Im März 2021 hat die Europäische Union eine Neuauflage der Energielabel eingeführt. Die nächsten Änderungen der Energieeffizienzklassen veröffentlichte die europäische Kommission im März 2024.
Wir erklären, welche Klassen entfallen und was sich für Sie ändert.
Energielabel zeigt die Energieeffizienzklasse an
Energielabel, die eigentlich Energieverbrauchskennzeichnung heißen, geben Auskunft über die Energieeffizienz von Elektrogeräten und anderen Energieverbrauchern. Mithilfe der Labels sollen die Verbraucher*innen sich beim Kauf neuer Produkte leichter für ein umweltfreundliches Modell entscheiden können. Das bedeutet: Nicht nur Preis, Design oder Marke spielen eine Rolle, sondern auch, wie viel Energie die Geräte verbrauchen. Das ist zum einen deshalb interessant, weil ein niedriger Energieverbrauch für die Käufer und Käuferinnen mit weniger Stromkosten verbunden sind. Und zum anderen hilft jede gesparte Kilowattstunde dem Schutz unserer Umwelt.
Verbraucher*innen wissen aber in der Regel nicht, welche Art von Elektrogerät wie viel Energie üblicherweise verbraucht, wodurch eine Vergleichbarkeit schwierig wird. Um hierbei Abhilfe zu schaffen, gibt es die sogenannten Energieeffizienzklassen.
Diese Klassen werden mithilfe des Energieeffizienzindex eingestuft. Er basiert auf komplexen Berechnungen, die verschiedene Variablen berücksichtigen. Generell gilt aber: Je kleiner der Index, desto höher die Effizienzklasse.
Die Energieeffizienzklassen zeigen auf den ersten Blick, ob ein Produkt eine gute oder eine weniger gute Einordnung aufweist. Sieben unterschiedliche Stufen gewähren hier einen schnellen Überblick.
Ab jetzt haben Sie Ihren Verbrauch perfekt im Blick!
Diese Änderungen der Energieeffizienzklassen gab es im Jahr 2021
Die farblich von grün (sehr energieeffizient) bis rot (nicht energieeffizient) sortierten Effizienzklassen weisen verschiedene Bezeichnungen auf. Bis 2021 galt A+++ als beste Bewertung, während D für die geringste Energieeffizienz stand. Seit dem 1. März 2021 gibt es jedoch ein Energielabel, das die eine oder andere Änderung mit sich gebracht hat. Die prominenteste sind die neuen Energieeffizienzklassen.
Während die farbliche Sortierung geblieben ist, haben sich die Bezeichnungen der einzelnen Klassen geändert. Seitdem steht A wieder – wie intuitiv zu erwarten – für die höchste Energieeffizienz und G für die niedrigste. Die verwirrenden Labels A+++, A++ und A+ sind demnach entfallen. Zusätzlich zu den neuen Namen wird auf jedem Energielabel jetzt ein QR-Code abgebildet. Durch diesen können Sie weitere Informationen über den Energieverbrauch des jeweiligen Produktes erhalten.
Dazu kommt: Zu Beginn gab es zunächst keine Geräte mit dem Energielabel A. Ein Kühlschrank mit A+++ konnte beispielsweise bestenfalls in die Kategorie B, aber auch in C oder D eingeordnet werden. Die verschärften Kriterien sollen dazu führen, dass die Hersteller ihre Produkte beständig in puncto Energieeffizienz weiterentwickeln. Auch eine feststehende Umrechnung von „alt“ zu „neu“ gab es nicht – für jede Gerätekategorie wurden nämlich eigene Bewertungskriterien festgelegt. Insofern konnten die neuen Energielabels auf den ersten Blick verwirrend sein. Für eine bessere Einordnung der Energieeffizienz Ihres präferierten Elektrogeräts kann vor allem eine Gegenüberstellung verschiedener Geräte sinnvoll sein.
Die Möglichkeit dazu bietet eine neue Website zum Energielabel. Auch lassen sich die Betriebskosten in Hinblick auf den Wasser- und Stromverbrauch berechnen. Das ist einerseits über das Scannen des eben angesprochenen QR-Codes möglich oder über die Eingabe des Produktnamens oder Herstellers in der Datenbank .
Einführung für verschiedene Produktkategorien
Das neue Energielabel inklusive der neuen Energieeffizienzklassen wurde zunächst nur für bestimmte Produktkategorien eingeführt und nach und nach um andere erweitert. Erst einmal galt das neue Energielabel nur für die folgenden Elektrogeräte:
- Geschirrspüler
- Waschmaschinen
- Waschtrockner
- Kühl- und Gefriergeräte
- Fernseher und Monitore
- Klimageräte
- Weinlagerschränke
- Staubsauger
Seit dem 1. September 2021 gilt diese Regelung auch zusätzlich für Lampen und Leuchten.
Die Energieeffizienzklasse G hat man außerdem 2021 für viele Produktgruppen und Geräte verboten: das gilt für Waschmaschinen, Waschtrockner, Geschirrspüler sowie Kühl- und Gefriergeräte. Die EU-Kommission hat zwar theoretisch Grenzwerte für die Klasse G festgelegt, viele Geräte mit einer derart geringen Effizienz darf man allerdings nicht mehr verkaufen.
Neue Regelungen für Energieeffizienzklassen ab März 2024
Änderungen des europäischen Energielabel-Regelwerks hatten zur Folge, dass einige Energieeffizienzklassen in der EU vom Markt genommen wurden. In Kraft getreten ist die Verordnung am 01.03.2024 und sie verbietet ab diesem Datum die Einführung bzw. den Vertrieb folgender Geräte mit der Effizienzklasse F auf dem europäischen Markt:
- Waschmaschinen mit einer Nennkapazität über 3 Kilogramm
- Waschtrockner mit einem Energieeffizienzindex über 88
- Geschirrspüler mit über 9 Maßgedecken (Anzahl an Geschirr- und Besteckteilen)
- Kühl- und Gefriergeräte mit Kompressortechnik
Ausnahmen gelten für bereits produzierte Produkt-Einheiten, die schon auf dem Markt angeboten werden.
Im Juli 2025 folgt eine weitere neue Regelung, nach der dann auch für Haushaltswäschetrockner und Kondensationswäschetrockner ein neues Label gilt. Die Plusklassen (A+, A++, A+++) entfallen, wie schon 2021 für andere Geräte. Anbietermüssen sich dann außerdem auf Pflichten zur Ersatzteil-Bereitstellung einstellen.
Energieeffizienzklasse ermöglicht Berechnung des jährlichen Stromverbrauchs
Mit dem Energielabel sehen Sie auf den ersten Blick, ob ein Produkt eine gute Energieeffizienz aufweist oder nicht. Als erster Indikator eignen sie sich daher besonders. Wer aber keine Vergleichswerte kennt, weiß nicht, wie viel Stromverbrauch und wie viele Kosten das tatsächlich sind.
Daher findet sich auf der Energieverbrauchskennzeichnung zusätzlich der Wert kWh / annum, der angibt, wie viele Kilowattstunden das Gerät bei durchschnittlicher Nutzung pro Jahr verbraucht. Dieser lässt sich ganz leicht mit dem durchschnittlichen Strompreis von 25,4 Cent multiplizieren und so erhalten Sie Ihre jährlichen Kosten für die Nutzung des Gerätes.
Stehen Sie also vor einer Kaufentscheidung, können Sie nun wunderbar mehr Faktoren als nur den Kaufpreis mit einbeziehen. Ist ein Gerät günstiger als ein anderes, hat aber einen höheren Verbrauch, kann es je nachdem, wie viele Jahre es verwendet werden soll, am Ende deutlich teurer sein. Deshalb ist es immer ratsam, zu schauen, welches Gerät nicht nur in der Anschaffung günstiger ist, sondern auf seine gesamte Lebensdauer betrachtet.
Nachhaltiger Konsum mit den neuen Effizienzklassen
Die neuen Effizienzklassen auf dem Energielabel erlauben Ihnen eine schnelle Einschätzung, welche Produkte nicht nur umweltverträglicher und nachhaltiger sind, sondern ebenso das eigene Portemonnaie schonen. Wer ins Detail gehen möchte, kann über den QR–Code zusätzliche Informationen erhalten, die ihn bei seiner Kaufentscheidung unterstützen. So wird nachhaltiger Konsum von Elektrogeräten einfacher als je zuvor. Und mit eigenständiger Stromproduktion, zum Beispiel in Form von Solarenergie, lassen sich die Kosten für den Stromverbrauch weiter reduzieren.