Mit intelligentem Energiemanagement den Stromverbrauch reduzieren

In Zeiten schwankender Strompreise stellen sich wohl viele Menschen die Frage: Wie lässt sich der eigene Verbrauch effizienter gestalten, ohne ständig Zähler und Strompreis im Blick zu haben? Eine Antwort liegt im intelligenten Energiemanagement. Wir erklären, welche Technologien es gibt und wie Sie mit automatisiertem Energiemanagement zuhause Ihren Verbrauch einfach optimieren können.

Dank smarter Technologien können private Haushalte nicht nur ihren Energieverbrauch analysieren, sondern ihn aktiv optimieren. Ob durch intelligente Zähler, automatisierte Steuerungssysteme, wie Heim-Energiemanagementsysteme, oder ganz klassisch durch energieeffizientere Geräte – die Möglichkeiten sind vielfältig. Und das Beste: Wer clever mit Energie umgeht, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern spart auch bares Geld. 



Intelligente Zähler (Smart Meter)

Eine Voraussetzung für intelligentes Energiemanagement ist in den meisten Fällen eine Messung am Netzverknüpfungspunkt, um zu wissen, wieviel aus dem Haus ins Netz eingespeist oder wieviel Leistung gerade bezogen wird. Diese Informationen können bereits heute über Smart Meter, in der Fachsprache intelligentes Messsystem (iMSys) genannt, bereitgestellt werden. Während konventionelle oder moderne Messeinrichtungen lediglich anzeigen, wie viel insgesamt verbraucht wurde, gehen intelligente Zähler einen Schritt weiter: Sie können bei Strom alle 15 Minuten und bei Gas alle 60 Minuten den Verbrauch erfassen und übermitteln die gesammelten Daten als Verbrauchsverlauf an den Messstellenbetreiber.  

Nahaufnahme eines Smart Meters

Stromzähler erfassen den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt und helfen dabei, Stromkosten zu sparen.

Ab 2025 erhalten Haushalte einen Smart Meter, wenn sie entweder einen durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh, mit eine steuerbaren Verbrauchseinrichtung oder eine Photovoltaikanlage mit mehr als zwei Kilowattpeak (kWp) installierter Leistung haben. Als steuerbare Verbrauchseinrichtungen zählen hierbei Wallboxen, Wärmepumpen, Heimspeicher und Klimaanlagen, sofern deren Leistung 4,2 kW übersteigt und diese nach dem 1. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden. Darunter fallen nahezu alle Wallboxen und Wärmepumpen sowie viele Heimspeicher.  

Alle anderen Haushalte sollen bis 2032 lediglich mit einer modernen Messeinrichtung (mME) ausgestattet werden, d.h. der digitalen Variante des klassischen Zählers, aber weiterhin ohne automatische digitaleine Datenkommunikation. Auch für solche Haushalte kann sich ein Smart Meter lohnen. Hierfür muss der Kunde den Einbau explizit bei seinem Messstellenbetreiber beantragen. 

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Energiemanagementsysteme für Zuhause

Ein Energiemanagementsystem (EMS) oder Heim-Energiemanagementsystem (HEMS) ist eine smarte Lösung, die den Verbrauch auswertet und optimiert. Dies nützt nicht nur Haushalten mit eigener Photovoltaikanlage, sondern auch bei dynamischen oder zeitvariablen Stromtarifen.  

Kern des EMS ist immer eine Software, die große Verbraucher und Erzeugungsanlagen beim Kunden miteinander verbindet und deren Daten erfasst sowie verarbeitet. Auf Basis dieser Daten wird dann Verbrauch und Erzeugung optimiert. Angebunden werden bspw. Solaranlagen, Batteriespeicher und steuerbare Geräte wie Wallboxen und Wärmepumpen. Teilweise werden auch Haushaltsgroßgeräte berücksichtigt. Das EMS optimiert dabei den Energiefluss automatisch und legt fest, wann welche Geräte betrieben werden und Strom verbrauchen.  

Ganz wichtig dabei ist: Das EMS stellt sicher, dass die individuellen Bedürfnisse weiterhin bestmöglich erfüllt werden. Der Wohnraum bleibt auf der gewünschten Temperatur und das E-Auto steht dann aufgeladen zur Verfügung, wenn es benötigt wird. EMS sind damit ideal für alle, die ihr E-Auto mit eigenem Solarstrom oder bei intelligenten Tarifen möglichst günstig laden wollen, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen. Die Bedienung erfolgt bequem über eine App oder ein Online-Portal. Hier lassen sich Verbrauchsdaten einsehen, Einstellungen anpassen, um den selbst erzeugten Solarstrom möglichst effizient zu nutzen. 

In vielen modernen Wechselrichtern oder Stromspeichern ist die EMS-Funktionalität bereits enthalten. Manchmal wird bei der Installation auch ein separates Gateway mit einem EMS installiert. Nachteil dieser Systeme ist, dass sie häufig auf einen Hersteller zugeschnitten sind und zum Beispiel nicht mit beliebigen Wallboxen zusammenarbeiten.

Smart-Home-Systeme

Während ein Energiemanagementsystem die Energieströme optimiert, sorgen Smart-Home-Systeme oder smarte Hausgeräte meist dafür, dass der Kunde einen Komfortgewinn hat. Hierfür werden kleinere Verbraucher, wie bspw. Lichtquellen, automatisiert abhängig von der Anwesenheit angesteuert. Sie sorgen also dafür, dass einzelne kleinere Verbraucher komfortabel und bedarfsgerecht betrieben oder auch ferngesteuert werden können. Smart-Home-Anwendungen basieren auf Sensoren, definierten automatisierten Abläufen, die mittlerweile teilweise auch mit Künstlicher Intelligenz (KI) erlernt werden. Sie übernehmen Aufgaben wie: 

  • Die Einstellung von Raumtemperaturen je nach Tageszeit, Wettervorhersage, Anwesenheit und individuellen Gewohnheiten durch smarte Heizkörperthermostate. 
  • Die Steuerung von Haushaltsgeräten, zum Beispiel das zeitgesteuerte Starten der Waschmaschine zu gewissen Zeiten oder die Überwachung aus der Ferne.  
  • Sicherheitsfunktionen, wie das automatische Einschalten von Lichtern bei Bewegungserkennung, die Steuerung von Überwachungskameras oder das Absenken der Rollläden, wenn niemand zu Hause ist. Darüber hinaus sorgen zum Beispiel auch smarte Rauchmelder für mehr Sicherheit, da Warnsignale automatisch in andere Räume übermittelt werden.

Die Bedienung erfolgt meist über eine App oder eine Sprachsteuerung (z. B. Alexa, Google Assistant). Dabei existieren viele proprietäre Systeme, aber auch solche, die über Standards wie KNX, Matter oder Zigbee einfach in andere Anwendungen eingebunden werden können. 

Frau steuert Smart Home

Mehr Komfort, mehr Sicherheit und weniger Strom verbrauchen: Smart-Home-Systeme bringen viele Vorteile (Bild: @ EnBW).

Stromspar-Apps

Es gibt zahlreiche Apps, die versprechen, Nutzer*innen dabei zu unterstützen, ihren Energieverbrauch zu überwachen und Stromkosten gezielt zu senken. Die Hauptfunktionen solcher Apps umfassen: 

  • Verbrauchsanalyse: Erfassung und Darstellung des Stromverbrauchs sowie über definierte Zeiträume, sodass Verbrauchsmuster und Trends erkannt werden können.  
  • Kostenschätzung: Berechnung der anfallenden Stromkosten basierend auf dem erfassten Verbrauch, um finanzielle Auswirkungen sichtbar zu machen.  
  • Überwachung und Benachrichtigung: Warnungen bei ungewöhnlich hohem Verbrauch oder Erinnerungen zum Abschalten von Geräten im Standby-Modus.  
  • Integration mit Energiemanagementsystemen oder Smart-Home-Systemen: Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs in Verbindung mit vernetzten Geräten und Systemen.  

Bei diesen Apps gilt es immer einen genauen Blick auf die Funktionalität zu werfen, ob diese auch wirklich zu den eigenen Anforderungen passt. Vielfach ist hierfür die Installation von zusätzlicher Hardware erforderlich, was häufig auch einen Elektriker benötigt.  

Tipp: Mit der EnBW zuhause+ App können Sie Ihren Energieverbrauch stets im Blick behalten. Die App ermöglicht es Ihnen, Ihren Zählerstand bequem per Smartphone-Kamera zu erfassen oder manuell einzugeben. Bereits ab der zweiten Messung erhalten Sie detaillierte Einblicke in Ihren aktuellen Energieverbrauch, Prognosen zu Kosten und Verbräuchen sowie Empfehlungen zur Anpassung Ihres Abschlags. Wenn Sie zusätzlich einen Smart Meter und einen intelligenten Stromtarif der EnBW haben, so entfällt die manuelle Erfassung der Verbrauchswerte und Sie erhalten stets eine detaillierte Auswertung Ihres realen Stromverbrauchs in einer hohen zeitlichen Auflösung. 

Energieeffiziente Geräte

Neben Smart-Home-Systemen und Stromspar-Apps spielt die Auswahl der richtigen Haushalts- und Elektrogeräte eine entscheidende Rolle. Denn selbst das beste Energiemanagementsystem kann nicht verhindern, dass „Stromfresser“ einen hohen Verbrauch verursachen. Moderne, energieeffiziente Hausgeräte, wie insbesondere Kühl- und Gefrierschränke und Waschmaschinen sowie Wärmepumpen-Trockner helfen dabei, sowohl den Stromverbrauch als auch ggf. den Wasserverbrauch nachhaltig zu senken – und das bei gleicher oder sogar besserer Leistungsfähigkeit. Die wichtigsten Faktoren dabei sind: 

  • Geringer Standby-Verbrauch: Viele smarte Geräte schalten sich bei Nichtgebrauch automatisch ab oder reduzieren ihren Energiebedarf auf ein Minimum. 
  • Effizienter Betrieb: Gerade Wäschetrockner mit integrierter Wärmepumpe sparen sehr viel Energie und arbeiten dabei zudem schonender für die Wäsche.an. 

Wie energieeffizient ein Gerät ist, erkennen Sie am EU-Energielabel. Die Effizienzklassen sind anhand einer Farbskala von Grün bis Rot und meist mit den Buchstaben A bis G gekennzeichnet. Beim aktuellen EU-Energielabel wird zudem auf die früheren „Plus-Klassen“ A+, A++ und A+++ aktuell weitgehend verzichtet. 

Frau belädt eine Waschmaschine

Moderne, energieeffiziente Haushaltsgeräte helfen dabei, den Stromverbrauch nachhaltig zu senken – und das bei gleicher oder sogar besserer Leistung.

Fazit: Intelligentes Energiemanagement zuhause

Die Art und Weise, wie wir Energie nutzen, verändert sich rasant. Smarte Technologien ermöglichen es, den eigenen Verbrauch besser zu verstehen, aktiv zu steuern und effizienter zu nutzen – und gleichzeitig den Komfort in der Bedienung zu erhöhen. 

Dazu kommt: Die Digitalisierung und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Energiemanagement verbessert die Energienutzung weiter. Systeme sind immer besser  in der Lage, Verbrauchsmuster zu analysieren und automatisch die Energienutzung zu optimieren. Auch bidirektionales Laden von E-Autos, durch das Energie aus dem Fahrzeug zurück ins Gebäude oder sogar ins Netz gespeist werden kann, wird in den kommenden Jahren eine größere Rolle spielen. 

Wer bereits heute zuhause auf intelligentes Energiemanagement setzt, spart nicht nur Geld, sondern investiert auch in eine nachhaltige Zukunft. Denn jede eingesparte Kilowattstunde zählt – für den Geldbeutel und für die Umwelt.  

Hier gibt’s noch mehr Tipps zum Energiesparen! 

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