Wallbox anmelden: Das gilt es zu beachten

Möchten Sie eine Wallbox für Ihr E-Auto zu Hause installieren, ist es notwendig, diese beim Netzbetreiber anzumelden. Wir erklären, was es dabei zu beachten gilt.

Mit einer Wallbox laden Sie Ihr E-Auto fünf- bis zehnmal schneller als mit einer Haushaltssteckdose. Bei der Installation des privaten Ladepunkts gilt es einige Vorgaben einzuhalten.


Das erwartet Sie hier


Wann muss ich eine Wallbox anmelden?

Das Aufladen von E-Autos zu Hause in der Garage oder im Carport ist praktisch. Es wird dort geladen, wo es sowieso gerade steht und ist am nächsten Morgen wieder einsatzbereit. Voraussetzung dafür ist natürlich die passende Ladetechnik. Denn das Laden über normale Haushaltssteckdosen ist keine Option. Da das Hausnetz nicht für die Belastung des Ladens eines E-Autos ausgelegt ist, kann das Netz überlastet werden, im schlimmsten Fall können sogar Kabelbrände entstehen.

Daher empfiehlt sich die Installation einer Wallbox, also Ihres eigenen privaten Ladepunkts fürs E-Auto. Laut Niederspannungsanschlussverordnung (NAV), die seit März 2019 gilt, müssen auch Privatpersonen ihre Wallbox anmelden. Grundsätzlich sind alle Wallboxen anmeldepflichtig. Die Anmeldung muss vor der Installation der Wallbox erfolgen.

Durch die Anmeldepflicht haben die Netzbetreiber einen guten Überblick darüber, wie viele Leute, wann und wie lange das Stromnetz nutzen, und können den Bedarf entsprechend steuern. So soll eine Überlastung der lokalen Stromnetze verhindert werden. Die Anmeldepflicht dient somit der Sicherheit und der Netzstabilität.

Wallbox neben der Garage

Oft übernimmt der Elektrofachbetrieb neben der Installation auch die Anmeldung der Wallbox.

Wallbox anmelden vs. genehmigen

Alle Wallboxen müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Je nachdem, wie viel Leistung die Wallbox bringen soll, gelten unterschiedliche Regelungen. Wallboxen bis zu 11 kW müssen lediglich angemeldet werden. Der Netzbetreiber darf der Installation nicht widersprechen.

Eine Genehmigung benötigen Wallboxen ab einer Leistung von über 11 kW. Eine einfache Anmeldung ist dann nicht mehr ausreichend. Bei Wallboxen mit höherer Leistung prüft der Netzbetreiber, ob das Stromnetz bei Ihnen vor Ort für die benötigte Leistung ausgelegt ist und ob alle feuerpolizeilichen Vorschriften eingehalten werden. Auch die Anschlüsse und Sicherungen werden überprüft. Ziel ist es, Kabelbrände und Netzüberlastungen zu verhindern. Gerade bei älteren Gebäuden kann es sein, dass die erforderlichen Anforderungen nicht erfüllt werden. In diesem Fall müssen Sie die Elektrik des Hauses nachbessern, um die Genehmigung zu erhalten. Meist bekommen Sie vom Netzbetreiber eine Mängelliste, an der Sie sich orientieren können. Können die Maßnahmen vom Netzbetreiber direkt durchgeführt werden, schickt dieser Ihnen auch ein Angebot für die Maßnahmen.

Wo melde ich meine Wallbox an?

Ihre Wallbox melden Sie bei Ihrem lokalen Netzbetreiber an. Dieser ist nicht zu verwechseln mit Ihrem Stromanbieter. Ihr Stromanbieter ist zwar für Ihre Stromversorgung zuständig, für den Erhalt und Ausbau des Netzes jedoch der Netzbetreiber. Wer Ihr zuständiger Netzbetreiber ist, finden Sie auf Ihrer Stromabrechnung oder Ihrem Stromzähler vermerkt.

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Wallbox anmelden: So gehen Sie vor

Je nachdem, ob Sie sich für eine Wallbox mit bis zu 11 kW oder einer Wallbox mit einer höheren Leistung entscheiden, sind verschiedene Schritte für die Anmeldung notwendig.

Bei einer Wallbox bis 11 kW gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wallbox kaufen
  2. Elektrofachbetrieb für die Installation beauftragen
  3. Wallbox anmelden (lassen)
  4. Wallbox installieren

Bei einer Wallbox mit einer Leistung von mehr als 11 kW sieht das Vorgehen dagegen wie folgt aus:

  1. Antrag zur Genehmigung der Wallbox stellen
  2. Prüfung des Antrags durch den Netzbetreiber
  3. Mängel an der Hauselektrik beheben lassen
  4. Genehmigung erneut beantragen
  5. Nach Erhalt der Genehmigung: Wallbox kaufen
  6. Wallbox innerhalb von 4 Monaten installieren lassen

Die Anmeldung einer Wallbox bis 11 kW wird meist von dem bzw. der Elektroinstallateur*in als Serviceleistung übernommen. Sie müssen sich nicht weiter darum kümmern. Bei einem Ladepunkt mit einer Leistung von mehr als 11 kW kann es sein, dass zusätzliche Kosten entstehen. Dies ist dann der Fall, wenn bauliche Maßnahmen zur Erteilung der Genehmigung notwendig sind. Die Kosten liegen meist zwischen 500 und 2.000 Euro und variieren je nach Maßnahme. Die meisten Bundesländer bieten Förderungen zur Installation von Wallboxen an, wodurch sich die Kosten abfedern lassen.

Nahaufnahme eines E-Autos, welches geladen wird.

Eine Wallbox in der eigenen Garage stellt sicher, dass das E-Auto immer ausreichend geladen ist.

Bei Wallboxen bis 11 kW erhalten Sie in der Regel innerhalb von zwei Wochen eine Bestätigung der Anmeldung von Ihrem Netzbetreiber. Möchten Sie eine Wallbox mit mehr als 11 kW Ladeleistung installieren, kann es bis zu zwei Monate dauern, bis die Genehmigung erteilt wird. Sobald Sie die Genehmigung erhalten haben, muss die Wallbox innerhalb von vier Monaten installiert werden.

Wer darf eine Wallbox installieren?

Eine Wallbox selbst zu installieren und anzumelden ist in Deutschland nicht erlaubt. Die Installation einer Wallbox, egal ob mehr oder weniger als 11 kW Ladeleistung, darf nur durch Elektrofachbetriebe durchgeführt werden. Die Anmeldung können Sie dagegen auch selbst tätigen. Viele Elektriker*innen bieten dies jedoch als Serviceleistung mit an, wodurch Sie sich den Aufwand sparen können. Elektrofachkräfte nehmen nicht nur die Installation vor, sie beraten Sie auch im Vorfeld zu allen notwendigen Maßnahmen und geben eine Aufwandseinschätzung.

Tipp: Auch als Mieter*in können Sie eine Wallbox installieren lassen. Denn seit 2020 haben Mieter*innen ebenfalls das Recht auf eine eigene Wallbox zum Stellplatz.

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