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Energiewende gestalten. Infrastruktur schützen.

Hitze, Starkregen und Hochwasser – die Extremwetterereignisse nehmen auch in Baden-Württemberg zu. Beim Nachhaltigkeitsdialog 2025 haben wir mit Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Frage diskutiert, wie sich Kommunen noch besser an die Klimafolgen anpassen können.

Aufzeichnung zum Nachschauen

Unsere wesentlichen Erkenntnisse aus der Veranstaltung:
  • Bezahlbarkeit bleibt ein Schlüsselelement bei der Transformation des Energiesystems
  • Digitale Starkregengefahrenkarten helfen in Kommunen effektiv bei der Vorsorge
  • Schon einfache Klimaschutzmaßnahmen fördern die gesellschaftliche Akzeptanz
  • Das Gefühl der Selbstwirksamkeit motiviert, gegen den Klimawandel aktiv zu werden
  • Für Klimaresilienz müssen alle gesellschaftlichen Akteur*innen zusammenarbeiten
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Impressionen vom Nachhaltigkeitsdialog

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„Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit sind kein Widerspruch!“

Seit 2020 Oberbürgermeister von Wuppertal: Uwe Schneidewind. (Bild: Uli Deck)
Prof. Dr. Uwe Schneidewind im Interview

Beim EnBW Nachhaltigkeitsdialog drehte sich in diesem Jahr alles um die Klimafolgenanpassung in Kommunen. Mit dabei: der Wirtschaftswissenschaftler und OB von Wuppertal, Uwe Schneidewind. Im Interview erläutert er, warum Klimaanpassung eine ökonomische Überlebensfrage ist.

Nach dem schweren Hochwasser in Wuppertal im Juli 2021 haben Sie zahlreiche Präventivmaßnahmen auf den Weg gebracht. Unabhängig von geografischen Besonderheiten: Gibt es Maßnahmen, die für Kommunen leicht umzusetzen und gemessen am Aufwand besonders effektiv sind?

Uwe Schneidewind: Was sich bei uns in Wuppertal als hoch effektiv erwiesen hat, ist eine digitale Starkregengefahrenkarte. Auf ihr kann jeder Gebäudeeigentümer exakt nachvollziehen, wie die Wasserflüsse in seiner Straße bei unterschiedlichen Starkregenintensitäten verlaufen. Das ermöglicht jedem Eigentümer effektive Schutz- und Verstärkungsmaßnahmen am Gebäude vorzunehmen.

Nach dem Hochwasser 2021 hat die Stadt zudem mit betroffenen Unternehmen ein KI-basiertes Hochwasser-Frühwarnsystem – unterstützt durch die Landesregierung - auf den Weg gebracht. Es ermöglicht sehr genaue Prognosen über den Hochwasser-Verlauf. Das gibt Anliegern mit einigen Stunden Vorlauf die Möglichkeit, passende Schutz- und Evakuierungsmaßnahmen im Hochwasserfall vorzunehmen.

Einerseits wird über die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen und deren Akzeptanz kritisch diskutiert, andererseits erleben die Bürger*innen hautnah, wie der menschengemachte Klimawandel schon heute das eigene Leben und den Wohlstand bedroht. Wie gehen Sie als Oberbürgermeister mit diesem Spagat um?

Schneidewind: Gerade über die hohe Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen – vom Hitze- bis zum Hochwasserschutz – lässt sich der Spagat überwinden: Mehr Grün in der Stadt, Schwamm-Stadt-Konzepte, Dachbegrünungen, die Schaffung von ökologischen Retentionsflächen – für solche Maßnahmen gibt es eine große Unterstützung, weil den Bürgern die Schutzfunktion in Extremwettersituationen unmittelbar einleuchtet. Sie sind oft auch ein Beitrag zum proaktiven Klimaschutz und öffnen damit die Tür auch für weitere Klimaschutzmaßnahmen wie dem Ausbau regenerativer Energien.

Sie sind auch Wirtschaftswissenschaftler. Wirtschaft und Klimaschutz erscheinen im Diskurs oft als Gegensätze. Wie können wir uns als Gesellschaft wieder auf das Notwendige fokussieren, ohne in ideologische Grabenkämpfe zu verfallen?

Schneidewind: Das Entscheidende ist: Sie erscheinen nur als Gegensätze, sie sind keine Gegensätze. Der Großteil der Wirtschaft hat das längst erkannt. Regenerative Energien sind inzwischen nicht nur günstiger als fossile Energien, sondern auch geopolitisch sicherer. Daher zieht es immer mehr energieintensive Industrieansiedlungen in Regionen mit umfassender regenerativer Energie.

Ökonomisch ist es wichtig, langfristige Erwartungssicherheit im Energiesystem zu schaffen. Der populistische Reflex eines „Drill, drill, drill“ und der Rückkehr zu fossilen Energien ist nicht nur für die Klimaentwicklung, sondern auch ökonomisch Gift. Daher ist zu hoffen, dass Europa hier einen kühlen Kopf bewahrt und Kurs hält.

Zur Person

Prof. Dr. Uwe Schneidwind (*1966) war von 2010 bis 2020 wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts und Professor für "Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit" an der Bergischen Universität Wuppertal. Am 27. September 2020 wurde Schneidwind als Kandidat von Bündnis 90 / Die Grünen zum Wuppertaler Oberbürgermeister gewählt.

EnBW Nachhaltigkeitsdialog 2025 – klimasicher in die Zukunft

Die Schwerpunkte unserer EnBW-Nachhaltigkeitsagenda

Mit der EnBW-Nachhaltigkeitsagenda treiben wir die ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung der EnBW voran. Ihr Kern: langfristige Versorgungssicherheit in einer dekarbonisierten Welt. Darüber hinaus gestalten wir unsere Aktivitäten immer umwelt- und sozialverträglicher und machen unternehmerische Verantwortung zum festen Bestandteil unserer Geschäftsprozesse.

Mehr dazu finden Sie auf unserer Webseite.