Hybridautos – Was genau ist Hybrid?

Von Nischenfahrzeugen zu Spritspar-Alternativen – Hybridautos sind auf dem Vormarsch! Aber wie umweltfreundlich sind sie wirklich?

Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Hybrid-Neuzulassungen auf 840.304 Fahrzeuge. Zum Vergleich: 2020 waren es nur 527.864. Wie funktionieren die Hybridautos eigentlich, und wo liegt ihr Nutzen? Was ist ein Hybridmotor? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Hybridauto! 


Das erwartet Sie hier


Hybridauto – was ist das?

Hybrid bedeutet von zweierlei Herkunft oder aus Verschiedenartigem zusammengesetzt. Im Hybridmotor werden zwei unterschiedliche Antriebe vereint. Die derzeit gängigste Kombination ist die Verbindung eines Elektromotors mit einem Verbrennungsmotor. 

Wer sich dafür entscheidet, ein Hybridauto zu kaufen, wird bei fast allen großen Herstellern fündig. Vom Kleinwagen über SUVs bis zum Luxussportwagen – in den Verkaufsräumen von BMW, VW, Hyundai & Co. stehen jede Menge Hybridfahrzeuge, die von der Kundschaft stark nachgefragt werden. 

Wie funktioniert ein Hybridmotor?

Grundsätzlich fährt ein Hybridfahrzeug elektrisch. Der deutlich leisere und effizientere Elektromotor kommt vor allem auf kurzen Strecken zum Einsatz. Mit seinem hohen Drehmoment unterstützt er den Verbrennungsmotor. Darüber hinaus lädt er während der Fahrt die Batterie wieder auf und ist zugleich der Anlasser für den Benzin- beziehungsweise Dieselmotor. Überschüssige Energie wird von dem elektrischen Motor in einer Antriebsbatterie gespeichert. Sind Sie mit Ihrem Hybriden auf längeren Strecken unterwegs, wird der Verbrennungsmotor hinzugezogen. Dieser kann sowohl ein Diesel- als auch ein Benzinmotor sein und beschert einem Hybridfahrzeug zusätzliche Reichweite sowie eine höhere Geschwindigkeit. Somit eignet sich ein Hybridauto gut als Alternative zum Elektroauto für Langstrecken. Ein Steuersystem regelt, zu welchem Zeitpunkt welcher Antrieb genutzt wird. Der Hybridantrieb wählt auf die entsprechende Fahrsituation angepasst automatisch die energiesparendste Kombination aus Verbrennungs- und elektrischem Motor.

So sieht ein Hybridmotor aus

Autos mit Hybrid-Antrieb sind eine Alternative zum herkömmlichen Verbrenner.

Die Funktionsweise des Hybridmotors beruht üblicherweise auf einer Start-Stopp-Automatik. Der Verbrennungsmotor schaltet sich automatisch ab, sobald das Auto im Stillstand ist. Beim Abbremsen passiert dasselbe. Beim Bremsen wird die Batterie des Fahrzeugs durch Energierückgewinnung wieder aufgeladen. Der Elektromotor hingegen wird beim Anfahren ebenso wie bei langsamen Fahrten durch die Stadt mit vielen Stop-and-go-Passagen angesteuert. 

Hybrid ist nicht gleich Hybrid: Welche Hybridautos gibt es?

Zwischen den Hybridautos gibt es Unterschiede. Zu den gängigsten Modellen zählen:

Vollhybrid

Vollhybrid-Autos (oder HEV für Englisch hybrid electric vehicle) sind mit einer Leistung von mehr als 20 Kilowatt in der Lage, rein elektrisch zu fahren. Jedoch ohne Lademöglichkeit über ein Kabel. Der benötigte Strom wird durch die Energierückgewinnung beim Bremsen erzeugt, auch Rekuperation genannt. Auf kurzen Strecken kommen VollhybridAutos allein mit der Kraft der E-Maschine voran.  

Plug-in-Hybrid

Der Plug-in-Hybrid (oder PHEV für Englisch plug-in hybrid electric vehicle) kann nicht nur über die überschüssige Energie beim Bremsen aufgeladen werden, sondern auch über einen Stromanschluss. Daher leitet sich auch der Name „plug in“ – für Englisch „einstecken“ – ab. 

Die elektrische Reichweite steigt mit der Kapazität des Akkus. So können Sie mit Plug-in-Hybriden je nach Fahrzeugkonfiguration nicht nur kurze Distanzen, sondern auch längere Strecken ausschließlich elektrisch fahren. 

MildHybrid

Bei Mild-HybridFahrzeugen kommt ein Elektromotor zum Einsatz. Allerdings reichen sein Drehmoment und die Akkuleistung nicht aus, um das Auto allein anzutreiben. Der E-Motor unterstützt den Verbrenner lediglich zur Leistungssteigerung. Nach diesem Prinzip sind zum Beispiel auch einige Hybridversionen von BMW und Mercedes-Benz konstruiert.Der Start erfolgt bei Mild-Hybriden jedoch rein elektrisch. 

Elektroautos mit Range Extender

E-Autos mit Range Extender (auch Reichweitenverlängerer genannt) sind ebenfalls Hybride: Sie nutzen zwei verschiedene Energiequellen für den Antrieb. Als Hauptantrieb wird ein Elektromotor verwendet, der Strom von der Batterie bezieht. Ist die Batterie jedoch leer, wird der verbaute Verbrennungsmotor als Stromgenerator genutzt, um sie zu laden. So kann die Reichweite des E-Autos verlängert werden.  

Die THG-Prämie von der EnBW

Ihr E-Auto spart CO₂ ein und Sie erhalten dafür 70 €!

Was ist der Unterschied zwischen einem Hybrid und einem Elektroauto?

Die nachfolgenden beiden Grafiken zeigen den Aufbau Unterschied zwischen E-Auto und Hybrid im Aufbau:

Antrieb eines Hybridautos  Antrieb eines E-Autos

Es gibt fünf Arten von elektrischen Fahrzeugen: 

  • Vollhybrid 
  • Plug-in-Hybrid 
  • Mild-Hybrid 
  • Elektroauto mit Range Extender 
  • Elektroauto 

Alle fünf Fahrzeuge haben einen Elektromotor, eine Batterie und regenerative Bremsen. Der Vollhybrid, der Mild-Hybrid, der Plug-in-Hybrid und das E-Auto mit Range Extender haben zusätzlich einen Verbrennungsmotor. Per Stecker lädt man nur den Plug-in-Hybrid, das Elektroauto und das Elektroauto mit Range Extender. 

Wie kann man Hybridautos aufladen bzw. tanken?

Bei Hybridautos lädt der Elektromotor die Antriebsbatterie auf – externes Aufladen ist damit hinfällig. Eine Ausnahme sind die Plug-inHybride. Diese können wie normale E-Autos an stationären Energiequellen aufgeladen werden. 

Der Verbrennungsmotor benötigt Kraftstoff. Aber: Die Fahrzeuge besitzen zum Teil Motoren, die über eine Vielstofffähigkeit verfügen. Sie laufen selbst mit Rapsöl. Natürlich auch mit normalem Benzin beziehungsweise Diesel. Eine weitere Alternative ist, den Verbrennungsmotor auf Biodiesel oder Autogas umzurüsten. 

Durch den Elektromotor fällt der Kraftstoffverbrauch niedriger aus – einige Hersteller werben sogar mit nur zwei Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer. Je nach Hybridart lassen sich bis zu 40 Prozent Treibhausgase einsparen. Wie hoch der Verbrauch genau ist, hängt allerdings vom Fahrstil und Einsatzort ab: Im Stadtverkehr fährt das Auto vorrangig elektrisch, während auf der Autobahn auf den Verbrennungsmotor zurückgegriffen wird. Mit einem Hybrid lässt sich Kraftstoff – und damit auch Kosten – vor allem sparen, wenn Sie das Fahrzeug regelmäßig laden, häufiger in der Stadt unterwegs sind und vorausschauend fahren. 

Die Testsieger-App EnBW mobility+

Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu transparenten Preisen bezahlen.

Jetzt die App downloaden

Was sind die Vor und Nachteile von Hybridautos?

Hybridautos haben viele Vorteile: Schadstoffausstoß und Lärmbelästigung werden durch den Hybridantrieb deutlich reduziert. Zusätzlich lassen sich durch den Elektromotor bis zu 50 Prozent Kraftstoff sparen. Im Verbrauch und bei der CO2-Emission liegen die Hybridautos im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennern deutlich vorn. 

BMW i3 wird an E-Ladesäule geladen

Mittlerweile sieht man häufig, wie E-Autos an öffentlichen Ladesäulen betankt werden.

Auch hinsichtlich des sportlichen Fahrens: Da die Elektroantriebe die Energie schon im unteren Drehzahlbereich fast vollständig zur Verfügung stellen, sprechen Hybridautos beim Überholen und Anfahren direkter an. Mit dieser Boost-Funktion werden sogar schwere SUV zu Sportleistungen angetrieben. Herkömmlich motorisierte Modelle benötigen dafür meist mehr PS – und das, obwohl sie leichter sind. Allerdings haben sie in puncto Höchstgeschwindigkeit die Nase vorn. 

Zu den Nachteilen von Hybridautos zählen jedoch die höheren Anschaffungskosten als bei Verbrennern. Zudem führt die Nutzung von zwei Motoren zu einem relativ hohen Gewicht, was wiederum den Kraftstoffverbrauch erhöht. Durch das Weglassen von Bauteilen, wie Anlasser oder Lichtmaschine, kann das Gewicht beim Hybrid jedoch reduziert werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass die beiden Motoren und die Batterie mehr Platz benötigen, was den zur Verfügung stehenden Stauraum reduziert. Außerdem ist zu beachten, dass die Batterie keine unbegrenzte Anzahl an Ladezyklen bieten kann. Darüber hinaus ist man mit einem Hybridauto – im Gegensatz zum E-Auto – immer noch abhängig von fossilen Brennstoffen. Wie hoch der CO2-Ausstoß mit einem Hybriden ist, hängt davon ab, wie oft dieser elektrisch betrieben wird. 

Fahren Hybridautos mit E-Kennzeichen?

Hybride können unter Umständen ein E-Kennzeichen bekommen, genauer gesagt Plug-in-Hybride, die also von außen geladen werden. Sie erhalten jedoch nur dann ein E-Kennzeichen, wenn sie  

  • mindestens 50 Kilometer rein elektrisch fahren können  
  • oder höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.  

Bei älteren Modellen mit einer Zulassung vor 2018 gilt ein Minimum von 40 Kilometern rein elektrischer Reichweite. Ein E-Nummernschild bringt verschiedene Vorteile mit sich, beispielsweise gesonderte Parkplätze für E-Autos oder kostenloses bzw. günstigeres Parken. 

Wie Sie Ihr E-Kennzeichen beantragen können, erfahren Sie hier. 

Hybridauto kaufen: Was kostet ein Hybridfahrzeug?

Die Anschaffungskosten sind ebenfalls kein Grund mehr, sich gegen den Kauf eines Hybridautos zu entscheiden. 2016 wurde der Umweltbonus in Deutschland eingeführt, um den Kauf und das Leasen von E-Autos, Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellenautos und Plug-in-Hybriden zu fördern. Nachdem jedoch Anfang 2023 bereits die Unterstützung für Hybridautos eingestellt wurde, kam Ende 2023 das komplette Aus für den Umweltbonus. Daher gibt es aktuell keine staatliche Hybridauto-Förderung 

Laut ADAC liegen die Kosten von Plug-in-Hybriden mit einer elektrischen Reichweite von mindestens 100 Kilometern derzeit bei etwa 60.000 bis 70.000 Euro. Statistiken zufolge legen Autofahrer*innen allerdings täglich weniger als 50 Kilometer zurück, wodurch auch der Kauf eines günstigeren Plug-in-Hybriden sinnvoll sein könnte. Ist eine Wallbox bei Ihnen installiert, können Sie die Batterie ganz einfach zu Hause aufladen. 

Versteuerung: Ist ein Hybridauto als Firmenwagen sinnvoll?

Mitarbeiter*innen, die als Firmenwagen einen Hybriden fahren, können profitieren:  

  • Für Hybridautos, die als Dienstwagen genutzt werden, gibt es Vorteile bei der Versteuerung: Das Finanzamt veranschlagt nur 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil. 
  • Voraussetzung ist jedoch, dass das Fahrzeug mindestens 60 Kilometer rein elektrisch fahren kann und höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt (nach WLTP). 
  • Auch die Pauschale, die der Arbeitgeber für das Laden des Hybridautos gewähren kann, ist bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei, beispielsweise bis zu 15 Euro pro Monat bei der Verwendung einer Ladekarte. 

Heizen mit Erdgas

Heute schon von nachhaltiger Energie zum fairen Preis profitieren.

Ab 2025: Strengere Bewertung der CO₂-Emissionen von Plug-in Hybriden

Verschiedene Studien haben herausgefunden, dass Plug-in Hybride häufig nicht in einer Weise verwendet werden, die den Elektroantrieb vollständig ausnutzt. Dies führt dazu, dass der reale Kraftstoffverbrauch höher liegt als bisher angenommen. Um realitätsnähere Werte zu ermitteln, hat die EU-Kommission in Brüssel nun entschieden die Berechnung der CO₂-Emissionen von Plug-in Hybriden zu verschärfen. Ab dem 1. Januar 2025 werden Plug-in Hybridautos nach dem neuen Utility Faktor (UF) gewichtet, der die angenommene elektrische Nutzung darstellt.  

Die Neubewertung macht Plug-in Hybride zunehmend unattraktiver: Um dieselbe CO₂-Emission bescheinigt zu bekommen, müsste der gleiche Plug-in Hybrid ab 2025 die fast dreifache Reichweite aufbringen. Eine Folge wird vermutlich sein, dass die Automobilhersteller zukünftig Ihren Anteil an Batterieautos erhöhen werden, um die in Europa geltenden CO₂- Flottengrenzwerte einhalten zu können. 

Fazit: Wann lohnt sich ein Hybridauto?

Ein Hybridfahrzeug kann sich unter bestimmten Umständen durchaus lohnen – mit dem richtigen Fahrstil und den passenden örtlichen Gegebenheiten. Besonders innerorts ist man mit einem Hybriden ökologisch unterwegs, denn im Stadtverkehr bzw. auf kurzen Strecken kann der Elektromotor seine Vorteile nutzen. Häufiges Bremsen und Beschleunigen trägt durch Rekuperation dazu bei, den Akku wieder aufzuladen. So kann man kurze Strecken in der Stadt fast komplett ohne die Nutzung fossiler Energie zurücklegen. Wer dabei mit grünem Strom fährt, ist besonders umweltfreundlich unterwegs. Die Verfügbarkeit einer Ladesäule oder Wallbox, um das Fahrzeug regelmäßig laden zu können, ist ein weiterer wichtiger Faktor, damit sich ein Hybridauto lohnt. 

Übrigens: Ein Elektromotor kann sofort sein maximales Drehmoment erreichen und somit effizient beschleunigen. Viele Hybridautos schaffen es in weniger als zehn Sekunden von null auf 100 km/h. 

EnBW Hyper-News

Bleiben Sie beim Thema E-Mobilität top informiert.