In Zeiten schwankender Energiekosten stellt sich immer häufiger die Frage: Welches Küchengerät erledigt die Aufgabe möglichst effizient? In diesem Beitrag vergleichen wir daher die beliebtesten Küchenhelfer mit Backofen und Herd: Wo können kleine Geräte wirklich punkten, wie reduziert man gezielt Energie und Kosten, und in welchen Fällen führt am großen Allrounder kein Weg vorbei?
Wasserkocher oder Herd
Ein Wasserkocher erhitzt Wasser direkt über ein integriertes Heizelement. Diese Methode ist sehr effizient, da die Energie verlustfrei an das Wasser abgegeben wird. Mit bis zu 3.000 Watt Leistung erhitzen Sie Wasser zudem schnell und zielgerichtet. Herdplatten geben dagegen die Hitze über den Topfboden an das Wasser weiter. Dabei geht Wärme verloren, wobei Induktionsherde etwas effizienter arbeiten als klassische Elektroherde oder solche mit Cerankochfeld.
Typische Situationen
Kleine Wassermengen: Für eine Tasse Tee oder 500 Milliliter Wasser ist der Wasserkocher ideal. In 2-3 Minuten bringt er das Wasser zum Kochen. Der Herd braucht je nach Typ 4-7 Minuten und verbraucht dabei mehr Energie.
Größere Wassermengen: Für Pasta oder Suppe lohnt es sich oft, das Wasser direkt im Topf auf dem Herd zu erhitzen. So sparen Sie sich das Umfüllen.
Energieverbrauch
- Wasserkocher: Für 1 Liter Wasser benötigt er etwa 0,1 kWh Strom, das entspricht etwa 3 Cent.
- Elektroherd: Für die gleiche Menge an Wasser braucht der E-Herd rund 0,15 kWh, das entspricht 4 bis 5 Cent.
- Induktionsherd: Er arbeitet etwas effizienter als der E-Herd und kommt auf 0,12 kWh, was etwa 3 bis 4 Cent ausmacht.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Der Wasserkocher ist schnell, einfach und perfekt für den Alltag. Entkalken Sie ihn regelmäßig, bleibt auch der Energieverbrauch niedrig. Der Herd ist besser geeignet, wenn Sie ohnehin größere Mengen kochen oder er schon in Betrieb ist. Kleiner, aber feiner Energiespartipp: Mit einem Topfdeckel können Sie den Stromverbrauch beim Herd um bis zu 30 % senken.
Heißluftfritteuse oder Backofen
Heißluftfritteusen sind momentan in den Sozialen Medien ein Hit, weil sie weniger Fett als herkömmliche Fritteusen benötigen. Die kleinen Wundermaschinen lassen mithilfe eines Lüftersystems heiße Luft zirkulieren. Dadurch wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung erreicht, die Speisen schnell und super energieeffizient gart. Sie benötigen deutlich weniger Vorheizzeit als ein Backofen, oft nur 1-3 Minuten. Zudem arbeiten sie bei kleineren Portionen besonders energiesparend. Für das Vorheizen eines Backofens können je nach Modell und gewählter Temperatur etwa 10 bis 15 Minuten vergehen.
Typische Situationen
Kleine Portionen: Wenn Sie nur eine Portion Pommes, Gemüsechips oder einen kleinen Snack zubereiten möchten, ist die Heißluftfritteuse unschlagbar. Sie benötigt weniger Zeit und Energie und liefert trotzdem knusprige Ergebnisse.
Größere Mengen: Für mehrere Portionen oder ein ganzes Gericht eignet sich der Backofen besser. Hier können Sie mehrere Ebenen nutzen und größere Mengen zubereiten, ohne dass der Platz ausgeht. Allerdings steigt der Energieverbrauch mit dem Volumen.
Energieverbrauch
- Heißluftfritteuse: Für eine Portion Pommes benötigt sie etwa 0,275 kWh, was ca. 9 Cent entspricht.
- Backofen: Für dieselbe Menge Pommes verbraucht ein vorgeheizter Backofen etwa 0,33 kWh, also rund 11 Cent. Muss der Backofen noch vorgeheizt werden, erhöht sich der Stromverbrauch – je nach Modell – um 0,33 bis 0,5 kW. Dadurch steigen die Kosten um weitere 11 bis 16 Cent an.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Nutzen Sie die Heißluftfritteuse für kleine Snacks, schnelle Mahlzeiten oder wenn Sie generell etwas energieeffizienter arbeiten möchten. Der Backofen eignet sich für große Portionen, vielseitige Gerichte oder wenn mehrere Speisen gleichzeitig zubereitet werden sollen.
Thermomix oder Herd
Der Thermomix und seine Alternativen arbeiten multifunktional. Das heißt: Die Küchengeräte können kochen, mixen, kneten und sogar garen per Dampf. Mit präzisen Temperatureinstellungen und einem eingebauten Motor ermöglichen diese praktischen Küchenhelferlein automatisierte Kochprozesse. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Energie, da die Hitze genau auf die erforderliche Menge und Dauer abgestimmt wird. Die kompakte Bauweise reduziert Wärmeverluste ebenfalls.
Typische Situationen
Einfaches Kochen und Mixen: Suppen, Saucen oder Smoothies gelingen im Thermomix mühelos. Er übernimmt das Rühren, Zerkleinern und Erhitzen in einem Schritt, während Sie sich um andere Dinge kümmern können. Auf dem Herd müssten Sie diese Arbeit mit mehreren Geräten manuell erledigen.
Aufwendigere Gerichte: Für mehrgängige Menüs oder große Familienportionen ist der Herd oft praktischer. Hier können Sie gleichzeitig verschiedene Töpfe und Pfannen nutzen, was den Thermomix an seine Kapazitätsgrenzen bringt.
Energieverbrauch
- Thermomix: Für die Zubereitung einer Suppe verbraucht er etwa 0,5 bis 1 kWh, was rund 16 bis 32,2 Cent kostet. Dank der präzisen Temperatursteuerung bleibt der Verbrauch konstant niedrig.
- Herd: Ein herkömmlicher Elektroherd benötigt für die gleiche Suppe etwa 1,5 bis 2 kWh, also rund 48 bis 64 Cent. Das liegt an den höheren Wärmeverlusten und der geringeren Effizienz.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Für Suppen, Saucen oder Teigzubereitungen ist der Thermomix ideal: Er spart Zeit, Energie und Arbeitsschritte. Wenn Sie jedoch mehrere große Gerichte gleichzeitig zubereiten möchten oder für größere Haushalte kochen, ist der Herd häufig die bessere Wahl.
Mikrowelle oder Herd
Die Mikrowelle erhitzt Lebensmittel schnell und gezielt mit elektromagnetischen Wellen. Dabei wird die Energie direkt im Gargut erzeugt, ohne den Umweg über ein erhitztes Gerät. Das spart Zeit und Strom. Während eine Mikrowelle dadurch punktet, dass sie kompakt, schnell und einfach zu bedienen ist, erfordert ein Herd hingegen mehr Einsatz, ist dafür aber vielseitiger.
Typische Situationen
Aufwärmen und kleine Portionen: Die Mikrowelle ist unschlagbar, wenn Sie schnell das Mittagessen vom Vortag aufwärmen oder eine Tasse Milch erhitzen möchten. In einer Minute ist alles warm, ohne dass zusätzliche Töpfe oder Pfannen nötig sind. Auf dem Herd dauert es oft doppelt so lange, und der Topf will anschließend auch noch abgewaschen werden.
Kochen und größere Mengen: Wenn es um Gerichte wie Suppen, Pasta oder Bratkartoffeln geht, reicht die Mikrowelle nicht aus. Hier punktet der Herd, da Sie größere Mengen zubereiten und die Hitze gleichmäßig auf größere Gefäße verteilen können.
Energieverbrauch
- Mikrowelle: Zum Aufwärmen einer Portion Suppe (ca. 300 ml) verbraucht sie rund 0,1 kWh, was etwa 3 Cent entspricht. Effizienter geht es kaum.
- Herd: Ein Elektroherd benötigt für dieselbe Aufgabe etwa 0,3 bis 0,4 kWh, also rund 10 bis 13 Cent. Der höhere Verbrauch liegt an der Aufheizzeit und den Wärmeverlusten.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Fürs schnelle Aufwärmen und kleine Portionen ist die Mikrowelle ideal: effizient, praktisch und zeitsparend. Für alles, was mehr Hitze, größere Mengen oder andere Zubereitungsmethoden erfordert, ist der Herd die richtige Wahl. Am Ende kommt es auf Ihre Küchengewohnheiten an: Wenn Sie häufig Reste aufwärmen, sollten Sie Ihre Mikrowelle nicht unterschätzen!
Toaster oder Backofen
Wer sein Brötchen kurz einmal aufwärmen möchte, greift am besten zum Toaster – genauer gesagt zum Aufbackaufsatz des Toasters. Das Gerät ist sofort einsatzbereit und braucht kaum Strom. Bei einer größeren Anzahl Brötchen oder wenn Sie Aufbackbrötchen fertigbacken wollen, spielt der Backofen seine Stärken aus. Sein größeres Volumen sorgt dafür, dass die Energie bei großen Mengen effizienter genutzt wird. Zwar dauert es durch die Vorheizzeit etwas länger, doch bei umfangreichen Backvorhaben lohnt sich der Mehraufwand.
Typische Situationen
Kleine Portionen: Wenn Sie schnell zwei Scheiben Toast rösten oder ein, zwei Brötchen aufbacken wollen, ist der Toaster die bessere Wahl. Er heizt in Sekunden auf und liefert knusprige Ergebnisse.
Große Familienportionen: Wenn Sie eine ausreichende Menge für vier, sechs oder mehr Personen zubereiten möchten, kommt der Backofen ins Spiel. Hier können Sie das größere Volumen optimal nutzen, um viele Brötchen gleichzeitig zuzubereiten.
Energieverbrauch
- Toaster: Für das Rösten von zwei Scheiben Toast verbraucht er etwa 0,05 bis 0,07 kWh, also rund 2 Cent.
- Backofen: Für dieselbe Menge verbraucht ein vorgeheizter Backofen etwa 0,4 kWh, das macht 13 Cent. Durch das Aufheizen entstehen zudem Mehrkosten von weiteren 10 bis 15 Cent.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Für einen Toast oder ein warmes Brötchen vom Bäcker ist der Toaster die perfekte Wahl: schnell, stromsparend und unkompliziert. Für große Portionen, aufwändige Gerichte oder das gleichzeitige Backen mehrerer Speisen führt am Backofen kein Weg vorbei.
Reiskocher oder Herd
Ein Reiskocher ist der Spezialist in Ihrer Küche, wenn es um perfekt gegarten Reis geht. Das Gerät arbeitet nach einem simplen Prinzip: Wasser und Reis kommen in den Behälter, das Gerät erhitzt das Wasser und schaltet sich automatisch ab, sobald der Reis gar ist. Kein Überkochen, kein Anbrennen, immer die richtige Konsistenz. Gleichzeitig hält der Reiskocher den Reis warm, ohne ihn zu trocknen – das ist sehr praktisch, wenn der Rest des Essens noch Zeit braucht.
Typische Situationen
Reis für den Alltag: Wenn Sie regelmäßig Reis kochen, ist ein Reiskocher unschlagbar. Das Gerät übernimmt die Arbeit für Sie: einfach einfüllen, Knopf drücken, fertig. Sie können sich entspannt um andere Gerichte kümmern, während der Reis perfekt gart.
Reis ist die Ausnahme: Wenn Sie nur selten Reis zubereiten, reicht der Herd völlig aus. Ein Reiskocher lohnt sich vor allem für Vielesser oder Haushalte, in denen Reis regelmäßig auf dem Speiseplan steht.
Energieverbrauch
- Reiskocher: Ein Reiskocher benötigt für 500 g Reis etwa 0,2 kWh, was etwa 6 Cent entspricht.
- Herd: Ein Elektroherd benötigt für dieselbe Menge etwa 0,5 bis 0,6 kWh, also rund 16 bis 19 Cent. Der höhere Verbrauch liegt an der Erwärmung des gesamten Topfbodens und der längeren Kochzeit.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Wenn Reis bei Ihnen regelmäßig auf den Tisch kommt, ist der Reiskocher ein unverzichtbarer Küchenhelfer: stromsparend, zuverlässig und bequem. Für Gelegenheitsköch*innen, die nur ab und zu Reis zubereiten, reicht der Herd völlig aus. Wer es jedoch bequem mag und Wert auf perfekt gegarten Reis legt, sollte auch über die Anschaffung eines Reiskochers nachdenken.
Eierkocher oder Herd
Unter den Küchenhelfern ist der Eierkocher der Profi für Ihr perfektes Frühstücksei. Einfach die Eier einlegen, Wasser nach Anleitung einfüllen, Gerät einschalten – und schon übernimmt der Eierkocher die gesamte Arbeit. Dank präziser Steuerung und minimalem Energieverbrauch bekommen Sie Eiweiß und Eigelb in genau der Konsistenz, die Sie möchten, ohne auf die Uhr schauen zu müssen.
Typische Situationen
Für das perfekte Frühstücksei: Der Eierkocher ist unschlagbar, wenn Sie schnell und ohne Aufwand perfekte Eier möchten. Er spart Zeit und Energie, da Sie nur die Menge Wasser erhitzen, die wirklich nötig ist. Auf dem Herd dauert es länger, und es besteht die Gefahr, dass die Eier überkochen.
Für größere Mengen: Wenn Sie viele Eier auf einmal zubereiten wollen, hat der Herd die Nase vorn. Ein Topf kann je nach Größe problemlos 6 bis 10 Eier fassen, während die Kapazität eines Eierkochers oft begrenzt ist.
Energieverbrauch
- Eierkocher: Für drei Eier verbraucht er etwa 0,1 kWh, was damit rund 3 Cent kostet.
- Herd: Der Herd benötigt für dieselbe Menge etwa 0,2 bis 0,3 kWh (je nach Kochmethode: viel oder wenig Wasser), also rund 6 bis 10 Cent.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Für 1 bis 6 Eier ist der Eierkocher der perfekte Helfer: stromsparend, bequem und immer auf den Punkt. Wenn Sie jedoch größere Mengen oder gleichzeitig auch noch andere Speisen zubereiten möchten, ist der Herd praktischer. Aber: Wer regelmäßig Frühstückseier kocht, wird den Eierkocher aufgrund der Steuerungsfunktionen wohl nicht mehr missen wollen.
Ab jetzt haben Sie Ihren Verbrauch perfekt im Blick!
Minibackofen oder Backofen
Der Minibackofen ist die schlankere Version des klassischen Backofens. Mit seinem kleinen Volumen heizt er schneller auf und benötigt deutlich weniger Energie. Zudem weist der Minibackofen kompakte Maße auf – perfekt für kleine Küchen. Und er lässt sich einfach reinigen. Der Backofen bietet zwar mehr Möglichkeiten, benötigt jedoch mehr Platz und ist energieintensiver.
Typische Situationen
Kleine Mengen: Der Minibackofen ist perfekt, wenn Sie ein paar Brötchen, eine kleine Pizza oder einen Snack zubereiten möchten. Er heizt in wenigen Minuten auf und spart so Zeit und Strom. Der große Backofen wäre hier überdimensioniert und ineffizient.
Große Gerichte: Für Lasagnen, große Pizzen oder mehrere Bleche Plätzchen ist der herkömmliche Backofen unschlagbar. Der Minibackofen kann aufgrund seiner Größe hier schnell an seine Grenzen stoßen.
Energieverbrauch
- Minibackofen: Für eine kleine Pizza verbraucht er etwa 0,35 kWh, also etwa 11 Cent.
- Backofen: Für dieselbe Pizza braucht ein großer Backofen etwa 1 bis 1,5 kWh, also 32,2 bis 48 Cent.
Wann lohnt sich welches Gerät?
Wenn Sie häufig kleinere Gerichte zubereiten, zum Beispiel in einem Singlehaushalt, ist der Minibackofen die perfekte Wahl: platzsparend, stromsparend und schnell. Für größere Portionen oder komplexe Gerichte wie Braten oder Plätzchenbacken ist der herkömmliche Backofen besser geeignet. Beide Geräte haben ihre Berechtigung – je nachdem, was und wie viel Sie kochen möchten.
Küchenhelfer oder Backofen & Herd: Was lohnt sich wann?
Ob Küchenhelfer oder der klassische Backofen und Herd – die richtige Wahl hängt von den eigenen Kochgewohnheiten, der Portionsgröße und dem Energieverbrauch ab. Küchenhelfer wie Wasserkocher, Mikrowelle, Heißluftfritteuse oder Eierkocher sind unschlagbar, wenn es um kleine Mengen, schnelle Zubereitung oder spezifische Aufgaben geht. Sie arbeiten oft präziser, heizen schneller auf und verbrauchen deutlich weniger Energie als große Küchengeräte.
Der Backofen und Herd hingegen punkten bei großen Portionen und vielseitigen Gerichten. Wenn mehrere Speisen gleichzeitig zubereitet oder große Mengen Wärme benötigt werden – zum Beispiel beim Kuchenbacken oder der Zubereitung einer großen Lasagne – lohnt sich der Energieeinsatz des Backofens. Wir haben die typischen Situationen einmal für Sie zusammengefasst:
Aufgabe | Küchenhelfer | Backofen / Herd |
Tasse Tee zubereiten | Wasserkocher | |
Pizza aufbacken | Minibackofen | |
Große Pizza zubereiten | Backofen | |
Pasta kochen | Herd | |
Suppe für 4 Personen | Herd | |
4 Frühstückseier kochen | Eierkocher | |
Reis für 2 Personen kochen | Reiskocher | |
Kuchen backen | Backofen | |
Reste vom Vortag aufwärmen | Mikrowelle | |
Gemüsechips zubereiten | Heißluftfritteuse | |
Toast zubereiten | Toaster | |
Lasagne für die Familie zubereiten | Backofen | |
Gefrorenes Brot auftauen | Mikrowelle | |
Eine Portion Pommes frittieren | Heißluftfritteuse |
Kleiner Tipp: Nicht nur in der Küche stehen viele Stromfresser. Wie Sie weitere Geräte mit hohem Verbrauch finden und so Ihre Stromkosten senken, verraten wir in diesem Artikel.