Attraktiver Lebensraum für Amphibien
Schefflenz. Im Gemeindewald in Mittelschefflenz und Unterschefflenz befindet sich eine Reihe von Kleingewässern. Sie sind die Heimstätten von ganz besonderen Bewohnern – so besonders, dass sie streng geschützt sind. Die Rede ist von bedrohten Amphibien: Verschiedene Frosch- und Molcharten sind hier zuhause. Damit sie sich hier auch in Zukunft wohlfühlen, muss deren Lebensraum gepflegt werden. Finanzielle Unterstützung für die dafür notwendigen Maßnahmen bietet das EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“. In Schefflenz bereits zum dritten Mal in Folge. Vertreter der Gemeinde, der Forstbehörde, der LUBW und der EnBW machten sich nun vor Ort ein Bild von den Tümpeln und Wasserläufen. Denn jetzt im Frühjahr ist deren Zustand besonders von Bedeutung, da nun die Laichzeit beginnt.
Stark beschattet und verlandet präsentierten sich die Gewässer noch im vergangenen Jahr. Heute zeigt sich ein ganz anderes Bild, nachdem etliche Kubikmeter Schlamm ausgebaggert und die verschattenden Gehölze ausgelichtet wurden. „Die Maßnahme war dringend notwendig zur Erhaltung des Lebensraumes der hier lebenden Populationen“, erklärt Revierförster Gerd Hauck. In einem der Gewässer tummeln sich geradezu die Vertreter verschiedener Arten: Neben dem Springfrosch leben dort Bergmolch, Teichmolch, Grasfrosch und Erdkröte. Und dank der durchgeführten Pflegemaßnahmen ist der Tümpel auch für eine Besiedlung durch den Kammmolch geeignet. Dass die Aktionen erfolgreich sind, zeigt ein Beispiel aus der Vergangenheit. Schon im Herbst 2015 fand mit Förderung der EnBW eine Erhaltungsmaßnahme an einem der benachbarten Gewässer statt. Bereits im Folgejahr nach der Ausbaggerung konnten dort mehrere Laichballen vom Springfrosch festgestellt werden.
„Unser Ziel ist es, die zahlreichen Amphibienarten, die auf unserer Gemarkung heimisch sind, zu erhalten und deren Vorkommen auszubauen – als Teil eines größeren Biotopkomplexes aus verschiedenen, nahe beieinander liegenden Kleingewässern“, sagt Martin Hochstein, der Leiter Forstbetriebsleitung Adelsheim und dankt der EnBW für deren Unterstützung. „Eine intakte Natur sorgt für ein lebenswertes Umfeld und trägt wesentlich zur Steigerung des Erholungswertes in unserer Gemeinde bei“, ergänzt Bürgermeister Rainer Houck.
„Die Maßnahmen wurden von der Gemeinde Schefflenz im Herbst 2017 durchgeführt, wenn Amphibien das Gewässer verlassen um Winterquartiere aufzusuchen“ erklärt LUBW-Mitarbeiterin Julia Schwandner und fügt hinzu: „Forstbetriebsleiter Herr Hochstein wird die Entwicklung der Amphibienpopulationen überwachen.“
Seit 2011 unterstützt die EnBW mit ihrem Förderprogramm, das der Energieversorger gemeinsam mit der LUBW Landesanstalt für UmweltBaden-Württemberg ins Leben gerufen hat, verschiedene Amphibien- und Reptilienschutzprojekte im Land. Mit diesem bislang einzigen von einem Unternehmen ins Leben gerufene landesweite Förderprogramm des 111-Artenkorbs konnten schon über 100 Amphibienschutzprojekte erfolgreich umgesetzt werden. „Das EnBW-Förderprogramm zeigt eindrücklich, wie durch das gemeinsame Engagement verschiedenster Partner attraktive Lebensräume geschaffen werden können, die einen nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz liefern“, erklärt EnBW-Kommunalberater Bernhard Ries und ergänzt: „Der große Erfolg der durchgeführten Maßnahmen und Projekte spornt an weiterzumachen.“
Auch in diesem Herbst werden wieder neue Projekte zum Schutz von Amphipien und Reptilien unterstützt. Antragsunterlagen und alle Informationen zum Förderprogramm sind über die Internetseiten der LUBW und der EnBW verfügbar. Abgabefrist für die Anträge ist der 11. Mai 2018.