Rollladenkasten dämmen: Darauf sollten Sie achten

Ein ungedämmter Rollladenkasten kann zu einem echten Energiefresser werden. Gerade in älteren Gebäuden sind diese oft nur unzureichend gegen Wärmeverluste aus dem Innenraum geschützt. Daher kann die Dämmung dieser kleinen Bauteile erheblich zur Energieeinsparung beitragen. Lesen Sie in diesem Artikel, warum Sie Ihre Rollladenkästen dämmen sollten – und wie Sie dabei vorgehen.

In älteren Häusern – vor allem bei solchen, die vor den 1990er-Jahren gebaut wurden – sind ungedämmte Rollladenkästen oft eine Wärmebrücke. Aus energetischer Sicht stellt das ein großes Problem dar: Vor allem im Winter bemerkt man, dass die Wohnung trotz laufender Heizung nicht richtig warm wird . Durch die ungedämmte Fläche entweicht die Wärme und im schlimmsten Fall ist Zugluft zu spüren. Durch die unzureichende Dämmung können die Heizkosten unnötig hoch ausfallen.


Das erwartet Sie hier


Warum alte Rollladenkästen dämmen?

Eine gute Dämmung von Gebäudeteilen bringt immer eine Reihe von Vorteilen, das gilt auch für Bauteile wie Rollladenkästen, die auf den ersten Blick eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen:

  • Energieverlust minimieren: Durch das Dämmen verhindern Sie, dass Wärme durch die dünnen Kastenwände bzw. durch die offenen Gurtschlitze entweicht, und können so Ihre Heizkosten senken. Besonders in der kalten Jahreszeit macht sich das schnell bemerkbar.
  • Besseres Raumklima: Zugluft und kalte Ecken gehören der Vergangenheit an. Generell sorgt eine gedämmte Gebäudehülle für eine gleichmäßigere Raumtemperatur und erhöht den Wohnkomfort.
  • Schutz vor Schimmel: Durch die Dämmung wird die Bildung von Kondenswasser vermieden, das auf kalten Oberflächen entstehen kann. So beugen Sie Schimmelbildung effektiv vor.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Gut gedämmte Häuser sind gefragter. Eine nachträgliche Dämmung der Rollladenkästen steigert die Energieeffizienz und damit den Wert der Immobilie, was sich positiv im Energieausweis zeigt.

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Bis zu 17 Prozent Wärmeverluste

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik lassen sich durch gut gedämmte und abgedichtete Rollladenkästen die Wärmeverluste – im Vergleich zu älteren, ungedämmten Ausführungen – um bis zu 17 Prozent reduzieren.

Neben der Dämmung von Rollladenkästen haben Sie noch viele weitere Möglichkeiten, dem Wärmeverlust Ihres Hauses entgegenzutreten: an der Fassade, dem Dach, dem Dachboden oder dem Keller. Zudem sollten Sie an die Dämmung von Fensterlaibungen und Heizungsrohren denken.

Rollladen auf Spule im Rollladenkasten

Ältere Rollladenkästen verfügen meist über keine Dämmung und erweisen sich dadurch als echte Energiefresser.

Rollladenkasten selber dämmen oder Firma beauftragen?

Die Entscheidung, ob man die Dämmung eines Rollladenkastens selbst in die Hand nimmt oder eine Fachfirma beauftragt, hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere von den eigenen handwerklichen Fähigkeiten, dem verfügbaren Budget und der Komplexität der Arbeit.

Selber dämmen: Vorteile und Herausforderungen

Wer selbst Hand anlegt, spart die Arbeitskosten einer Fachfirma. Die notwendigen Materialien wie Dämmplatten oder Dämmmatten sind im Baumarkt zu moderaten Preisen erhältlich. Je nach Ausführung kostet Sie das Dämmmaterial etwa 20 bis 40 Euro pro Rollladenkasten.

Zwar ist das Dämmen eines Rollladenkastens grundsätzlich keine hochkomplizierte Aufgabe, doch es erfordert Präzision, damit keine Wärmebrücken entstehen. Fehler, etwa bei der Abdichtung oder dem Zuschnitt des Dämmmaterials, können den Dämmeffekt mindern und im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung führen. Zudem sollten Sie genug Zeit einplanen. Der Ausbau, die Dämmung und der Wiedereinbau der Rollladenkästen kann je nach Anzahl der Kästen mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Wann sollte eine Fachfirma beauftragt werden?

In manchen Fällen ist es sinnvoller, eine Fachfirma hinzuzuziehen, anstatt die Dämmung selbst vorzunehmen. Besonders bei schwer zugänglichen oder sehr alten Rollladenkästen kann es schnell kompliziert werden. Diese Kästen sind nicht nur schwieriger zu erreichen, sondern weisen oft auch technische Mängel auf, wie undichte Stellen oder beschädigte Bauteile. Eine Fachfirma kann solche Defekte professionell beheben und gleichzeitig eine fachgerechte Dämmung einbauen.

Ein weiterer Vorteil bei der Beauftragung von Expert*innen ist die Sicherheit, dass die Dämmung korrekt ausgeführt wird. Fachfirmen verfügen über das nötige Know-how und die Erfahrung, um problematische Wärmebrücken zu vermeiden und die Dämmmaterialien passgenau zu verarbeiten. Zudem bieten viele Firmen Gewährleistung auf ihre Arbeit an. Das bedeutet für Sie als Auftraggeber*in: Sollte es später zu Problemen kommen, sind Sie abgesichert und müssen sich keine Sorgen über Folgekosten machen.

Maßnahmen mit Vermieter*in abstimmen

Das Dämmen eines Rollladenkastens greift in die Bausubstanz ein. Bevor Sie als Mieter*in aktiv werden, sollten Sie unbedingt die Zustimmung Ihres Vermieters bzw. Ihrer Vermieterin einholen. Informieren Sie ihn oder sie am besten schriftlich und fordern Sie eine schriftliche Bestätigung an. So sind Sie rechtlich abgesichert, falls später Probleme auftreten.

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Welche Materialien eignen sich für die Dämmung?

Zur Dämmung von Rollladenkästen eignen sich eine Vielzahl von Materialien. Styrodur (auch EPS – Expandiertes Polystyrol) und das feinporigere Styropor bieten ausgezeichnete Isoliereigenschaften. Richtig verarbeitet, verhindern sie nahezu vollständig Wärmeverlust und tragen damit zur Energieeinsparung bei. Zudem ist EPS vollständig recycelbar und kann zu neuen Produkten wie Verpackungen oder Kunststoffartikeln verarbeitet werden.

Diese Materialien sind z.B. in Form von Hartschaumplatten erhältlich, die im Rollladenkasten oben, unten und vor der Abdeckung angebracht werden. Häufiger verwendet man aber mittlerweile biegsame Dämmmatten, die sich leichter zuschneiden lassen, da nur Breite und Länge angepasst werden müssen. Diese Matten werden zudem einfach in den Rollladenkasten geschoben und die Seitenfugen mit Schaum abgedichtet. Pro Rollladenkasten liegen die reinen Materialkosten bei etwa 20 bis 30 Euro.

Eine praktische Alternative sind vorgefertigte Rollladenkasten-Dämmsets, bestehend aus einer Dämmmatte und einem Dämmkeil für den Boden. Achten Sie hierbei darauf, dass die Abmessungen zu Ihrem Kasten passen. Die Sets sind ab circa 30 Euro erhältlich.

Mann verschraubt Rollladenkasten

Die nachträgliche Dämmung eines Rollladenkastens ist für versierte Heimwerk*innen meist gut zu schaffen, schwierigere Fälle sollte man aber einer Fachfirma überlassen.

Anleitung: Rollladenkasten selbst dämmen

Das Dämmen von Rollladenkästen ist ein Projekt, das versierte Heimwerker*innen mit etwas Geschick und genügend Zeit durchaus selbst durchführen können. Allerdings ist die Beauftragung eines entsprechenden Fachbetriebs immer die sicherere Variante. Auch wenn jeder Rollladenkasten seine Eigenheiten hat, ist das Vorgehen immer ähnlich:

Schritt 1: Vorbereitung

  • Zuerst sollten Sie den Rollladenkasten öffnen. Dies gelingt in der Regel durch das Entfernen der Abdeckung, die je nach Modell geschraubt oder geklippt ist.
  • Entfernen Sie Staub und Schmutz aus dem Kasten, um eine saubere Arbeitsfläche zu haben.

Schritt 2: Dämmmaterial zuschneiden

  • Messen Sie die Innenmaße des Kastens sorgfältig aus.
  • Schneiden Sie das Dämmmaterial (z. B. Hartschaumplatten oder Dämmmatten) passend zu. Achten Sie darauf, dass die Stücke eng anliegen, um Lücken zu vermeiden, durch die Wärme entweichen könnte.

Schritt 3: Einbau der Dämmung

  • Platzieren Sie das zugeschnittene Material an den Innenwänden des Kastens. Verwenden Sie Kleber, um die Platten oder Matten zu fixieren.
  • Achten Sie darauf, den Bereich um die Rollladengurte frei zu lassen, damit die Mechanik weiterhin einwandfrei funktioniert.

Schritt 4: Abdichten und Schließen

  • Kontrollieren Sie, ob alle Ränder gut abdichten und es keine Spalten gibt. Hier kann zusätzliches Dichtmaterial, wie Dichtungsband, verwendet werden.
  • Bringen Sie die Abdeckung des Kastens wieder an.

Tipp: Arbeiten Sie langsam und genau, um sicherzustellen, dass das Dämmmaterial korrekt angebracht ist. Fehler beim Zuschnitt oder bei der Abdichtung können den Effekt der Dämmung vermindern. Achten Sie auch besonders auf den Bereich um die Gurtdurchführung und die Rollladenwelle. Hier sollte genug Freiraum bleiben, damit alles problemlos läuft.