Lohnt sich eine Photovoltaikanlage? Alles, was Sie wissen müssen

Kaum etwas ist angenehmer, als morgens sanft von der Sonne geweckt zu werden. Aber ihre Strahlen verleihen nicht nur uns Energie, sondern können mittels einer Photovoltaikanlage in echten Strom umgewandelt werden. Zwar sinkt die Vergütung für das Einspeisen von Solarstrom ins öffentliche Stromnetz stetig. Doch wir zeigen, warum sich Solaranlagen trotzdem auszahlen.

Das Attraktive an Photovoltaik ist, dass die flexiblen Module vielerorts eingesetzt werden können: Auf dem eigenen Hausdach, als  Balkonkraftwerk oder sogar als  Solar-Carport. Im Jahr 2023 wurden bereits 11,9 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms durch PV-Anlagen produziert. Doch lohnt sich Photovoltaik? Wir klären die Argumente dafür und dagegen.


Das erwartet Sie hier


Photovoltaik lohnt sich nicht: Wahrheit oder Irrtum?

Immer wieder kann man lesen, Photovoltaik lohne sich nicht. Und die Argumente dafür sind stets die gleichen: die hohen Investitionskosten in eine neue Solaranlage, die sinkende Vergütung für die Netzeinspeisung oder die geringe Anzahl an Sonnenstunden in Deutschland. Aber wie viel Wahrheit steckt eigentlich dahinter? Wir nehmen es schon einmal vorweg: Photovoltaikanlagen sind nach wie vor sinnvoll und lukrativ.

In Hinblick auf den Klimaschutz lohnt sich eine Solaranlage von Anfang an. Sie produziert „grünen“ Strom durch die Kraft der Sonne. Dadurch schont sie die Umwelt im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Noch dazu ist eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich meist profitabel. Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto schneller haben Sie die Investition in die Anlage wieder eingebracht. Denn: Der (kostenlose) Strom vom Dach ist deutlich günstiger als der aus dem Netz.

Beim wirtschaftlichen Aspekt muss man die langfristige Gesamtrendite bzw. den mit Photovoltaik erzielten Ertrag oder Überschuss betrachten. Der Ertrag einer PV-Anlage besteht aus zwei Komponenten: dem erzeugten Strom (kWh) und dem finanziellen Gewinn. Diesen Gewinn erzielen Sie aus der Einspeisevergütung und den Einsparungen durch Eigenverbrauch. Stromspeicher können den Eigenverbrauch steigern und rentieren sich durch sinkende Preise und hohe Stromkosten zunehmend.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die einzelnen Faktoren, die für die Frage relevant sind, ob sich Photovoltaik lohnt.

Übrigens: In einigen Bundesländern gibt es bereits eine Pflicht, bei Neubauten oder Dachsanierungen eine Solaranlage zu installieren. Diese Vorschrift könnte künftig in noch mehr Regionen gelten. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Solarpflicht-Ratgeber.

EnBW Solarpark in Ingoldingen

Dass die Sonne in Deutschland zu selten scheint, ist ein Mythos: Jährlich freuen wir uns im Schnitt über 1.600 Sonnenstunden, das entspricht 66 vollen Tagen (Bild: © EnBW).

Der Solarertrag einer PV-Anlage

Der Ertrag an Kilowattstunden einer Photovoltaikanlage ist die Menge an Strom, die sie in einem bestimmten Zeitraum produziert. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe der Anlage, der Sonneneinstrahlung, der Ausrichtung und Neigung der Module sowie der Effizienz der Anlage. Es gibt verschiedene Online-Rechner und Schätztools, mit denen man den potenziellen Ertrag einer Photovoltaikanlage berechnen kann. Für eine möglichst genaue Berechnung sollten Sie individuelle Faktoren wie den Standort der PV-Anlage, die Dachbeschaffenheit (Neigung und Ausrichtung der Solaranlage) und die Verschattung mit einbeziehen.

In Deutschland liegt der jährliche Stromertrag bei etwa 800 bis 1.200 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt-Peak (kWp).

Was bedeutet die Maßeinheit kWp?

Kilowatt-Peak (kWp) gibt die maximale Leistung von Photovoltaikmodulen unter standardisierten Testbedingungen (STC) an. Dabei entspricht ein Kilowatt-Peak vier bis sechs Solarmodulen, die eine Dachfläche von etwa acht bis 10 Quadratmetern einnehmen.

Diese maximale Leistung wird auch als Nennleistung bezeichnet und unterscheidet sich vom tatsächlichen Ertrag. Je nach Größe der Anlage nutzt man auch größere Einheiten wie Megawatt-Peak (mWp) oder Gigawatt-Peak (gWp). Der tatsächliche Stromertrag einer Anlage wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen und kann von der Nennleistung abweichen.

Regionale und saisonale Unterschiede

Der Solarertrag kann je nach Region variieren, da die Sonneneinstrahlung unterschiedlich ist. Diese ist einer der wichtigsten Faktoren: Je mehr Sonne die Module abbekommen, desto mehr Strom erzeugen sie.

Es gibt zwei Arten von Sonneneinstrahlung: direkt und indirekt (diffus). Direkte Strahlung ist bei wolkenlosem Himmel am stärksten. Indirekte Strahlung tritt hingegen bei Bewölkung oder Reflexion auf und ist schwächer, aber konstanter. Im Sommer ist die Einstrahlung etwa fünfmal höher als im Winter.

Insgesamt bekommt Deutschland rund 1600 Sonnenstunden pro Jahr, also 66 volle Tage. Das oft angeführte Argument gegen PV-Anlagen, dass die Sonne hierzulande zu wenig scheine, kann damit widerlegt werden. Noch konkreter: In Deutschland beträgt die jährliche Sonneneinstrahlung im Durchschnitt etwa 1.000 kWh/m2. Im Norden liegt sie zwischen 800 und 1.000 kWh/m2, im Süden zwischen 1.000 und 1.170 kWh/m2.

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Amortisation der PV-Anlage: Wann rentiert sich eine Solaranlage?

Bei der Frage, nach wie vielen Jahren sich eine PV-Anlage rentiert, geht es um die Amortisationszeit. Das ist die Zeit, bis man die Anschaffungskosten wieder hereingeholt hat. Einfluss auf die Amortisationsdauer hat:

  • Einerseits der Preis der Solaranlage: Die Anschaffungskosten sind recht hoch, oft im fünfstelligen Bereich.
  • Andererseits der finanzielle Ertrag der Photovoltaikanlage. Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle: die Einsparungen durch selbst erzeugten Strom und die Einnahmen aus der Einspeisung ins Netz. Auch ob Sie den Strom zum Eigenverbrauch nutzen oder vollständig ins Netz einspeisen, beeinflusst die Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Kosten einer Solaranlage

Es sind vor allem die Anschaffungskosten einer PV-Anlage, die Menschen davon abhalten, eigenen Solarstrom zu produzieren. Darum ist die Frage durchaus berechtigt, ob oder ab wann sich eine Photovoltaikanlage finanziell lohnt. Hierbei sollten die Kosten jedoch auf die gesamte Lebenszeit der Solaranlage betrachtet werden. Im Schnitt beträgt die Nutzungsdauer bei einer gut gewarteten Solaranlage 20 bis 30 Jahre.

Die Energiekrise hat die Preise für Solaranlagen zwischenzeitlich in die Höhe getrieben. 2024 sind die Preise und Lieferzeiten jedoch wieder auf einem normalen Niveau. Der Anschaffungspreis für Solaranlagen wird pro Kilowatt-Peak bemessen, also über die Nennleistung der Anlage.

Laut der deutschen Solar-Handelsplattform pvXchange lag der durchschnittliche Großhandelspreis für hocheffiziente Solarmodule im Juli 2024 bei 190 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp). Hierbei handelt es sich um den Nettopreis, nicht den Endkundenpreis. Für eine schlüsselfertige Solaranlage auf dem Dach – inklusive Installation und Montage – muss dieser Preis mit dem Faktor 5 bis 8 multipliziert werden, was zwischen 950 und 1.520 Euro pro Kilowatt-Peak bedeutet. Im Juli 2023 lag der Preis für hocheffiziente Solarmodule noch bei 320 Euro pro Kilowatt-Peak.

Beachten Sie: Mit zunehmender Größe der Anlage sinken die Kosten pro Kilowatt-Peak. Ein Grund dafür ist, dass die Montagekosten bei größeren Anlagen weniger ins Gewicht fallen. Während zum Beispiel eine Anlage mit fünf Kilowatt-Peak etwa 1.230 Euro pro Kilowatt-Peak kostet, reduziert sich dieser Preis bei zehn Kilowatt-Peak auf rund 970 Euro. Die Preisspanne der durchschnittlichen Gesamtkosten liegt aktuell (Stand: 2024) zwischen knapp 6000 Euro für kleine Anlagen ab vier Kilowatt-Peak und bis zu etwa 9.700 Euro für größere Anlagen mit zehn Kilowatt-Peak.

Holen Sie sich auf jeden Fall mehrere Angebote ein. Vergleichen Sie verschiedene Anbieter, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

Gut zu wissen: Kleine Photovoltaikanlagen unter vier Kilowatt-Peak sind oft teurer und schwer zu bekommen. Viele Handwerksbetriebe lehnen solche Aufträge ab. Hier ist eine Mini-Solaranlage, auch Balkonkraftwerk genannt, eine gute Alternative. Diese können Sie selbst auf der Terrasse, Fassade, dem Balkongeländer oder auch dem Dach anbringen. Balkonkraftwerke decken zehn bis 20 Prozent des Strombedarfs und rentieren sich meist innerhalb weniger Jahre.

Jährlich können Sie zudem mit zusätzlichen Kosten für Wartung, Reparatur etc. von durchschnittlich 250 Euro rechnen. Die Kosten für die Anschaffung können noch leicht steigen, wenn die Anlage über ein Darlehen finanziert wird und Zinsen hinzukommen.

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Solaranlage mit Eigenverbrauch

Eine Option, Photovoltaik zu nutzen, ist als Eigenverbrauchsanlage. Dabei nutzen Sie möglichst viel des selbst produzierten Stroms direkt, während Sie den nicht verbrauchten Teil an das öffentliche Stromnetz abgeben (Überschusseinspeisung). Besonders bei einem hohen Eigenverbrauch hat diese Option Vorteile, da Sie dadurch die Kosten für Strom vom Anbieter einsparen. Nach der Installation erzeugt die Anlage so weitgehend kostenfreien Strom, abgesehen von geringen Betriebskosten wie für die Wartung und Versicherung.

Auch wichtig bei der Frage, ob sich eine Solaranlage lohnt: der „Stromgestehungskosten“-Wert. Das ist der Preis für selbst erzeugten Strom auf Basis der Anschaffungskosten und der erwarteten Stromproduktion. Er beträgt oft zwischen 10 und 16 Cent pro Kilowattstunde bei einem Zeitraum von 20 Jahren. Damit sind die Preise hier deutlich günstiger als beim Netzstrom, der etwa 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde kostet. Auf den Eigenverbrauch fallen übrigens keine zusätzlichen Abgaben oder Steuern an.

Beim Eigenverbrauch von PV-Anlagen sind zwei Kennzahlen wichtig:

  • Autarkiegrad: Dieser zeigt an, wie viel Prozent des Strombedarfs durch Solarstrom gedeckt werden. Ein höherer Autarkiegrad bedeutet, dass Sie weniger externen Strom zukaufen müssen.
  • Eigenverbrauchsquote: Diese beschreibt, welchen Anteil des erzeugten Solarstroms Sie direkt im Haushalt nutzen. Ein höherer Wert bedeutet weniger Einspeisung ins öffentliche Netz. Kleinere PV-Anlagen haben tendenziell eine höhere Eigenverbrauchsquote. Ein Beispiel zu dieser Kennzahl: Eine Solaranlage produziert 8.000 Kilowattstunden Strom. Davon verbraucht der Haushalt 4.000 Kilowattstunden selbst. Die übrigen 4.000 Kilowattstunden werden ins Netz eingespeist. Somit liegt die Eigenverbrauchsquote bei 50 Prozent.

Bei einer durchschnittlichen PV-Anlage ist ein Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 Prozent realistisch. Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher steigt dieser Anteil auf ca. 70 Prozent.

Ihren Solarstrom-Eigenverbrauch berechnen Sie wie folgt:

Eigenverbrauch = produzierte Solarstrommenge – eingespeiste Strommenge

Für den ins Netz eingespeisten Strom bekommen Sie eine gesetzlich festgelegte Vergütung. Diese ist über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) geregelt. Ab August 2024 beträgt die sogenannte Einspeisevergütung

  • für PV-Anlagen bis zehn Kilowatt-Peak 8,04 Cent pro Kilowattstunde
  • für Anlagen von zehn bis 40 Kilowatt-Peak 6,96 Cent pro Kilowattstunde

Diese Werte gelten für jede Solaranlage, die bis zum 30.01.2025 in Betrieb geht. Bei Inbetriebnahme zwischen Februar und Juli 2024 gibt es 8,11 Cent bzw. 7,03 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Acht Cent sind weniger als Sie die selbst erzeugte Kilowattstunde kostet.

Die Differenz zwischen den Stromgestehungskosten von privater Solarenergie und den Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz ist in den letzten Jahren weiter gestiegen. In der Regel ist es daher wirtschaftlich von Vorteil, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Allerdings ist es normalerweise auch bei vielen elektrischen Verbrauchern und einem Stromspeicher nicht möglich, den gesamten produzierten Strom selbst zu verwenden. Hier kann sich die Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom lohnen.

Wie viel Sie durch die Nutzung des selbst erzeugten Stroms im Vergleich zum gekauften Strom sparen können, sehen Sie an einer Beispielrechnung. Folgende Annahmen gelten:

  • Jährlicher Stromverbrauch: 4.500 Kilowattstunde
  • Leistung der Photovoltaikanlage: 10 Kilowatt-Peak
  • Erzeugter Solarstrom in 20 Jahren: 203.313 Kilowattstunden
  • Eigenverbrauch: 30 Prozent
  • Aktueller Strompreis aus dem Netz: 30 Cent pro Kilowattstunde
  • Geschätzte Strompreiserhöhung pro Jahr: 5 Prozent
  • Einspeisevergütung: 8,04 Cent pro Kilowattstunde
  • Betriebskosten über 20 Jahre: 5.000 Euro
Kostenpunkt  Mit PV-Anlage (30 Prozent Eigenverbrauch)  Ohne PV-Anlage (100 Prozent Strombezug aus dem Netz) 
Anschaffungskosten  9.700 Euro  0 Euro 
Kosten für Netzstrom (inkl. 5 Prozent jährlicher Preissteigerung)  14.383,69 Euro  44.639,04 Euro 
Betriebskosten PV-Anlage (20 Jahre)  5.000 Euro  0 Euro 
Einspeisevergütung   11.448,50 Euro  0 Euro 
Gesamtkosten  17.635,19 Euro  44.639,04 Euro 
Gespart  27.003,85 Euro  0 Euro 

Diese Berechnung zeigt, dass man mit der Investition in eine Photovoltaikanlage (ohne Stromspeicher) unter den angenommenen Voraussetzungen 27.000 Euro über 20 Jahre einsparen kann. Mit einem Stromspeicher können Sie Ihren Eigenverbrauch weiter steigern und noch mehr sparen.

Bei jährlichen Einsparungen von 1.350 Euro, den Anschaffungskosten von 9.700 Euro und den jährlichen Wartungskosten von 250 Euro amortisiert sich Ihre PV-Anlage ohne Speicher voraussichtlich in ca. neun Jahren. Beachten Sie, dass diese Rechnung eine vereinfachte Darstellung ist und nur zur Veranschaulichung dient. Die tatsächliche Entwicklung richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie der Sonneneinstrahlung, tatsächlichen Strompreisentwicklung, technischen Details der Anlage etc.

Strommasten im Grünen

Strom aus dem Netz kostet pro Kilowattstunde etwa 30 bis 40 Cent, während die Gestehungskosten mit Solaranlage nur zwischen 10 und 16 Cent liegen.

Solaranlage mit Volleinspeisung

Seit Juli 2022 gibt es für neue Solaranlagen, die ihren gesamten Strom ins öffentliche Netz einspeisen, eine besonders attraktive Vergütung. Diese sogenannten Volleinspeiseanlagen bieten folgende Vorteile:

  • höhere Vergütungssätze, da der Eigenverbrauchsvorteil entfällt (§§ 48 Abs. 2a, 49, 53 EEG 2023):
  • 12,87 Cent pro Kilowattstunde für die ersten 10 Kilowatt-Peak
  • 10,79 Cent pro Kilowattstunde für den Anlagenteil über zehn bis 100 Kilowatt-Peak
  • 8,91 Cent pro Kilowattstunde für den Anlagenteil über 100 bis 400 Kilowatt-Peak
  • jährliche Entscheidungsmöglichkeit, ob Sie weiterhin voll einspeisen oder auf Eigenverbrauch umstellen möchten.

Wann lohnt sich die Volleinspeisung?

Je größer die Anlage ist, desto günstiger wird sie pro Kilowattstunde und desto schneller amortisiert sie sich. Eine volleinspeisende Anlage sollte mindestens zehn Kilowatt-Peak haben und möglichst alle geeigneten Dachflächen belegen. Wenn Sie wenig Strom selbst verbrauchen, lohnt sich die Volleinspeisung eher. Ist der Netzstrom günstig, lohnt es sich mehr, den Strom zur höheren Volleinspeisevergütung zu verkaufen, da Sie weniger durch Eigenverbrauch sparen. Wenn die Produktionskosten für den Strom unter den Vergütungssätzen liegen, ist eine Volleinspeisung wirtschaftlich. Die Anschaffungskosten können dann in weniger als 20 Jahren amortisiert werden.

Generell kann man aber sagen, dass sich diese Variante für private Wohngebäude in der Regel nicht rentiert. Außer sie dient als Ergänzung zu einer ausreichend großen Anlage für den Eigenverbrauch. Wichtig zu beachten, wenn Sie sich für die Option Volleinspeisung entscheiden: Sie müssen jährlich bis zum 1. Dezember beim Netzbetreiber melden, ob Sie weiterhin voll einspeisen möchten.

Übrigens: Nach 20 Jahren entfällt die Einspeisevergütung durch die EEG-Förderung. Hier kann dann die Umstellung auf Eigenverbrauch sinnvoll sein.

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Wann lohnt sich Photovoltaik am meisten?

Wann sich eine PV-Anlage lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Maßgeblich sind die Eigenverbrauchsquote, die Strompreisentwicklung und die Anschaffungskosten. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die diese Frage beeinflussen:

  • Dachfläche: Die Größe Ihrer Solaranlage hängt von der zur Verfügung stehenden Dachfläche ab. Die Größe bestimmt, wie viele PV-Module installiert werden können und dementsprechend auch, mit wie viel Stromertrag Sie rechnen können. Für ein Kilowatt Photovoltaik-Leistung brauchen Sie etwa 5–6 m² Dachfläche. Achten Sie darauf, ob die Dachfläche durch Gauben, Schornsteine oder ähnliches beschränkt wird. Hinweis: Wohnen Sie in einem Reihenhaus, sollten Sie daran denken, dass ein Mindestabstand von 0,5 bis 1,25 Metern (abhängig von Bauordnung und Bundesland) zwischen Brandschutzwand und Anlage eingehalten werden muss.
  • Beschattung: Bäume oder Gebäude in der direkten Umgebung können durchaus viel Schatten werfen. Das kann den Stromertrag einer Solaranlagen stark einschränken. Unter diesem Aspekt ist es auch wichtig, dass Sie die PV-Anlage regelmäßig reinigen lassen. So entfernen Sie Verschmutzungen und ermöglichen einen guten Wirkungsgrad sowie eine möglichst lange Lebensdauer.
  • Dachneigung: Sie spielt eine wichtige Rolle, kann aber mittlerweile durch besondere Montagesysteme für Solarmodule ausgeglichen werden. So können Sie den Zeitraum, in dem die Sonne auf die PV-Anlage scheint, verlängern. Ideal ist eine Dachneigung von 30 Grad.
  • Dachausrichtung: Die Ausrichtung des Daches sollte zwar ebenfalls beachtet werden, spielt aber in Kombination mit einem Batteriespeicher eine eher untergeordnete Rolle. Durch den Speicher können Sie eventuelle Schwankungen bei der Stromerzeugung ausgleichen. Ideal wäre eine Südausrichtung.

Fallen all diese Faktoren positiv aus, ist der zu erwartende Stromgewinn höher. Je mehr Strom Sie also mit Ihrer Photovoltaikanlage erzeugen können, desto mehr lohnt sich auch die Anschaffung.

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Was kann ich eigentlich mit einer Kilowattstunde machen?

Der Energieverbrauch wird in Kilowattstunden angegeben, aber wie viel Energie ist eigentlich eine Kilowattstunde? Mit einer Kilowattstunde können Sie 133 Scheiben Brot toasten, eine Stunde lang Ihre Haare föhnen, 50 Stunden am Notebook arbeiten, sieben Stunden Fernsehen gucken oder 70 Tassen Kaffee kochen. Ganz schön viel Energie, oder? Was Sie noch alles mit einer Kilowattstunde machen können, lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema.

Lohnt sich Photovoltaik mit Speicher?

In der Regel wird der Solarstrom nicht zur selben Zeit erzeugt, in der wir ihn brauchen. Werktags verbrauchen wir zum Beispiel vor allem morgens und abends Strom. Doch ein Großteil des Solarstroms wird tagsüber produziert. Auch wenn ein Batteriespeicher die Anschaffungskosten erhöht, ist er durchaus sinnvoll: Mit einem Speicher sind Sie bei der Nutzung des Solarstroms unabhängig von der Zeit, in der er erzeugt wird.

Produziert die PV-Anlage tagsüber Strom, den Sie im Haushalt gerade nicht brauchen, wird die erzeugte Energie zwischengespeichert und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise abends, abgerufen werden. Ein Batteriespeicher erhöht also den Anteil, den Sie von Ihrem selbsterzeugten Strom auch selbst z. B. zum Kochen, Fernsehen, Laden des E-Autos an der Wallbox etc. nutzen können. So werden Sie unabhängiger vom Stromversorger und fördern in Zeiten von steigenden Strompreisen Ihre Autarkie.

Durch einen Stromspeicher können Sie den Eigenverbrauch nicht nur erhöhen, sondern mehr als verdoppeln. Auch der Autarkiegrad des gesamten Strombedarfs wächst dadurch – auf um die 60 bis 70 Prozent.

Gut zu wissen: Photovoltaik lohnt sich besonders, wenn Sie Ihre Solaranlage mit einer Wärmepumpe kombinieren, da sich diese ebenfalls mit dem selbst erzeugten Strom betreiben lässt.

Übrigens: „Zu viel“ erzeugter Solarstrom wird erst dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist, wenn der Stromspeicher voll ist. So wird die öffentliche Netzinfrastruktur entlastet.

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Förderungen für Photovoltaik: Zuschuss zur Solaranlage

Wenn Sie sich für eine Solaranlage entscheiden, haben Sie die Möglichkeit, Förderungen zur Finanzierung zu beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet einen sogenannten Förderkredit an, der ab 5,21 Prozent effektivem Jahreszins beginnt und bis zu 100 Prozent der Investitionssumme deckt. Den KfW-Kredit 270 beantragen Sie nicht direkt bei der KfW, sondern bei Ihrer Bank. Beachten Sie: Der Antrag auf den Kredit muss eingehen, bevor Sie mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen.

Zudem können Sie mit einem entsprechenden Förderkredit der KfW nicht nur die Neuanschaffung einer PV-Anlage mit oder ohne Batteriespeicher fördern, sondern ebenso eine bestehende Solaranlage um einen Batteriespeicher erweitern.

Über die staatliche Förderung der KfW hinaus gibt es außerdem diverse länderspezifische und regionale Angebote in Form von Darlehen, Zuschüssen oder der Übernahme von Planungskosten.

Die bekannteste Form der Förderung ist die EEG-Einspeisevergütung. Dabei werden Betreiber*innen einer Photovoltaik-Anlage bezahlt, wenn sie eigens produzierten Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre ab Inbetriebnahme der Solaranlage.

Wie bereits oben erklärt, gibt es zwei Arten der Einspeisevergütung:

  • Zum einen für eine Volleinspeisung, bei der Sie den gesamten produzierten Strom ans Netz abgeben.
  • Zum anderen für Anlagen mit Eigenversorgung, bei denen Sie nur einen Teil des Stroms ins Netz einspeisen und den Rest selbst nutzen.

Aufgrund der EEG-Reform profitieren ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommene Neuanlagen von höheren Einspeisevergütungen. Aber: Seit dem 31. Januar 2024 sinken die Vergütungssätze alle sechs Monate um ein Prozent. Wegen dieser sogenannten Degression lohnt es sich, eine Photovoltaikanlage möglichst früh in Betrieb zu nehmen. Ist Ihre Anlage aber erst einmal installiert, erhalten Sie 20 Jahre lang die festgelegten Konditionen.

Profitieren Sie von der Steuerbefreiung für PV-Anlagen

Die steuerlichen Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen in Deutschland haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Egal, ob Sie eine neue Anlage installieren oder einen bestehenden Speicher nachrüsten – für die meisten Anlagen fällt keine Mehrwertsteuer mehr an. Das gilt auch für Balkonkraftwerke. Dabei gelten folgende Voraussetzungen:

  • Die PV-Anlage befindet sich auf oder nahe einem Wohngebäude (auch Carports, Garagen, Scheunen, öffentliche und gemeinnützige Gebäude).
  • Die Leistung der Anlage beträgt laut Marktstammdatenregister maximal 30 Kilowatt-Peak.
  • Der Betreiber selbst bekommt die Rechnung.

Rückwirkend seit dem 1. Januar 2022 sind bestimmte Solaranlagen von der Einkommensteuer befreit, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:

  • Die PV-Anlage hat eine Leistung von höchstens 30 Kilowatt-Peak und ist auf bzw. an einem Einfamilienhaus, Nebengebäude oder einer Gewerbeimmobilie installiert.
  • Die Anlage weist eine Leistung von maximal 15 Kilowatt-Peak pro Einheit auf und ist auf bzw. an einem Mehrfamilienhaus oder einem Gebäude mit Gewerbeflächen installiert.

Diese Steuerbefreiungen gelten nicht für sehr große Photovoltaikanlagen über 30 Kilowatt-Peak oder Anlagen, die vor 2023 installiert wurden.

Bei dem Kauf einer Solaranlage müssen Sie seit dem 1. Januar 2023 zudem keine Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch zahlen.

Ist eine Solaranlage steuerlich absetzbar?

Wenn Sie 2023 oder später eine neue Solaranlage für Ihr eigenes Zuhause gekauft haben oder kaufen, müssen Sie keine spezielle Steuerpflicht beachten. Sie können die Kosten für den Kauf, die Wartung oder Reparaturen nicht von der Steuer absetzen. Wer jedoch vor 2023 eine Solaranlage angeschafft und dafür ein Gewerbe angemeldet hat, kann steuerlich profitieren. Das betrifft sowohl die Anschaffungskosten als auch die laufenden Betriebskosten der Anlage. Dabei gelten folgende Regelungen:

  • Sie können die im Kaufpreis enthaltene Umsatzsteuer zurückerstattet bekommen, wenn Sie sich für die Regelbesteuerung anstatt für die Kleinunternehmerregelung entscheiden.
  • Laufende Betriebskosten wie Kreditzinsen, Versicherungsbeiträge für die Solaranlage und Mieten für Stromzähler sind steuerlich begünstigt (EK-Steuer genannt).
  • Sie können die Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer der Anlage abschreiben, was auch steuerlich anerkannt wird (ebenfalls EK-Steuer).
  • Wenn Sie eine private Photovoltaikanlage betreiben, können Sie die Kosten für handwerkliche Dienstleistungen von der Steuer absetzen – ähnlich wie bei anderen Dienstleistungen im Haushalt nach § 35a Absatz 3 des Einkommensteuergesetzes.
  • Die absetzbaren Kosten beziehen sich jedoch nur auf die Arbeit der Handwerker, nicht auf die Materialkosten. Sie sind auf 20 Prozent von insgesamt 6.000 Euro pro Jahr begrenzt. Somit können Sie also jährlich bis zu 1.200 Euro steuerlich geltend machen.

Fazit: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage? Ja!

Wir fassen zusammen: Solaranlagen lohnen sich. Je nach Verbrauch kann sich die Investition in eine Solaranlage nach rund 14 bis 16 Jahren amortisieren. Gerade, wenn Sie Ihre Anlage auf einen hohen Eigenbedarf ausgelegt haben. Ein zusätzlicher Stromspeicher hilft dabei, den Eigenverbrauch mehr als zu verdoppeln. So lässt sich die Rendite der Anlage erhöhen und die Amortisationszeit verkürzen.

Eine weitere Möglichkeit den Solarstrom größtenteils selbst zu nutzen, kann die Kombination mit einer Wärmepumpe sein oder eine Wallbox zum Laden Ihres Elektroautos.

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