Wenn es draußen bitterkalt ist, wünscht sich jede*r ein gemütliches, warmes Zuhause. Doch wenn alle Heizkörper in Haus und Wohnung auf Hochtouren laufen, kann der Energieverbrauch schnell steigen. Wir haben daher hier ein paar alltagstaugliche Tipps zusammengestellt, wie Sie den Energieverbrauch senken können.
Tipp 1: Türen schließen
Durch offene Türen entweicht die Wärme ganz schnell nach draußen in den Flur – und der ist meistens kühler als das Wohnzimmer. Dabei geht es nicht nur um den Wärmeverlust, sondern auch um die Gefahr von Schimmelbildung. Denn wenn warme Luft auf kalte Wände stößt, kann diese begünstigt werden. Daher sollten Sie die Türen nach Möglichkeit geschlossen halten. Das beginnt schon bei den Haustüren. Wer im Eigenheim wohnt, achtet in der Regel auch darauf, dass bei winterlichen Temperaturen Haus- und Kellertüren zu sind. Doch bei Mehrfamilien- oder Miethäusern sieht das mitunter anders aus.
- Achten Sie darauf, dass sich die Haustür hinter Ihnen auch wirklich schließt. Ansonsten lehnen Sie die Tür vielleicht nur an – und die Wärme entweicht durch den Spalt.
- Sie bekommen eine größere Lieferung? Denken Sie dran, dass der*die Lieferant*in eventuell die Tür mit dem Feststeller dauerhaft geöffnet hat. Schließen Sie sie zügig.
Was für die Haustüren gilt, trifft auch für Wohnungstüren zu. Wer hier eine halbe Stunde in der geöffneten Tür steht und mit den Nachbarn plaudert, darf sich nicht wundern, wenn hinterher der Flur so kalt wie das Treppenhaus ist. Viel gemütlicher (und schöner fürs nachbarschaftliche Miteinander) ist doch ein kleiner Schwatz in der Küche bei einer Tasse Tee oder Kaffee.
Zieht Ihre Tür auch, wenn sie geschlossen ist, kann es hilfreich sein, einen Zugluftstopper zu nutzen. Dabei handelt es sich um eine runde Stoffrolle, die Sie vor die Schlitze an Türen oder Fenster legen können. So sorgen Sie dafür, dass es in Ihrer Wohnung weniger zieht und die ideale Raumtemperatur erhalten bleibt.
Tipp 2: Fenster und Zugänge abdichten
Neben Türen sind natürlich auch Fenster anfällig für Wärmeverlust und Zugluft. Daher sollten Sie mit sinkenden Temperaturen überprüfen, ob Ihre Fenster dicht sind. Das können Sie ganz einfach, indem Sie ein brennendes Streichholz vor die Fensterschlitze halten. Flackert die Flamme oder geht sogar aus, kommt Zugluft durch das geschlossene Fenster. Neuere Fenster haben einen Winter-Modus für den Anpressdruck, den Sie nachziehen können. Ansonsten hilft es immer die Dichtungen zu erneuern. Alternativ können Sie auch bei Ihren Fenstern wieder mit einem Zugluftstopper arbeiten.
Falls Sie Tierbesitzer*in sind, verfügt Ihre Wohnung vielleicht auch über eine Katzen- oder Hundeklappe. So können Mieze und Bello kommen und gehen wie sie wollen. Doch nach ein paar Jahren Gebrauch schließen die Magnethalterungen der Klappen nicht mehr richtig. Jedes Mal, wenn der Freigänger hinaus will oder heimkommt, geht wieder Wärme verloren. Darüber hinaus sind günstige Modelle auch häufig recht schlecht isoliert, sodass die Wärme direkt entweicht. Zudem kann Zugluft auftreten. Dagegen können Sie Folgendes tun:
- Sie sollten die Klappe abdichten, um zu verhindern, dass bei starkem Frost eine Kältebrücke von der Diele zum Vorgarten entsteht.
- Meist reicht ein Vorhang, der über die Klappe fällt.
- Hilfreich ist auch ein Windfang vor der Tür, damit die kalte Luft nicht ins Haus gedrückt wird.
- Reichen die Maßnahmen nicht aus, wäre es an der Zeit, eine spezielle Haustierklappe mit Dämmung einzubauen (im Handel erhältlich).
Ein ähnliches Problem kennen alle, die in einer Altbauwohnung aus der Gründerzeit leben. Hier gibt es oft noch Briefschlitze direkt in der Wohnungstür. Diese werden heutzutage kaum noch benutzt, da sich die Briefkästen postbotenfreundlich im Eingangsbereich befinden. Für kuschelige Wohnungen sind die alten Briefschlitze problematisch, da sie häufig nur durch ein dünnes Blech abgedeckt sind. Auch hier sollten Sie etwas vorhängen, am einfachsten ein Tuch oder ein Stück Filz, das mit doppelseitigem Klebeband befestigt ist.
Tipp 3: Teppiche auslegen
Laminat, Parkettböden und Dielen sehen sehr schön aus und sind leicht zu pflegen – allerdings können sie die Wärme nicht gut halten. Auch Fliesen in Küchen und Fluren werden im Winter sehr schnell fußkalt. Wenn Sie den Boden mit einem Teppich abdecken oder großzügig Läufer verteilen, kann die Wärme nicht durch die Fliesen oder die Dielen nach unten entweichen. Wählen Sie für die Küche ein Modell aus einem strapazierfähigen und waschbaren Material wie Polyamid, da beim Kochen Spritzer entstehen können.
Fürs Wohnzimmer gibt es eine schier unendliche Auswahl an Teppichen, wobei einige Materialien besser Wärme zurückhalten als andere. Viele Kunststoffteppiche, aber auch Varianten aus natürlichen Fasern sind zwar ziemlich robust, isolieren aber nur durchschnittlich. Teppiche und Läufer aus Schafwolle oder anderen Wollfasern halten deutlich besser warm, zudem speichern sie mehr Feuchtigkeit und dämpfen auch Trittgeräusche besser. Doch in der flauschigen Oberfläche sammelt sich schnell Hausstaub, wodurch sie für Allergiker nur bedingt geeignet sind.
Tipp 4: Sitzmöbel vor Innenwänden platzieren
Zimmer sind nie gleichmäßig warm. Es gibt immer Bereiche, die wärmer (oder kühler) als andere sind. An einer Außenwand und großen Fensterbereichen (zum Beispiel zur Terrasse oder in Richtung Garten) geht immer mehr Wärme verloren als an Innenwänden – auch wenn die Außenwände noch so gut isoliert sind.
- Wenn Sie Ihren Schreibtisch direkt vor einem Fenster aufgestellt haben, haben Sie zwar mehr Licht, dennoch kann es sein, dass die Füße vor dem kalten Mauerwerk frieren. Gemütlicher ist es, wenn Sie zumindest den Winter über Ihren Schreibtisch vor eine Innenwand rücken.
- Auch Couch, Sessel und andere Sitzmöbel sollten Sie von Außenmauern und Fensterfronten wegrücken, damit Sie es wärmer haben.
Tipp 5: Vorhänge am Tag öffnen, bei Nacht schließen
Zudem sollten Sie schon bei der Erstellung Ihres Einrichtungsplans darauf achten, keine großen Möbel direkt vor die Heizung zu stellen.
Auch im Winter sollten Sie das Sonnenlicht so gut wie möglich nutzen. Öffnen Sie daher am Tag die Vorhänge, um das Licht hereinzulassen. Vor allem an sonnigen Tagen heizen sich so die jeweiligen Räume allein durch das Sonnenlicht auf. Für Jalousien, Rollläden und Fensterläden gilt natürlich dasselbe: Nur wenn sie offen sind, können Sie die Kraft der Sonne auch nutzen. Bei Einbruch der Dunkelheit heißt es dann: Rollläden runter und Vorhänge zu! So bleibt die Wärme länger im jeweiligen Zimmer erhalten. Die eingeschlossene Luft wirkt als zusätzliche Isolationsschicht und verlangsamt den Wärmeaustausch zwischen dem warmen Innen- und dem kalten Außenbereich.
Tipp 6: Heizung richtig einstellen
Natürlich helfen alle Tipps nur, wenn Sie Ihre Heizung richtig eingestellt haben. Dazu gehört, dass Sie sie regelmäßig entlüften und bei sinkenden Temperaturen auf den Winterbetrieb umstellen. Zudem kann es sinnvoll sein, die Heizkörpernischen zu isolieren, um zu vermeiden, dass unnötig Wärme entweicht. Übrigens hilft viel nicht immer viel: Auch wenn Sie die Heizung auf 5 drehen, wird der Raum nicht schneller warm. Sie verändern damit lediglich die Zieltemperatur. Die Dauer, bis sich der Heizkörper aufgeheizt hat, ändert sich aber nicht.
Tipp 7: Richtig lüften
Gerade wenn es kalt ist, neigen viele dazu, die Fenster nicht richtig zu öffnen, sondern lediglich zu kippen. Dabei kann unsachgemäßes Lüften die Energiekosten nach oben schnellen lassen. Denn durch dauerhaft gekippte Fenster entweicht die warme Heizungsluft. Außerdem verursachen gekippte Fenster, dass die Wände auskühlen, was wieder zu Schimmelbildung führen kann. Stattdessen sollten Sie stoßlüften. Ein paar Mal am Tag drehen Sie die Heizung herunter und öffnen die Fenster für wenige Minuten vollständig. In unserem Artikel Tipps für das richtige Heizen und Lüften finden Sie mehr Infos dazu.
Tipp 8: Backofen nach Benutzung offen lassen
Im Winter verbringen viele von uns viel Zeit in der Küche. Wir kochen Eintöpfe, machen Aufläufe und backen Plätzchen. Der Herd ist unser bester Freund und der Backofen feuert bei 180 bis 200 °C. Natürlich sollten Sie nicht allein nur mit dem Backofen die Küche heizen, das ist viel zu ineffizient und kostspielig. Aber wenn Sie sowieso gerade Plätzchen gebacken oder einen Auflauf zubereitet haben, spricht nichts dagegen, die Restwärme als zusätzliche Heizquelle zu nutzen – indem Sie einfach die Tür noch eine Weile offen lassen, bis sich der Backofen auf Zimmertemperatur abgekühlt hat. Weitere Tipps zum Energiesparen in der Küche haben wir ebenfalls hier im Magazin.