Nichts ist unangenehmer, als in den eigenen vier Wänden zu frieren. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Türen und Fenster abdichten und so Energie sparen können.
Fenster richtig abdichten: Schritt für Schritt erklärt
Wenn es in der eigenen Wohnung zieht, tendieren die meisten Menschen dazu, die Heizung weiter aufzudrehen. Das sorgt jedoch für hohe Heizkostenabrechnungen und belastet außerdem die Umwelt – zumal die Energiepreise aktuell gestiegen sind. Zum Glück lassen sich Fenster und Türen ganz leicht abdichten.
Eine gute Nachricht für Sparfüchse: Wenn Sie Ihr Holz- oder Kunststofffenster abdichten wollen, um Zugluft zu vermeiden, ist die Hilfe eines Spezialisten in der Regel nicht notwendig. Stattdessen können Sie dieses Projekt selbst angehen:
- Bevor es so richtig mit der Abdichtung Ihrer Fenster losgeht, müssen Sie zunächst einmal alle alten Dichtungen entfernen. Nehmen Sie dazu am besten einen Spachtel, um auch wirklich alle Rückstände zu erwischen.
- Falls vorhanden, ölen Sie anschließend noch die Scharniere.
- Als nächstes reinigen Sie die Flächen und Fugen. Fettflecken lassen sich ohne weiteres mit Wasser und Spülmittel beseitigen; bei hartnäckigen Verschmutzungen können Sie Spiritus verwenden – vorausgesetzt, es handelt sich dabei nicht um Kunststofffenster. Spiritus kann aufgrund seines hohen Alkoholgehalts das Material beschädigen.
- Wenn alle Stellen sauber und trocken sind, können Sie die neuen Dichtungsbänder zuschneiden und nacheinander anbringen. Durch festes Andrücken stellen Sie sicher, dass sich die Bänder nicht lösen und im späteren Betrieb auch definitiv halten.
- Nachdem Sie die Dichtungen fixiert haben, sollten Sie noch überprüfen, ob sich das Fenster schließen lässt. Falls nicht, sitzen die Bänder nicht an der richtigen Position. Wenn alles passt, sollten Sie noch checken, ob wirklich keine Zugluft mehr in den Raum strömt.
- Bei Altbauten mit Sprossenfenstern müssen Sie ggf. den Fensterkitt Den alten Kitt können Sie entfernen, indem Sie ihn mit einem Fön erhitzen und geschmeidig machen. Anschließend reinigen Sie die Fugen und verkitten neu.
Wann Sie eine Fensterdichtung austauschen sollten
Um herauszufinden, ob eine Fensterdichtung ausgetauscht werden muss, ist das richtige Timing entscheidend. Im besten Fall prüfen Sie die Dichtungen bei gemäßigten Temperaturen – also am besten im Frühjahr oder Herbst. Spätestens wenn Sie feststellen, dass Ihre Heizung die Wohnräume nicht mehr auf die gewünschte Temperatur aufheizen kann, ist es Zeit, die Dichtungen Ihrer Fenster zu kontrollieren. Und dabei haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Sichtkontrolle: Zum Teil können Sie schon mit bloßem Auge erkennen, ob die Dichtung Ihres Fensters noch ihren Zweck erfüllt. Ist das Material porös oder hat sichtbar an Elastizität verloren, wird es Zeit für einen Ersatz.
- Papiertest: Bei geöffnetem Fenster legen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterflügel und Rahmen und schließen das Fenster. Können Sie das Blatt Papier anschließend ganz einfach herausziehen, ist der Anpressdruck nicht hoch genug und Zugluft hat leichtes Spiel, die Temperaturen in Ihre vier Wänden zu senken.
- Kerzentest: Last but not least, ein Klassiker der Dichtungsprüfung: Stellen Sie eine Kerze auf die Fensterbank und flackert diese immer wieder, ist auch das ein Zeichen dafür, dass Ihr Fenster undicht ist und die Dichtung ausgetauscht werden sollte.
Tipp: Wer über ausreichend Erfahrung verfügt, kann auch seine Fenster mit Silikon abdichten, statt eine Gummidichtung zu verwenden. Das vielseitige Material ist sowohl robust als auch elastisch. Dehnt sich Ihr Fenster aufgrund besonders hoher oder niedriger Temperaturen aus, kann das ein entscheidender Vorteil sein.
Fensterdichtungen richtig pflegen
Damit Ihre Dichtungen möglichst lange halten, ist eine richtige Pflege das A und O. Das gilt vor allem während der Heizperiode. So sollten Sie regelmäßig prüfen, ob sich Regen- oder Kondenswasser auf den Dichtungen ablagern und diese ggf. mit einem Tuch trocknen.
Verschmutzungen entfernen Sie mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm. Sollten diese sich als hartnäckig erweisen, können Sie auch etwas Spülmittel verwenden. Aggressive Reiniger oder öl- und fetthaltige Mittel sollten Sie dagegen von Ihren Dichtungen fernhalten.
Um die Elastizität Ihrer Dichtungen zu erhalten, verwenden Sie im Winter Silikonspray. Im Sommer bietet sich dagegen Talkumpulver an, um Feuchtigkeit aufzusaugen.
Bodentiefe Fenster, Haus- und Terrassentüren abdichten: Das gilt es zu beachten
Besonders wichtig ist eine zuverlässige Abdichtung, bei der Haustür oder bei Türen und bodentiefen Fenstern z. B. zur Terrasse oder zum Balkon. Bei undichten Stellen im Bodenbereich kann nämlich Feuchtigkeit in die Innenräume oder gar ins Bauwerk gelangen, was zu Schimmel führen und kostspielige Reparaturen nach sich ziehen kann. Wenn Sie bodentiefe Fenster abdichten wollen, sollten Sie daher auf spezielle Flüssigkunststoff-Systeme setzen, denn diese sind mit so gut wie allen Untergründen kompatibel.
Um das Eindringen von Feuchte in die Außenwand zu verhindern (Bauwerksabdichtung), werden heutzutage auch häufig Dichtbänder und -folien (z. B. aus EPMD) eingesetzt.
Das flexible Material bietet sich besonders an, wenn Ecken zu erstellen sind. Dies gilt für Sockelbereiche, aber auch Fensterbänke und Laibungen lassen sich mithilfe eines Dichtbandes perfekt abdichten.
Die Dichtung (sog. Kompriband aus Schaumstoff) selbst liegt beim Wandanschluss tief zwischen Rahmen und Laibung, von außen bleibt eine Stoßfuge sichtbar. Das Fugendichtband dehnt sich nach der Montage aus und schmiegt sich an die Fugenränder. Die Stoßfuge zwischen Fensterrahmen und Laibung kann nachträglich mit Silikon oder Acryl abgedichtet werden.
Allerdings sollten Sie die Abdichtung nach Möglichkeit von einem Spezialisten durchführen lassen.
Weitere Maßnahmen zur Abdichtung von außen
Kalte Zugluft kann auch durch undichte Fugen oder Risse zwischen Fensterrahmen und Laibung in Haus oder Wohnung eindringen. Vor allem wenn Ihr Zuhause mit Holzfenstern und -rahmen ausgestattet ist, kann dieses Problem auftreten, denn Holz lebt, das Material arbeitet.
Falls Sie entsprechende Mäkel feststellst und diese nicht allzu gravierend sind, können Sie die rissigen Übergänge unter Umständen selbst mit Silikon befüllen. Je nach Ausmaß des Schadens kann es allerdings auch notwendig sein, die Stellen mit Bauschaum auszubessern oder sogar eine neue Dämmung anzubringen. In diesem Fall sollten Sie möglichst auf die Hilfe eines Profis setzen.
Ab jetzt haben Sie Ihren Verbrauch perfekt im Blick!
Türen gegen Kälte und Zugluft abdichten: Diese Maßnahmen helfen
Sie wollen auch bei Türen gegen Kälte und lästiges Zugluftpfeifen vorgehen? In diesem Fall führen ebenfalls schon kleine, wenig aufwendige Maßnahmen zum Erfolg. Die einfachste Lösung ist ein textiler Zugluftstopper für den Spalt unter der Tür. Der Spalt muss allerdings vollständig abgedeckt sein, damit der schlauchförmige Stopper seine volle Wirkung entfalten kann.
Wenn der Stopper allerdings das Öffnen der Türe beeinträchtigt, sollten sie eine Alternative wählen, um die Tür unten abzudichten. Unser Tipp: Bürstendichtungen. Diese lassen sich schnell und einfach unter dem Türblatt fixieren und sind für jede Bodenart bestens geeignet.
Übrigens: Heizkosten lassen sich natürlich nicht nur durch die Abdichtung Ihrer Fenster und Türen sparen, sondern beispielsweise auch mit smarten Heizkörperthermostaten.
Türen abdichten gegen Lärm & Schall
Türen schützen uns nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Lärm von draußen. Die streitenden Nachbarn oder tobenden Kinder im Hausflur sind in Ihrer Wohnung gut zu hören? Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich Ihre Tür leicht abdichten gegen Lärm und Schall.
Auch hier ist es sinnvoll den Türspalt abzudichten, um den Duschlass von Schallwellen zu minimieren. Hier helfen selbstklebende Dämmstreifen oder Silikonleisten.