Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen Wohnung sind, sollten Sie neben Lage und Mietpreis auch darauf achten, wie es um den energetischen Zustand der Wohnung bestellt ist. Ansonsten droht nach Abschluss des Mietvertrags eventuell eine böse Überraschung, wenn die Kosten für Strom und Heizung unerwartet hoch ausfallen. Wer die folgenden Tipps beachtet, kann bereits bei der Wohnungsbesichtigung herausfinden, ob sich die Energiekosten voraussichtlich in einem normalen Rahmen halten werden. Außerdem haben wir eine Checkliste für Sie, in der alle wichtigen Punkte für den Umzug zusammengefasst sind.
Die richtige Vorbereitung: Diese Unterlagen brauchen Sie für die Wohnungsbesichtigung
Der Weg zur Traumwohnung ist oft gepflastert mit zahlreichen Besichtigungsterminen. Und beachten Sie: Bei den meisten dieser Termine sind Sie nicht die einzige Person, die an der Wohnung interessiert ist. Umso bedeutender ist es, direkt vom ersten Moment an einen positiven und professionellen Eindruck zu vermitteln.
Vorbereitung ist hier das Schlüsselwort und kann entscheidend dazu beitragen, dass Sie bei Vermieter*innen in Erinnerung bleiben. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Mitführung aller relevanten Unterlagen, um Ihre Zahlungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen. Folgende Dokumente sollten Sie mitbringen:
- Bewerbungsunterlagen
- Einkommensnachweise der letzten 3 Monate
- Einkommenssteuerbescheid bei Selbstständigkeit
- Bürgschaft der Eltern (bei Studierenden)
- Aktuelle Schufa-Auskunft
- Mietzahlungsbestätigung
- Mieterselbstauskunft
Des Weiteren darf Ihr Personalausweis oder Reisepass nicht fehlen, da Vermieter*innen das Recht haben, sich Ihren vollen Namen, so wie er in offiziellen Dokumenten aufgeführt ist, zu notieren. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Informationen zu Ihrer Religion oder Staatsangehörigkeit zu erfragen oder zu notieren, ist nicht erlaubt und nicht notwendig für den Mietprozess.
Wohnungsbesichtigung meistern: Tipps für einen guten Eindruck
Wenn die Tür zur potenziellen neuen Wohnung aufgeht, beginnt nicht nur eine Besichtigung der Räumlichkeiten, sondern auch eine erste, entscheidende Begegnung zwischen Ihnen und den Vermieter*innen. Der erste Eindruck zählt – das gilt auch bei der Wohnungsbesichtigung. Ihr Ziel ist es, den oder die Vermieter*in davon zu überzeugen, dass Sie der oder die ideale Mieter*in sind. Um sich von Ihrer besten Seite zu zeigen, sollten Sie einige Tipps beachten.
- Mit Zuverlässigkeit überzeugen
Pünktlichkeit ist bei der Wohnungsbesichtigung das A und O, um einen guten Eindruck zu vermitteln. Dies signalisiert Respekt und zeigt Ihre Zuverlässigkeit. Bereiten Sie sich außerdem gut auf den Termin vor und haben Sie alle wichtigen Unterlagen parat. So zeigen Sie den Vermieter*innen, dass Sie eine vertrauenswürdige Person sind, die die Wohnung schätzen und gut behandeln wird.
- Ernstes Interesse zeigen
Stellen Sie während der Besichtigung spezifische Fragen zur Wohnung, zum Gebäude und auch zur Umgebung. Das kann zum Beispiel die Lärmbelästigung, die Parkmöglichkeiten oder künftige Bauvorhaben der Nachbarn betreffen. So können Sie nicht nur offene Punkte direkt klären, sondern zeigen auch Ihr ernsthaftes Interesse. Ein dezent platziertes Lob oder eine positive Bemerkung zur Wohnung zeigt, dass Ihnen die Wohnung wirklich gefällt und Sie sich bereits wohlfühlen.
- Authentisch auftreten
Sie müssen sich für potenzielle Vermieter*innen nicht verstellen. Versuchen Sie bei der Wohnungsbesichtigung natürlich und authentisch aufzutreten. Übertriebene Bemühungen können kontraproduktiv sein und auf einige Vermieter*innen eher unsympathisch wirken.
Welche Lage sollte die Wohnung haben?
Damit Sie alle Dinge des alltäglichen Lebens bequem erledigen können, sollten Sie darauf achten, ob es Supermärkte und alle Geschäfte des täglichen Bedarfs in der Nähe gibt. Auch der Anschluss an den Öffentlichen Nahverkehr oder die nächste Autobahn ist entscheidend. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie zusätzlich auf das Angebot an Kitas, Schulen und Spielplätzen achten. Ansonsten sind vor allem Ihre persönlichen Vorlieben entscheidend. Mögen Sie es ruhig? Oder gehen Sie gerne aus? Ein kleiner Spaziergang durch die Nachbarschaft verrät Ihnen, ob Sie sich wohlfühlen werden.
Doch eine gute Lage der Wohnung ist nicht nur eine Frage der Verkehrsanbindung – auch die räumliche Lage im Haus sollte beachtet werden. Denn wenn die Wohnung an möglichst vielen Seiten von anderen Wohnungen umgeben ist, wirken diese wie eine Isolierung. Das senkt die Heizkosten in der kalten Jahreszeit. Weniger günstig sind Räume mit vielen Außenwänden. Im Idealfall sollte die Wohnung auch nicht über dem Keller oder unter dem Dachboden liegen, vor allem, wenn diese nicht gedämmt sind.
Worauf sollte ich bei der Besichtigung der Wohnung achten?
Damit Sie sich in der Wohnung zuhause fühlen, sollte diese Ihre Bedürfnisse erfüllen. Mit unserer Checkliste können Sie sich sicher sein, dass Sie nichts Wichtiges vergessen und sind mit den Fragen bestens auf den Termin vorbereitet. Folgendes sollten Sie bei der Wohnungsbesichtigung überprüfen:
Checkliste Wohnungsbesichtigung
- Passt der Schnitt der Wohnung zu Ihren Bedürfnissen?
- Welche Fußböden hat die Wohnung und sind diese in einem guten Zustand?
- Gibt es genug Steckdosen (um späteren Kabelsalat zu vermeiden)?
- Wo kann die Waschmaschine angeschlossen werden?
- Gibt es Stauraum (Abstellkammer, Keller oder Dachboden)?
- Ist schon eine Einbauküche vorhanden?
- Hat die Wohnung einen Balkon oder einen Gemeinschaftsgarten?
- Wie viele Parteien wohnen im Haus?
- Sind die anderen Mieter*innen in Ihrem Alter (mit oder ohne Familie)?
- Wie wird die Wohnung vor Einbruch geschützt?
- Wer übernimmt die Treppenhausreinigung und den Winterdienst?
- Gibt es einen Aufzug?
- Gehört ein Stellplatz (evtl. mit Wallbox) zur Wohnung?
Auch der Zustand der Wohnung ist entscheidend – nicht zuletzt, um Energie zu sparen. Achten Sie deswegen hierauf:
- Macht die Wohnung einen renovierten Eindruck?
- Sind Mängel (Wasserflecken, Stockflecken oder Schimmel) erkennbar?
- Wie alt sind die sanitären Anlagen im Bad?
Für den energetischen Zustand der Wohnung ist maßgeblich auch die Substanz des Gebäudes verantwortlich. Lassen Sie sich deswegen von Vermieter*in oder Makler*in diese Informationen geben:
- Wie alt ist das Haus?
- Ist das Haus verputzt?
- Wann wurde die letzte Sanierung durchgeführt?
- Welche Renovierungsarbeiten sind zuletzt gemacht worden?
- Ist das Haus gedämmt?
- Wann wurde das Dach zuletzt erneuert?
- Über welche Heizungsanlage verfügt das Haus?
Fensterdichtung prüfen
Darüber hinaus können Sie einige Dinge, wie den Zustand der Fenster, der Heizungen oder Warmwasserversorgung selbst überprüfen. Denn damit die Heizenergie auch in der Wohnung bleibt, sollten die Fenster mindestens doppelt verglast sein und zudem gut schließen. Letzteres lässt sich bereits bei der Besichtigung prüfen. Einfach bei geöffnetem Fenster ein Blatt Papier auf den unteren Fensterrahmen legen, dann das Fenster schließen und versuchen, das Papier wieder herauszuziehen. Steckt es fest, ist alles OK. Falls es sich jedoch leicht herausziehen lässt, liegt ein Problem bei der Fensterabdichtung vor.
Heizung und Warmwasser prüfen
Das Thermostat am Heizkörper sollte sich leicht aufdrehen lassen. Während der Heizperiode sollte sich der Heizkörper schnell erwärmen, und es sollten keine Geräusche wie Blubbern oder Pfeifen zu hören sein. Wenn ein Blubbern zu hören ist, könnte es auch sein, dass die Heizung mal wieder entlüftet werden müsste. Danach geht es weiter zu den Wasserhähnen. Prüfen Sie, ob warmes Wasser sofort aus der Leitung kommt. Falls nicht, kann dies ein Indiz für schlecht isolierte Wasserrohre sein. Am besten erkundigen Sie sich, wie es sich mit der Zirkulationspumpe verhält. In Zwei- und Dreifamilienhäusern ist das aufgrund der ständigen Warmwasserzirkulation und der damit verbundenen hohen Wassererwärmungskosten durchaus sinnvoll.
Grünes Licht beim Energieausweis
Und ganz wichtig: Lassen Sie sich unbedingt den Energieausweis zeigen, aus dem die Effizienzklasse der Wohnung hervorgeht. Vermieter*innen müssen diesen unaufgefordert vorlegen bzw. die Effizienzklasse bereits in der Immobilienanzeige angeben. Wird die Wohnung in der Kategorie A+ bis B eingestuft, ist alles im grünen Bereich. Die Klassen C bis E stehen für eine mittelmäßige und F bis H für eine schlechte Energiebilanz.
Was passiert nach der Besichtigung?
Sofern Sie wichtige Unterlagen, wie eine Selbstauskunft, SCHUFA-Auskunft und Einkommensnachweise noch nicht zur Besichtigung mitgebracht haben, fordern diese Vermieter*innen oder Makler*innen in der Regel nach der Besichtigung an. Nachdem alle Interessenten ihren Besichtigungstermin hatten, dauert es meist ein paar Tage, bis die Entscheidung fällt, wer die Wohnung bekommt – im Zweifel können Sie freundlich nachfragen und nochmal Ihr Interesse bekunden. Wenn Sie dann endlich Ihre Traumwohnung gefunden haben, die möglichst viele der oben genannten Energiekriterien erfüllt, heißt es jetzt: Kartons packen und ran an den Umzug! Allerdings müssen Sie auch beim Umzug selbst an viele organisatorische Dinge denken, z.B. den Mietvertrag kündigen, die GEZ informieren oder sogar einen Babysitter organisieren. Vergisst man da etwas, kann es ganz schnell stressig werden. Damit Sie nichts übersehen, haben wir Ihnen auf unserer Homepage eine praktische Umzugscheckliste im PDF-Format zusammengestellt. Auf dieser sind alle Punkte zusammengefasst, die man dabei klären sollte.