Energiesparen im Frühling: Die besten Tipps und Tricks

Der Frühling hält Einzug: Endlich kann man die Heizung herunterfahren, länger lüften und das natürliche Tageslicht besser nutzen. Auch der Frühjahrsputz lohnt sich gleich doppelt: er bringt frischen Wind in die eigenen vier Wände und hilft dabei, Energie zu sparen. Wir geben Tipps, wie’s am besten geht.

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen werden die Tage wieder länger – die perfekte Gelegenheit, weniger Energie zu verbrauchen. Denn während im Winter Heizung und Beleuchtung oft auf Hochtouren laufen, bietet der Frühling zahlreiche Möglichkeiten, Strom- und Heizkosten zu senken. Und das, ohne auf Komfort zu verzichten.



Warum die Zeitumstellung im Frühjahr keine Energie spart

Zweimal im Jahr wird an der Uhr gedreht – doch bringt das wirklich einen Vorteil beim Energieverbrauch? Ursprünglich wurde die Zeitumstellung eingeführt, um das Tageslicht besser auszunutzen und so Energie zu sparen. Die Idee: Wenn es abends länger hell ist, wird weniger künstliches Licht benötigt.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der tatsächliche Einspareffekt kaum messbar ist. Zwar wird in den Abendstunden möglicherweise weniger Licht eingeschaltet, dafür läuft morgens öfter die Heizung, da es zu Beginn der Sommerzeit morgens noch kühl ist. Das Bundesumweltamt bestätigt, dass der Heizbedarf im Frühjahr durch die Zeitumstellung sogar leicht steigen kann.

Außerdem sind Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen oder Unterhaltungselektronik rund um die Uhr in Betrieb – ihre Nutzung richtet sich nicht nach der Uhrzeit, sondern nach dem Alltag der Menschen. Statt also auf die Zeitumstellung zu hoffen, lohnt es sich, gezielt am eigenen Energieverbrauch zu arbeiten.

Frühjahrsputz für Elektrogeräte & Co.

Der Frühling ist die beste Zeit, um nicht nur die Wohnung auf Vordermann zu bringen, sondern auch den Energieverbrauch gezielt zu senken. Viele Geräte arbeiten über die Wintermonate hinweg unbemerkt ineffizienter – sei es durch Staub oder Verkalkung. Ein Frühjahrsputz für Elektrogeräte sorgt also nicht nur für Sauberkeit, sondern hilft auch beim Energiesparen.

  • Wasserkocher, Kaffeemaschine & Co. entkalken: Verkalkte Geräte brauchen mehr Energie, um Wasser zu erhitzen. Eine regelmäßige Entkalkung sorgt dafür, dass Wasserkocher, Espressomaschinen und Durchlauferhitzer effizienter arbeiten. Auch die Spülmaschine könnte mal wieder gereinigt werden.
  • Kühlschrank & Gefriergeräte abtauen und putzen: Im Frühling ist der ideale Zeitpunkt, um den Kühlschrank abzutauen, ebenso Gefrierschrank oder Gefriertruhe. Eine dicke Eisschicht im Gefrierfach erhöht den Stromverbrauch unnötig – regelmäßiges Abtauen verbessert die Effizienz und spart Energie. Noch ein Vorteil: Oft sind die Temperaturen draußen noch kühl genug, um Lebensmittel währenddessen einfach auf dem Balkon oder der Terrasse zwischenzulagern. So bleibt genügend Zeit, um die Geräte gründlich zu reinigen.
  • Elektrogeräte sauber halten: Staub sammelt sich oft an den Lüftungsgittern und an der Rückseite, zum Beispiel von Kühlschränken und Gefrierschränken. Das erschwert die Wärmeabgabe und erhöht den Stromverbrauch. Säubern Sie also die Rückseite des Kühlschranks und die Lüftungsgitter mit einem Staubsauger oder einem trockenen Tuch.
  • Waschmaschine reinigen: Damit die Waschmaschine lange hält und hygienisch sauber bleibt, lohnt es sich, sie regelmäßig zu reinigen. Kalkablagerungen und Waschmittelreste setzen sich mit der Zeit fest und sorgen für unangenehme Gerüche sowie einen höheren Energieverbrauch. Ein Waschgang mit Essig oder Zitronensäure bei 60 Grad hilft, die Maschine von Ablagerungen zu befreien. Auch das Flusensieb und die Gummidichtungen sollten nicht vergessen werden.
  • Fenster und Lampen putzen: Das energiesparendste Licht bleibt das Tageslicht. Wer die Fenster von Staub, Pollen und getrockneten Regentropfen befreit, lässt mehr Licht in die Räume und muss seltener das elektrische Licht einschalten. Auch Lampen profitieren von einer Reinigung: Abgestaubte Lampenschirme und Glühbirnen strahlen heller, sodass oft eine niedrigere Lichtstufe ausreicht. Wer sein Frühlingshoch voll ausnutzen will, kann sogar die Wände neu streichen – ein frisches Weiß reflektiert das Licht besser und sorgt für eine insgesamt hellere Wohnung.
  • Heizung reinigen: Staub auf den Heizkörpern sieht nicht nur unschön aus, sondern verschlechtert auch den Wirkungsgrad der Heizung. Wenn sich Schmutz in den Lamellen festsetzt, kann die warme Luft schlechter zirkulieren, und die Heizleistung sinkt. Ein einfaches Staubtuch oder ein feuchter Lappen reichen oft schon aus, für schwer erreichbare Stellen gibt es spezielle Heizkörperbürsten. Wer eine Fußbodenheizung hat, sollte auch die Lüftungsschlitze von Staub befreien – so bleibt die Wärmeleistung optimal.

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Heizung runterfahren – aber richtig!

Der Frühling ist die beste Zeit, um die Heizung langsam zurückzufahren. Doch einfach komplett abdrehen ist nicht die beste Lösung – das kann dazu führen, dass Räume zu stark auskühlen und sich Feuchtigkeit sammelt. Stattdessen lohnt es sich, die Temperaturen schrittweise anzupassen.

  • Thermostat gezielt einstellen: Eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad reicht in den meisten Wohnräumen völlig aus. Nachts oder wenn niemand zu Hause ist, kann die Temperatur ruhig um ein paar Grad gesenkt werden – allerdings nicht unter 15 Grad, um Schimmelbildung zu vermeiden. Viele neue Heizungen passen sich übrigens automatisch an die Außentemperatur an, da sie über einen Außenfühler gesteuert werden (meist an der Nordseite unterm Dach eingebaut). 
  • Heizung nicht unnötig laufen lassen: Sobald die Sonne kräftig scheint, hilft es, die Heizkörper herunterzudrehen und stattdessen die Sonnenwärme hereinzulassen. Gerade nach Süden ausgerichtete Räume können sich dadurch ganz ohne Heizenergie angenehm erwärmen.
  • Restwärme in Gebäuden nutzen: Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, profitiert oft von der Wärme der umliegenden Wohnungen. In diesen Fällen kann die Heizung früher reduziert werden als in einem freistehenden Haus.

Clever lüften und die Sonnenwärme nutzen

Nach den kalten Monaten sehnen sich viele nach frischer Luft – und genau das kann auch helfen, Energie zu sparen. Der Frühling bringt mildere Temperaturen, sodass Räume nicht mehr dauerhaft beheizt werden müssen. Allerdings kommt es nun darauf, richtig zu lüften.

  • Stoßlüften statt Dauerlüften: Gekippte Fenster lassen zwar Luft herein, verschwenden aber unnötig Energie, weil die Wände rund um das Fenster auskühlen. Im Frühling kann man nun wieder häufiger und länger lüften als im Winter – am besten per Stoßlüften: drei- bis viermal am Tag, jeweils 10 bis 15 Minuten. Noch effektiver ist das Lüften mit Durchzug, um den Luftaustausch zu beschleunigen.
  • Sonnenwärme bewusst nutzen: Schon im Frühjahr kann die Sonne Wohnräume spürbar erwärmen. Tagsüber lohnt es sich, Vorhänge und Jalousien zu öffnen, um die Sonnenstrahlen hereinzulassen. Abends kann man sie wieder schließen, um die gespeicherte Wärme zu halten.
  • Balkon- oder Terrassentür nicht zu lange offen lassen: Sobald die Temperaturen steigen, verbringt man wieder mehr Zeit draußen – sei es auf dem Balkon, im Garten oder auf der Terrasse. Häufig bleibt dabei auch die Balkon- oder Terrassentür geöffnet. Wenn die Heizung dabei weiterläuft, geht viel Wärme verloren. Deshalb ist es sinnvoll, die Heizkörper in diesen Räumen herunterzudrehen oder ganz auszuschalten, solange die Tür offensteht.
Frau vor offenem Fenster

Im Frühling kann man wieder häufiger und etwas länger lüften als im Winter.

Haushaltsgeräte im Frühling schlau nutzen

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, gibt es auch viele Möglichkeiten, generell den Stromverbrauch im Haushalt etwas zu reduzieren. Einige Geräte werden jetzt seltener gebraucht oder können sogar ganz ausgeschaltet werden.

  • Waschmaschine & Geschirrspüler im Eco-Modus betreiben: Diese Programme laufen zwar etwas länger, sparen aber Strom und Wasser, da sie mit geringeren Temperaturen arbeiten. Eigentlich ein Ganzjahres-Tipp, aber gerade im Frühling lohnt es sich, darauf umzusteigen.
  • Wäschetrockner ausschalten – frische Luft nutzen: Endlich ist es warm genug, um die Wäsche draußen oder zumindest auf einem Wäscheständer in der Wohnung zu trocknen. Der Trockner kann in vielen Fällen ganz ausbleiben – das spart nicht nur Strom, sondern schont häufig auch die Kleidung.
  • Zeitschaltuhren anpassen: Viele Haushalte nutzen Zeitschaltuhren für Beleuchtung oder Geräte. Jetzt, wo es abends länger hell ist, können diese oft später eingeschaltet oder ganz neu programmiert werden.
Frau mit Kind vor Wäscheleine im Garten

Im Frühling kann man nasse Wäsche auch wieder gut draußen zum Trocknen aufhängen.

Warmwasserverbrauch gezielt senken

Auch wenn die Heizung im Frühling langsam in den Hintergrund rückt, bleibt der Warmwasserverbrauch ein entscheidender Faktor in puncto Energie. Duschen, Geschirr spülen und Händewaschen – überall wird warmes Wasser genutzt. Wer hier bewusst spart, kann seine Energiekosten spürbar senken, ohne auf Komfort zu verzichten.

  • Duschzeit verkürzen & Temperatur anpassen: Gerade im Frühling tut eine etwas kühlere Dusche gut. Eine Senkung der Wassertemperatur um wenige Grad spart Energie, ohne dass es unangenehm wird. Zudem lohnt es sich, die Duschzeit bewusst zu reduzieren – fünf Minuten reichen völlig aus.
  • Sparduschkopf & Durchflussbegrenzer nutzen: Ein herkömmlicher Duschkopf verbraucht rund 12 bis 15 Liter pro Minute. Ein Sparduschkopf reduziert den Durchfluss auf etwa 6 bis 8 Liter pro Minute.
  • Warmwasserboiler auf Sommerbetrieb umstellen: Falls ein Boiler für die Warmwasserversorgung zuständig ist, kann im Frühling die Temperatur etwas gesenkt werden. Viele Geräte bieten einen „Sommermodus“, der weniger Energie benötigt.
  • Warmwasser nur bei Bedarf nutzen: Oft läuft warmes Wasser automatisch mit, obwohl es gar nicht nötig ist – etwa beim Händewaschen oder beim kurzen Abspülen von Geschirr. Hier lohnt es sich, bewusst kaltes Wasser zu verwenden.
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Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter …

Eigentlich sollte man in jeder Jahreszeit den Standby-Betrieb vermeiden. Denn viele Elektrogeräte verbrauchen so nur unnötig Strom. Nehmen Sie also Fernseher, Computer oder Ladegeräte immer komplett vom Netz, wenn sie nicht genutzt werden. Unser Tipp: eine schaltbare Steckdosenleiste.