Solaranlage mieten statt kaufen: Das sind die Vorteile

Eine nachhaltige, praktische Lösung zur umweltfreundlichen Stromerzeugung sind Photovoltaikanlagen für daheim. Die Anschaffungskosten schrecken Sie ab, aber Sie wollen trotzdem von den Vorteilen der Solarenergie profitieren? Eine Solaranlage mieten kann eine gute Alternative zum Kauf sein. Wir erklären Ihnen, wie die Miete einer Solaranlage funktioniert.

Inzwischen gibt es viele innovative Solar-Lösungen, um am Haus oder im Garten Sonnenstrom zu gewinnen. Bei der Anschaffung solcher Anlagen stellt sich jedoch vor allem die Frage: Soll ich eine Solaranlage kaufen oder eignet sich ein Miet-Modell besser für mich?  


Das erwartet Sie hier


Mit Solaranlagen die Energiewende unterstützen

Deutschland steht am Scheideweg: Weg von fossilen Energien und hin zu nachhaltiger Energie. Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung sieht deutsche Klimaneutralität bis 2045 und schärfere Klimaschutzziele bis 2030 vor. Dazu gehören auch Photovoltaik-Ausbauziele.  

Diese werden durch das von der Bundesregierung beschlossene Solarpaket 1 und die Erhöhung der jährlichen Zubauziele weiter vorangetrieben. So soll der Ausbau ab 2026 mehr als dreimal so schnell erfolgen wie bisher. Und bis 2030 will man in Deutschland Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 215.000 MW (215 GW) auf Dächern und Freiflächen installieren. Zudem sollen bis 2030 mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. 

Dafür braucht es eine Infrastruktur, die Solarstrom speichert, einspeist und nutzbar macht. Obwohl hier vor allem die Politik gefragt ist, stellen Energieunternehmen wie EnBW die Weichen, um Solarenergie günstig und effizient zur Verfügung zu stellen.

Solaranlage am Dach eines Hauses

Eigentümer*innen, die eine Solaranlage mieten, können sich auf konstante Strompreise und umweltfreundliche Energie verlassen.

Wie funktioniert die Solaranlagen-Miete?

Wer Solarenergie nutzen will, kann Solaranlagen kaufen oder Photovoltaik zur Miete beziehen. Ein Vorteil: Bei der Solaranlagenmiete fallen für Sie keine großen Anschaffungskosten wie beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage an. Sie schließen einen Mietvertrag mit einem Anbieter ab und zahlen eine für etwa 15 bis 20 Jahre monatliche Miete. Darin sind meistens die Kosten für Wartung, Reparatur und Reinigung bereits enthalten. 

Als Mieter*in sind Sie also von wesentlichen zukünftigen Auf- und Ausgaben befreit – denn sollten Mängel auftreten, informiert man als Mieter*in den Vertragspartner. Anschließend kümmert sich die vermietende Solarfirma um die Organisation und Durchführung von Reparaturen. 

Die Nutzung der gemieteten PV-Anlage unterscheidet sich unterdessen nicht wesentlich von einer gekauften. Den produzierten Strom können Sie teilweise im Haushalt nutzen und Überschussstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Die Einspeisevergütung bekommen in der Regel die Mieter*innen, außer es ist vertraglich anders vereinbart.

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Solaranlage mieten oder kaufen: Was lohnt sich?

Vergleicht man Kauf- und Mietmodelle einer Solaranlage, ergeben sich für Verbraucher*innen bei beiden Varianten einige Vor- und Nachteile.  

Was sich davon eher lohnt, ist eine Frage des Aufwands und der Finanzen. 

Beim Kauf einer Photovoltaikanlage fällt eine hohe Anfangsinvestition an, jedoch nur geringe monatliche Kosten. Zudem haben Sie einigen Planungs- und Verwaltungsaufwand. Eine Solaranlage zu mieten lohnt sich also, wenn Sie gerade nicht genug Kapital für den Kauf haben, Sie aber trotzdem gerne grünen Strom produzieren wollen. Außerdem zahlen Sie erst monatlichen Mietkosten, wenn die Anlage in Betrieb ist.  

Der große Vorteil an der Miete ist, dass der Photovoltaik-Anbieter Installation und Wartung komplett übernimmt. Zudem entfällt beim Mietmodell der Großteil des Bürokratieaufwands: Denn das vermietende Unternehmen übernimmt die erforderlichen Schritte wie die Information der Bundesnetzagentur und den Abschluss von Versicherungen. 

Die Anschaffungskosten beim Mieten einer Solaranlage sind deutlich geringer. Ein weiterer Vorteil: Einige Mietverträge sehen vor, dass die Anlage nach Vertragsende kostenfrei in den Besitz der Mieter*innen übergeht. 

Ein Kauf ist wiederum für alle interessant, die vertraglich ungebunden bleiben möchten und hohe Investitionen nicht scheuen. Wer sich für einen Kauf entscheidet, kann darüber hinaus gegebenenfalls von Kredit- und Fördermöglichkeiten für die Finanzierung einer Solaranlage profitieren.  

Solaranlage mieten: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile   Nachteile 
  • Keine Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten 
  • Weniger Aufwand, da folgende Serviceleistungen in den meisten Verträgen enthalten sind:  
  • Regelmäßige Wartung 
  • Fernüberwachung der Anlage 
  • Versicherungsschutz 
  • Reparatur und Austausch defekter Teile 
  • Planungssichere, fixe Monatspauschale 
  • Sofortiger umweltfreundlich generierter Strom 
  • Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom möglich 
  • Nach Vertragsende Übernahme/Abkauf der Anlage möglich 
  • Weniger Bürokratie für Mieter*innen 
  • Miete bietet einen effektiven Schutz vor Inflation und steigenden Preisen. Inflationsbereinigt sinkt der Mietbetrag im Laufe der Zeit.
  • Preis- und Vertragsbindung, bei Verkauf oder der Vererbung des Hauses muss Mietvertrag weitergeführt werden. 
  • Die Solaranlage ist nicht eigener Besitz 
  • Einspeisevergütung/Förderung lohnt sich nur bei großer Dachfläche mit viel Stromerzeugung 
  • Gesamtkosten einer gemieteten Solaranlage können höher als bei gekaufter Anlage sein 

 

Was kostet es, eine Photovoltaik-Anlage zu mieten?

Eines steht fest: Der Kauf einer Solaranlage ist teuer. Dabei kommt es vor allem auf Anlagen- und Dachgröße, Montageaufwand, Modultyp sowie auf Ertragskosten an. In der Regel ist beim Kauf je nach Anlagengröße mit 10.000 bis 18.000 Euro zu rechnen. 

Mieter*innen einer Solaranlage dürfen – je nach Größe der Anlage und gewähltem Tarif –Kosten ab 100 bis 240 Euro monatlich erwarten. Mit Größe der Anlage, steigt der monatliche Preis. Kosten für Planung, Anschaffung und Instandhaltung sind in der Regel von der Monatspauschale abgedeckt. Die monatlichen Kosten für eine PV-Miete setzen sich somit aus der Pauschale und, falls nötig, aus zusätzlich benötigtem Reststrom zusammen. Zusätzliche monatliche Kosten von 60 bis 90 € fallen für Photovoltaikanlagen mit Speicher an, abhängig von der Anlagengröße sowie den verwendeten Komponenten. Die Mietkosten pro Monat bleiben während der kompletten Laufzeit des Vertrags konstant und steigen auch bei höherer Inflation nicht an.

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PV-Anlage mieten, pachten oder leasen? Das sind die Unterschiede.

Wer Solaranlagen mieten will, ist auf der Suche nach einer Kombination aus Umweltschutz und konstanten Energiepreisen. Jedoch lässt sich Photovoltaik nicht nur mieten, sondern auch pachten und leasen.  Die Begriffe „mieten“ und „pachten“ werden häufig synonym verwendet, es gibt dabei allerdings einen entscheidenden, rechtlichen Unterschied: Beim Mieten einer Solaranlage dürfen die Mieter*innen den erzeugten Strom nutzen, aber nicht verkaufen. Mit einem Pachtvertrag hat die pachtende Person allerdings das Recht, mit der Anlage einen Ertrag zu erzielen: zum Beispiel durch den Verkauf des Stroms ins Netz und die daraus resultierende Vergütung. Bei kleineren Anlagen, wie auf Einfamilienhäusern, fällt in der Regel keine Gewerbesteuer an, da die Grenze bei 24.500 Euro Gewinn pro Jahr liegt. Zwar erlauben die meisten Mietmodelle für Solaranlagen den Mieter*innen einen Verkauf und die Vergütung von überschüssigem Strom, rechtlich handelt es sich aber um Pachtverträge. Trotzdem verwenden viele Anbieter den Begriff „mieten“, weil er geläufiger ist. 

Bei einem Leasingvertrag zahlt der oder die Leasingnehmer*in über einen bestimmten Zeitraum eine monatliche Gebühr. Zum Ende der Vertragslaufzeit kann man die Anlage gegen eine zusätzliche Zahlung übernehmen, ähnlich wie bei den meisten Mietverträgen für PV-Anlagen. Allerdings ist der Leasinggeber, im Gegensatz zu Miet-Modellen, nicht für Reparaturen oder Wartung zuständig, sondern die Person, die least. 

Eine weitere Option ist die Vermietung einer eigenen Dachfläche an externe Photovoltaik-Anbieter. Vor allem Landwirt*innen mit großen Stallanlagen und Besitzer*innen großer Lagerhallen nutzen gern diese Möglichkeit, um etwas zusätzliches Geld zu verdienen. 

Das Prinzip ist ganz einfach: Sie stellen Ihre Dachfläche Dritten zur Installation von Solarzellen zur Verfügung und erhalten dafür eine einmalige Zahlung (ca. 4.000 – 9.000) oder eine Gewinnbeteiligung an der jährlichen Einspeisevergütungen (ca. 5 Prozent/2-5 € pro m²). In der Regel läuft die Vermietung zwischen 15 und 20 Jahren. 

Geeignet ist dieses Modell jedoch nur für Dachflächen über 600 m². Idealerweise ist Ihr Dach mindestens 1.000 m² groß. Einen kleinen Haken gibt es auch: Der erzeugte Strom wird komplett in das öffentliche Netz eingespeist. Nutzen dürfen Sie ihn nicht. 

Nachaufnahme: Sonne scheint auf Solaranlage

Photovoltaik-Miete ist besonders praktisch, da der Anbieter die Installation und Wartung übernimmt.

Kann ich eine Solaranlage mit Speicher und Wallbox mieten?

Die Installation eines Stromspeichers zusätzlich zur Photovoltaikanlage maximiert den Eigenverbrauch von erzeugtem Solarstrom. So können Sie rund um die Uhr, die selbst produzierte Energie nutzen, auch bei schlechtem Wetter.  

Auch der Kauf von privaten Wallboxen wird mit der steigenden Verbreitung von Elektroautos immer beliebter. Denn so ist das Aufladen des Elektroautos mit eigenem Solarstrom möglich.  

Theoretisch ist es sogar möglich, einen separaten Stromspeicher zu kaufen und mit der gemieteten Photovoltaikanlage zu betreiben: vor allem dann, wenn der Speicher nicht direkt mit der Anlage verbunden ist. In der Praxis kann das allerdings etwas komplizierter sein, vor allem wenn man sich eine intelligente Steuerung wünscht und die Komponenten dafür miteinander kommunizieren müssen. Viele Anbieter bieten deshalb mittlerweile auch Speicher und Wallboxen zur Miete an, sodass die unterschiedlichen Komponenten miteinander kompatibel sind.

SENEC Haus mit Auto Speicher Wallbox

Eine Kombination aus Wallbox und einer Photovoltaikanlage bringt viele Vorteile: Sie ermöglicht das Aufladen Ihres Elektroautos mit kostengünstigem und umweltfreundlichem Solarstrom direkt zu Hause (© SENEC).

Darauf ist außerdem zu achten

Um eine Solaranlage zu mieten, sollten Sie im Voraus folgende Fragen klären:

Wer haftet für die Solaranlage? 

Bei Schäden an oder durch die Solaranlage ist zu klären, wer dafür haftet. Die Haftungsfrage ist daher im Voraus vertraglich festzuhalten. Meist ist jedoch der Versicherungsschutz für Mieter*innen bereits inklusive. 

Was passiert nach Mietende? 

Je nach Vertrag wird die Anlage nach Vertragsende vom Anbieter abgebaut oder dem*der Nutzer*in zum aktuellen Marktwert zum Kauf angeboten. Andere Vertragsmodelle sehen eine Übernahme der Anlage nach ca. 10 bis 15 Jahren vor. Auch dies ist in den Mietkonditionen zu klären. 

Gibt es eine Einspeisevergütung? 

Einige Mietmodelle sehen nur den Eigenverbrauch des Solarstroms vor, andere wiederum enthalten eine Einspeisevergütung. Profitieren können Sie daher nur von staatlicher Photovoltaik-Förderung, wenn Sie auch Solarstrom ins Stromnetz einspeisen.  

Darüber hinaus sind Besitzer*innen privater Solaranlagen seit Januar 2023 von der Mehrwertsteuer befreit. Denn der Umsatzsteuersatz der Lieferung und Installation von PV-Anlagen beträgt seit dem 01.01.23 null Prozent. Für gekaufte Solaranlagen und in manchen Fällen auch bei einer Photovoltaikanlagenmiete entfällt die Mehrwertsteuer.  

Für alle Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern sowie Nebengebäuden (zum Beispiel Carports), die eine Leistung bis 30 kWp haben, gilt zudem seit Anfang 2023 keine Einkommenssteuerpflicht mehr. 

Wie lang ist die Vertragslaufzeit und welche Kündigungsrechte gibt es? 

Eine Solaranlage zu mieten, bedeutet, sich vertraglich an PV-Anbieter zu binden. Es ist daher zu klären, wann der Vertrag endet und welche Kündigungsrechte Sie haben. Gibt es Sonderkündigungsrechte? In welchen Fristen lässt sich der Vertrag vorzeitig beenden? 

Fazit: Solaranlage mieten – ganz einfach

Ob Sie lieber eine Photovoltaikanlage kaufen oder mieten möchten, liegt ganz an Ihren Anforderungen. Vor- und Nachteile haben beide Optionen. 

Aber mittlerweile etabliert sich die Photovoltaik-Miete als zukunftsweisende Alternative zum Kauf von PV-Anlagen. Sie bietet Hausbesitzer*innen die Vorteile der Solarenergie, ohne die finanziellen Aufwände (hohe Investitionskosten) und Risiken (Ausfall der Anlage) sowie die bürokratischen Hürden eines Direktkaufs. Auch beim Leasing kann eine Solaranlage gegen eine monatliche Gebühr genutzt werden. Hier bleibt mehr Verantwortung bei den Leasingnehmer*innen, die sich selbst um Wartungen und Reparaturen kümmern müssen. Außerdem bietet die Miete mit ein komplettes Leistungspaket von Vor-Ort-Beratung über Installation und Zählerwechsel bis zu Wartung und Versicherung an. Das spart Zeit, Geld – und nicht zuletzt Nerven.  

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