EnBW erhält in erster deutscher Offshore-Windauktion Zuschlag für 900 Megawatt starken Offshore-Windpark „He Dreiht“
- He Dreiht gehört zu den weltweit ersten Offshore-Windparks ohne Förderung und weist unter Kosten- und Effizienzgesichtspunkten eine in Deutschland einzigartige Kombination von Vorteilen auf
- EnBW Chef Mastiaux: „Offshore-Technologie qualifiziert sich durch einen Quantensprung in der Effizienz als Treiber der Energiewende in Deutschland“
- Projekt legt Grundlage für weiteres Wachstum der EnBW im Bereich Erneuerbare Energien über das Jahr 2020 hinaus
Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat sich in der ersten Offshore-Ausschreibung in Deutschland mit dem Zuschlag für den Offshore-Windpark „He Dreiht“ in einem namhaften Bieterfeld erfolgreich durchgesetzt. Das EnBW-Gebot für den Bau des 900 Megawatt starken Projekts kommt ohne EEG-Subventionen aus. Mit dem heute erfolgten Zuschlag ist nun der Weg frei für eines der größten geplanten Offshore-Projekte in Europa.
„Wir sind sehr glücklich über dieses Ergebnis. Bereits heute gehört die EnBW zu den führenden Entwicklern und Betreibern von Offshore-Windparks in Deutschland. Aktuell betreiben wir bereits zwei Offshore-Windparks mit rund 336 Megawatt und realisieren bis 2019 zwei weitere mit rund 610 Megawatt Erzeugungskapazität – ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie EnBW 2020. Wie im März auf unserer Bilanzpressekonferenz angekündigt, werden wir auch in der Zeit nach 2020 den Ausbau der erneuerbaren Energien als strategischen Schwerpunkt unseres Unternehmens vorantreiben. Mit dem Zuschlag für He Dreiht haben wir die Grundlage für langfristiges Wachstum über das Jahr 2020 hinaus geschaffen.“, betont der EnBW Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux. „Unser Gebot zeigt, dass die Marktintegration der Offshore-Technologie bis Mitte des nächsten Jahrzehnts möglich ist und Offshore-Wind wesentlich dazu beitragen kann, dass Deutschland seine energie- und klimapolitischen Ziele erfüllt. Denn nach der sehr guten Energieausbeute hat sich die Offshore-Technologie nun mit einem Quantensprung auch in der Effizienz als veritabler Treiber der deutschen Energiewende qualifiziert. He Dreiht steht damit für unser klares Bekenntnis zum weiteren verantwortungsvollen und kosteneffizienten Ausbau der Windenergie auf See und unseren Beitrag zur Energiewende.“, so Mastiaux weiter.
Größtes Einzelprojekt im Wettbewerb mit deutlichen Synergie- und Skaleneffekten
He Dreiht weist unter Kosten- und Effizienzgesichtspunkten eine in Deutschland einzigartige Kombination von Vorteilen auf: Mit einer geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2025 wird der Windpark von der rasch fortschreitenden Technologieentwicklung und weiterer Professionalisierung in der Windenergiebranche profitieren. Als mit Abstand größtes Einzelprojekt im Wettbewerb verfügt He Dreiht darüber hinaus über eine exzellente Grundlage für eine hocheffiziente Realisierung. Wichtige Synergie- und damit Kostensenkungseffekte ergeben sich auch durch die räumliche Nähe zu den beiden EnBW-Windparks in der Nordsee: insgesamt können mit Hohe See, Albatros und He Dreiht rund 1.500 Megawatt in unmittelbarer Nähe realisiert und betrieben werden. Zusammen führen diese Faktoren dazu, dass EnBW He Dreiht besonders niedrige Stromgestehungskosten haben wird und ohne Förderung realisiert und betrieben werden kann.
Deutsches Ausschreibungssystem für Offshore-Wind bis 2025 ist einzigartig
Die erste wettbewerbliche Ausschreibungsrunde zum Bau von Offshore-Windparks über 1.550 Megawatt im Rahmen des neuen EEG 2017 bzw. Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) weist einige Besonderheiten auf. In der Ausschreibung traten verschiedene Projekte unterschiedlicher Größe gegeneinander an, deren Netzanschlüsse erst in vier bis acht Jahren (2021 bis 2025) zur Verfügung stehen werden. He Dreiht erhält seinen Netzanschluss im Jahr 2025 und kann daher auch erst bis zu diesem Zeitpunkt realisiert werden. Daher konnte die in den nächsten Jahren erwartete Technologieentwicklung bei der Angebotslegung von EnBW He Dreiht berücksichtigt werden.
„Unsere Planung fußt auf umfangreichen Marktanalysen und einem intensiven Austausch mit der Zulieferindustrie, die an zahlreichen technologischen Weiterentwicklungen arbeitet und die Kosteneffizienz absolut verinnerlicht hat. Die dem Gebot zugrundliegenden Strompreisannahmen bewegen sich dabei auf einem moderaten Niveau. Die Renditeerwartung liegt deutlich über unseren Kapitalkosten und ist damit attraktiv.“, so Dirk Güsewell, bei EnBW zuständiger Leiter für den Ausbau des Erzeugungsportfolios des Unternehmens.
Damit bestätigt sich der Trend bei der Kostenentwicklung für Offshore-Wind aus den jüngsten Ausschreibungen in Dänemark und Holland. Die Anschubfinanzierung durch Förderregime wie das EEG trägt Früchte und muss in den kommenden Jahren mit der nötigen Sorgfalt weiterentwickelt werden, damit die weitere Marktintegration der Offshore-Windenergie gelingt.
„Wir setzen mit unserem erfolgreichen Gebot ein deutliches Zeichen, wohin die Reise in der Offshore-Technologie geht. Offshore-Windparks sind Kraftwerke auf See, die sich in Zukunft am Strommarkt refinanzieren können und damit auch ohne Förderung und volkswirtschaftliche Zusatzkosten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit in einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem leisten können. Die Ausschreibungsergebnisse sind die beste Werbung hierfür. Die Reduktion der Ausbauziele für Offshore-Wind, wie in Deutschland in der jüngsten Vergangenheit beschlossen, sollte deshalb dringend einer Überprüfung unterzogen werden“, fordert Dirk Güsewell.