Einbruchschutz – so können Sie Einbrecher abschrecken

Sommerzeit ist Ferienzeit– zur Freude von Einbrechern. Um Ihnen die Sorge vor einem Einbruch zu nehmen und Dieben das Leben schwer zu machen, haben wir das Thema Einbruchschutz näher beleuchtet.

Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause schützen können. Dabei gehen wir genauer auf moderne Einbruchsmeldetechnik ein und geben Ihnen Tipps, wie Sie mit nachrüstbaren Tür- und Fenstersicherungen Einbrüche von vornherein erschweren können.


Das erwartet Sie hier


Wie viele Einbrüche gibt es in Deutschland?

Nicht nur die dunklen Wintermonate werden von Einbrechern für ihre Beutezüge genutzt. Auch die Sommerferien sind eine beliebte Zeit, denn dann sind viele Menschen für mehrere Tage oder Wochen verreist. Die Zahl der polizeilich erfassten Wohnungseinbrüche ist von 2022 auf 2023 deutschlandweit gestiegen – von 65.908 auf 77.819 Fälle. Das verursacht bei vielen ein ungutes Gefühl. Das beste Mittel gegen eine unliebsame Überraschung bei der Rückkehr sind angemessene Schutzmaßnahmen. Laut dem Bundeskriminalamt liegt die polizeiliche Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruch 2023 bei lediglich 14,9%.

Dass sowohl klassischer als auch moderner Einbruchschutz etwas bringt, zeigen ebenfalls Statistiken: Durchschnittlich scheiterten rund 45 Prozent der Einbruchversuche an technischen Schutzvorkehrungen. Ein Grund mehr, sich mit dem Thema „Smart Home“ zu beschäftigen, also mit der Vernetzung von Haustechnik und Haushaltsgeräten. Viele Sicherheitsgeräte wie Alarmanlagen, Überwachungskameras oder Bewegungsmelder lassen sich damit verbinden.

Einbruchschutz – welche Möglichkeiten gibt es, das Zuhause zu schützen?

Smart-Home-Lösungen sind für einen effektiven Einbruchschutz ideal. Sie ergänzen das klassische „Pflichtprogramm“, die mechanische Sicherung, auf die wir weiter unten ausführlicher eingehen. Baut die Elektronik darauf auf, trägt dies erheblich zum Sicherheitsgefühl der Bewohner*innen bei. Grundlegend lässt sich sagen:

KLASSISCHER Einbruchschutz verhindert, MODERNER meldet.

Moderne Einbruchmeldetechnik: Smart-Home für den Einbruchschutz

Smart-Home-Lösungen lassen sich in der Regel unkompliziert auch von Privatpersonen einrichten und über eine App bedienen. Viele der im Folgenden vorgestellten Möglichkeiten sind vor allem für Mieter*innen interessant, die keinen Einfluss auf bauliche Maßnahmen wie Fensterbeschläge oder Türsicherungen haben.

Licht und Kamera: Alles gut im Blick

Da Diebe gerne im Dunkeln bleiben, wirkt Licht präventiv gegen Einbruchversuche. So gibt es zum Beispiel Lampen, die auf Bewegung reagieren (Bewegungsmelder) und den dunklen Hof, Eingangsbereich oder ein Zimmer erhellen, sobald sich jemand nähert bzw. eintritt.

Smart-Homekamera meldet Einbrecher

Überwachungskameras, die mit einem Bewegungsmelder gekoppelt sind, können bei der Aufklärung von Einbrüchen helfen.

Nützlich sind auch smarte Leuchten, die sich per Timer-Funktion oder über eine App auf dem Smartphone anschalten lassen. So entsteht abends der Eindruck, dass jemand zu Hause ist. Empfehlenswert sind beispielsweise die Philips Hue Leuchten, die per Smartphone gesteuert werden. Wenn sie mit dem WLAN verbunden sind, lassen sich bis zu 50 Leuchten per iPhone oder iPad auch von unterwegs an- und ausschalten. Starter-Kits gibt es ab 80 Euro.

Etwas günstiger ist die intelligente Steckdose Belkin WeMo Switch – sie kostet rund 50 Euro. Das Gerät wird in eine Lampe eingesteckt und kann von unterwegs ein- oder ausgeschaltet werden. Nach der Installation lässt sich die Belkin WeMo Switch per Smartphone steuern und Sie können sogar Zeitpläne für die Schaltung erstellen. Der Vorteil gegenüber ein Zeitschaltuhr: Licht oder Fernseher können zu unterschiedlichen Zeiten automatisch eingeschaltet werden. Dadurch wirkt die Illusion, dass Sie zu Hause sind wesentlich realistischer als wenn etwa die Beleuchtung über eine Zeitschaltuhr immer zur gleichen Zeit aktiviert wird.

Ein sogenannter Fernsehsimulator kann zudem das Flimmern eines eingeschalteten Fernsehers vortäuschen, wodurch das Wohnzimmer belebt scheint. Durch stromsparende LEDs ist der Energieverbrauch wesentlich geringer als bei einem echten Fernseher. Je nach Modell schaltet sich der Fernsehsimulator automatisch bei Dunkelheit oder dank einer integrierten Zeitschaltuhr ein.

Sicherheitskameras verschaffen Ihnen einen Überblick darüber, was in dem überwachten Bereich passiert – egal, wo Sie sich aufhalten. Sie können sie zusätzlich mit einem Bewegungsmelder kombinieren. Die Kamera zeichnet dann auf, wenn der Bewegungsmelder eine Bewegung wahrnimmt. Zur Auswahl stehen kabellose (wiederaufladbare Akkus mit langer Lebensdauer) und kabelgebundene Modelle. So informiert Sie beispielsweise das Netgear Arlo Pro Sicherheitssystem mit einer oder mehreren Kameras (ab ca. 320 Euro) mittels Push-Benachrichtigungen über Bewegungen. Außerdem lässt sich ein Alarm auslösen. Per Smartphone können Sie überdies Geräusche überwachen und über Sprachanweisungen Einstellungen vornehmen.

Die Schotten dicht: Lösungen für Fenster und Türen

Die Sicherung von Fenstern und Türen sollten Sie ebenfalls in Ihr Smart-Home-Schutzkonzept einbeziehen. In die Rahmen von Fenstern und Türen setzen Sie Kontaktpunkte ein, die sich mit der App überwachen lassen. Wird ein Kontakt in Ihrer Abwesenheit unterbrochen – also ein Fenster oder eine Tür geöffnet – informiert Sie die App und/oder ein Alarm wird ausgelöst.

Einbrecher hebelt Fenster auf - vergeblich dank Einbruchschutz

Sicherungen an Türen und Fenstern lassen Einbrecher oft schnell aufgeben.

Apropos Alarm: Smarte Alarmanlagen sind mittlerweile auch mit einer App bedien- und steuerbar. Im Ernstfall können Sie direkt über die App Hilfe anfordern oder bei einem harmlosen Zwischenfall den Alarm abschalten. Die ABUS Funkalarmanlage Secvest zum Beispiel lässt sich um zusätzliche Komponenten erweitern und bei einem Umzug einfach mitnehmen. Das Basis-Set mit Funk-Alarmzentrale, Bewegungsmelder (Flächen- und Raumsicherung), Öffnungsmelder (Überwachung von Fenster und Tür), Fernbedienung, Steckernetzteil und Warnaufklebern kostet rund 760 Euro.

Smarte Rollläden für einen bewohnten Eindruck

Eine weitere Ergänzung des Sicherheitskonzepts für Ihr Zuhause sind Rollläden mit Funksteuerung. Diese können Sie so einstellen, dass sie regelmäßig hoch- und runterfahren – so gewinnen Außenstehende den Eindruck, dass immer jemand zu Hause ist. Bei älteren Modellen können Sie die Funksteuerung auch nachrüsten. Von Schellenberg gibt es zum Beispiel zwei passende Produkte: Schellenberg Funk-Rolladenschalter für rund 60 Euro und das Schellenberg Funk-Empfangsmodul für Rollladenmotoren und Markisenmotoren für rund 38 Euro. Die Produkte können über die Schellenberg Smart App gesteuert werden. Dafür wird die Schellenberg Funk-Steuerzentrale SH1 (rund 230 Euro) benötigt, die noch für viele weitere Bereiche im Haus (Heizkörper regulieren, Fenster überwachen, Licht, Steckdosen, Markisen und Garagentore steuern) einsetzbar ist.

Eine Einbruchschutz-App für alles: Magenta SmartHome

Herzstück eines guten Einbruchschutzes ist immer die Smart Home-App. Darin werden sämtliche Geräte verwaltet und überwacht – egal, wo Sie gerade sind. Ein Beispiel für ein gelungenes Rundum-Sorglos-Paket ist Magenta SmartHome. Zunächst werden die Räume in unterschiedliche Alarmzonen (Warnung oder Alarm) unterteilt. Welche Tür- bzw. Fensterkontakte und Bewegungsmelder sollen einen Alarm auslösen und welche nicht?

Per Einbruchschutz-App sind Rollläden, Lampen, Kameras und Lautsprecher auch von unterwegs steuerbar, damit die Wohnung bzw. das Haus bewohnt wirkt. Die von der Kamera aufgezeichneten Bilder lassen sich in der App aufrufen und Bewegungsmelder erkennen ungebetene Gäste auf dem Grundstück. Wird ein Alarm ausgelöst, erhält der oder die Besitzer*in eine Push-Nachricht auf sein Smartphone.

Mann entspannt sich im Urlaub - und steuert mit Smart-Home seine Rolläden und Lampen zu Hause

Dank Smart Home App haben Sie auch im Urlaub das Geschehen im eigenen Haushalt im Blick.

Klassische Einbruchsicherungen nachrüsten

Als Ergänzung zum Smart Home-Einbruchschutz gibt es einige klassische Sicherungen, die sich bewährt haben. Einbrecher geben meist schnell auf, wenn sie auf Hindernisse wie Türsicherungen und einbruchshemmende Fenster treffen. Wichtig ist hierbei, dass ein fachgerechter Einbau stattfindet, um die Funktionalität zu gewährleisten. Gut geeignet sind zum Beispiel die folgenden Sicherungen:

Türsicherung: Einbruchschutz für Terrassen-, Wohnungs- & Haustüren

Viele Außentüren sind ohne zusätzliche Sicherung allein mit körperlichem Einsatz leicht zu überwinden. Bei einem Neu- oder Umbau bietet es sich daher an, besonders auf eine passende Türsicherung zu setzen. Hierbei sollten alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein, sowohl Türblatt und Schloss als auch Zarge und Beschlag.

  • Einsteckschlösser mit Profilzylindern: Einbruchshemmende Einsteckschlösser sollten mindestens der Klasse 4 entsprechen, um genügend Schutz zu bieten, empfiehlt die Polizei.
  • Türspion oder Video-Sprechanlage: Damit Sie sehen können, wer vor der Tür steht, ohne den ungebetenen Gästen die Tür zu öffnen, bieten sich Türspion oder (Video-)Sprechanlage an.
  • Panzerriegel (auch: Querriegel, Sicherheitsriegel): Dieser stellt eine zusätzliche Sperre über die gesamte Türbreite dar und kostet den Einbrecher bei seinem Versuch, die Tür zu öffnen, Kraft und Zeit. Die Verbindung mit einem Stahlriegel hat den Vorteil, dass die Tür einen Spalt geöffnet werden kann.
  • Vertikal-Stangenschloss: Ist ein Panzerriegel nicht installierbar, etwa bei Altbautüren, empfiehlt sich ein Stangenschloss. Bei dieser zusätzlichen Sicherung wird durch das Schließen des Schlosses eine Stange ausgefahren, die beim Abschließen von seitlichen Halterungen am Türrahmen gehalten werden. Dadurch wird das Aufhebeln einer Tür deutlich erschwert.
  • Pilzkopfverriegelung (auch: Pilzkopfzapfenverriegelung, Pilzzapfenverriegelung): Sie sichert Fenster und Terrassentüren mechanisch und erschwert somit ein Aufhebeln. Schließlich spielt der Zeitfaktor bei einem Einbruch eine große Rolle. Wichtig ist, dass Fenster und Verriegelung zueinander passen. Um einen guten Einbruchschutz zu gewährleisten, ist es sinnvoll, einen Fachmann mit der Montage zu beauftragen. Eine gute Pilzkopfverriegelung kostet etwa 25 Prozent des Fensterpreises.

Wichtig: Denken Sie nicht nur an die Hauseingangstür, sondern auch an die Sicherung von Terrassen-, Balkon-, und Kellertüren, sowie Nebeneingangstüren!

Fenstersicherung: Einbruchschutz für Wohnungs- & Kellerfenster

Ungefähr Zweidrittel aller Einbrüche erfolgen entweder durchs Fenster oder direkt durch Glas. Dabei sehen die meisten Einbrecher von ihrem Vorhaben ab, sollten sie sich nicht innerhalb von 3 Minuten Zugang verschaffen können. Dabei ist wichtig, dass die Gesamtkonstruktion aus Verglasung, Rahmen und Verschlag keine Schwachstellen aufweist. Ansonsten lassen sich Fenster teils einfach mit einem Schraubenzieher aufhebeln.

  • Abschließbaren Fenstergriffe: Fenstergriffe zum Abschließen bieten (in Kombination mit einbruchhemmenden Beschlägen) nicht nur Schutz gegen Einbruch, sondern auch für erkundungsfreudige Kleinkinder.
  • Aufschraubbare Nachrüstungen: Eine zusätzliche Anbringung von Zusatzkastenschlössern, Sicherungsstangen und Bändersicherungen ist bei den meisten Fenster-Typen möglich.
  • Fenstergitter: Vor allem kleine Fenster im Erdgeschoss oder im Tiefparterre sollten durch Gitter geschützt werden. Mit gängigem Einbruchwerkzeug sind diese nahezu unüberwindbar. Besonders sinnvoll ist dies bei kleineren Fenstern, die off gekippt sind, wie WC-Fenster.
  • Einbruchschutzfolie: Diese spezielle Sicherheitsfolie für Fenster verhindert, dass das Glas bei Gewalteinwirkungen zersplittert und auseinanderfällt. Somit kann ein Einbrecher nicht einfach das Fenster einschlagen und ins Innere gelangen. Damit verhindert die Sicherheitsfolie Durchwurf und Blitzeinbrüche. Die Folie ist durchsichtig und kann von innen an der Glasscheibe angebracht werden.
  • Einbruchhemmenden Rollläden: Die meisten Rollläden können durch einfaches Hochschieben umgangen werden. Hier lohnt sich der Einbau von geprüften einbruchhemmenden Rollläden, mit verstärkten Elementen.

Wichtig: Denken Sie an dieser Stelle bitte auch an die Absicherung von Kellerfenstern und Kellerlichtschächten.

Verhaltenstipps der Polizei zum Einbruchschutz

Leider reicht es nicht, nur die Wohnung oder das Haus möglichst einbruchsicher zu gestalten. Auch ein sicherheitsbewusstes Verhalten spielt eine große Rolle, um unerwünschte Eindringlinge fernzuhalten. Wir haben Tipps der Polizei zum Thema Einbruchschutz für Sie zusammengefasst:

  • Schließen Sie abends und wenn Sie das Haus verlassen die Haustür ab. Denken Sie auch daran Fenster, Balkon- und Gartentüren, sowie Hof- und Garagentore zu verschließen.
  • Auch im Sommer sollten Sie Ihre Fenster nicht unbeaufsichtigt offenstehen lassen, selbst wenn Sie zuhause sind. Tipps zum Kühlen der Wohnung finden Sie in unserem Ratgeber.
  • Verstecken Sie Ihren Ersatzschlüssel nie im Vorgarten. Einbrecher kennen die kleinen Verstecke, zum Beispiel unter dem Blumentopf!
  • Schaffen Sie Ordnung im Garten: Gartenmöbel oder Mülltonnen sind ideale Aufstiegshilfen für Einbrecher. Zu hohe Hecken bieten zudem Sichtschutz für Einbrecher. In großen Gärten sollten dunkle Bereiche beleuchtet werden.
  • Teure Geräte wie Fernseher oder andere Wertgegenstände sollten nicht von außen über die Fenster sichtbar sein. Auch Verpackungsmüll von teuren Anschaffungen sollte nicht neben dem Müll stehen.
  • Bargeld oder Wertgegenstände sollten am besten in einem Wandtresor aufbewahrt werden. Zusätzlich sollten Sie Ihre Wertgegenstände in einer Liste mit Fotos dokumentieren.
  • Sind Sie im Urlaub, verzichten Sie auf Urlaubsgrüße in den sozialen Medien. Ohne die richtigen Privatsphäre-Einstellungen, ziehen diese Informationen womöglich weite Kreise. Außerdem haben Einbrecher laut Studien in rund einem Drittel der Fälle Kontakt zu jemandem aus dem Haushalt.
  • Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Briefkasten bei längerer Abwesenheit nicht überläuft. Fragen Sie Freunde oder Nachbarn, ob sie die Post leeren können oder nutzen Sie den Lagerservice der Post.
  • Haben Sie Ihren Haustürschlüssel verloren? Dann wechseln Sie besser den Schließzylinder aus.
  • Achten Sie auf fremde Menschen in Ihrer Umgebung. Informieren Sie die Polizei über 110, wenn Sie etwas Verdächtiges beobachten! Notieren Sie sich die Kennzeichen verdächtiger Autos.

Noch Fragen? Die Polizei bietet Beratung zum Einbruchschutz vor Ort an, kostenlos und neutral.