Mercedes EQG: Mit Strom durch den Matsch

Auf der IAA Mobility 2021 in München gab Mercedes einen Ausblick auf die nächste Generation der G-Klasse. Nach über 40 Jahren Verbrenner-Power ist eines klar ist: In Zukunft wird’s den Offroader auch in der Stromer-Ausführung EQG geben. Wir haben uns die Studie näher angeschaut.

Der Mercedes EQG ist die Umsetzung der G-Klasse als Stromer. Wir stellen den elektrisch angetriebenen Geländewagen vor.


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Offroad-Klassiker startet 2024 als E-Auto durch

Die G-Klasse gibt es seit 1979. Über 500.000 Fahrzeuge wurden verkauft, der Geländewagen ist längst eine Ikone. Was wohl zum Teil daran liegt, dass der Offroader von heute noch fast genauso aussieht wie damals. Dazu kommt, dass die G-Klasse so gut wie jeden Untergrund bravourös meistert und kaum kaputt zu bekommen ist. So viel Robustheit in Kombination mit jeder Menge Hightech und Luxus hat seinen Preis: Eine G-Klasse kostet derzeit ab 105.000 Euro.

Nach mehr als 40 Jahren seit der Markteinführung und der umfangreichen Überarbeitung 2018 gab es im vergangenen Herbst auf der IAA Mobility in München mit dem Mercedes EQG die nächste Neuerung zu bestaunen: Der Offroader fährt ab 2024 auch als reines Elektroauto, so dass Kunden in Zukunft fast emissionsfrei über Stock und Stein brettern können. Dabei wird der EQG Diesel und Benziner nicht komplett ersetzen. Sondern alle Varianten werden (zunächst) gleichzeitig angeboten.

Auch Car Maniac war in München bei der Premiere des EQG und ganz begeistert vom Elektro-Offroader:

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Außendesign des EQG mit futuristischer Note

Vorgestellt auf der IAA Mobility wurde noch nicht die endgültige E-Version der G-Klasse, sondern ein Konzeptfahrzeug. Doch dieses gibt bereits einen konkreten Ausblick auf den zukünftigen Mercedes EQG. Von außen macht auch die seriennahe Studie klar, dass es sich um eine echte G-Klasse handelt. Das ikonische Design, das in den vergangenen Jahrzehnten nur behutsam dem Zeitgeist angepasst wurde, ist beim EQG deutlich erkennbar – allerdings mit einer deutlich futuristischen Note.

Wie zum Beispiel an der Front. Denn den klassischen Kühlergrill der G-Klasse gibt es bei der Neuauflage nicht mehr. Stattdessen wird er durch einen sogenannten „Black Panel Grill“ ersetzt. In der Mitte leuchtet der Mercedes-Stern in 3D-Optik, links und rechts daneben blinkt eine Animation aus „runden Quadraten“ im Blau der EQ-Modelle. Das Panel wird durch ein Leuchtband umhüllt, leuchtende Kreise in den Außenspiegel ergänzen die Tagfahrlichtsignatur.

Der Mercedes EQG

Der Konzept-EQG bleibt dem klassischen Look der G-Klasse treu – setzt aber futuristische Akzente (Bild: © Mercedes-Benz).

 

Zweifarblackierung und ein „G“ auf dem Gepäckträger

Ein weiteres optisches Schmankerl des Konzept-EQG ist die Lackierung in zwei Farben, die man so ähnlich schon beim neuen Flaggschiff EQS gesehen hat. Allerdings kommt hier die Kombination aus glänzendem Schwarz und Alubeam noch besser zu Geltung: die Trennline verläuft genau waagerecht entlang des Karosserie-Falzes und der Unterkante der Motorhaube. Beeindruckend sind auch die voluminösen 22-Zoll-Felgen, die an Mercedes-Haustuner AMG erinnern.

Darüber hinaus finden sich überraschende Details im EQG. Die klassische Reserveradabdeckung hat Mercedes durch eine abschließbare Box ersetzt, die optisch an eine Wallbox erinnert und in der sich zum Beispiel das Ladekabel unterbringen lässt. Nur aus der Vogelperspektive lässt sich ein weiteres Gimmick erkennen: das G-Logo, das den Dachgepäckträger ziert. In den Träger wurde vorn auch eine LED-Leiste integriert – das moderne Pendant zum Suchscheinwerfer.

Das G auf dem Dach des Mercedes EGQ

Nur aus der Vogelperspektive zu erkennen: das „G“-Logo auf dem Dachgepäckträger (Bild: © Mercedes-Benz).

Innen sieht die EQG-Studie noch wie die aktuelle G-Klasse aus. Aber klar ist: Der Innenraum des EQG wird den gewohnten Mercedes-Luxus bieten. Wahrscheinlich wird das Infotainment-System mit zwei Bildschirmen aus dem EQS auch beim Geländewagen zum Einsatz kommen. Gegen Aufpreis lässt sich wohl auch der „Hyperscreen“ einbauen – eine Glasarmatur, die sich über die gesamte Wagenbreite spannt und neben drei Touch-Displays auch etliche intelligente Funktionen bietet.

Mercedes EQG: Ein Geländewagen durch und durch

Trotz des luxuriösen Innenraums soll der EQG über dieselben Geländefähigkeiten verfügen wie die Verbrenner der G-Klasse. Mercedes nennt das „schöckl-geprüft“, in Anlehnung an die Teststrecke auf dem 1445 m hohen Schöckl nahe Graz. Jede G-Klasse muss die Testfahrt über die 5,6 km lange Route mit bis zu 60 Prozent Gefälle und bis zu 40 Prozent Seitenneigungen bestehen. Auch der EQG verfügt laut Mercedes über die extreme Geländegängigkeit der klassischen Modelle.

Zu diesem Zweck baut die Karosserie des EQG auf einem robusten Leiterrahmen auf, der aus bis zu 3,4 mm dickem Stahl gefertigt wurde. Vorn verfügt der EQG über Einzelradaufhängung, hinten über eine Starrachse, die für die Anforderungen der E-Mobilität neu entwickelt wurde. Jedes Rad verfügt über einen eigenen Elektromotor, der einzeln ansteuerbar ist – auch in entgegensetzte Richtung. Dazu gibt’s weitere Geländetechnik, wie Untersetzung, Sperren und vieles mehr.

Der Mercedes EQG im Gelände

Wie Mercedes betont, beeindruckt der EQG wie jede G-Klasse zuvor mit seiner Geländegängigkeit (Bild: © Mercedes-Benz).

Keine Angaben zu Reichweite, Leistung und Preis

Leistung, Reichweite, Akkugröße: Zu den wichtigsten Spezifikationen rund um den Elektroantrieb hält sich Mercedes bedeckt. Was man weiß: Beim EQG sollen die Akkus in den Leiterrahmen integriert werden. Das sorgt für einen tiefen Schwerpunkt. Da die Basis des EQG keine Neuentwicklung ist, sondern die Plattform der aktuellen G-Klasse nutzt, werden ein paar Umbauten notwendig sein, damit Akkus und Elektroantrieb sauber hineinpassen.

Vor einiger Zeit hat sich Mercedes bereits die Bezeichnungen EQG 560 und EQG 580 gesichert. Damit könnte der EQG seine elektrischen Antriebe vom EQS beziehen, der über ähnliche Bezeichnungen verfügt. Der Mercedes EQS 580 etwa ist mit 108 kWh starke Akkus und zwei E-Motoren mit max. 385 kW (524 PS) ausgerüstet. Angesichts des höheren Gewichts wird der Geländewagen aber sicherlich nicht die hohe Reichweite von 770 km schaffen, die Mercedes für die Oberklasse-Limousine angibt.

Auch beim Preis schweigt sich Mercedes aus. Die Diesel der G-Klasse kosten ab 105.000 Euro, der Benziner beginnt bei rund 119.000 Euro. Für die Turbo-Version G63 von AMG verlangt Mercedes ab 162.000 Euro. Ein Schnäppchen wird der EQG mit Sicherheit auch nicht werden. Wir gehen davon aus, dass der Preis für den Elektro-Geländewagen zwischen 120.000 und 130.000 Euro liegen wird. Wer Features wie den Hyperscreen möchte, muss noch mal einen fünfstelligen Betrag drauflegen.

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Fazit: Die Zukunft der Elektromobilität liegt … im Matsch?

Im Rahmen der Elektrifizierungsstrategie von Mercedes kommt 2024 der EQG. Ein bisschen Geduld müssen Interessenten also noch aufbringen. Der Stromer hat alles, was man sich vom Luxus-Geländewagen wünscht: denselben Look & Feel wie die Verbrenner, dazu viel Power, viel Hightech, viel Komfort. Die in München vorgestellte Studie zeigt auch, dass der EQG nicht nur für den Stadtdschungel gemacht ist. Seine wahren Werte erfährt man – buchstäblich – erst im Matsch. Offroad und Elektromobilität – das passt in Zukunft wunderbar zusammen.

Die Marketing-Abteilung von Mercedes hat beim EQG dem Thema „Zukunft“ übrigens eine ganz eigene Note abgewonnen:

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