Erfahren Sie bei uns, worauf es zu achten gilt, wenn Sie Ihr Elektroauto in eine KfZ-Werkstatt geben möchten.
Ölwechsel war gestern: E-Autos und ihr Wartungsbedarf
EnBW-Experte Daniel Bender trifft mit seiner Aussage „Die Zukunft gehört der Elektromobilität“ den Nagel auf den Kopf. Ebendieser Wandel spiegelt sich in den unterschiedlichsten Bereichen wider – etwa in der Thematik Wartung und Reparatur von Elektroautos . Hierbei fallen in der Werkstatt zum Beispiel Arbeiten, wie der Öl- oder Ölfilterwechsel sowie Fehlerbehebungen an der Abgasanlage, gar nicht erst an. Stattdessen gehören andere Leistungen wie etwa die regelmäßige Kontrolle der Leistungselektronik zum Alltagsgeschäft.
Die folgende Tabelle verdeutlicht die Unterschiede zwischen vollelektronischen Fahrzeugen und Verbrennern in Bezug auf Austausch- und Reparaturarbeiten:
Fahrzeugtyp | Austausch | Reparatur/Kontrolle |
---|---|---|
Vollstromer | Bremsflüssigkeit Batterie-Trocknerpatrone und Kühlmittel (abhängig vom jeweiligen Hersteller) |
Bremsbeläge und -scheiben |
Verbrenner | Bremsflüssigkeit Kühlmittel Öl- und Ölfilter Zündkerzen Luftfilter Zahnriemen Kraftstofffilter |
Bremsbeläge und -scheiben Kupplung (bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe) Abgasanlage |
Aufgrund der reduzierten Notwendigkeiten sind die Wartung und Instandsetzung von E-Autos im Vergleich zu Verbrennern für gewöhnlich mit einem deutlich geringeren Kostenaufwand verbunden. Gerade für Vielfahrer*innen erweist sich dieser Fakt oftmals als ein entscheidendes Kriterium zum Beispiel bei der Anschaffung eines Elektroautos für Pendler*innen.
Vertragswerkstatt oder freie Werkstatt: Nur geschultes Personal ist erlaubt
Arbeitssicherheit steht bei der Wartung und der Reparatur von Stromern an oberster Stelle und ist nur bedingt mit den Erfordernissen in einer herkömmlichen Autowerkstatt zu vergleichen. Aus diesem Grund ist es nur Mitarbeiter*innen erlaubt, Hand an ein E-Fahrzeug zu legen, die eine spezielle Aus- beziehungsweise Fortbildung durchlaufen haben.
Letztere ist dreistufig aufgegliedert. Erst nach der ersten Stufe darf der Mechaniker ein Elektroauto anfassen, aber nur dort Arbeiten ausführen, wo keine spannungsführenden Teile in der Nähe sind. Erst mit Stufe 2 darf man erste Wartungs- und Reparaturarbeiten vorzunehmen und eine Inspektion am Elektro- bzw. Hybridauto durchführen. Erst nach Absolvierung der dritten Stufe darf der fachlich ausgebildete Elektroauto-Mechaniker alle Arbeiten direkt am Hochvolt-System eines E-Fahrzeuges vornehmen.
Doch der Weg dahin ist lang und kostet einiges: Mehr als 100 Unterrichtseinheiten und mehrere Tausend Euro pro Mechaniker müssen investiert werden. Entsprechende Kurse werden von TÜV, Dekra, Zulieferern wie Bosch oder den Autoherstellern selbst angeboten. Da der Bedarf an fachkompetentem Personal stetig steigt, wird mittlerweile sogar der Ausbildungsberuf des Kraftfahrzeug-Mechatroniker*in – System und Hochvolttechnik angeboten.
Wenn Sie Ihr E-Auto in eine Vertragswerkstatt Ihres Autobauers bringen, können Sie sich in der Regel sichern sein, dass es dort Mitarbeiter*innen gibt, die umfassend für die Reparatur bzw. Wartung Ihres Stromes besonders geschult sind. Denn die Vertragswerkstätten sind verpflichtet, das gesamte Spektrum an notwendigen Arbeiten durchzuführen. Doch dieser Service hat aber auch seinen (hohen) Preis.
Wer hohe Wartungs- und Reparaturkosten umgehen will, kann bei Verbrennern auf ein riesiges Netz freier Werkstätten zurückgreifen. Bei Elektroautos ist hier (noch) Vorsicht geboten. Denn bislang sind erst wenige Werkstätten für umfangreiche Arbeiten an Elektroautos qualifiziert, vor allem überregional tätige Ketten erweisen sich hier als Vorreiter. Gleichwohl lässt sich beobachten, dass bundesweit die Anzahl der qualifizierten Mitarbeiter*innen kontinuierlich steigt. Auch freie Werkstätten haben den Boom der Elektromobilität als zukünftiges Geschäftsfeld erkannt – kleine Betriebe können einfach nur nicht so schnell auf die rasant steigende Nachfrage reagieren.
Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu transparenten Preisen bezahlen.
Fazit: So finden Sie die nächste KfZ-Werkstatt für Ihr E-Auto
Als Halter*in eines Elektrofahrzeuges sollten Sie stets darauf achten, Ihr Fahrzeug ausschließlich in zertifizierten Kfz-Werkstätten für E-Autos warten und reparieren lassen. Auf diese Art und Weise stellen Sie nicht nur sicher, dass alle Garantieansprüche erhalten bleiben, sondern erhältst einen einwandfrei fachkundigsten Service obendrein.
Um also eine geeignete (freie) Werkstatt für Ihr E-Auto zu finden, lautet unser Tipp: Stelle im Vorfeld sicher, dass die Mitarbeiter*innen in der von ihnen ausgewählten Kfz-Werkstatt für E-Autos über entsprechende TÜV-, Dekra- oder anderweitige Zertifizierungen verfügen. Bei Vertragswerkstätten können Sie in der Regel nichts falsch machen. Wenn Sie zu einer freien Werkstatt möchten, lassen Sie sich am besten die entsprechenden Nachweise zeigen. Wenn Sie die Werkstatt über eine Suchmaschine im Internet suchen, werden Ihnen bei größeren Werkstätten häufig die Zertifikate auf der jeweiligen Website bereits angezeigt. Bei kleineren Betrieben hilft nur, anzurufen und sich erklären zu lassen, wie es um die E-Auto-Kompetenz bestellt ist.
Zudem sollten Sie die Anforderungen Ihres E-Autos kennen. Schon bei Plug-In- und Vollhybriden gibt es technische Unterschiede, die der Betrieb kennen sollte. Auch sollte das Personal im Umgang mit Ihrer Marke geschult sein, zum Beispiel hat ein Tesla Model 3 ganz andere Besonderheiten als ein Audi e-Tron. Ist das sichergestellt, sollte Ihrem Wartungs- oder Reparaturauftrag nichts entgegenstehen.