Im Winter arbeitet Ihre Heizungsanlage unerlässlich, damit Ihr Zuhause stets die perfekte Wohlfühltemperatur hat. In den warmen Sommermonaten ist dies nicht mehr nötig. Dann ist es an der Zeit, die Heizungsanlage auf Sommerbetrieb umzustellen und so unnötige Energiekosten einzusparen. Wir erklären, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist und wie die Umstellung funktioniert.
Warum Heizung auf Sommerbetrieb umstellen?
Heizen bedeutet Arbeit: Brenner und Umwälzpumpe laufen auf Hochtouren, damit die Heizkörper schön warm sind und alle Räume eine angenehme Temperatur haben. Dafür wird Energie benötigt. Bei vielen Heizungen stammt diese Energie hauptsächlich aus fossilen Trägern, aus Erdöl und Erdgas. In den Sommermonaten aber erwärmt die Sonne die Luft von ganz allein. Und das kostenlos. Zudem sparen Sie Stromkosten ein, weil bestimmte Geräte, etwa die Umwälzpumpe, ebenfalls nicht laufen.
Vor allem zwei Gründe sprechen also dafür, Ihre Heizung auf Sommerbetrieb umzustellen:
- Sie sparen Geld.
- Sie verringern CO2-Emissionen.
Wie kann ich meine Heizung auf Sommerbetrieb umstellen?
Manche Heizanlagen verfügen über zwei getrennte Systeme, um das Heizungswasser sowie das Warmwasser zum Duschen und Händewaschen zu erwärmen. Bei denen können Sie die Heizung im Sommer komplett abschalten.
Bei vielen Anlagen geht das aber nicht. Denn Heiz- und Warmwasser werden über einen Brenner erhitzt. Diese Heizanlagen können Sie aber auf Sommerbetrieb umstellen. Dafür bringen Sie den Schalter in die Position „Wasserhahn“. Das ist das Symbol für den Sommerbetrieb Ihrer Heizung. Um den Winterbetrieb zu aktivieren, stellen Sie einfach den Schalter auf die Position „Wasserhahn + Heizkörper“ zurück.
Bei älteren Heizanlagen müssen Sie die Brennregelung oder die Speichertemperatur in der Regel per Hand anpassen, damit die Heizung im Sommer nicht läuft. Um Schäden am Heizkessel zu vermeiden, sollten Sie dies aber im Zweifelsfall einem*einer Fachmann*frau überlassen.
Bei welcher Temperatur schaltet die Heizung auf Sommerbetrieb?
Neuere Heizungen schalten häufig automatisch in den Sommerbetrieb um. Einige Modelle verwenden dazu einen Innensensor, der die Temperatur in den Wohnräumen misst. Der Grenzwert liegt meist zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Erst wenn die Innenraumtemperatur unter diesen Wert fällt, springt die Heizung an. In der Betriebsanleitung erfahren Sie, wie Sie den Wert manuell anpassen. Übrigens: Wenn Sie unsicher sind, welche Temperaturen für die verschiedenen Räume Ihrer Wohnung optimal sind, sollten Sie einen Blick in unsere Energiespartipps zum Heizen und Lüften werfen.
Die meisten Heizungsanlagen funktionieren mittlerweile mit Außensensoren. Hier liegt der Grenzwert bei 17 Grad Celsius. Bei gut gedämmten Häusern reichen sogar 12 Grad Celsius. Denn die Wärme bleibt lange gespeichert, sodass Sie ein, zwei kühle Tage zwischendurch gut ohne Heizen überbrücken können.
Ab wann macht es Sinn, die Heizung auf Sommerbetrieb umzustellen?
Wann der beste Zeitpunkt zur Umstellung ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Wer schon Mitte April tagsüber draußen schwitzt, wird die Heizung eher umstellen als jemand, der Ende Mai immer noch bei 9 Grad Celsius fröstelt.
Üblicherweise endet die Heizperiode für Vermieter*innen am 30. April. Allerdings ist die Regelung flexibel. Wenn es die Witterung nicht zulässt, müssen Vermieter*innen die Heizanlage auch über den Termin hinaus weiterlaufen lassen. Doch der 1. Mai ist in der Regel ein guter Stichtag, um zu prüfen, ob Sie die Heizung auf Sommerbetrieb umstellen können. Spätestens zum 1. Juni, dem kalendarischen Sommerbeginn, ist das in der Regel möglich.
Und um die Heizung nach dem Sommer wieder in Betrieb zu nehmen: Die neue Heizperiode beginnt am 1. Oktober.
Sollte man die Heizung im Sommer abstellen?
Wenn Sie Ihr eigenes Haus haben, steht es Ihnen frei, ob Sie die Heizung lediglich auf Sommerbetrieb umstellen oder die Heizanlage komplett abschalten. Dennoch ist eine geringe Wärmezufuhr gerade in der Übergangszeit sinnvoll. Denn dann kann es durchaus noch mehrere Tage kalt sein, wodurch das Gebäude auskühlen und sich auf längere Sicht schädliche Feuchtigkeit ansammeln kann. Ist das Heizsystem auch für die Warmwasserbereitung zuständig, sollte es auf jeden Fall in den Sommermodus wechseln. Ansonsten gibt es nur kaltes Wasser. Auch bei Abwesenheit wird empfohlen die Heizung nicht komplett abzuschalten, um ein Auskühlen zu vermeiden.
Dürfen Vermieter*innen die Heizung im Sommer abstellen?
Vermieter*innen müssen in kühlen Phasen den Wetterbericht im Blick haben. Ist es nur mal einen Tag lang etwas kühler, muss man die Heizung nicht gleich anschalten. Doch betragen die Außentemperaturen drei Tage lang weniger als 12 Grad Celsius, muss die Heizung auch im Sommer laufen. Und zwar so, dass die Räume am Tag auf mindestens 20 Grad Celsius und in der Nacht auf mindestens 18 Grad Celsius erwärmt werden. Darüber informiert der Deutsche Mieterbund.
Heizung im Sommer auf 0 oder Stern?
Heizkörperthermostate sind mit verschiedenen Symbolen und Zahlen versehen, die jeweils unterschiedliche Funktionen repräsentieren. Eines dieser Symbole ist der Stern bzw. die Schneeflocke, welche die Frostschutzeinstellung kennzeichnet. In dieser Einstellung bleiben die Heizkörper zwar kalt, jedoch schützt sie Heizkörper und Rohre bei Minustemperaturen vor dem Einfrieren.
Wenn Sie sämtliche Heizungsregler auf „0“ stellen, wird der Hauptheizkreis der Heizungsanlage abgeschaltet. Expert*innen raten allerdings dazu, den Heizbetrieb in den Sommermodus zu versetzen und die Thermostate auf Stufe 5 einzustellen. Durch diese Einstellung bleiben die Ventile geöffnet, was verhindert, dass sie über den Sommer verklemmen und sich dann nicht mehr steuern lassen.
Wie hoch sind die Ersparnisse bei Umstellung der Heizung auf Sommerbetrieb?
Wie viel Geld Sie sparen, hängt davon ab, wie viele kühle Tage (und Nächte) der Sommer hat. Aber generell lässt sich sagen, dass sich durch die Umstellung der Heizung der Jahresverbrauch an Strom oder Gas um 5 bis 15 Prozent senken lässt. Je nach Tarif sind das mehr als 100 Euro.
Nicht nur durch die Umstellung der Heizung auf Sommerbetrieb kann man Energie und Geld sparen. Auch im Haushalt steckt enormes Energiesparpotenzial. Wie man mit ein paar einfachen Verhaltensregeln in den eigenen vier Wänden Strom spart, erfahren Sie in diesem Beitrag zum Thema „Strom sparen: 10 Tipps für zu Hause„.