Wie weit ist die Entwicklung des XPeng HT Aero? Welche Leistung soll das fliegende E-Auto haben? Was soll es kosten? Und wäre es überhaupt das erste fliegende Auto? Bisher bekannte Infos zum E-Auto der Lüfte und zu ähnlichen Projekten finden Sie hier.
Was ist bisher bekannt zum XPeng HT Aero?
Der chinesische E-Auto-Hersteller XPeng arbeitet bereits seit Längerem an dem Projekt „fliegendes E-Auto“. Vom geplanten fliegenden Serien-Fahrzeug existiert noch kein Prototyp – es sind bisher lediglich Entwürfe vom Design vorzeigbar, das noch nicht final feststeht.
Nach aktuellem Stand soll das sportlich gestaltete Fahrzeug über zwei große Seitenarme mit Rotorblättern verfügen, die es sicher in der Luft halten sollen. Wenn der XPeng im Straßenverkehr unterwegs ist, werden diese voraussichtlich in die Karosserie eingeklappt; wie das genau funktionieren soll, lässt der Hersteller jedoch noch offen. Wie weit der XPeng fliegen kann, wenn er einmal abgehoben ist, ist ebenfalls noch unbekannt. Für den reinen Fahrbetrieb ist eine Reichweite von 600 Kilometern angesetzt.
Bei einem fliegenden Fortbewegungsmittel spielt die Sicherheit noch einmal eine ganz andere Rolle als bei reinen Straßenfahrzeugen. XPeng beruhigt, dass es mehrere Sicherheitssysteme geben wird, unter anderem auch Fallschirme, die das fliegende E-Auto im Notfall sicher zurück zum Boden gleiten lassen.
Mit einem anderen Modell, welches sich aktuell ebenfalls noch in der Entwicklung befindet, konnte der Hersteller bereits wertvolle Erfahrungen sammeln: Das XPeng X2 ist ein Leichtflugzeug, das optisch zwar an ein Auto erinnert, aber keine Räder besitzt und sich somit ausschließlich fliegend fortbewegen kann. Über 15.000 Flugstunden soll der X2 bereits erfolgreich absolviert haben und dient als Basis für das geplante fliegende E-Auto XPeng HT Aero. Eine Serienproduktion ab 2024 wirkt aufgrund dieses Wissens und der bereits gesammelten Erfahrungen zwar nicht utopisch, aber dennoch wie ein ambitioniertes Ziel.
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Weitere aktuelle Projekte zu fliegenden (E-)Autos
Die Idee, sich mit dem fahrbaren Untersatz bei Bedarf in die Lüfte zu erheben, ist keineswegs neu. Bereits 1917 entwarf Glenn Curtiss ein Modell, das allerdings nur kurze Strecken vom Boden abheben konnte. 1936 absolvierte der Pitcairn AC-35 seinen erfolgreichen Jungfernflug. Nach der Landung wurde das fliegende Auto innerhalb einiger Minuten zum fahrtüchtigen Wagen umgebaut. Seitdem gab es einige weitere Versuche, ein fliegendes (E-)Auto für Privatpersonen auf den Markt zu bringen – bisher blieb es jedoch bei Konzepten, Entwürfen und Prototypen. Doch das soll sich ändern. Neben XPeng arbeiten mehrere andere Hersteller aus verschiedensten Ländern an fliegenden Fahrzeugen. Hier ein paar Beispiele aktueller Projekte:
- Der Lilium Jet des deutschen Start-ups Lilium Aviation soll nach Wunsch der Erfinder ab 2025 als Flugtaxi durch die Lüfte schweben – und ein Flug soll kaum kostenintensiver sein als in einem Pkw-Taxi. Er kann vertikal starten und landen und ist damit ideal an den Stadtraum angepasst. Das vollelektrische kleine Flugobjekt ist allerdings ausschließlich für die Lüfte konzipiert. Mit geplanten 250 km/h soll der Lilium Jet seine Passagiere bis zu 300 km weit transportieren können. Erste Testflüge hat der Lilium Jet bereits vollbracht.
- Ein weiteres fliegendes E-Auto in der Mache ist der LEO Coupe vom Start-up Urban eVTOL. Mit bis zu 400 km/h soll es durch die Lüfte düsen. Was genau während des Fahrens auf dem Boden geplant ist, ist noch offen. Dafür existiert bereits eine Zielsetzung beim Preis: 290.000 US-Dollar. Die Entwicklung vom LEO Coupe steht noch relativ am Anfang und am aktuell präsentierten Design wird sich vermutlich noch einiges ändern – der gläserne Boden bleibt jedoch hoffentlich erhalten.
- Schon sehr weit fortgeschritten sind die Pläne der niederländischen Hersteller von PAL-V: Einem dreirädrigen fliegenden Auto, das ab 2022 erhältlich sein soll. In den Niederlanden sind bereits 23 Flugplätze ausgewählt, von denen das fliegende Auto starten soll und auch für den Straßenverkehr ist es bereits zugelassen. Zwar ist der PAL-V nicht elektrisch unterwegs, setzt abgesehen davon jedoch bereits das um, worauf die Entwickler*innen anderer Gefährte noch hinstreben.
Rechtliche Voraussetzungen für fliegende Autos in Deutschland
Unabhängig von der Antriebsart ist die Nutzung von fliegenden (E-)Autos in Deutschland nicht ohne Weiteres möglich. Der Wunschtraum, dem Stau einfach spontan auf der Autobahn davonzufliegen, liegt sicher noch in weiter Ferne. Ein fliegendes E-Auto bräuchte in jedem Fall eine Zulassung für den Straßenverkehr und für den Flugbetrieb müsste der*die Halter*in zudem eine Fluglizenz vorweisen. Abheben dürfte die Mischung aus Auto und Leichtflugzeug nur von ausgewiesenen Flugplätzen. In der Luft würden dann voraussichtlich dieselben Regeln wie für Leichtflugzeuge gelten.
Einige der geplanten Fortbewegungsmittel sollen wie ein Hubschrauber mit Rotoren senkrecht abheben können: Gerade diese Konstruktion soll dafür sorgen, dass auch in dicht bebauten Städten von vollen Straßen auf den freien Luftraum ausgewichen werden kann. Für diese fliegenden Autos wären sicher ebenfalls ausgewiesene Start- und Landeplätze eine Voraussetzung und außerdem müsste ein ausgebildete*r Pilot*in hinter dem Steuer Platz nehmen. Zudem ist der Flugverkehr über Städten besonders streng reguliert.
Der Countdown für XPeng läuft
Mit der Bekanntgabe eines geplanten Erscheinungstermins ihres außergewöhnlichen E-Autos mit Rotorblättern hat Hersteller XPeng den Druck auf sich und die Konkurrenz erhöht. Wir sind gespannt, ob im Jahr 2024 tatsächlich die ersten privaten fliegenden E-Autos unterwegs sind. In Deutschland dürfte dies unter anderem aufgrund bürokratischer Hürden noch dauern. Zumindest der fliegende Wechsel vom Straßenfahrzeug zum Flugzeug im Alltag ist in naher Zukunft schwer vorstellbar. Doch in anderen Ländern ist diese Art der Fortbewegungsmittel durchaus früher denkbar. Schließlich gibt es auch bei der Zulassung autonom fahrender Fahrzeuge riesige Unterschiede, was erlaubt ist und was nicht.