungssystem 
  • Preis: Ab knapp 65.000 Euro.
Gelb weißer VW ID.Buzz fährt eine Straße entlang.

Der VW.Buzz erinnert an die „guten, alten Zeiten“, die Kund*innen mit dem Bulli verbinden (Bild: © Volkswagen 2024).

Luka EV: Retro-E-Auto aus Tschechien

Das Design des Luka EV, hergestellt von MW Motors aus Tschechien, verbindet charmant Retro-Stil mit moderner Technik. Optisch erinnert das außergewöhnliche E-Auto an klassische Autodesigns der 50er und 60er Jahre, wie man sie vielleicht noch aus den James-Bond-Filmen mit Sean Connery oder Roger Moore kennt. Jedoch wird beim Luka EV der Look mit zeitgenössischen Akzenten wie LED-Lichtern und einem übersichtlichen Flat-Screen hinter dem Lenkrad ergänzt. Innen bietet das Retro-E-Auto einen weiteren Touchscreen für Infotainment und ein minimalistisches, rundes Bedienelement zur Auswahl der Fahrtrichtung. Ein Wermutstropfen: Der ursprünglich für Ende 2022 geplante Produktionsstart wurde kurz vorher verschoben, um das E-Auto noch einmal umfassend zu überarbeiten. Seitdem ist es ruhig um den Luka EV geworden. Ob und wann das E-Auto verfügbar sein wird, steht aktuell nicht fest.

Technische Highlights: 

  • Zwei Antriebsvarianten: Ein klassischer Einzelmotor und eine innovative Version mit vier Motoren, jeweils einem in jedem Rad 
  • Raumeffizienz: Die in den Rädern integrierten Motoren schaffen mehr Platz im Innenraum und für Gepäck. 
  • Fortschrittliche Federung: Minimiert Erschütterungen und steigert den Fahrkomfort 
  • Schnellladefähigkeit: DC-Laden ermöglicht eine 80 %-Ladung in nur 30 Minuten; vollständiges Laden in etwa 55 Minuten. 
  • Energieeffizienz: Verbraucht nur 6,8 kWh pro 100 km, was bemerkenswert sparsam ist. 
  • Leichtbauweise: Kombination aus Aluminium und Karbon reduziert das Gewicht und verbessert die Performance und Reichweite. 
  • Geringe Umweltbelastung in der Produktion: Kein Bau neuer Fabriken; bestehende Hallen werden genutzt, was Ressourcen schont. 
  • Preis: Ab 30.000 Euro für die Variante mit einem E-Motor und ab 40.000 Euro für die Variante für die Ausführung mit vier Elektromotoren, einem in jedem Rad. 
Gelber Luka EV steht neben einer Straße im Wald.

Im Luka EV hätte sich auch der James Bond der 60er-Jahre wohlgefühlt (Bild © MW Motors).

Microlino: Hier kommt die Isetta 2.0

Der Microlino fängt den Charme der ikonischen BMW Isetta neu ein und kombiniert ihn mit moderner Elektrotechnologie, was ihn zu einem auffälligen Stadtfahrzeug macht. Das Design des Zweisitzers bleibt treu zum ursprünglichen Kabinenroller-Konzept mit einer charakteristischen Fronttür und einer rundlichen Form. Die Ästhetik wird durch moderne Elemente wie LED-Scheinwerfer und ein kompaktes, funktional ausgerichtetes Cockpit mit digitalen Displays ergänzt. Der Hersteller verspricht für dieses Retrofahrzeug eine „einzigartige Erfahrung“ im urbanen Raum. Der Microlino ist mittlerweile als Pioneer-Variante ab 19.990 Euro in Deutschland erhältlich. 

Technische Highlights: 

  • Motorleistung: 12,5 kW / 17 PS, optimal für den Stadtverkehr 
  • Höchstgeschwindigkeit: Bis zu 90 km/h 
  • Batteriekapazität: 10,5 kWh für eine Reichweite von etwa 177 Kilometern 
  • Ladedauer: Komplettes Aufladen in etwa drei Stunden 
  • Bauweise: Kompakte Dimensionen mit 2,52 Meter Länge und 1,47 Meter Breite 
  • Benutzerfreundlichkeit: Einfache Bedienung durch Touchscreen und minimalen physischen Kontrollen 
  • Sicherheitsausstattung: Trotz des minimalistischen Designs, verbesserte Crashstruktur im Vergleich zu früheren Modellen. 
  • Preis: Ab 19.990 Euro. 
Microlino in mintgrün fährt in der Stadt.

Zeitreise in die 50er: Der Microlino erinnert an die legendäre BMW Isetta (Bild: © Microlino AG).

Fazit: Ein E-Auto muss nicht immer futuristisch aussehen

Ein Blick auf die vorgestellten Modelle zeigt, dass E-Autos nicht immer futuristisch aussehen müssen. Wer nach einem außergewöhnlichen Fahrzeug sucht, das sich vom Massenmarkt abhebt, wird auch in diesem Segment fündig. Dabei handelt es sich überwiegend um kleinere Stromer, die dafür vergleichsweise günstig daherkommen. Mit dem ID.Buzz von Volkswagen findet sich darüber hinaus ein größeres Fahrzeug, das allerdings auch entsprechend teurer ist.