In unserem Ratgeber geben wir hilfreiche Tipps, wie Sie im Bad Energie und Wasser sparen können.
Zentrale Warmwasserbereitung: Energiesparen mit Wohlfühleffekt
Die Warmwasserbereitung kann zentral oder dezentral geregelt werden. Bei der zentralen Warmwasserbereitung wird kaltes Wasser an einem Ort, beispielsweise im Kessel Ihrer Heizungsanlage, erwärmt und im Warmwasserspeicher gesammelt. Über die Rohrleitung gelangt das erwärmte Wasser zu der eigentlichen Verbraucherstelle – Ihrem Wasserhahn. Da die Energie gleichzeitig zur Aufrechterhaltung des Heizkreislaufes und zur Warmwassererzeugung genutzt wird, fallen die Betriebskosten in der Regel vergleichsweise niedrig aus. Zusätzlich bietet die zentrale Warmwasserversorgung eine ganze Palette an Sparmaßnahmen. Lassen Sie sich von unseren Tipps inspirieren und entdecken Sie neue Einsparpotenziale in Ihrem Zuhause.
Zirkulationspumpe – Warmwasser ohne Warten
Wer kennt das nicht: Man dreht den Wasserhahn auf und muss eine Weile warten, bis das Wasser warm wird. Der Grund dafür ist, dass das abgekühlte Wasser aus den Rohrleitungen abfließen muss, bevor Warmwasser aus dem Speicher nachrückt. So läuft täglich eine erhebliche Menge an Trinkwasser ungenutzt in den Abfluss. Eine Zirkulationspumpe schafft Abhilfe: Durch den Kreislauf ist das Wasser in der Leitung gleichmäßig warm temperiert und an jeder Entnahmestelle im Haus sofort verfügbar. Die Zirkulationspumpe kostet rund 100 bis 150 Euro, exklusive Installations- und Betriebskosten. Das positive Ergebnis: Sie gewinnen an Komfort und sparen Energie.
Mit einer Zirkulationspumpen-Zeitschaltuhr die Laufzeit begrenzen
Ihre Warmwasserversorgung wird bereits durch eine Zirkulationspumpe gesteuert? In der Regel läuft die Pumpe Tag und Nacht. Dabei verbraucht sie dauerhaft Strom – auch dann, wenn Sie kein heißes Wasser benötigen. Investieren Sie in eine Zeitschaltuhr und passen die Arbeit der Pumpe Ihrem Tagesablauf im Haushalt an. So sparen Sie, ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Zeitschaltuhren verbrauchen wenig Energie, sind günstig in der Anschaffung und einfach zu installieren.
Warmwasserleitungen isolieren und Dichtungen prüfen
Häufig sind Rohrleitungen zwischen dem Warmwasserspeicher und den Wasserhähnen nur unzureichend gedämmt. Das Warmwasser kühlt schneller ab und muss immer wieder aufgeheizt werden. Mit einer guten Isolierung sparen Sie Energie und schonen gleichzeitig die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Wie dick die Isolierschicht sein muss, hängt vom Durchmesser der Warmwasserleitungen beziehungsweise von ihrer Lage ab. Als Materialien eignen sich Kunststoff, Mineralwolle oder Kautschuk besonders gut. Die Kosten liegen, je nach Werkstoff, zwischen 5 und 10 Euro. Kosten für die Handwerker*innen sollten Sie auch berücksichtigen. Die Investition lohnt sich: Sie sparen zukünftig im Alltag bares Geld.
Dezentrale Warmwasserbereitung: Mit dem Durchlauferhitzer Strom sparen
Der Durchlauferhitzer genießt keinen guten Ruf. Aber wird ihm das gerecht? Wenn es in einem Miets- oder Mehrfamilienhaus keine gibt, kommt der mit Elektrizität betriebene Durchlauferhitzer zum Einsatz – das kann die Stromkosten in die Höhe treiben. Doch wenn Sie den Durchlauferhitzer im Bad clever nutzen, können Sie auch hier Energie sparen.
Tipps für den Durchlauferhitzer: Strom sparen im Badezimmer
- Durchlauferhitzer regelmäßig entkalken
- Auf die richtige Temperatur einstellen – viele Durchlauferhitzer verfügen über einen energiesparenden Eco-Modus
- Kaltwasser nutzen, wenn möglich
- Neueren, energieeffizienten Durchlauferhitzer einbauen lassen
Noch mehr wichtige Tipps, wie Sie mit einem Durchlauferhitzer Energie und Kosten sparen, finden Sie an anderer Stelle.
Richtig heizen und lüften, um im Badezimmer Energie zu sparen
Um das Badezimmer am Morgen schnell warm zu bekommen, greifen einige gern auf einen Heizlüfter zurück. Grundsätzlich ist der Einsatz eines elektrischen Heizlüfters im Bad allerdings nicht zu empfehlen, weil dieser zum Teil sehr viel Strom verbraucht.
Doch auch ohne den Einsatz eines Heizlüfters können Sie es im Bad angenehm warm haben – ohne Energie zu verschwenden. So sollten Sie zum Beispiel darauf achten, dass das Thermostat auf die Stufe 3,5 eingestellt ist. Das entspricht einer Raumtemperatur von 22 Grad Celsius. Die kurzzeitige Nutzung der höchsten Heizstufe bringt dagegen nichts: Der Raum heizt sich dadurch nämlich auch nicht schneller auf. Stattdessen wird unnötig Energie verschwendet. Nachts können Sie die Heizung dann aber auf Stufe 2 herunterregeln. Für eine entsprechende Automatisierung bieten sich zum Beispiel smarte Heizkörperthermostate an. Ganz ausschalten sollten Sie die Heizung aber trotzdem nicht, da sich das Aufheizen des Bads am Morgen deutlich in den Heizkosten bemerkbar machen würde. Besonders im Badezimmer gilt es die Tipps für das richtige Heizen und Lüften zu beachten.
LED-Lampen im Badezimmer verwenden
Der Wechsel von Glühbirnen zu LED-Lampen hilft nicht nur beim Energiesparen im Badezimmer, sondern ist generell eine gute Wahl. Denn der Stromverbrauch ist geringer und die LED-Leuchten haben eine höhere Lebensdauer. Außerdem enthalten LED-Badezimmerlampen im Gegensatz zu Energiesparlampen kein gefährliches Quecksilber.
Kleingeräte im Badezimmer
Kleinvieh macht auch Mist. Ob bei der elektrischen Zahnbürste oder beim elektrischen Rasierer, häufig bleibt der Stecker auch nach Gebrauch noch stecken. Doch Geräte im Stand-by-Modus ziehen unnötig Energie. Deshalb immer daran denken, nach dem Verwenden den Stecker zu ziehen. Auch beim Haareföhnen können Sie im Bad Energie sparen: Stelle den Föhn beim Trocknen auf eine niedrige Leistungsstufe und lass die Haare ab und zu auch einfach an der Luft trocknen.
Warum ist Wasser sparen im Alltag wichtig?
Um im Bad Energie zu sparen, sollten Sie vor allem Ihren Wasserverbrauch im Auge behalten. Es gibt nämlich viele gute Gründe, warum das Wassersparen im Alltag Sinn macht. Zum einen bedeutet Wassersparen auch gleichzeitig Energiesparen, denn laut Umweltbundesamt (UBA) entfallen rund 12% des durchschnittlichen Energieverbrauchs auf das Erwärmen von Wasser. Hier kann also durch Wassersparen gleich doppelt profitiert werden. Zum anderen kostet auch das Fördern und Transportieren des Wassers viel Energie und Geld. Zudem wird so aus dem Trinkwasser ein Abwasser bzw. Grauwasser, das aufbereitet werden muss. Konstante Wasserentnahme führt in trockeneren Zeiten zudem zu absinkendem Grundwasser, was Pflanzen vertrocknen lässt. Der Klimawandel könnte in Zukunft außerdem zu weniger Niederschlägen führen, was den Druck auf das Wassersparen vermutlich erhöhen wird. Ein aufmerksamer Umgang mit der Ressource Wasser entlastet somit den eigenen Geldbeutel und die Umwelt zugleich.
Doch wie kann man Wasser sparen, ohne ganz auf Komfort zu verzichten? Wir haben Tipps, wie Sie im Alltag Wasser sparen können, und verraten Ihnen, welche Helfer den Wasserverbrauch senken können.
Wasser sparen beim Duschen und Baden
Eine gute Gelegenheit zur Wassereinsparung ist beim Duschen und Baden. Dabei wird nämlich eine große Menge Wasser auf einmal verbraucht. Hier einige Tipps, wie Sie ganz einfach unter der Dusche Wasser sparen können:
- Wassersparender Duschkopf: Mit einer Sparbrause reduzieren Sie den Wasserbrauch um die Hälfte. Dem Wasserstrahl wird Luft beigemischt – so erzielen Sie den gleichen Reinigungseffekt bei einer geringeren Wassermenge. Normale Duschköpfe verbrauchen 12-15 Liter pro Minute, während Duschköpfe zum Wassersparen nur zirka 9 Liter benötigen.
- Duschstopp einbauen: Zwischen Schlauch und Duscharmatur verbaut kann ein Duschstopp auf Knopfdruck den Wasserfluss komplett stoppen, ohne die Temperatur verändern zu müssen. Dieser ist besonders praktisch während dem Haarewaschen oder Einschäumen des Körpers.
- Thermostat-Armatur verwenden: Damit Sie nicht bei laufendem Wasser die passende Temperatur suchen müssen, können Sie eine Thermostat-Armatur nutzen. Diese liefert sofort die voreingestellte Wassertemperatur.
- Handbrause verwenden: Zum Anspülen des Schaums bietet es sich oft an zur sparsameren Handbrause zu greifen, die wesentlich zielgenauer und somit effizienter reinigt als eine großflächige Regendusche.
- Kürzer Duschen: Wasser erwärmen kostet Energie. Wer eine Minute kürzer duscht und dabei die Wassertemperatur um einen Grad reduziert, spart Wasser und bares Geld – und das ohne Komfortverlust.
- Seltener Duschen: Mehr als die Hälfte der Deutschen geht täglich Duschen, was die Haut schnell austrocknen lässt. Dermatologen empfehlen hingegen nur zwei bis drei Mal pro Woche duschen zu gehen. Wer mehr Körperpflege wünscht, kann an den übrigen Tagen gut den sparsamen Waschlappen nutzen.
- Vorlaufwasser sammeln: Häufig dauert es eine Weile, bis das Duschwasser warm wird. Fangen Sie das kalte Vorlaufwasser auf und nutzen es für andere Zwecke wie Putzen oder Blumengießen.
- Duschen statt Baden: Hätten Sie es gewusst? Wenn Sie drei Minuten duschen, verbrauchen Sie 30 bis 50 Liter Wasser. Ein Vollbad hingegen schlägt mit 150 bis 180 Litern zu Buche.
- Kleinere Badewanne: Eine gewöhnliche Badewanne fast zirka 150 Liter Wer auf sein Badevergnügen besteht, kann durch eine Verkleinerung der Badewanne Wasser sparen. Sogenannte Raumsparwannen kommen dabei mit weniger als 100 Liter Wasser aus. Am besten sollte dies bereits bei der Badplanung berücksichtigt werden.
- Japanische Badekultur als Vorbild: In Japan wird in kleinen, tiefen Badewannen gebadet, wobei oft die ganze Familie das gleiche Badewasser nutzt. Dies ist jedoch nur sinnvoll, da man sich bereits vorher gründlich wäscht. So ist das Badewasser auch für die nächste Person sauber. Zusätzlich gibt es für japanische Badewannen das „Oidaki“-System, das das Badewasser auf Knopfdruck aufheizt.
Wasser sparen am Wasserhahn
Es gibt viele Möglichkeiten im Bad Wasser zu sparen, zum Beispiel direkt am Wasserhahn. Hierbei gibt es einige Hilfsmittel, die beim Einsparen helfen können, doch es lohnt sich ebenso auf das eigene Verhalten zu achten.
- Wasser abstellen: Drehen Sie den Wasserhahn beim Zähneputzen, Händeeinseifen oder Rasieren zu. Denn schon innerhalb von einer Minute fließen bis zu fünf Liter Wasser ungenutzt ab. Nutzen Sie stattdessen einen Zahnputzbecher oder lassen Sie zum Rasieren Wasser ins Waschbecken ein.
- Tropfende Wasserhähne reparieren: Ihr Wasserhahn tropft? Dann lassen Sie ihn schnell reparieren. So verhindern Sie, dass monatlich bis zu 170 Liter Wasser (bei zehn Tropfen pro Minute) ungenutzt im Abfluss verschwinden.
- Durchflussmengenbegrenzer: Häufig fließt nach dem Öffnen eine Menge Wasser aus dem Wasserhahn – bis zu 15 Liter pro Minute. Mit einem Durchflussbegrenzer (auch Perlstrahler oder Luftsprudler genannt) wird der Wasserstrahl aufgeteilt und mit Luft vermischt, für einen gleichmäßigen Strahl. Mit einem Strahlregler sparen Sie so Wasser bei gleichem Komfort.
- Sensorarmatur installieren: Waschbecken mit Sensorarmaturen sind in Restaurants bereits gang und gäbe, doch auch in Privathaushalten machen die smarten Wasserhähne Sinn. Nur wenn eine Handbewegung erkannt wird, läuft das Wasser.
- Hände mit kaltem Wasser waschen: Der Durchlauferhitzer springt jedes Mal an, wenn warmes Wasser benötigt wird. Wenn Sie den Wasserhahn nur kurz (z. B. zum Händewaschen) aufdrehen, kommt das Warmwasser in der kurzen Zeit möglicherweise gar nicht an. Das heißt, dass der Durchlauferhitzer völlig unnötig Strom verbraucht hat. Deshalb nutzen Sie für das kurze Händewaschen doch gleich kaltes Wasser.
Wasser sparen auf der Toilette
Wussten Sie, dass rund 30% des durchschnittlichen Wasserverbrauchs von Haushalten die Toilette runtergespült wird? Dabei verbrauchen ältere Modelle deutlich mehr Wasser als Modernere. Hier einige Tipps, um bei der Toilettenspülung Wasser zu sparen:
- Moderne Toilettenspülung: Bei neuen WC-Spülungen können Sie zwischen einem Zwei-Mengen-System (Normal- und Kurzspültaste) und einer Spül-Stopp-Funktion wählen. Bei Letzterer haben Sie den Wasserverbrauch selbst in der Hand: Sie spült nur, solange Sie auf die Taste drücken. Die Kurzspültaste verbraucht mit zirka 3 Litern wesentlich weniger als die Normalspültaste mit 6-9 Litern.
- Wassermenge reduzieren: Sie haben eine ältere Toilette mit großem Spülkasten? Füllen Sie eine Plastikflasche mit Wasser und legen diese in den Spülkasten, um das Fassungsvermögen zu verringern. So wird die Menge an Wasser reduziert, die weggespült und nachgefüllt wird.
- Nur nach der Toilette spülen: Wer Wasser sparen möchte, muss nicht gleich komplett auf die Toilettenspülung verzichten. Benutzen Sie Ihre Toilette jedoch auch nicht als Abfalleimer. So gehört zum Beispiel Klopapier, das zum Wegputzen von Flecken im Waschbecken genutzt wurde, nicht in die Toilette, sondern in den Mülleimer.
- Regelmäßige Kontrolle des Spülkastens: Bei einem undichten Spülkasten läuft Wasser unkontrolliert in die Kloschüssel und der Spülkasten wird neu befüllt. Ein solcher Defekt sollte so bald wie möglich behoben werden, um wertvolles Wasser zu sparen.
Energiesparen bei Waschmaschine und Trockner
Alte Geräte und Maschinen unterhalb der Effizienzklasse B sind wahre Energiefresser – Sie können also schon bei der Anschaffung Energie sparen. Bei jeder Wäsche wird die gleiche Wassermenge verbraucht – bevor Sie also die Maschine einschalten, obwohl Sie nur vier Pullover zu waschen haben, warten Sie noch ein paar Tage ab, damit Sie ausreichend Wäsche gesammelt haben. Versuchen Sie hohe Waschtemperaturen zu vermeiden. Mit hochwertigen Waschmitteln, die es heutzutage zu kaufen gibt, wird die meiste Wäsche schon bei 30 °C sauber. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie beim Waschen, Trocknen und Bügeln Energie sparen können.