Fertighaus: Der kürzeste Weg zum neuen Eigenheim

Ein Fertighaus bietet viele Vorteile: Es ist schnell errichtet, kostensicher und kann vorab besichtigt werden. Doch wie sieht die Ökobilanz bei Fertighäusern aus? Ist dies eine besonders nachhaltige Bauweise? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Angesichts des Klimawandels spielt die Ökobilanz von Gebäuden eine immer wichtigere Rolle. Fertighäuser sind eine moderne Bauweise, die aus guten Gründen immer beliebter wird. Nachhaltiges Bauen wird zudem staatlich gefördert. Gerade Familien mit Kindern können so schneller ein zukunftssicheres Eigenheim beziehen. 


Das erwartet Sie hier


Warum Fertighäuser so beliebt sind 

Weniger Sorgen dank einer kürzeren Bauzeit und geringeren Kosten im Vergleich zu einem Massivhaus: Das versprechen sich viele Menschen von einem Fertighaus. So überrascht es nicht, dass der Anteil der Fertighäuser an den neu genehmigten Hausbauten seit Jahren kontinuierlich ansteigt. 2022 wurden laut Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) knapp 22.000 neue Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise genehmigt – rund ein Viertel aller Neubauten.1 In Baden-Württemberg liegt der Anteil sogar bei circa 40 Prozent und damit weitaus am höchsten im Bundesdurchschnitt, wie Zahlen für 2023 zeigen.2 

Die Beliebtheit von Fertighäusern hat verschiedene Gründe. Nicht nur sind Zeit- und Planungsaufwand geringer als bei Massivhäusern, sondern die Häuser können in aller Regel auch vorab besichtigt werden. Vielerorts gibt es Musterhäuser, manchmal sogar ganze Musterhausparks. Mit der steigenden Nachfrage wächst auch die Auswahl an Anbietern und Haustypen. 

Bau eines Fertighauses

Fertighäuser können umweltfreundlich und energieeffizient errichtet und bewohnt werden.

 

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Vor- und Nachteile von Fertighäusern 

Fertighäuser werden nicht komplett vor Ort errichtet, sondern aus vorgefertigten Teilen zusammengesetzt. Diese Teile werden in einer Fabrik hergestellt und dann zur Baustelle gebracht, wo sie in kürzester Zeit zu einem fertigen Haus zusammengefügt werden. Diese Bauweise ist im Vergleich zum traditionellen Hausbau deutlich schneller und mitunter auch kostengünstiger. 

Allerdings sind die Individualisierungsmöglichkeiten begrenzt und die Flexibilität vor Ort geringer. Zudem steht die Langlebigkeit von Fertighäusern in Frage, weshalb sie in der Regel schneller an Wert verlieren als ein Haus in Massivbauweise. 

 

Vorteile der Fertigbauweise 

  • Schnelle Bauzeit: Fertighäuser lassen sich innerhalb weniger Wochen oder Monate fertigstellen. Da die Fertigung der Bauteile nicht vom Wetter abhängig ist, sind weniger Verzögerungen zu erwarten. 
  • Kosteneffizienz: Fertighäuser können günstiger als herkömmliche Häuser sein, da Serienproduktion und kürzere Bauzeiten potenziell die Kosten senken. 
  • Planungssicherheit: Durch die Voranfertigung und genaue Planung sind Bauzeit und Kosten meist gut kalkulierbar. 
  • Hohe Qualität: Die Bauteile werden unter kontrollierten Bedingungen in einer Fabrik gefertigt, was zu hoher Präzision und Qualität führt. 
  • Gute Ökobilanz: Fertighäuser aus Holz sind ökologisch nachhaltig und speichern CO2 langfristig. Außerdem wird weniger Abfall produziert. 

 

Nachteile der Fertigbauweise 

  • Begrenzte Individualisierung: Trotz vieler Optionen sind Anpassungen von Grundrissen, Designs und Ausstattungen nur begrenzt möglich, insbesondere bei günstigeren Modellen. 
  • Transportabhängigkeit: Die Größe der vorgefertigten Teile wird durch Transportmöglichkeiten begrenzt, was ebenso die Gestaltungsmöglichkeiten einschränken kann. 
  • Anpassungen vor Ort: Veränderungen und Erweiterungen am Haus sind oft schwieriger und teurer umzusetzen als bei traditionellen Bauweisen. 
  • Wertstabilität: Fertighäuser können recht schnell an Wert verlieren, da sie weniger langlebig als Massivhäuser sein können. 

 

Wie umweltfreundlich ist ein Fertighaus? 

Die Ökobilanz eines Fertighauses hängt stark vom verwendeten Baustoff ab. Öko-Fertighäuser bestehen meist aus Holz, was besonders umweltfreundlich ist. Durch die präzise Vorfertigung der Bauteile wird der Materialeinsatz effizient gestaltet, was den Ressourcenverbrauch senkt. 

Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise, bei der viele Arbeitsschritte vor Ort stattfinden, kann zudem der Energieaufwand reduziert werden. Allerdings hängt die Umweltbilanz auch davon ab, wie effizient die Fabrikprozesse sind und welche Energiequellen dabei genutzt werden. 

Während der Bauphase vor Ort entstehen weniger Abfälle, Lärm und Staub werden minimiert, und die Anzahl der Anlieferungen und der damit verbundene CO₂-Ausstoß sind in der Regel geringer als bei einem herkömmlichen Bauvorhaben. 

Moderne Fertighäuser sind oft energieeffizient gebaut, gut gedämmt und mit zeitgemäßer Heiz- und Kühltechnik ausgestattet. Am Ende ihrer Lebensdauer können viele Bauteile recycelt oder wiederverwendet werden. Das verringert die Umweltbelastung weiter. Allerdings variiert die Langlebigkeit der verschiedenen Materialien, und damit auch die Nachhaltigkeit des Gebäudes, je nach Bauweise und Pflege. Außerdem erreichen die wenigsten Fertighäuser die Energieeffizienz eines Passivhauses. 

Zum Teil gibt es mittlerweile übrigens auch Fertighäuser, die ab Werk mit einer PV-Anlage ausgestattet sind. So können Sie direkt nach Einzug Ihren eigenen Strom erzeugen.  

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Wie viel kostet ein Fertighaus? 

Die Kosten für ein Fertighaus variieren je nach Größe, Dachform und Ausstattung. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise auf dem Fertighaus-Markt eher, weshalb kleinere Häuser und Doppelhäuser stärker nachgefragt wurden. Aktuell ist jedoch mit einer Entspannung zu rechnen, da Material wieder leichter verfügbar ist und die Energiepreise wieder sinken. 

Im Mittel müssen Sie für ein Fertighaus mit einem Quadratmeterpreis zwischen 2.000 und 2.500 Euro rechnen.3 Bei einem kleinen Einfamilienhaus mit 100 qm Grundfläche sind das also bis zu 250.000 Euro. Hinzu kommen Grundstück, Bodenplatte und diverse Nebenkosten, sodass sich die Gesamtkosten auf etwa 450.000 Euro belaufen – mindestens. Viel günstiger als ein individuell geplantes Haus ist das nicht unbedingt. 

Der große Vorteil bei den Fertighaus-Kosten: Sie sind im Vorfeld viel genauer abzuschätzen. Nicht die Höhe des Preises spricht also für ein Fertighaus, sondern in erster Linie die Kalkulierbarkeit. Das macht es Ihnen auch leichter, die Höhe des notwendigen Hauskredits zu berechnen. 

Bauteile eines Fertighauses werden zusammengesetzt

Die Bauteile eines Fertighauses werden in einer Fabrik hergestellt und vor Ort zusammengesetzt.

Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es? 

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt den Bau von Fertighäusern genauso wie Neubauten allgemein. Voraussetzung ist die Einstufung als klimafreundliches Wohngebäude – solche Bauvorhaben fördert die KfW mit einem Kredit von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Weitere 50.000 Euro können dazukommen, wenn das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erfüllt wird. 

 

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Was gilt als klimafreundliches Wohngebäude? 

Sie haben die Chance auf den KfW-Förderkredit, wenn Ihr geplanter Neubau: 

  • der Effizienzhaus-Stufe 40 entspricht, 
  • die Anforderung an Treibhausgasemissionen des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt und
  • ohne Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird. 

Weitere aktuelle Informationen zum Förderkredit erhalten Sie auf der entsprechenden Seit der KfW. 

Für Familien mit Kindern vergibt die KfW darüber hinaus Kredite bis maximal 270.000 Euro, wobei die genaue Höhe vom Haushaltseinkommen und der Zahl der Kinder abhängt. Die Vergabe ist zudem an hohe energetische Anforderungen und weitere Kriterien gebunden – zum Beispiel muss das Haus für wenigstens zehn Jahre als Wohnung genutzt werden. Mehr dazu ebenfalls auf der Website der KfW. 

Sie planen ein Fertighaus mit einer Photovoltaikanlage? Dann können Sie zusätzlich den KfW-Förderkredit Erneuerbare Energien beantragen. Übrigens wird auch die energetische Sanierung staatlich gefördert. 

Regionale Förderungen können ebenfalls interessant sein. In Baden-Württemberg gibt es beispielsweise das Förderprogramm „Z15“, das Familien mit Kindern hilft, den Bau oder Erwerb eines Eigenheims zu finanzieren. 

Fazit: Schneller zum Eigenheim mit einem Fertighaus 

Ein Fertighaus bietet zahlreiche Vorteile, gerade auch aus ökologischer Sicht. Prinzipiell lassen sich mit der Fertigbauweise Abfälle und Emissionen reduzieren, Zeit sparen sowie Kosten senken. Die Wahl des Baustoffs ist jedoch entscheidend: Holz speichert CO2 und ist besonders nachhaltig. Öko-Fertighäuser erfüllen in der Regel die Kriterien für klimafreundliche Wohngebäude und sind damit KfW-förderfähig. Somit kommen Sie dem Traum vom Eigenheim auf diesem Weg schnell näher. 

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