Um den Akku zu schonen und möglichst lange von einer optimalen Reichweite zu profitieren, sollte der Ladestand des E-Auto-Akkus zwischen 20 und 80 Prozent liegen. Vergessen, den Akku aufzuladen? Hier erfahren Sie, was zu tun ist, wenn der E-Auto-Akku fast leer ist und wie man diesem Szenario am besten vorbeugen kann.
Zwei Prozent Restakku: Tipps für eine möglichst hohe Restreichweite
Zeigt Ihre Akkuanzeige nur noch zwei Prozent an, kann es in Sachen Reichweite eng werden. Um noch möglichst viele Kilometer zurücklegen und somit die nächste Ladestation zu erreichen, gilt es langsam zu fahren und auf eine starke Beschleunigung zu verzichten. Sowohl das Fahren mit hohen Geschwindigkeiten als auch das starke Beschleunigen beanspruchen den Akku stark und sind somit kontraproduktiv. Darüber hinaus spielt in so einem Szenario auch die Rekuperation eine wichtige Rolle. Anstatt das Bremspedal zum Beispiel beim Heranfahren an eine rote Ampel zu benutzen, nehmen Sie einfach den Fuß vom Gas. Dabei wird das E-Auto automatisch zügig abgebremst. Durch die rollenden Räder und die dabei wirkende kinetische Energie wird ein Generator angetrieben, der durch den elektromotorischen Widerstand Strom erzeugt. Dieser erhöht die Reichweite Ihres E-Autos.
Eine weitere Möglichkeit, um die verbleibende Reichweite zu maximieren, stellt der Stromsparmodus dar. Allerdings ist die nächste Ladestation in der Regel sowieso nicht weit entfernt, sodass der Akku problemlos durchhält. Ermöglicht wird das unter anderem durch das EnBW HyperNetz. Dieses stellt nicht nur das größte Schnellladenetz in Deutschland dar, sondern bietet auch mehr als 700.000 Ladepunkte in 17 Ländern Europas – und wächst immer weiter.
Befinden Sie sich auf unbekanntem Terrain und wissen nicht genau, wo sich die nächste Lademöglichkeit befindet, ist die EnBW mobility+ App eine hilfreiche Assistentin. Mit der mobilen Anwendung finden Sie im Nu die nächstgelegene Station.
Sollte die Ladestation mehrere Kilometer entfernt sein und sich der Akku der 0%-Marke nähern, bleibt noch die Hoffnung auf die stille Reserve. Dabei handelt es sich um eine Art Puffer, der von Autoherstellern eingeplant wird, um das Pannenrisiko weiter zu minimieren. Für Sie bedeutet das: Auch wenn Ihr Akku bereits auf Null steht, fährt das E-Auto weiter.
Möglicherweise schafft das Fahrzeug noch bis zu 30 Kilometer Strecke oder sogar mehr. Allerdings lässt sich nicht überprüfen, wie viel Energie wirklich noch vorhanden ist. Darüber hinaus variiert die Reservemenge je nach Automodell und Fahrweise.
Was es bedeutet, das E-Auto auf 0% zu fahren und was dann passiert, hat übrigens Robin für den EnBW-YouTube-Kanal Energie Erleben getestet:
Panne mit dem E-Auto: Was tun, wenn der Akku leer ist?
Wenn nichts mehr hilft und der Akku endgültig erschöpft ist, wird das Auto liegenbleiben – womöglich auf einer Autobahn oder Landstraße. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren. Sichern Sie sich zunächst mit einem Warndreieck ab. Um das Auto wieder startklar zu kriegen bzw. zum nächsten Ladepunkt schleppen zu lassen, haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Entweder Sie rufen die Service-Hotline des Autoherstellers an oder Sie bestellen einen Pannendienst für Ihr E-Auto. Ein Abschleppdienst kann mitunter allerdings hohe Kosten nach sich ziehen.
Sich an den Autohersteller zu wenden, kann daher die sinnvollere Option sein. Je nach Hersteller und Auto werden für einen gewissen Zeitraum bestimmte Mobilitätsgarantien angeboten. Diese Leistung enthält oft einen kostenlosen Abschleppservice im Fall einer Panne.
Ihr Fahrzeug wird dann meist zur nächsten Ladestation, zu einem Service-Partner oder zu Ihnen nach Hause transportiert. Prüfen Sie, ob Ihr Fahrzeug auch im Fall eines leeren Akkus über diesen Weg abgesichert ist – am besten schon vor dem Autokauf.
So vermeiden Sie die E-Auto-Panne: drei Tipps
Damit es gar nicht erst zur E-Auto-Panne kommt, helfen einige einfache Tipps, um nie (wieder) damit konfrontiert zu werden, dass die E-Auto-Batterie leer ist.
- Vorausschauend Hinweise beachten: Jedes moderne E-Auto verfügt über einen Bordcomputer und eine Akku-Anzeige. Integrierte Systeme alarmieren Sie im Fall eines fast leeren Akkus – nehmen Sie diese visuellen und akustischen Hinweise ernst. Am besten suchen Sie schnellstmöglich eine Ladestation auf. Auch die Restreichweitenanzeige ist ein Anhaltspunkt dafür, wann Sie die Batterie aufladen sollten. Im Idealfall liegt der Akkustand stets bei mindestens 20 Prozent.
- Gleichmäßig fahren und Rekuperation nutzen: Damit die Werte, die der Bordcomputer Ihnen ausspielt, möglichst realistisch sind, ist eine gleichbleibende Fahrweise hilfreich. Schließlich wird die angezeigte Restreichweite durch Parameter wie Temperatur, Fahrweise und die Nutzung von Klimaanlage oder Heizung berechnet. Sie können die Reichweite somit bewusst beeinflussen. Auch der bewusste Einsatz der Rekuperation wirkt sich positiv auf die Reichweite Ihres E-Autos aus.
- Richtig planen: Insbesondere vor längeren Autofahrten wie Urlaubsreisen mit dem E-Auto lohnt sich eine Planung im Voraus. Es kann immer zu unvorhergesehenen Staus und Umleitungen kommen. Achten Sie darauf, dass auf der vorgesehenen Route genügend Ladepunkte bereitstehen und planen Sie Ladepausen mit ein.
Fazit: Reichweitenangst ist unbegründet
Wenn Ihre E-Auto-Batterie fast leer ist, schaffen Sie es mit einer zurückhaltenden Fahrweise in aller Regel noch bis zur nächsten Ladestation. Die Gefahr, mit einem Elektroauto liegenzubleiben, ist sehr gering. Solange Sie die Warnanzeigen des Autos nicht ignorieren und den Akku schonend behandeln, sollte nichts schief gehen. Im Falle einer Panne helfen zum Beispiel der ADAC oder der Hersteller Ihres E-Autos.