In der Gemeinde Langenenslingen, Ortsteil Wilflingen plant die EnBW Mitte 2025 den Solarpark „Langenenslingen-Wilflingen“ in Betrieb zu nehmen. Dieser stellt das erste Photovoltaik-Großprojekt in Baden-Württemberg dar mit einer installierten Leistung von 80 Megawatt. Mit diesem Beitrag wird die Gemeinde Langenenslingen zur Vorreiterin bei der Erreichung der Klimaschutzziele des Landes. Auch für die regionale Wertschöpfung ist dieser Solarpark ein wichtiger Baustein: Die EnBW achtet bei der Projektierung, dem Bau und der Wartung der Photovoltaik-Anlage auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen.
Der Solarpark Langenenslingen-Wilflingen liegt auf der Gemarkung Wilflingen, einem Ortsteil der Gemeinde Langenenslingen im Landkreis Biberach. Die Photovoltaik-Anlage liegt abseits bestehender Wohnbebauung und steht auf einer zuvor landwirtschaftlich genutzten Freifläche.
Der Solarpark ist circa 80 Hektar (ha) groß. Etwa 60 ha Fläche werden davon zur Energieerzeugung mit Photovoltaik (PV) genutzt. Die Solarmodule produzieren im Jahr rund 86,7 Mio. Kilowattstunden (kWh) Energie. Jährlich werden dadurch circa 30.000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt. Pro Jahr können so etwa 54.500 Tonnen (t) an Kohlenstoffdioxid (CO₂) eingespart werden.
Mensch und Umwelt
Nur 0,5 bis 1 Prozent der Fläche werden beim Bau eines Solarparks tatsächlich versiegelt. Somit bieten die immissionsfreien, geräuschlosen PV-Anlagen ökologisch kaum Risiken, aber zahlreiche Chancen. Denn unsere Projektflächen werden extensiviert, das heißt die Wiesenflächen des Solarparks werden nicht gedüngt, sondern sind ihrer natürlichen Entwicklung überlassen.
Über eine Vielzahl von Umweltmaßnahmen kompensiert die EnBW zudem den Bau ihrer PV-Parks und stellt den Erhalt der vorhandenen Lebensräume für die heimischen Tierarten sicher. Unter anderem werden im Bauleitverfahren Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen verankert. Diese können umfassen:
- die Entwicklung eines artenreichen Grünlands rund um den Solarpark
- die Pflanzung von Sträuchern, Hecken und Bäumen
- das Anlegen von Trittsteinbiotopen
- die Pflege der Fläche durch eine teilweise Beweidung mit Schafherden
- Art und Umfang dieser Maßnahmen werden eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Sie werden dann mit einer ökologischen Baubegleitung umgesetzt und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin überwacht.
Im Projekt Langenenslingen-Wilflingen kommen folgende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zum Einsatz:
- die Entwicklung von regionalem Saatgut
- umfangreiche Strauch- und Hecken- sowie Baumpflanzungen
- das Anlegen von Trittsteinbiotopen
- Grünpflege durch Schafsbeweidung und Sauberkeitsschnitt
- tatkräftige Unterstützung vom Dialogforum Erneuerbarer Energien und Naturschutz
Erfahren Sie mehr zur Selbstverpflichtung der EnBW zu Umwelt- und Artenschutz.
Der Bau unserer PV-Anlagen wird grundsätzlich so geplant und durchgeführt, dass die Belastung für die Anwohner*innen so gering wie nur möglich gehalten wird. Nach der Projektlaufzeit von rund 30 Jahren erfolgt übrigens der vollständige Rückbau des Solarparks – die Fläche wird wieder frei nutzbar.
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Modultyp und Anzahl Module
Im Solarpark kommen rund 146.000 Module zum Einsatz. Diese PV-Module haben jeweils eine spezifische Leistung von circa 550 Watt (w). Die Solaranlage kann somit etwa 85,7 Mio. kWh Strom pro Jahr produzieren. Rein rechnerisch reicht das, um jährlich rund 30.000 Drei-Personen-Haushalte mit umweltschonender Energie zu versorgen und dabei circa 54.500 t an CO₂ einzusparen.
Netzanschluss
Der Anschluss an das 110 kV-Stromnetz des Netzbetreibers Netze BW erfolgt über ein Umspannwerk, das neu gebaut werden muss. Die Verbindung zwischen Umspannwerk und Solarpark erfolgt über eine neu geplante, rund 4,2 Kilometer lange Trasse, die mit Erdkabeln verlegt wird.
Vorteile für Gemeinde und Bürger*innen
Nicht nur für unser Klima, sondern auch für die regionale Wertschöpfung ist dieser Solarpark ein wichtiger Baustein. Diese wird durch solch ein regionales Projekt gestärkt: Die EnBW achtet auf die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen bei der Projektierung, dem Bau und der Wartung des PV-Parks.
Selbstverständlich ist die Errichtung eines Solarparks immer auch ein Thema für die gesamte Bürgerschaft vor Ort. Die EnBW informiert deshalb die Gemeinde Langenenslingen sowie die Bürger*innen während der Projektierung-, Umsetzungs- und Betriebsphase kontinuierlich und bindet diese eng ein.
Dafür wurde insbesondere diese Internetseite eingerichtet, die wir fortlaufend aktualisieren. Wir freuen uns dabei über Anregungen und Ideen zu diesem PV-Projekt. Den direkten Kontakt zur Projektleiterin Sabrina Harzer finden Sie hier.
Darüber hinaus bietet die EnBW vielfältige Modelle an, von denen die Bürger*innen Langenenslingens profitieren können. Aktuell sind wir mit der Gemeinde Langenenslingen über die Ausgestaltung der Beteiligungsmöglichkeiten in Absprache. Über die konkrete Form der Beteiligung werden wir gemeinsam mit der Gemeinde im ersten Halbjahr 2025 informieren.
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Die EnBW arbeitet bei der Projektierung des Solarparks mit SolNet zusammen. Die EnBW ist ein zuverlässiger und finanzstarker Partner mit Wurzeln in Baden-Württemberg. Sie übernimmt das Baurisiko für dieses Projekt und hat langjährige Erfahrung in der Projektierung von PV-Anlagen. Von diesen hat die EnBW Stand Januar 2024 rund 1.046 MW in Betrieb. Neben Deutschland hat der EnBW-Konzern auch Solarprojekte in Frankreich, der Türkei und Tschechien.
Die SolNet GmbH ist ebenfalls schon seit vielen Jahren im PV-Geschäft tätig. Sie entwickelt Freiflächenanlagen für die EnBW, für einen Stadtwerkeverbund und für das eigene Portfolio. Zudem entwickelt und errichtet SolNet Dachanlagen für Kunden aus Gewerbe und Industrie. Das derzeit größte, gemeinsam mit der EnBW erfolgreich entwickelte Projekt ist der Solarpark Langenenslingen-Wilflingen mit 80 MW Leistung.
Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine beim Bau dieses Solarparks von der Idee bis zur Inbetriebnahme. Sie finden an dieser Stelle aktuelle Informationen zum Planungs- und Genehmigungsprozess sowie zum Baufortschritt der Photovoltaik-Anlagen.
Flächensicherung
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März 2020
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Aufstellungsbeschluss
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Juni 2020
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Baugenehmigung
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Juni 2023
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Baubeginn
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Februar 2024
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Voraussichtliche Inbetriebnahme
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Mitte 2025
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