Solardusche selber bauen: Anleitung für Bastler

Wir zeigen Ihnen, wie Sie selbst eine Solardusche bauen und jederzeit angenehm temperiert duschen können – ganz gleich, ob im Garten oder auf dem Campingplatz.

Was gibt es Schöneres als eine frische Abkühlung nach einem heißen Sommertag im Garten? Und wenn die direkt draußen stattfinden kann, umso schöner – mit einer Solardusche im eigenen Garten. So bleiben Sand, Staub und Schweiß gleich draußen und werden gar nicht erst mit ins Haus getragen.


Das erwartet Sie hier


Was ist eine Solardusche und wie funktioniert sie?

Eine kalte Dusche unter freiem Himmel vermittelt ein Gefühl von Glück! Oft über eine Kaltwasserleitung angeschlossen, sind Gartenduschen ideal, um sich schnell mal abzuduschen oder um sich eine kurze Erfrischung zu gönnen. Wer aber mal eine Minute länger duschen möchte, fröstelt schnell unter dem kalten Wasser. Abhilfe schafft hier eine sogenannte Solardusche, mit der sich die Wassertemperatur selbst bestimmen lässt.

Wie das geht? Die Solardusche verfügt über einen Tank, in dem sich Wasser befindet und der sich in der Sonne aufheizt. Daran angeschlossen ist eine Mischbatterie, also eine Armatur mit getrennten Anschlüssen für Warm- und Kaltwasser, mit der sich die Temperatur des Wassers bestimmen lässt. Dadurch ist die Solardusche nicht nur einfach aufzubauen, sondern ebenso umweltverträglich. Hinzu kommt, dass sie preisgünstig umzusetzen ist und nur wenig Platz in Anspruch nimmt.

Wer sich die DIY-Solardusche nicht zutraut, kann auch einfach eine Außen- oder Campingdusche kaufen, zum Beispiel im Baumarkt oder übers Internet. Diese Duschen sind bereits aufstellfertig und lassen sich mit wenigen Handgriffen montieren. In der einfachsten Variante müssen Sie nur Wasser in einen Sack füllen und diesen in den Baum hängen. Größere Ausführungen stellen Sie lediglich am gewünschten Platz auf und schließen einen Gartenschlauch an.

Gartendusche im Garten

Mit einer Solardusche wird der Garten zur Wohlfühloase und sorgt für schnelle Erfrischung nach getaner Arbeit.

Solardusche selber bauen: So einfach geht’s

Aber wie genau funktioniert nun der Bau einer Solardusche Marke Eigenbau – und benötigen Sie dafür Unterstützung? Wahrscheinlich nicht. Denn das Ganze ist denkbar einfach und mit nur wenigen Materialien umzusetzen. Wer gerne bastelt und hier und da schon mal am eigenen Haus etwas repariert, aufgebaut oder installiert hat, dürfte in der Anleitung zur Solardusche keine allzu große Herausforderung finden.

Dieses Material benötigen Sie:

  • Schwarzer Wasserkanister (25-60 l)
  • Zwei Gartenschläuche
  • Duschkopf
  • Mischbatterie

Die Solardusche greift auf zwei unterschiedliche Quellen von Wasser zurück. Die eine ist die klassische Kaltwasserleitung, über die sich eine dauerhafte Versorgung mit (kaltem) Wasser garantieren lässt. Die andere ist ein Wassertank, der sich in der Sonne erwärmt – das Wasser wird warm bis heiß und sorgt für eine angenehme Temperatur beim Duschen; quasi eine Art Solarspeicher. Es ist weder eine Photovoltaikanlage notwendig, noch eine Batterie zum Speichern der Energie – die Kraft der Sonne wirkt direkt auf das Medium Wasser und muss nicht erst umgewandelt werden.

Und dann geht’s los:

Schritt 1: Wassertank

Der erste Schritt für den Bau Ihrer Solardusche ist die Auswahl des Wassertanks. Der Wasserkanister ist idealerweise schwarz und aus Kunststoff und hat ein Fassungsvermögen von 60 Litern. Mindestens aber 25 Liter, um sicherzustellen, dass jeder, der duschen möchte, auch warmes Wasser vorfindet.

Der Wassertank sollte nun so platziert werden, dass er mitten in der prallen Sonne steht – zum Beispiel auf dem Dach Ihres Gartenhauses. Achten Sie dabei auch darauf, dass der Sonnenstandort des Wasserkanisters nicht von Schatten durch nahegelegene Bäumen gestört wird. Es ist aber Vorsicht geboten: In der prallen Sonne kann sich das Wasser bereits nach einer halben Stunde auf bis zu 40 Grad aufheizen und nach und nach Temperaturen von 70 Grad erreichen. Die Mischbatterie ist deshalb notwendig, um sich an besonders heißen Tagen nicht zu verbrennen. Die Dusche sollte deswegen nur unter Aufsicht betrieben werden – vor allem, wenn Kinder im Garten spielen.

Wassertank auf einer Scheune

Mit einer Mischbatterie und Anschlüssen an Wassertank und Kaltwasserleitung lässt sich die Temperatur des Wassers individuell festlegen.

Schritt 2: Mischbatterie

Nun können Sie die Mischbatterie aufstellen und mit dem Wassertank verbinden. Die Mischbatterie muss dabei unterhalb des Wassertanks aufgestellt werden, damit das Wasser zügig hinabfließen und zur Verfügung stehen kann – und natürlich so, dass Sie den Regler gut erreichen, während Sie duschen. Verbinden Sie die Mischbatterie außerdem mit einem normalen Wasseranschluss im Garten, damit Sie jederzeit zwischen warmem und kaltem Wasser wählen können. Wenn Ihnen eine solche Leitung nicht zur Verfügung steht, können Sie einen weiteren Wasserbehälter aufstellen – aber dieses Mal in Weiß und am besten außerhalb der Sonne, damit das Wasser vergleichsweise kühl bleibt und Sie so die Möglichkeit haben, durch die Mischung von heißem und kühlem Wasser, die Temperatur wie gewünscht einzustellen.

Schritt 3: Duschkopf

Um die Solardusche zu vollenden, fehlt noch der Duschkopf: Das kann ein handelsüblicher Duschkopf aus dem Baumarkt sein oder schlicht das Ende einer Gießkanne. Er muss nun über einen Schlauch mit der Mischbatterie verbunden werden. Der angeschlossene Duschkopf kann anschließend an einen Holzbalken montiert werden – und schon ist die Solardusche funktionstüchtig.

Schritt 4: Das Bodenelement für die Solardusche selber bauen

Wer noch für ein Highlight sorgen möchte, kann ein individuelles Bodenelement unter die Dusche setzen. Hier eignen sich besonders gepflasterte Flächen mit Abfluss. Rasen alleine kann sonst schnell matschig werden, wenn in kurzer Zeit zu viel Wasser auf ihn herabfällt. Mit einem mit Kies gefüllten Sickerschacht unterhalb der gepflasterten Fläche kann sich das Wasser auf den umliegenden Erdboden verteilen.

Ein fest installierter Abfluss wäre ebenfalls eine Option. Diese Variante ist allerdings sehr aufwendig, da Sie den Boden aufgraben und den Ablauf an das Abwassersystem des Hauses anschließen müssen. Eventuell ist auch die Unterstützung durch eine Fachfirma notwendig.

Jemand gräbt ein Loch in die Erde

Damit das Wasser gut ablaufen kann, sollten Sie eine Sickergrube ausheben.

Solar-Poolheizung selber bauen

Das Prinzip der selbstgebauten Solardusche lässt sich auch auf einen DIY-Pool im Garten übertragen – zum Beispiel mit einem großen Bottich, der im Freien aufgestellt wird.

Die Warmwasserzubereitung funktioniert genauso wie bei der solarbetriebenen Außendusche. Das Wasser wird im Kanister erhitzt und dann mithilfe eines Schlauchs in den Pool geleitet, je nach Bedarf. Durch die Mischbatterie können verschiedene Anschlüsse für warmes und kaltes Wasser genutzt werden, um die ideale Badetemperatur zu erreichen. Auf diese Weise kann man den Outdoor-Pool energiesparend beheizen.

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Tipps rund um die Benutzung der Solardusche

Mit welchem Wasser sollten Sie den Wassertank befüllen? Am besten füllen Sie Wasser aus der Kaltwasserleitung ein. Mit einem langen Gartenschlauch und einer Leiter sollte das kein Problem sein. Gegebenenfalls können Sie eine Pumpe zurückgreifen. Vom Einsatz von Regenwasser raten wir dagegen ab. Die Gefahr einer Verunreinigung des Wassers durch Keime und Bakterien ist zu groß.

Apropos Verunreinigung: Generell empfehlen wir Ihnen, abends das Restwasser aus dem Tank komplett abzulassen, wenn niemand mehr duschen will. Wenn nämlich im Tank über längere Zeit lauwarmes Wasser steht, könnten sich möglicherweise gefährliche Legionellen bilden. Sie sollten das Wasser natürlich nicht verschwenden: Gießen Sie einfach Ihren Garten damit.

Bleibt zum Schluss noch eine letzte wichtige Frage zu klären: Duschen mit Shampoo oder ohne? Viele springen ja einfach unter die Gartendusche, um sich kurz zu erfrischen, und nehmen gar kein Shampoo oder Duschgel mit. Wenn Sie sich nur kurz abzubrausen wollen, reicht pures Wasser auch völlig aus.

Zum anderen belasten herkömmliches Shampoo und Duschgel durch ihre Inhaltsstoffe immer auch die Umwelt. Während normales Duschwasser im Klärwerk wieder gereinigt werden kann, ist dies bei Außenduschen schon technisch nicht möglich. Ihr Abwasser versickert im Boden – was im Wasser drin ist, gerät auch ins Erdreich. Wenn Sie also unbedingt Shampoo oder Duschgel verwenden wollen, achten Sie darauf, dass es zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist und weder Silikon, Sulfate noch Mineralöle enthält.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrer neuen, selbst gebauten Solardusche!

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