Manuelle Heizkörperthermostate richtig nutzen

Viele Heizkörper verfügen über ein manuelles Thermostat, mit dem Sie die Temperatur nach Belieben einstellen können. Wie man ein solches Bauteil richtig nutzt, ist allerdings längst nicht allen bekannt. Dabei lässt sich durch die korrekte Handhabung des Plastikgriffs der Energieverbrauch reduzieren – und das geht auch noch spielend leicht.

Sie wollen es im Winter warm haben, ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen? Ob normale oder Fußbodenheizung: Wenn Sie Ihr manuelles Thermostat clever nutzen, können Sie Ihren Energieverbrauch spürbar senken. Im Folgenden erklären wir, wann sich der Wechsel des Thermostats anbietet und welche Alternativen es zum manuellen Thermostat gibt.


Das erwartet Sie hier


Wie funktioniert ein Thermostat und wie ist es aufgebaut?

Bevor wir uns anschauen, wie ein Thermostat funktioniert, sollten wir kurz die Frage klären, was ein Thermostat genau ist. Der Begriff „Thermostat“ leitet sich aus dem Griechischen ab, von thermós (Wärme) und statós (gestellt). Ein Thermostat ist somit ein wichtiger Bestandteil der Regulierungstechnik einer Heizungsanlage.

Ein manuelles Thermostat hat vor allen Dingen eine wichtige Funktion – und die besteht darin, die Temperatur der Heizung zu regeln. Während dieser Vorgang bei einem smarten, programmierbaren Thermostat und einem Funkthermostat automatisiert vonstattengeht, stellen Sie die Temperatur bei einem manuellen Thermostat per Hand ein, wie die Bezeichnung bereits nahelegt.

Um die gewünschte Temperatur zu erhalten, drehen Sie einfach an dem Thermostatkopf, wodurch sich die Öffnung des Heizungsventils verkleinert oder vergrößert. Letzteres befindet sich im Inneren des Thermostats und reguliert die Zufuhr des Heizwassers. Je nach gewünschter Raumtemperatur lässt das Ventil eine größere oder kleinere Menge der Flüssigkeit durchfließen.Der Temperaturfühler im Thermostat kontrolliert dabei regelmäßig, ob die Solltemperatur erreicht wurde. Hat der Raum die Zieltemperatur erreicht, bleibt das Ventil geschlossen.

Wie kann man am Thermostat die Temperatur einstellen?

Nun wissen Sie vermutlich, dass ein Thermostatkopf häufig nicht mit präzisen Temperaturangaben versehen ist. Stattdessen können Sie sich zwischen fünf Stufen entscheiden. Welcher Temperaturwert jeweils dahintersteckt – darauf gibt es keine pauschale Antwort. Es kommt beispielsweise auf den Standort des Heizkörpers an, und ob dieser von Möbeln verdeckt wird. Die folgenden Richtwerte können Sie jedoch als Orientierungshilfe verwenden:

  • Stufe 1: 12 Grad Celsius
  • Stufe 2: 16 Grad Celsius
  • Stufe 3: 20 Grad Celsius
  • Stufe 4: 24 Grad Celsius
  • Stufe 5: 28 Grad Celsius
Mann bedient Thermostat der Heizung.

Die Temperatur Ihrer Heizung lässt sich über den Thermostatkopf regulieren. Stufe 3 reicht in den meisten Räumen völlig aus.

Zudem gibt es nicht nur Zahlen, sondern auch Symbole auf dem Thermostat: Unterhalb der Stufe 1 gibt es noch die sogenannte Frostschutzstellung. Diese ist mit einem Schneeflocken-Symbol gekennzeichnet und verhindert, dass die Temperatur unter 0 Grad Celsius sinkt. Diese Einstellung verhindert, dass das Wasser in den Rohren gefriert und diese zum Platzen bringt. Das Halbmond-Symbol ist zwischen Stufe 1 und 2 zu finden, und steht für die Nachtabsenkung (zirka 14°C). Die Sonne steht für die Grundeinstellung (zirka 20°C).

Bei vielen programmierbaren und Funkthermostaten lässt sich die Temperatur ebenfalls über einen drehbaren Regler einstellen. Allerdings können Sie die gewünschte Temperatur bei solchen Modellen noch präziser angeben. Der Wert wird Ihnen auf einem Display angezeigt, was die Steuerung deutlich vereinfacht.

Heizkörperthermostate im Vergleich

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Thermostate, die den Alltag erleichtern und sogar Energie einsparen können. Welches Thermostat zu Ihnen passt, hängt von Ihrer Wohnung und Ihrem Heizverhalten ab.

  • Manuelle Heizungsthermostate sind am weitesten verbreitet, da sie simpel, kostengünstig und in allen Baumärkten erhältlich sind. Im Handumdrehen lässt sich dabei die Wunschtemperatur einstellen. Diese Art von Thermostat kann nur per Hand eingestellt werden und nicht automatisch die Temperatur wechseln.
  • Programmierbare, digitale Thermostate funktionieren auf eine ähnliche Art. Die Umgubungstemperatur wird allerdings über elektronische Fühler erfasst und die Heizungsventile über Elektromotoren bewegt. Über Knöpfe lassen sich unterschiedliche Temperaturen für bestimmte Tageszeiten programmieren. So kann zum Beispiel die Wohlfühltemperatur passend zum Feierabend einprogrammiert werden, während die Wohnung über den Tag kühl bleibt. So können bis zu 10 Prozent Heizkosten eingespart werden. Dafür sind elektronische Heizkörperthermostate teurer in der Anschaffung und benötigen zusätzliche Batterien.
  • Funk-Thermostate mit Bluetooth oder Wlan zählen genau genommen auch zu dem programmierbaren Thermostaten, können jedoch auch über Apps auf dem Smartphone oder dem Tablet gesteuert werden.
  • Smarte Heizkörperthermostate gehen noch einen Schritt weiter: Sie lassen sich von überall aus steuern. Änderungen lassen sich nicht nur über Apps, sondern auch per Sprachsteuerung vornehmen. Arbeiten Sie im Schichtdienst oder sind unregelmäßig zuhause, kann ein intelligentes Thermostat helfen, punktgenau für die richtige Temperatur in Ihrem Zuhause zu sorgen. Hierbei ist oft eine zusätzliche Zentrale nötig, die die Befehle aus dem Internet an die einzelnen Heizkörper weiterleitet. Ist die Kindersicherung aktiviert, ignorieren smarte Heizkörperthermostate zudem manuelle Änderungen. Ihren Verbrauch können Sie oft über entsprechende Apps einsehen. Bei Manchen Modellen kommen zu den höheren Anschaffungskosten jedoch noch Abo-Kosten obendrauf. Der Ausbau Ihres Smart Homes wird dafür von der KfW gefördert.
  • Wand- bzw. Raumthermostate gibt es in verschiedenen Ausführungen. Bei modernen Varianten können über das Raumthermostat zentral alle Heizkörper im Raum angesprochen werden. Ein Vorteil hierbei ist, dass die Raumtemperatur nicht von Sensoren am Thermostatkopf gemessen wird, sondern mitten im Raum. Unter Umständen können auch weitere Smart Home-Komponenten mit angeschlossen und über das Raumthermostat gesteuert werden. Auch für die Regulierung der Fußbodenheizung bietet sich ein praktisches Wandthermostat an.

Wie setze ich ein manuelles Thermostat richtig ein?

Eine Temperatur von 20 Grad Celsius wird von den meisten Menschen als Wohlfühltemperatur wahrgenommen. Folgerichtig sollten Sie diese Marke grob anpeilen, wenn Sie Ihre Wohnung heizen. Dabei ist das richtige Zusammenspiel von richtigem Heizen und Lüften besonders wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Allerdings ist die Idealtemperatur auch abhängig von der Funktion des jeweiligen Raumes. In der Küche, im Schlafzimmer und im Flur kann es tendenziell ruhig etwas kühler sein, wohingegen die Temperatur im Badezimmer gerne etwas höher sein darf.

Wenn Sie die Heizkosten reduzieren wollen, sollten Sie einen Tipp beherzigen: Heizen Sie niemals voll auf. Denn indem Sie ein manuelles Thermostat direkt auf Stufe 5 stellen, wird es nicht schneller warm. Stattdessen erwärmt sich die Heizung so lange, bis eine Temperatur von circa 28 Grad Celsius erreicht ist, sofern Sie das Thermostat nicht rechtzeitig herunterzudrehen. Das hat wiederum zur Folge, dass Sie unnötig hohe Heizkosten zu zahlen haben.

Wichtig ist aber auch, dass Sie Temperatur nicht zu niedrig einstellen – selbst wenn Sie Energiekosten sparen wollen. Ist es in Ihrer Wohnung zu kühl, steigt nämlich das Risiko, dass sich Schimmel bildet. Sollten Sie einen ganzen Tag an Ihrem Arbeitsplatz verbringen oder mal zwei bis drei Tage lang verreisen, ist es in der Regel in Ordnung, das Thermostat in der kalten Jahreszeit auf Stufe 2 zu stellen. Das reicht grundsätzlich aus, damit der Raum nicht zu stark auskühlt. Großen Einfluss auf die Heizkosten hat dabei aber auch, wie gut Ihre vier Wände gedämmt sind und welche Außentemperatur vorherrscht. Damit Ihre Wohnung an den ersten kühlen Tagen rechtzeitig warm wird, sollten Sie Ihre Heizung auf Winterbetrieb umstellen.

Mann verlegt Fußbodenheizung.

Auch bei Fußbodenheizungen kann man ein manuelles Thermostat einbauen lassen.

Manuelles Thermostat bei einer Fußbodenheizung

Auch bei einer Fußbodenheizung lässt sich die Temperatur über ein manuelles oder programmierbares Thermostat regulieren. Allerdings können Sie den gewünschten Temperaturwert meist präziser bestimmen. Eine Fünf-Stufen-Steuerung wie beim klassischen Heizkörper gibt es in aller Regel nicht.

Dennoch sollten Sie auch bei einer Fußbodenheizung den einen oder anderen Punkt beachten – zum Beispiel, dass die Vorlaufzeit im Gegensatz zum klassischen Heizkörper rund drei Stunden betragen kann. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Stellen Sie die Temperatur besonders hoch ein, dauert es auch umso länger, bis der entsprechende Wert erreicht ist. Zudem sollten Sie berücksichtigen, dass die Wärme aufgrund der großen Fläche der Fußbodenheizung nach ihrem Abschalten bis zu zwei Stunden im Raum bleibt.

Falls Ihre Fußbodenheizung über einen Ruhemodus verfügt, sollten Sie diesen nach Möglichkeit am späten Abend aktivieren. Dadurch kühlt die Heizung in der Nacht nicht komplett ab und der Raum muss am nächsten Morgen nicht erneut „von null“ beheizt werden. Das würde nämlich zu längeren Heizzeiten führen und Ihre Heizkosten in die Höhe treiben.

Mann wartet Heizung.

Eine regelmäßige Wartung Ihrer Heizung ist empfehlenswert, denn das Thermostat neigt nicht selten zu Verschleißerscheinungen.

Überprüfen Sie Ihr manuelles Thermostat in regelmäßigen Abständen

Leider kommt es bei manuellen Thermostaten nach einiger Zeit zu Verschleißerscheinungen. Die Lebensdauer eines Thermostats liegt durchschnittlich bei rund 15 Jahren, anschließend reagieren die Module häufig nur noch schlecht auf veränderte Einstellungen. Stellen Sie sich öfter die Frage, warum der Heizkörper warm ist, obwohl das Thermostat auf null steht, können Sie von einem defekten Thermostat ausgehen. Aus diesem Grund sollten Sie das Thermostat im Rahmen einer Heizungswartung einmal jährlich kontrollieren lassen.

Übrigens: Wenn in Ihren vier Wänden trotz eingeschalteter Heizung eine unangenehme Zugluft herrscht, sollten Sie Ihre Wohnung auf offene Stellen kontrollieren. Hier erklären wir, wie Sie Ihre Fenster und Türen richtig abdichten.Wenn die Heizung kalt bleibt oder gluckert, wird es wahrscheinlich Zeit die Heizung zu entlüften.

Wie kann man das Thermostat an der Heizung wechseln?

Mit etwas handwerklichem Geschick ist der Wechsel des Thermostats keine große Sache. Achten Sie beim Kauf eines neuen Thermostats jedoch darauf, dass diese nicht genormt sind. Merken Sie sich die genaue Bezeichnung Ihres alten Thermostats oder nehmen Sie es direkt mit zum Fachgeschäft, um herauszufinden welcher Thermostatkopf passt. In einer Mietwohnung muss der Vermieter für den Austausch eines defekten Thermostats aufkommen. In unserer Schritt-für-Schritt Anleitung haben wir zusammengefasst, wie Sie ganz einfach das Thermostat der Heizung wechseln können:

  1. Das Thermostat auf Stufe 5 Stellen, damit das Ventil entlastet wird und sich das Thermostat einfacher abschrauben lässt.
  2. Mit Hilfe einer (Wasserpumpen-)Zange den Schraubring lösen, welcher das Ventil und den Thermostatkopf verbindet. Nutzen Sie ein Tuch zwischen Zange und Regler, um Beschädigungen vorzubeugen.
  3. Das Thermostat abnehmen. Sollte Ihr Modell über eine Sicherheitssperre verfügen, lässt sich diese durch kräftiges Ziehen lösen.
  4. Das Heizkörperventil testen: Ist das Thermostat abgenommen, kommt der Ventilstift zum Vorschein. Können Sie den Übertragungsstift nach Innen drücken, ist das Thermostatventil funktionstüchtig. Andernfalls ist es defekt und muss ebenfalls erneuert werden.
  5. Bei funktionierendem Ventil das neue Thermostat aufstecken. Dabei sollte das Thermostat so angebracht werden, dass es ebenfalls auf Stufe 5 steht.
  6. Den Schraubring mit der Zange wieder festziehen. Auch hierbei empfiehlt es sich ein Tuch unter der Zange zu haben.

Möchten Sie Ihr manuelles Thermostat durch ein digitales Thermostat ersetzen, ist dies ebenfalls nach dieser Anleitung möglich. Achten Sie dann darauf, dass sich das digitale Thermostat beim Anbringen im Installationsmodus befindet. Wie dies genau funktioniert, lesen Sie in der entsprechenden Betriebsanleitung. In einer Mietwohnung sollten Sie die manuellen Thermostate trotzdem aufbewahren, um sie beim Auszug wieder anzubringen.

Sonne für alle. Strom für Sie.

Planen Sie jetzt Ihre eigene Photovoltaikanlage für Ihr Dach mit SENEC.Solar – Solarmodule in Kraftwerksqualität.