Während Hersteller wie VW, Mercedes-Benz und Skoda schon länger im E-Auto-Business mitmischen, hat sich Mitsubishi bisher eher zurückgehalten und vor allem (Plug-in-)Hybride auf den Markt gebracht. 2025 soll nun jedoch das erste E-Auto auf dem europäischen Markt erscheinen. Außerdem fließen insgesamt rund 23 Milliarden Euro in die Entwicklung und den Ausbau der Elektromobilität.
Neues Bündnis zwischen Mitsubishi, Nissan und Honda
Nissan, Honda und Mitsubishi haben Anfang August 2024 in Tokio eine Partnerschaft angekündigt. Dabei geht es um die Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrofahrzeuge, softwaredefinierte Autos und gemeinsame Beschaffung. Die Firmen wollen damit Synergien schaffen und Kosten einsparen, um im Wettbewerb mit Tesla, BYD und anderen Herstellern besser bestehen zu können.
Es fehlen jedoch noch konkrete Angaben zu Investitionen sowie zur Kosten- und Gewinnverteilung, was Unsicherheit über den Erfolg der Allianz schafft. Neben der technischen Integration müssen Unternehmenskulturen und strategische Ziele harmonisiert werden.
Die Automobilindustrie steht vor disruptiven Veränderungen durch Elektroautos, autonomes Fahren und vernetzte Fahrzeuge. Das Bündnis könnte angesichts dieser Herausforderungen eine zentrale Rolle spielen.
Mitsubishi setzt weiterhin auf Kooperation mit Renault und Nissan
Gemeinsam mit Renault und Nissan möchte Mitsubishi bis 2027 rund 30 Milliarden Euro investieren, um neue Elektroautos zu entwickeln. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Trio rund 10 Milliarden Euro in den Bereich Elektromobilität gesteckt. 30 bis 35 neue E-Modelle, verteilt auf fünf gemeinsame Plattformen, sollen bis 2030 erhältlich sein. Damit hätten Mitsubishi, Renault und Nissan das größte Angebot an elektrisch betriebenen Fahrzeugen im Portfolio.
Darüber hinaus dürfte es in näherer Zukunft auch eine kleine Revolution beim Antrieb geben. Denn das Vorhaben, das von den drei Autobauern als „Alliance to 2030“ bezeichnet wird, schließt auch die Nutzung von Feststoffakkus ein. Der japanische Hersteller Nissan, der schon länger im E-Auto-Segment aktiv ist, hat den Prototyp einer Produktionsstätte für entsprechende Batterien bereits eingeweiht.
Ziel von Mitsubishi: E-Autos sollen erschwinglicher werden
Mitsubishi möchte sich aber nicht nur langfristig am E-Auto-Markt etablieren, sondern auch dafür sorgen, dass batteriebetriebene Fahrzeuge künftig für Kund*innen mit kleinerem Budget erschwinglich werden. So sollen die neu entwickelten E-Autos der Kompaktklasse mittelfristig ähnlich viel kosten wie die benzin- und dieselbetriebenen Modelle der gleichen Kategorie.
Mit diesem Ziel stößt Mitsubishi definitiv auf Wohlwollen der Kundschaft, denn nach wie vor dürften viele Verbraucher*innen in puncto E-Autos vor den hohen Anschaffungskosten zurückschrecken – wenngleich mittlerweile eine ganze Reihe von günstigen Elektroautos für unter 25.000 Euro auf dem Markt sind.
Die Plug-In-Hybride von Mitsubishi
Was den europäischen Markt betrifft, hat Mitsubishi bisher auf reine Stromer verzichtet. Stattdessen haben die Japaner noch das eine oder andere weitere Plug-in-Hybrid-Fahrzeug auf den Weg gebracht. Schließlich hat sich diese Strategie in den vergangenen Jahren als Erfolgsrezept erwiesen. Auch andere Hersteller haben Plug-in-Modelle im Programm.
Alle drei SUV-Reihen von Mitsubishi – der kleine ASX, der mittlere Eclipse Cross und der neue große Outlander, der Anfang 2025 in Deutschland erhältlich ist – gibt es daher als Plug-in-Hybride: entweder optional (ASX) oder ausschließlich (Outlander, Eclipse Cross).
Der ASX
Dieser kompakte SUV wird in seiner aktuellen Version erstmals als Plug-in-Hybrid angeboten. Das Modell profitiert von der Zusammenarbeit mit Renault, da es auf der Plattform des Renault Captur basiert. Das spiegelt sich in den modernen Technologien und einem bekannten Hybridantrieb wider.
Der ASX bietet ein markantes Design und ist ideal für Stadtbewohner*innen, die sich ein flexibles und nachhaltiges Fahrzeug wünschen. Die Plug-in-hybride Variante des Mitsubishi ASX setzt sich aus einem 1.6-Liter-Benzinmotor mit 68 kW (92 PS) und einem Elektromotor mit 49 kW (67 PS) zusammen, mit einer Gesamtleistung von 117 kW (159 PS). Sie ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von bis zu 49 Kilometern (WLTP), ideal für den täglichen Stadtverkehr. Der Mitsubishi ASX Plug-in Hybrid ist in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. Die Preise für die Plug-in Hybrid-Versionen beginnen bei 39.390 Euro für die Intro Edition und reichen bis 42.390 Euro für die TOP-Ausstattung.
Der Mitsubishi Outlander
Der Outlander PHEV ist eines der bekanntesten Plug-in-Hybrid-Modelle weltweit und gilt als Pionier in diesem Segment. Der mittelgroße SUV wurde sowohl für Familien als auch für Langstreckenfahrer*innen entwickelt. Mit Allradantrieb und einer hohen Anhängelast ist er auch für Outdoorfans geeignet.
Der Mitsubishi Outlander bringt modernste Hybridtechnologie und eine hohe elektrische Reichweite mit, die für den täglichen Pendelverkehr in der Regel ausreicht. Außerdem bietet er einen geräumigen Innenraum und eine hochwertige Ausstattung, darunter ein innovatives Infotainment-System, ein Panorama-Glasdach und das Mitsubishi Power Soundsystem sowie Komfort-Features wie eine Drei-Zonen-Klimaautomatik.
Der Eclipse Cross
Dieses Modell kombiniert ein sportliches Design mit Plug-in-Hybrid-Technologie. Das coupéartige Styling spricht vor allem jüngere Käufer*innen und Designfans an. Der Eclipse Cross war lange Zeit ein wichtiger Bestandteil von Mitsubishis Hybridstrategie. Nun wurde jedoch die Produktion eingestellt. Vorproduzierte Modelle sind aber weiterhin erhältlich.
Mitsubishi plant E-Auto für den europäischen Markt in 2025
Der japanische Autohersteller plant die Einführung eines rein elektrischen SUVs im C-Segment für Mitte 2025 auf dem europäischen Markt. Das Modell basiert auf der CMF-EV-Plattform der Renault-Nissan-Allianz (AmpR Medium). Der SUV soll den Plug-in-Hybrid Eclipse Cross ersetzen.
Mitsubishi möchte das Fahrzeug nicht nur in Europa, sondern auch weltweit vermarkten. Das neue Modell könnte eine stark angepasste Version des Renault Scenic E-Tech sein, mit ähnlichen Abmessungen, Batterien und Motoren. Die enge Kooperation mit Renault zeigte sich bereits bei früheren Modellen wie dem ASX und Colt, die auf Renault-Plattformen basieren
Es sind voraussichtlich zwei Batteriegrößen vorgesehen:
- 60 Kilowattstunden, mit bis zu 420 Kilometern Reichweite
- 87 Kilowattstunden, mit über 620 Kilometern Reichweite (nach WLTP).
Falls Mitsubishi bei dem neuen E-Auto das Motorenkonzept des Renault Scenic E-Tech übernimmt, wird es zwei Elektromotorvarianten geben:
- 125 Kilowatt (170 PS) mit einem Drehmoment von 280 Nm
- 160 Kilowatt (220 PS) mit einem Drehmoment von 300 Nm
Das Modell soll eine Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt bieten. Zudem ist eine serienmäßige Wärmepumpe für höhere Effizienz denkbar.
Freie Ladestation finden, E-Auto laden und zu transparenten Preisen bezahlen.
Vier reine Elektroautos bis 2028 geplant
Mitsubishi plant, in den nächsten fünf Jahren 16 neue Modelle weltweit herauszubringen. Neun davon werden elektrifiziert sein, darunter vier reine Elektrofahrzeuge: ein Pick-up, ein SUV, ein Kompaktmodell und ein Kei-Car für den japanischen Markt. Zwei der E-Modelle entstehen in Zusammenarbeit mit Renault und Nissan.
Mitsubishi investiert bis 2030 rund 1,5 Milliarden Euro in seine Elektrostrategie, unter anderem in Batterien mit einer Kapazität von 15 Gigawattstunden. Bis 2030 soll die Hälfte des weltweiten Absatzes aus elektrifizierten Fahrzeugen bestehen. Ab 2035 möchte Mitsubishi hauptsächlich auf reine Elektroautos setzen und die gesamte Modellpalette elektrifizieren.
Die Nutzung von Synergien mit Renault und Nissan bleibt zentral für die Strategie des japanischen Autobauers.
eK X EV: Das Mitsubishi-E-Auto in Japan
Im Sommer 2022 präsentierte der Hersteller aus Fernost ein E-Auto: den Mitsubishi eK X EV. Hinter diesem etwas sperrigen Namen verbirgt sich ein kompaktes „Kei-Car“ (japanisch für „Leichtauto“ bzw. Kleinstwagen) mit Elektroantrieb, das es auf eine Reichweite von immerhin 180 Kilometern bringt und in 40 Minuten einen Ladestand von 80 Prozent erreicht. Für den Weg zur Arbeit und diverse Alltagserledigungen sind diese Werte allemal ausreichend. Und nicht nur das: Mit einem Preis von umgerechnet 14.000 Euro ist der Mini-Van überraschend günstig. Ein kleiner, aber entscheidender Haken an der Sache: Das Modell ist (bislang) nur in Japan erhältlich.