Gemeinsam mit der Energiedienst AG hat die EnBW Windkraftprojekte GmbH einen Windpark auf Flächen der Gemeinde Hasel und des Landes Baden-Württemberg im Landkreis Lörrach errichtet. Genehmigt wurden insgesamt zunächst fünf Anlagen. Im Jahr 2017 konnten drei davon gebaut und schließlich ans Netz genommen werden. Der Ertrag reicht, um rein rechnerisch etwa 6000 Haushalte CO₂-frei mit Strom zu versorgen.
Projektpartner
Die Energiedienst AG ist ein regionaler Energieversorger mit südbadisch-schweizerischem Profil. Seit über 100 Jahren ist sie in der Produktion, Verteilung und dem Vertrieb von Ökostrom aus Wasserkraft erfolgreich.
Als Arbeitgeber und größter Ausbildungspartner in Südbaden übernimmt Energiedienst Verantwortung für Mensch und Natur in der Region. Das Unternehmen steht für eine konsequente „grüne“ Unternehmenspolitik: Die Energieerzeugung basiert mit Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft ausschließlich auf regenerativer Energie. Regelmäßig investiert Energiedienst in die Erzeugung von Ökostrom im Einklang mit der Natur, zum Beispiel durch den Neubau der Wasserkraftwerke Rheinfelden und Hausen oder durch ökologische Aufwertungsarbeiten rund um die Wasserkraftwerke.
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Der EnBW-Konzern ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa tätig und verfügt über ein breites Geschäftsportfolio. Mit rund 20.000 Mitarbeitern versorgt er rund 5,5 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wasser und energienahen Produkten und Dienstleistungen.
Die EnBW errichtet und betreibt Windkraftanlagen und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 ihr Windportfolio auf insgesamt 1000 Megawatt installierte Leistung in Deutschland auszubauen. Im Bereich Onshore sind heute bereits rund 110 Anlagen mit zusammen 190 Megawatt installierter Leistung in Betrieb.
Projektdetails
Die Standorte für die Windkraftanlagen liegen nördlich der Stadt Wehr, südlich des Ortsteils Gersbach der Stadt Schopfheim und östlich bzw. nordöstlich der Gemeinde Hasel. Die K 6352 begrenzt das für den Windpark vorgesehene Areal nördlich und westlich, östlich die L 148.
Die Fläche für den Windpark befindet sich innerhalb eines Waldgebiets und umfasst rund 185 ha. Zwei der Anlagen stehen auf Waldgebiet der Gemeinde Hasel, eine auf der Fläche des Landesbetriebs Forst BW. In der näheren Umgebung des Standorts für den Windpark befinden sich keine weiteren Windenergieanlagen. In rund vier Kilometern Entfernung (Luftlinie), nördlich von Gersbach, wurde auf dem Rohrenkopf ein Windpark mit fünf Windenergieanlagen errichtet und in Betrieb genommen. Dieser benachbarte Windpark wurde im Schall- und Schattengutachten zum Genehmigungsantrag als Vorbelastung der Region berücksichtigt.
Die Gemeinde Hasel hat am 11. Dezember 2012 einen Nutzungsvertrag mit der EnBW abgeschlossen. Die Gemeinde stellt keinen sachlichen Teilflächennutzungsplan gemäß § 5 Abs. 2 b BauGB zur Steuerung der Ansiedlung von überregional bedeutsamen Windenergieanlagen auf. Daher hat die EnBW ihren Genehmigungsantrag gemäß § 35 BauGB (Bauen im Außenbereich) gestellt. Ende November 2016 hat das Landratsamt Lörrach die Genehmigung für alle fünf Anlagen erteilt. Die EnBW hat den Bau von zwei Anlagen bis auf weiteres auf Eis gelegt.
Anlagenanzahl & Anlagentyp
Auf der Gemarkung Hasel wurden drei Windenergieanlagen vom Typ Vestas V 126 mit einer Leistung von je 3,3 MW pro Windkraftanlage errichtet. Das entspricht einer Gesamtleistung von 9,9 MW. Pro Anlage und Jahr werden außerdem rund 7.000 Tonnen CO₂ eingespart.
Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 149 Metern und einen Rotordurchmesser von 126 Metern.
Windverhältnisse
Von Mitte Oktober 2013 bis Mitte Januar 2014 und von Anfang März 2014 bis Anfang September 2014 sind an zwei unterschiedlichen Standorten Windmessungen mit sogenannten LiDAR-Messgeräten durchgeführt worden. Die Ergebnisse sind über einen externen Fachgutachter ausgewertet worden. Die vorläufige Auswertung hat mittlere Windgeschwindigkeiten von 5,7 m/s bis 6,1 m/s auf 149 Meter Höhe ergeben.
Die LiDAR-Technologie hat sich in den letzten Jahren in der Windbranche durchgesetzt und entspricht neben den normalen Windmessmasten dem aktuellen Stand der Technik. Bei diesem Fernerkundungsverfahren werden Laserstrahlen innerhalb kürzester Zeit nacheinander in verschiedene Himmelsrichtungen gesendet. Durch Rückstreuung an den Partikeln in der Atmosphäre (Dopplereffekt) können somit sehr genaue Rückschlüsse auf die aktuelle Windgeschwindigkeit sowie Windrichtung in verschiedenen Höhen bis zu 200 Meter über Grund gezogen werden. Zusätzlich zeichnen Sensoren die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie den Luftdruck auf. Die Messdaten werden kontinuierlich aufgezeichnet und täglich über ein GSM-Modem übertragen.
Die Belange von Mensch und Umwelt
Bei der Fixierung der Standorte der Windkraftanlagen wurden frühzeitig die Belange von Mensch und Natur berücksichtigt. Schon bevor der Genehmigungsantrag eingereicht wurde, ist dieser Aspekt über zahlreiche Fachgutachten überprüft worden. Neben den Gutachten zu den Windverhältnissen sind zum Beispiel umfangreiche avifaunistische und faunistische Erhebungen ebenso wie Schall- und Schattenwurfgutachten erstellt worden.
Netzanbindung
Der Windpark wurde über Erdkabel ans 6,5 Kilometer entfernte Umspannwerk Wehr angeschlossen, das sich als gesamtwirtschaftlich günstigster Netzverknüpfungspunkt erwiesen hatte.
Projekttagebuch
Hier informieren wir Sie über wichtige Ereignisse und Meilensteine beim Bau des Windparks Hasel. Sie finden an dieser Stelle aktuelle Informationen zum Planungs- und Genehmigungsprozess sowie zum Baufortschritt:
Erste Vorstellung des Projekts vor dem Gemeinderat in Hasel
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21. Mai 2012
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Erster Beschluss der Gemeinde Hasel zum Windpark
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11. Dezember 2012
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Untersuchungen für Umweltgutachten
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Mitte 2013 bis Frühjahr 2015
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Bürgersprechstunde in Gersbach
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19. Oktober 2015
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Einreichung des Genehmigungsantrags
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07. Dezember 2015
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Bestätigung der Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen für den Genehmigungsantrag
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25. April 2016
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Erhalt der Genehmigung
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Ende November 2016
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Fundamentarbeiten
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Mitte Juli 2017
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Start Anlieferung Turm
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ab Mitte August 2017
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Inbetriebnahme der Anlagen
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Ende Oktober bis Anfang November 2017
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Bautagebuch in Bildern
Transport der Rotorblätter
September 2017: EnBW-Bauleiter Johannes Voss erklärt, wie der Transport der über 60 Meter langen Rotorblätter über den steilen, schmalen und kurvenreichen Weg bewältigt wird. Ein sogenannter "Blade-Lifter" transportiert sie in Schrittgeschwindigkeit durch den Wald.
MitMach-Modelle
Die EnBW möchte die Energiewende vorantreiben und strebt darüber hinaus eine Miteinbeziehung der Bürger bzw. der Kommunen an. Wir bieten maßgeschneiderte Beteiligungsmodelle an, die auf die jeweiligen Besonderheiten und Anforderungen vor Ort Rücksicht nehmen. Die konkrete Ausgestaltung wird in Absprache mit der Gemeinde Hasel festgelegt. Alle Details dazu werden rechtzeitig – auch an dieser Stelle - bekannt gegeben.
Die häufigsten Fragen (FAQ)
Zahlreiche Studien belegen, dass ein dauerhafter Wertverlust nicht durch Windenergieanlagen verursacht ist. Maßgebliche Gründe, die den Wert beeinflussen, sind vielmehr in ökonomischen und demografischen Einflüssen zu sehen.
Wird der Wert meiner Immobilie durch die Errichtung der Windenergieanlagen beeinträchtigt?
Aufgrund kontinuierlicher aerodynamischer Verbesserung verursachen moderne Windenergieanlagen nur noch moderate Betriebsgeräusche. Bei maximaler Anlagenauslastung (Nennleistung), d.h. bei hohem Windaufkommen, liegen die Geräuschemissionen an der Nabe bei rund 106 dB (A). Mit zunehmender Entfernung baut sich der Schall jedoch ab, so dass die gebietsbezogenen Immissionsrichtwerte der TA-Lärm eingehalten werden.