Was hast du studiert?
Gesine Biehler: Betriebswirtschaftslehre.
Wie bist du auf die EnBW und das Traineeprogramm aufmerksam geworden?
Gesine Biehler: Ich war in meinem vorherigen Job nicht glücklich, mir hat die gezielte Weiterentwicklung gefehlt und auch die Kultur hat nicht zur mir gepasst. Deshalb habe ich mich entschieden, mich auf eine Stelle zu bewerben, bei der die Weiterentwicklung sichergestellt ist und das am besten bei einem Unternehmen, das zu meinen Werten passt – und ja über LinkedIn dachte ich dann, dass das Traineeprogramm in der Energiewirtschaft dafür perfekt ist.
An welchen Standorten warst du in Deutschland? Gibt es einen favorite Spot?
Gesine Biehler: Diese Liste ist lang... Begonnen habe ich in Köln bei Yello, bin dann weiter nach Leipzig, Berlin, Hamburg, Istanbul (also auch außerhalb Deutschlands) und im Anschluss wieder an den Konzernsitz nach Karlsruhe, von wo aus ich auch aktuell arbeite. Ich glaube, dass Istanbul vom Standort mein favorite Spot war.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag im Traineeprogramm aus – falls es so etwas wie einen „typischen Tag“ überhaupt gibt?
Gesine Biehler: Da das Corporate Traineeprogramm so individuell gestaltbar ist für jede einzelne Person, glaube ich, dass das schwierig zu beantworten ist. Was ein Tag aber meist beinhaltet, ist ein persönliches oder inhaltliches Sparring mit entweder den Leiter*innen des Programms, der fachlichen Betreuer*in oder einem / einer Traineekolleg*in. Drum herum wurde weiter an dem Projekt gearbeitet, das wir individuell in den Praxiseinsätzen bekommen und meist selbst mitausgestaltet haben.
Gab es ein Projekt, das dich besonders begeistert hat oder von dem du viel gelernt hast? Was / welche Situation ist dir hier am meisten im Kopf geblieben?
Gesine Biehler: Besonders viel gelernt habe ich in der Energiewirtschaft in Berlin, da habe ich an der Vorbereitung des Kraftwerkssicherungsgesetz mitarbeiten dürfen. Ich erinnere mich daran, wie ich im Dezember 2023 auf mein Handy morgens voller Erwartung geschaut habe, in der Hoffnung, dass das Gesetz verabschiedet wurde... und ein Jahr später ist es ist immer noch nicht verabschiedet.
Wie flexibel ist das Traineeprogramm? Kannst du eigene Interessen und Schwerpunkte einbringen?
Gesine Biehler: Wie ich schon sagte, ist das Programm sehr individuell. Es gibt einen Rahmen z.B. festgelegte Zeiträume in den Praxiseinsätzen, in denen man sich frei bewegen kann. Zentrale Fragestellungen, die ich mir hierbei immer wieder gestellt habe, waren:
- Welcher Praxiseinsatz passt zu mir?
- Auf was für ein Projekt habe ich Lust?
- Was könnte in Zukunft auch eine Rolle spielen für die EnBW?
- Was will ich aus dem Traineeprogramm für mich herausholen?
Ich wollte beispielsweise zu diesem Zeitpunkt keinen Schwerpunkt für mich setzen, außer die gesamte Wertschöpfungskette kennenzulernen und habe dabei den Rahmen der Gestaltungsfreiheit gut ausgeschöpft.
Was war deine größte Herausforderung und wie hat dich das persönlich oder beruflich weitergebracht?
Gesine Biehler: Neben den Umzügen ist die kurze Dauer der Praxiseinsätze eine Herausforderung. Klar hat man dadurch die Möglichkeit viel vom Konzern zu sehen, gleichzeitig ist man aber auch gerade halbwegs “eingearbeitet” und geht dann schon wieder weiter zum nächsten spannenden Projekt.
Aber diese Vielseitigkeit und diese Breite an Themen, mit denen ein hohes Maß an Input einhergeht, bringt einen beruflich und auch persönlich weiter, da a) eine sehr viel fachliches Wissen aufgebaut werden kann und b) immer neue Personen, Umfelder und Anforderungen auf einen einprasseln, das lernt man zu managen.
Wo warst du im Ausland und wie waren deine Erfahrungen im Ausland zu arbeiten?
Gesine Biehler: Ich war in der Türkei, genauer gesagt in Istanbul, und hatte dort eine großartige Zeit. Es ist spannend zu sehen, wie Geschäftsbeziehungen anders gepflegt werden, wie das Land energiewirtschaftlich aufgestellt ist und warum es deshalb so schwierig ist, 1:1 Erfolgskonzepte aus anderen Ländern zu übertragen. Das hat mich beeindruckt.
Wie ist die Beziehung zu den anderen Trainees? Unternehmt ihr viel gemeinsam?
Gesine Biehler: In den Transferwochen unternehmen wir immer sehr viel gemeinsam, aber wie oben bereits durchgekommen ist, war ich kaum in Stuttgart oder Karlsruhe, wo jedoch die meisten der Trainees waren. Wir waren einfach von den Standorten sehr verteilt, das macht es nicht immer einfach. Wir haben in der Vergangenheit aber privat auch bereits Wochenendtrips organisiert und sind gerade auch wieder in der Planung einer Skiausfahrt.
Würdest du das Traineeprogramm weiterempfehlen oder würdest du vielleicht lieber eines der neuen Traineeprogramm machen? Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich vor dem Start des Traineeprogramms heute geben?
Gesine Biehler: Ich würde dieses Traineeprogramm wieder machen, weil ich einfach die Breite des Konzerns, die Gestaltungsfreiheit und die Themen insbesondere mit den aktuellen (politischen) Rahmenbedingungen sehr spannend fände. Meinem jüngeren Ich... Das ist eine gute Frage, ich denke ich würde sagen: sprich mit noch mehr Bereichen bei der Auswahl eines Praxiseinsatzes, nicht weil meine Praxiseinsätze für mich nicht gut gewählt waren, sondern weil auch die Vorgespräche, die wir bei der Wahl eines Projekts führen, unglaublich viel neues Wissen über den Konzern mit sich bringen.
Was machst du heute?
Gesine Biehler: Heute bin ich Referentin der Vorständin für Personal, Recht, Corporate Real Estate Management und Arbeitsdirektorin Colette Rückert-Hennen und befasse mich neben den Referent*innentätigkeiten hauptsächlich mit den finanziellen und strategischen Themen des Stabs.
Abschließend: Beschreibe das Traineeprogramm in 3 Worten.
Gesine Biehler: Wachstum, Vielfalt, Gestalten.