Energiecheckliste für Wohnungsbesichtigungen

Die perfekte Wohnung zu finden, ist oft eine Herausforderung. Neben Lage, Größe und Preis sollten Sie auch den Energieverbrauch der neuen Bleibe im Blick haben. Um hohe Nebenkosten zu vermeiden, lohnt sich ein genauer Check vor dem Vertragsabschluss. Worauf Sie unbedingt achten sollten, zeigt unsere Energiecheckliste für die Wohnungsbesichtigung.

Für die meisten Menschen spielen bei einem Umzug zwei Faktoren die größte Rolle: ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis und eine gute Lage – idealerweise mit Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und einer schnellen Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Genauso entscheidend ist aber auch die Energieeffizienz. Undichte Fenster und Türen, veraltete Heizungen oder ungedämmte Rohre können schnell zu echten Kostenfallen werden und die Nebenkosten spürbar in die Höhe treiben. 


Das erwartet Sie hier


1. Energieausweis 

Ein kurzer Blick in den Energieausweis liefert wichtige Antworten zu Heizung und Warmwasser. Vermieter*innen (oder Verkäufer*innen) sind laut Energieeinsparverordnung verpflichtet, Ihnen diesen Ausweis bei der Besichtigung vorzulegen – und zwar unaufgefordert.  

Der Energieausweis zeigt klar und aktuell, wie hoch der Energiebedarf der Wohnung ist und wann zuletzt Sanierungen durchgeführt wurden – inklusive Details zu den Modernisierungen. Wurde bisher nichts saniert, enthält der Energieausweis in der Regel Empfehlungen, etwa zu Dämmmaßnahmen, undichten Fenstern oder veralteter Technik. Man unterscheidet folgende Klassen: 

  • Klasse A+ bis B: Gut  
  • Klasse C bis E: Mittelfeld  
  • Klasse F bis H: Schlecht 

Tipp: Modernisierungsarbeiten können zwar langfristig Energiekosten senken, führen aber oft zu Mieterhöhungen, da Vermieter*innen einen Teil der Kosten auf die Miete umlegen dürfen. Fragen Sie also bei der Besichtigung, ob solche Arbeiten bereits geplant sind. 

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2. Gebäudehülle

Auch die Gebäudehülle spielt eine zentrale Rolle für die Energieeffizienz. Wenn Sie sich den Energieausweis weiter ansehen, erhalten Sie Details zu den verwendeten Baumaterialien. Moderne Gebäude setzen häufig auf recycelte oder hybride Dämmmaterialien, die langlebig sind und hervorragende Dämmwerte bieten. Natürliche Materialien sind ebenfalls ideal, da sie eine hohe Lebensdauer mit guten Dämmqualitäten verbinden.  

Zusätzliche Elemente wie Rollläden können Heizkosten weiter senken. Lässt man sie im Winter bei Dunkelheit herunter, kann die Wärme nicht nach außen entweicht. So schaffen sie eine zusätzliche Dämmung. Besonders bei älteren Fenstern ist das nützlich. Alte, undichte Rollladenkäsen lassen sich auch nachträglich selber dämmen. 

3. Fenster und Türen

Beides spielt eine entscheidende Rolle für die Wärmedämmung der Wohnung. Achten Sie darauf, dass die Fenster mindestens doppelt verglast sind – das ist heute in der Regel Standard und reduziert Energieverluste deutlich. Die Dichtungen von Fenstern und Türen verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit: Sie sollten sauber verarbeitet und dicht schließen.  

Frau sitzt am Fenster im Sonnenlicht.

Nach Südwesten gerichtete Fenster bringen vor allem im Winter viel Sonnenlicht und Wärme in die Wohnung.

Mit einem einfachen Test können Sie das überprüfen: Legen Sie ein dünnes Blatt Papier auf den unteren Bereich des Fensterrahmens und schließen Sie das Fenster. Wenn das Blatt fest sitzt, ist die Dichtung intakt. Lässt es sich jedoch leicht herausziehen, deutet das auf eine undichte Stelle hin, durch die Wärme entweichen kann. Dann sollte man das Fenster abdichten. Klappt auch bei einer Tür. 

4. Lage der Wohnung im Gebäude

Die Position der Wohnung im Gebäude hat großen Einfluss auf die Energiekosten. Wohnungen in oberen Stockwerken profitieren oft von der aufsteigenden Wärme darunter – das spart Heizkosten im Winter, kann aber im Sommer zu unangenehmer Hitze führen.  

Modernes Mehrfamilienhaus im Grünen.

Wohnungen in oberen Stockwerken profitieren oft von der aufsteigenden Wärme darunter – das spart Heizkosten im Winter.

Auch die Ausrichtung der Fenster spielt eine Rolle: Nach Südwesten gerichtete Fenster bringen viel Sonnenlicht und Wärme in die Wohnung, was im Winter ein Vorteil ist. Bei sommerlichen Temperaturen kann sie jedoch sich schnell aufheizen – wodurch Sie für die richtige Kühlung sorgen müssen.  

Tipp: Planen Sie Ihre Besichtigung am besten bei Tageslicht, um nicht nur Mängel besser erkennen zu können, sondern auch die Helligkeit der Räume einzuschätzen. 

Dazu kommt: Je mehr Außenwände eine Wohnung hat, desto höher ist der Wärmeverlust – und desto mehr müssen Sie im Winter heizen. Wohnungen mit wenigen Außenwänden, die von anderen Wohneinheiten umgeben sind, punkten hier mit einer besseren Energiebilanz.

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5. Heizungsanlage

Ein Großteil der Nebenkosten entsteht durch die Heizung. Deshalb sollten Sie bereits bei der Besichtigung genau darauf achten, welches Heizsystem im Gebäude genutzt wird. Leider haben Mieter*innen meist nur begrenzten Einfluss darauf, welche Heizungsanlage installiert ist oder ob eine Modernisierung geplant wird. Daher sollten Sie sich genau über das System informieren, um die laufenden Kosten einschätzen zu können. Typische Systeme sind: 

Achten Sie bei der Besichtigung auch auf die Art und Anzahl der Heizkörper. Sind genügend Heizkörper für die Größe der Räume vorhanden? Wie alt sind sie? Und funktionieren sie einwandfrei? Gegebenenfalls sollten sie gereinigt werden, auch das senkt Heizkosten. Besonders interessant ist, ob eine Flächenheizung wie eine Fußbodenheizung verbaut ist. Diese sind äußerst energieeffizient, da sie die Wärme gleichmäßig über eine große Fläche verteilen.  

Tipp: Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen Wohnung sind, sollten Sie neben den Energiekosten noch viele weitere Punkte bedenken. Wie Sie sich optimal vorbereiten und worauf Sie beim Besichtigungstermin noch achten müssten, haben wir für Sie in unserer Checkliste für die Wohnungsbesichtigung zusammengestellt. 

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