Laut einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) kostete 2023 ein neues E-Auto durchschnittlich 52.700 Euro und damit nochmal 4.000 Euro mehr als im Vorjahr. Das ist eine Menge Geld. Dabei fallen die großen, hervorragend ausgestatteten und damit auch entsprechend teuren Elektro-SUVs besonders ins Gewicht. Durch das abrupte Ende der BAFA-Förderung im Dezember 2023 entfällt außerdem der staatliche Kaufzuschuss, dank dem Stromer noch ein ganzes Stück günstiger zu haben waren. Doch wer die momentan stolzen Preise für Mittel- und Oberklassewagen nicht zahlen kann (oder möchte), muss nicht auf die Vorzüge der klimaschonenden Elektromobilität verzichten – denn die Auswahl an günstigen E-Autos unter 25.000 Euro wächst gerade sprunghaft an.
Dacia Spring Electric – unschlagbar günstig
Der Spring Electric des rumänischen Herstellers Dacia hat sich auf Anhieb als eines der meistverkauften E-Autos in Europa positioniert – was wohl auch an dem unschlagbaren Preis liegt. In der Version „Essential Electric 45“ beispielsweise kostet der Kleinwagen weniger als 17.000 Euro. Von außen macht das Stadtauto mit ausdrucksstarkem Mini-SUV-Look einiges her. Nur von innen wirkte der Spring bislang etwas spröde.
Allerdings hat Dacia hier nachgebessert: Die Neuauflage aus dem Frühjahr 2024 strahlt nun eine deutlich höhere Wertigkeit aus. Weiterhin bietet der Stromer bis zu vier Personen Platz, und auch die Reichweite mit rund 230 Kilometern ist absolut alltagstauglich.
Fiat 500 Elektro – sportlich, sportlich
Mit seinem benzinbetriebenen Vorläufer hat der Fiat 500 Elektro nur den Namen und den knuffigen Look gemeinsam. Technisch gesehen ist der aktuelle Cinquecento ein echtes Elektroauto, das der italienische Hersteller komplett neu entwickelt haben. Die Maße sind etwas größer als beim Namensvetter, und doch können Sie ihn immer noch gut durch die Stadt manövrieren und in fast jeder Parklücke abstellen.
In der Basisversion ist der Fiat 500 mit 23,8-kWh-Akkus ausgerüstet. Das reicht für 190 Kilometer, bevor der Cinquecento an die Ladestation muss. Der Hersteller gibt eine (unverbindliche) Preisempfehlung von 29.490 Euro an, tatsächlich kostet der Fiat 500 Elektro beim Händler meist unter 25.000 Euro. Damit schafft es der sportliche Kleinwagen selbstverständlich in unsere Übersicht günstiger E-Autos.
Citroën ë-C3 – klein, aber fein
Seit Frühjahr 2024 ist der Citroën ë-C3 erhältlich, der erste Elektro-Kleinwagen des französischen Autobauers. Der Preis für die Basisversion beginnt bei 23.300 Euro. Diese bietet aber bereits eine Vielzahl top-moderner Features. Dazu gehören zum Beispiel LED-Frontscheinwerfer, Citroën Advanced Comfort Fahrwerk, Active Safety Brake und ein Head-Up-Display. Ausgestattet mit einem 83 kW (113 PS) starken Motor und einer 44-kWh-Batterie liegt die Reichweite bei beachtlichen 326 Kilometern.
Für 2025 ist eine noch erschwinglichere Version des ë-C3 geplant, die eine etwas geringere Reichweite von bis zu 200 km bieten und bereits ab 19.990 Euro erhältlich sein wird.
Außer Konkurrenz: Citroën Ami, Opel Rocks-e und Microlino
Gemessen an den Preisen müssten der Citroën Ami (unter 9.000 Euro), der Opel Rocks Electric (ab 8.340 Euro) und der Microlino (ab 19.490 Euro) eigentlich auf den ersten Plätzen unserer Übersicht der E-Autos bis 25.000 Euro landen. Allerdings handelt es sich bei den drei Modellen streng genommen gar nicht um Elektroautos.
Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einer Reichweite von 75 Kilometern wird der Citroën Ami vom Hersteller selbstironisch als „E-Bike für längere Strecken“ bezeichnet. Gleiches gilt für den Opel Rocks Electric, der technisch gesehen (fast) identisch aufgebaut ist. Der Microlino wiederum beschleunigt immerhin auf bis zu 90 km/h und schafft in der größten Akkuvariante bis zu 228 Kilometer Reichweite. Zudem gibt es den Microlino auch in einer „Lite“-Version, ebenfalls mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Reichweite von 93 Kilometern.
Obwohl alle Modelle über vier Reifen verfügen, werden sie nicht als Elektroauto, sondern mehr als Mischung zwischen Motorrad und Auto betrachtet. Ami, Opel Rocks-e und Microlino Light werden in der seltenen Fahrzeugklasse L6e eingestuft, die man bereits ab 15 Jahren mit dem Führerschein AM fahren darf. Der „normale“ Microlino gehört in die Klasse L7e, für die man allerdings einen Autoführerschein der Klasse B benötigt.
Unabhängig von ihrer Bezeichnung eignen sich alle drei Fahrzeuge aber hervorragend für den Einsatz in der Stadt. Grund genug, sie in unserer Übersicht zumindest zu erwähnen.
Blick in die Zukunft: Geplante E-Autos unter 25.000 Euro
In Zukunft könnte der durchschnittliche Kaufpreis von Elektroautos wieder sinken. Der erste Grund: Immer mehr chinesische Hersteller drängen auf den europäischen Markt, ihre E-Autos werden häufig günstiger angeboten als gleichwertige Modelle heimischer Unternehmen. Der zweite Grund: Trotz der anhaltenden Beliebtheit großer SUVs arbeiten viele Hersteller bereits an günstigen E-Autos um oder unter 25.000 Euro. Wir stellen mehrere Modelle vor, die die europäischen und internationalen Autobauer in den kommenden Jahren auf den Markt bringen wollen.
Renault 5 E-Tech
Der neue Renault 5 E-Tech, der 2024 auf den Markt kommt, ist eine moderne Neuinterpretation des ikonischen Renault 5 aus den 1970er Jahren. Das Design des neuen Modells verbindet nostalgische Elemente mit zeitgemäßer Technik, darunter versteckte Türgriffe und eine ansprechende Retro-Ästhetik. Er wird in zwei Batterievarianten angeboten: 40 kWh und 52 kWh, wobei Letztere eine Reichweite von etwa 400 km bietet. Der Preis wird voraussichtlich zwischen 20.000 und 25.000 Euro liegen. Eine sportliche Alpine-Version mit einem leistungsstärkeren Motor ist ebenfalls geplant.
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Nissan Micra
Der neue Nissan Micra basiert auf der AmpR Small Plattform, die auch für den Renault 5 verwendet wird. Dies bedeutet, dass der Micra mit ähnlichen technischen Daten ausgestattet sein wird, darunter die beiden Batterieoptionen. Im Design setzt Nissan auf moderne und stilvolle Elemente wie ringförmige Tagfahrlichter, ein schwebendes Dach und eine fünftürige Konstruktion. Voraussichtlicher Preis: etwa 25.000 Euro. Interessantes Detail: Es gibt Überlegungen hinsichtlich einer sportlichen NISMO-Variante, mit 200 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 6 Sekunden.
VW ID.2
Der neue ID.2 von Volkswagen (manchmal auch ID.2all genannt) gilt bereits heute als zentrale Säule in Volkswagens Strategie zur Elektrifizierung der eigenen Modellpalette. Geplant für eine Markteinführung im Jahr 2025, soll der ID.2 weniger als 25.000 Euro kosten und dabei eine Reichweite von bis zu 450 km bieten. Designtechnisch orientiert sich der kompakte Fünftürer an der neuen Volkswagen-Designsprache, weist aber auch viele Merkmale auf, die an den ikonischen Golf IV erinnern. Der ID.2 wird voraussichtlich eine 58–kWh–Batterie und eine Ladeleistung von bis zu 125 kW haben.
Cupra Raval
Der neue Cupra Raval basiert wie der ID.2 auf der MEB Small Plattform des Volkswagen-Konzerns und kommt 2025 auf den Markt. Ursprünglich unter dem Namen „UrbanRebel Konzept“ vorgestellt, soll der Raval laut Hersteller frische Emotionen und einen rebellischen Geist in die Elektromobilität bringen. Auf jeden Fall ist der Raval deutlich sportlicher als der brave ID.2: Mit einem 226 PS (166 kW) starken Elektromotor beschleunigt er in nur 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Je nach Batterievariante beträgt die Reichweite bis zu 440 km. In der Produktion werden recycelte Kunststoffe und biobasierte Materialien verwendet, zudem setzt Cupra auf 3D-Druck– und 3D-Strick-Verfahren.
Skoda Epiq
Auch die tschechische VW-Tochter wird ab 2025 die kleinste Ausbaustufe des Elektro-Baukastens nutzen. Der neue Skoda Epiq, der 2025 auf den Markt kommt, wird ebenfalls rund 25.000 Euro kosten und eine Reichweite von etwa 400 Kilometern schaffen. Mit einer Länge von 4,1 Metern und einem geräumigen Innenraum, der bis zu 490 Liter Gepäckraum bietet, eignet sich dieses Modell perfekt für alle, die im städtischen Umfeld unterwegs sind. Das Design zeichnet sich durch neue Ansätze, etwa eine geschlossene Frontpartie mit Y-förmigen LED-Scheinwerfern, und eine minimalistische Innenausstattung aus, die auf langlebige und nachhaltige Materialien setzt.
Tesla Model 2
Das Tesla Model 2 (so der inoffizielle Name) könnte 2025 oder 2026 kommen und soll das günstigste Modell der Marke werden. Voraussichtliche Kosten: rund 25.000 US-Dollar, umgerechnet etwa 23.500 Euro. Allerdings sind sowohl Zeitpläne als auch Preisangaben bei Tesla oft mit Vorsicht zu genießen. Zuletzt kursierten Berichte, wonach das Projekt komplett eingestampft werden soll. Glaubt man dem Internet, könnte das Model 2 eine Reichweite zwischen 400 und 500 Kilometern bieten und auch über fortschrittlichste Technologien verfügen, darunter Teslas autonome Fahrfunktionen. Wie das Tesla Model 2 genau aussieht, ist nicht bekannt. Allerdings soll das Design eng an das Model 3 angelehnt sein und nur etwas kleiner ausfallen.