Wenn Sie Ihren Garten nicht nur clever beleuchten, sondern auch ohne zusätzliche Elektrizität und komplizierte Technik bewässern möchten, sollten Sie ebenfalls auf nachhaltige Lösungen setzen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein stromloses Bewässerungssystem selbst (auf-)bauen können und dabei Wasser effizient nutzen, um Ihre Beete, Rasenflächen und Pflanzen optimal zu versorgen.
Licht ohne Stromanschluss im Garten: Solarleuchten & Co.
Wenn Sie auf der Suche nach einer umweltfreundlichen und flexiblen Möglichkeit sind, Ihren Garten zu beleuchten, dann gibt es viele Optionen: von Solarlampen über akkubetriebene LED-Leuchten bis hin zu selbstleuchtenden Pflanzen (wirklich!) – diese Lösungen bieten Ihnen stimmungsvolles Licht für den Garten, so ganz ohne Strom.
Solarleuchten
Stellen Sie sich vor, Ihre Gartenbeleuchtung tankt tagsüber einfach Sonnenenergie, um abends ein stimmungsvolles Ambiente zu bieten – ohne dass Sie einen Finger rühren müssen. Solarleuchten machen genau das: Über kleine Solarpaneele nehmen sie das Sonnenlicht auf, speichern die Energie in eingebauten Batterien und lassen sie nach Einbruch der Dunkelheit leuchten. In der Regel schalten sie sich automatisch ein, wenn es dunkel wird – und wieder ab, sobald die Morgensonne aufgeht.
Da keine Verkabelung notwendig ist, können Solarleuchten problemlos überall im Garten aufgestellt werden. Und sie sind besonders gut geeignet für die Beleuchtung von Wegen, Blumenbeeten oder dekorativen Gartenbereichen. Auch als Akzentbeleuchtung um Terrassen oder Sitzbereiche herum sind sie ideal.
Batteriebetriebene LED-Leuchten
Diese kleinen Leuchten sind wahre Energiesparer, da sie mit modernen LEDs arbeiten, die extrem wenig Strom verbrauchen. Das Beste daran: Sie können sie überall platzieren, auch an schattigen Orten, wo Solarleuchten weniger effektiv wären. Und um noch einen Schritt nachhaltiger zu sein, empfiehlt es sich, anstelle von Einwegbatterien wiederaufladbare Akkus zu verwenden.
Wege beleuchten, eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen – die richtige Beleuchtung ist meist das i-Tüpfelchen in der Gartengestaltung.
Eine Variante sind LED-Leuchten, in denen bereits Akkus festverbaut sind und die per USB-Anschluss über eine Powerbank oder mobile Solarpanels aufgeladen werden können. Diese Lampen strahlen bei Bedarf sehr hell und eignen sich für festere Installationen im Garten. Das gilt vor allem für Orte, an denen Sie eine dauerhafte Beleuchtung benötigen, etwa an Schuppen, Abfalltonnen oder Fahrradständern.
Gartenfackeln und Kerzen
Gartenfackeln und Kerzen verleihen dem Außenbereich eine romantische, fast magische Atmosphäre. Das sanfte Flackern der Flammen taucht den Garten in ein warmes, beruhigendes Licht, das perfekt für gemütliche Abende im Freien ist. Doch hier sollte man auch einen Aspekt im Auge behalten: Durch die Verbrennung von Öl oder Wachs entsteht CO2. Für gelegentliche, besondere Momente ist diese Art der Gartenbeleuchtung ohne Strom eine gute Idee – aber für den täglichen Einsatz gibt es mit solar- oder akkubetriebenen Lampen umweltfreundlichere Alternativen.
Selbstleuchtende Pflanzen
Diese Variante für stromloses Licht im Garten klingt wie aus einem Science-Fiction-Film, könnte aber in Zukunft eine umweltfreundliche Beleuchtungsalternative bieten. Die Technologie basiert auf Biolumineszenz, also der Fähigkeit von Lebewesen, Licht durch biologische Prozesse zu erzeugen – ähnlich wie bei Glühwürmchen. Forscher*innen experimentieren bereits mit Pflanzen, die durch genetische Veränderungen oder bestimmte Bakterien zum Leuchten gebracht werden. Gewächse wie die „Firefly Petunia“ könnten in Gärten entlang von Wegen, Beeten oder in dekorativen Wasserflächen eingesetzt werden und eine sanfte, märchenhafte Beleuchtung schaffen. Noch gibt es solche Pflanzen allerdings nicht zu kaufen.
Bewässerungssysteme ohne Strom für den Garten: Ideen zum Selberbauen
Für die Gartenbewässerung ohne Strom gibt es zahlreiche praktische und umweltfreundliche Lösungen, die zugleich auch in der Lage sind, Wasser zu sparen. Hier sind einige der besten Optionen, die Sie sogar im Nu selber bauen können:
Regentonnen
Eine der einfachsten Methoden zur stromlosen Gartenbewässerung ist die Nutzung von Regenwasser. Legen Sie sich also eine oder mehrere Regentonnen zu, um Wasser von Dächern oder anderen Flächen aufzufangen und für die Bewässerung zu nutzen. Das spart Trinkwasser und reduziert Ihren Wasserverbrauch. Mithilfe eines Hahns an der Tonne können Sie das Wasser direkt in eine Gießkanne füllen und den Garten manuell bewässern.
Diese Lösung ist ideal für kleine bis mittlere Gärten und für Pflanzen, die eine punktuelle Bewässerung benötigen.
Regentonnen sind perfekt für die stromlose Gartenbewässerung: Einfach Wasser von Dächern oder anderen Flächen auffangen und per Gießkanne verteilen.
Schwerkraftbewässerungssysteme
Bei einem Schwerkraftbewässerungssystem wird ein Wasserbehälter, wie eine Regentonne, auf eine erhöhte Position gestellt, z. B. auf ein Podest oder einen Sockel. Durch den Höhenunterschied fließt das Wasser mit Hilfe der Schwerkraft durch Schläuche oder Rohre zu den Pflanzen, oft mithilfe eines Tropfbewässerungssystems, das das Wasser gleichmäßig verteilt. Der große Vorteil: Sie können eine gleichmäßige Bewässerung erzielen, ohne Strom zu verbrauchen.
Diese Systeme eignen sich besonders für Beete, Gemüsegärten oder Bereiche mit dicht bepflanzten Pflanzen, die regelmäßig Wasser benötigen.
Ollas
Auch diese Bewässerungslösung kommt vollständig ohne Strom aus. Ollas sind antiken Tonkrügen nachempfunden und werden im Boden vergraben. Die porösen Wände lassen das Wasser langsam durchsickern, wodurch das System extrem wassersparend arbeitet, da das kostbare Nass direkt an die Wurzeln gelangt und nichts verdunstet. Die Bewässerung erfolgt automatisch, und die Pflanzen nehmen nur so viel Wasser auf, wie sie tatsächlich benötigen.
Ollas sind perfekt für Gemüsebeete oder Blumengärten in trockenen Regionen, in denen man kein Regenwasser verschwenden will.
Muldenbewässerung
Bei dieser Methode werden Vertiefungen oder Gräben rund um die Pflanzen gegraben, die das Regen- oder Gießwasser auffangen und langsam an die Pflanzenwurzeln weitergeben. Das System benötigt keinerlei Technik und basiert auf der natürlichen Wasserversickerung. Es ist sehr nachhaltig, da das Wasser direkt in den Boden einzieht und nicht ungenutzt abfließt.
Diese Technik eignet sich besonders für Obstbäume, Sträucher oder größere Pflanzen, die tiefere Wurzeln haben und von der gleichmäßigen Wasserzufuhr profitieren.
Weitere Tipps, um Strom und Wasser im Garten zu sparen
Solarleuchten und Regentonnen sind nur der Anfang – es gibt viele weitere Möglichkeiten, um Strom und Wasser im Garten zu sparen. Im folgenden Abschnitt finden Sie weitere nützliche Tipps, um Ihre Gartenpflege noch nachhaltiger zu gestalten:
- Moderne Bewässerungssysteme verfügen über Sensoren, die die Feuchtigkeit im Boden und den Regenfall überwachen und die Bewässerung anpassen.
- Eine Schicht Mulch um die Pflanzen herum hält die Feuchtigkeit im Boden und reduziert den Wasserbedarf. Zudem schützt es die Pflanzen vor Hitze und Kälte.
- Früh am Morgen gießen, bevor die Sonne zu stark wird. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen, ohne schnell zu verdunsten.
- Rasen sollte man seltener, aber dafür gründlicher wässern. Das fördert tiefere Wurzeln, die weniger anfällig für Trockenheit sind und Wasser effizienter nutzen.
- Solarbetriebene Mähroboter nutzen Sonnenenergie und benötigen keinen Stromanschluss. Sie sind auch relativ leise im Betrieb.
- Solarbetriebene Wasserpumpen sind für Teiche oder kleine Bewässerungssysteme eine hervorragende Option, um auf Strom zu verzichten.
- Verwende manuelle Gartengeräte wie Handrasenmäher, Schaufeln und Harken bei einfachen Arbeiten, um Strom zu sparen.
- Für eine stromfreie Gartenbewässerung eignen sich auch Schwengelpumpen, mit denen man per Hand Wasser aus einem Brunnen oder einer Zisterne fördert.
- Solardusche: Wer im Sommer auch gerne draußen duschen möchte, kann sich für eine Solardusche Diese können geschickte Bastler sogar selber bauen.