Wie gut sind Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen sind eine spannende Alternative zu klassischen Heizungen. Aber was ist eigentlich das Besondere an diesen Heizungen, wie sieht es mit den Kosten und der Klimabilanz aus und welche Anbieter gibt es?

Wir stellen das Heizsystem etwas genauer vor. 


Das erwartet Sie hier


Was sind Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen sind eine Form von Elektroheizungen. Anders als bei Heizstrahlern besteht bei Infrarotheizungen keine Verbrennungsgefahr – die Oberflächentemperatur der Wandheizkörper liegt bei 80 bis 95 Grad Celsius. Allerdings sollte man bei einer Wandmontage einen Sicherheitsabstand von mindestens 20 bis 30 Zentimetern zu brennbaren Materialien einhalten, um eine Überhitzung von Möbeln zu vermeiden. Planen Sie eine Deckenmontage, ist eine lichte Höhe von 2,50 Metern empfehlenswert, um eine möglichst gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen. 

 Im Vergleich zu klassischen Heizkörpern oder auch einer Fußbodenheizung zeichnen sich Infrarotheizungen vor allem durch ihre hohe Flexibilität aus. Das Verlegen von Leitungen ist bei dieser Form der Heizung nicht notwendig. Stattdessen lassen sich viele Modelle einfach an einer Steckdose anschließen. 

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Eine Infrarotheizung besteht in der Regel aus einer massiven Platte, die mit einem Heizleiter verbunden ist, der elektrische Energie in Wärme umwandelt (das Infrarotpaneel). Das Heizpaneel gibt Infrarotstrahlung ab, welche die Wände oder Möbel direkt erwärmt. Denn diese nehmen die Strahlungswärme auf, speichern sie und geben sie später wieder ab. Damit unterscheiden sich Infrarotheizungen von herkömmlichen Heizungen, welche die Luft im Raum erwärmen. Die Infrarotstrahlen sind vergleichbar mit Sonnenstrahlen, die Ihre Wohnung oder Ihr Haus aufwärmen.

Entsprechend angenehm ist die Wärme, die durch eine Infrarotheizung verbreitet wird. Das Praktische dabei ist, dass durch den sogenannten Strahlungsaustausch die Wärme gleichmäßig abgegeben wird. 

Wie lange braucht eine Infrarotheizung, um den Raum zu erwärmen?

Die Infrarotheizung beginnt unmittelbar nach dem Einschalten mit der Erwärmung eines Raums. Bis dieser komplett aufgeheizt ist, vergehen 30 Minuten bis zu einigen Stunden. Die konkrete Zeit hängt von der Raumgröße, der Leistung der Heizpaneele sowie der Isolierung des Raums ab. 

Ihre Infrarotheizung steuern Sie einfach über einen Funkthermostat, ganz bequem per Fernbedienung. Einige Modelle können Sie auch mit dem WLAN verbinden und per Smart Home App am Tablet oder Smartphone steuern. 

Übrigens: Die Infrarotstrahlen sind für uns unsichtbar und ungefährlich. 

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Installation Ihrer Infrarotheizung

Die Installation eine Infrarotheizung ist denkbar einfach, da Sie sie einfach an die Steckdose anschließen. Für die Montage an der Wand oder der Decke sind oftmals entsprechende Halterungen und eine Montageanleitung im Lieferumfang enthalten. Somit können Sie Montage und Inbetriebnahme selbst vornehmen und sind nicht etwa auf einen Heizungsinstallateur*in angewiesen.

Wo ist der beste Platz für eine Infrarotheizung?

Infrarotheizungen sind in der Regel als einzelne Heizkörper erhältlich, die an der Wand oder Decke montiert werden. Darüber hinaus unterscheiden sich die Modelle vor allem mit Blick auf das Oberflächenmaterial. Erhältlich sind sie beispielsweise mit einer Front aus: 

  • Metall 
  • Glas
  • Spiegelfläche 
  • Bild (Motiv oder eigenes Foto) 
  • Naturstein 
  • Schiefer (als Tafel beschreibbar) 

Es gibt sie auch als Standgerät oder als festeingebaute Heizanlage (Flächenheizung): 

  • Wandheizung 
  • Deckenheizung 
  • Fußbodenheizung 
Infrarotheizung an der Wand

Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben und liefern Wärme auf Knopfdruck.

Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen

Vorteile

Neben dem genannten zentralen Vorteil der hohen Flexibilität zeichnen sich Infrarotheizungen durch weitere Eigenschaften aus: 

  • Sie sorgen für eine besonders angenehme Raumwärme und trocknen die Luft nicht aus. 
  • Sie verursachen keine Luftaufwirbelungen – gerade für Hausstauballergiker ist das Raumklima deutlich angenehmer. 
  • Infrarotheizungen werden ganz einfach über einen Thermostat oder per Smart-Home-App gesteuert. 
  • Sie sind innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit. 
  • Sie lassen sich einfach und kostengünstig installieren. 
  • Sie sind äußert flach und dadurch platzsparend und lassen sich einfach an der Wand oder der Decke anbringen. Man benötigt lediglich eine Steckdose. 

Übrigens gibt es auch Infrarotheizungen, die sich ganz unauffällig und harmonisch in die Einrichtung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses integrieren lassen. So gibt es beispielsweise Varianten in Form eines Spiegels oder einer Tafel. 

Nachteile

Anders als herkömmliche Heizungen wird die Infrarotheizung mit Strom betrieben. Und das bringt gleich den größten Nachteil mit sich: 

  • Der Stromverbrauch sorgt für entsprechend hohe Stromkosten.  
  • Die Klimabilanz der Infrarotheizung hängt stark davon ab, ob Sie konventionellen Strom oder Ökostrom nutzen. Der CO2-Ausstoß ist bei konventionellem Strom entsprechend höher. 
  • Möchten Sie die Infrarotheizung im ganzen Haus nutzen, sind die Anschaffungskosten entsprechend hoch. 
  • Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen, elektrische Heizungen nur als temporäre Ergänzung zu nutzen, um gerade im Winter das Stromnetz nicht zu überlasten. 

Was kostet eine Infrarotheizung?

Die Preise für Infrarotheizungen richten sich zunächst nach der Heizleistung. Heizkörper mit 180 bis 200 Watt bekommen Sie schon für 100 bis 300 Euro. Große Infrarotheizungen, die zwischen 900 und 1.200 Watt liefern, kosten zwischen ca. 200 bis 600 Euro. Die Preise gelten für Metallheizkörper; für Bild- und andere Sondergestaltungen müssen Sie in der Regel einen Aufpreis zahlen. Wie die benötigte Heizleistung berechnet wird, hängt vor allem von der Größe des jeweiligen Raums, der Bausubstanz des Hauses bzw. der Wohnung und der gewünschten Temperatur ab. Im Zweifel kann es an dieser Stelle nicht schaden, die Meinung eines Experten oder einer Expertin einzuholen. 

Infrarotheizung: Wie viel Watt pro Quadratmeter?

Wie viel eine Infrarotheizung insgesamt kostet, hängt auch von der Raumgröße ab. Pro Quadratmeter brauchen Sie eine Heizleistung von rund 60 bis 100 Watt. Dabei gilt: Bei Zimmern mit nur einer Außenwand benötigen Sie eine geringere Leistung, Infrarotheizungen für Räume mit zwei oder drei Außenwänden müssen (bei gleicher Quadratmeterzahl) mehr Leistung bieten. Vor allem bei schlechter Außenwanddämmung, wie zum Beispiel im unsanierten Altbau, kann die benötigte Heizleistung höher sein und auf circa 100 bis 150 Watt je Quadratmeter steigen. 

Bei einer Wohnungsgröße von 80 Quadratmetern kostet eine komplette Infrarotheizungsanlage 

  • für eine gut isolierte Wohnung mit einem Bedarf von etwa 5 bis 8 Kilowatt zwischen 1.000 und 4.800 Euro. 
  • für eine schlecht isolierte Wohnung mit einem Bedarf von 8 bis 12 Kilowatt zwischen 1.600 Euro und 7.200 Euro 

Voraussetzung für diese Kosten ist, dass die Preisspanne für 900 bis 1200 Watt Heizelemente wie erwähnt bei etwa 200 bis 600 Euro liegt. 

Dazu kommen die jährlichen Stromkosten. Wie viel Sie letztendlich bezahlen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Dämmung Ihrer Außenwände, Ihrem Heizverhalten – und ob Sie in der ganzen Wohnung auf Infrarotheizung umstellen oder nur bestimmte Räume beheizen. 

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Richtig heizen und lüften

Es ist naheliegend – aber wussten Sie, dass Sie schon mit einem Grad Celsius weniger bis zu 6 Prozent Heizenergie sparen können? Aber auf welche Temperatur sollte die Heizung im Winter eingestellt werden? Mehr über das Thema Heizen und die optimale Raumtemperatur im Winter finden Sie im Blogbeitrag „Heizung auf Winterbetrieb umstellen“. 

Wie effizient sind Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen bieten einen hohen Wirkungsgrad. Beim Heizvorgang wird nahezu die komplette elektrische Energie in Strahlungsenergie umgewandelt: Diese Strahlung erreicht gegenüberliegende Flächen und heizt sie auf. Die auf diese Weise erwärmten Flächen geben dann ebenfalls Wärmestrahlung ab ein effizienter Vorgang. 

Klimabilanz der Infrarotheizung

Wie gut die Klimabilanz der Infrarotheizung aussieht, hängt direkt vom Stromverbrauch ab. Natürlich gilt auch hier wie bei jeder anderen Heizung: Je besser die Dämmung Ihres Hauses, desto weniger „verheizen“ Sie die Wärme. Daher sind Infrarotheizungen in unsanierten Altbauten wenig sinnvoll, aber perfekt geeignet für Passivhäuser mit extrem hohen Dämmwerten. 

Die Klimabilanz lässt sich schlagartig verbessern, indem Sie Ihren Stromtarif auf überall in Deutschland verfügbaren Ökostrom umstellen. Denn damit tragen Sie dazu bei, dass der Strommix in Deutschland grüner und die nachhaltige Stromproduktion weiter ausgebaut wird. „Grüner“ Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind- und Wasserkraft. 

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Am besten nutzen Sie Ihren eigenen Solarstrom zum Heizen und schließen Ihre Infrahotheizung an eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher an. Da die PV-Anlage im Winter aber nur wenig oder gar keinen Sonnenstrom produziert, sollten Sie ein „virtuelles“ Konto für Ihren Strom anlegen. Dies ist etwa mit der Senec Cloud möglich. 

Wann ist der Einsatz einer Infrarotheizung sinnvoll?

Eine Möglichkeit ist, mit der Infrarotheizung Räume zu beheizen, die eher selten genutzt werden oder nur schwer an die zentrale Heizungsanlage anschließbar sind. Typische Beispiele wären der Partykeller nach dem Ausbau, ein saniertes Dachgeschoss oder der neue Wintergarten. Hier eignet sich besonders eine Hybrid-Infrarotheizung als mobile Zusatzheizung. 

Infrarotheizungen bieten sich auch als Ergänzung zu anderen Heizungsanlagen bzw. zur Unterstützung in Räumen an, die mit Pellet- oder Kaminöfen beheizt werden. 

Im kleinen Badezimmer lassen sich Spiegel-Infrarotheizungen verwenden, um Platz zu sparen. Der Heizkörper hängt dann beispielsweise über dem Waschbecken, kann aber auch mit einem Handtuchhalter (zum Trocken und Wärmen) kombiniert werden. 

Infrarotheizungen können auch punktuell behagliche Zusatzwärme liefern, zum Beispiel in Lese- oder Spielecken. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch als komplette Heizungsanlage genutzt werden. 

Infrarotheizung als Tafelheizung in der Küche

Infrarotheizungen werden mit Strom betrieben und liefern Wärme auf Knopfdruck.

Anbieter von Infrarotheizungen

Der Markt für Infrarotheizungen ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gewachsen. Hier eine Liste von Anbietern, bei denen Sie hochwertige Infrarotheizungen als Einzel- oder Komplettlösung erhalten:

  • Eurotherm
  • First Heating
  • HALLER Infrarotheizungen
  • Haustek
  • Infranomic
  • Infrapower
  • Magma
  • Ohle
  • Stiebel Eltron
  • Technotherm
  • Vitramo

Fazit: Wie gut sind Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen sind eine Alternative zu klassischen Heizungsanlagen, nicht zuletzt für Hausstauballergiker. Die kleinen Platzwunder lassen sich häufig leicht an der Wand oder an der Decke anbringen. Manche Infrarotheizungen können Sie auch freistehend am benötigten Ort aufstellen. Dazu haben viele der Modelle oft noch einen zusätzlichen Nutzen (zum Beispiel als Bild, Spiegel, Tafel für Einkaufsliste …). 

Auch die Klimabilanz von Infrarotheizungen ist besser als ihr Ruf, vor allem von ganzen Heizungsanlagen, sofern die Immobilie gut gedämmt ist. Sie können die Bilanz weiter verbessern, indem Sie beispielsweise einen Ökostromtarif buchen oder die Infrarotheizung mit Ihrer PV-Anlage verbinden. 

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